Iambe
Iambe (altgriechisch Ἰάμβη Iámbē) war in der griechischen Mythologie eine Dienerin im Haus des Keleos, des mythischen ersten Königs von Eleusis. Die Gestalt der Iambe wird auch mit der ähnlichen Figur der Baubo identifiziert.
Mythos
BearbeitenDer Mythos stammt aus der "Homerischer Hymnos an Demeter", welche um 600 v. Chr. komponiert wurde.[1]
Als die um ihre von Hades in die Unterwelt entführte Tochter Persephone trauernde Göttin Demeter in Gestalt einer alten Frau bei Keleos einkehrt, mag sie sich zuerst nicht setzen, bis Iambe ihr einen einfachen Stuhl bringt. Doch auch dann bleibt sie ernst und voll Trauer, bis es Iambe durch lose Scherze gelingt, die Göttin zum ersten Mal seit der Entführung ihrer Tochter wieder zum Lächeln zu bringen.[1] Auf dieses Scherzen sollen die rituellen Scherz- und Schimpfreden der Teilnehmer während der Mysterien von Eleusis zurückgeführt werden.
Nach dem Etymologicum magnum war Iambe thrakischen Ursprungs und eine Tochter von Pan und Echo. Ein etymologischer Zusammenhang mit Jambus als Versmaß einerseits und andererseits Worten mit der Bedeutung „schmähen“, „spotten“ wird angenommen, unklar ist allerdings die Richtung der Abhängigkeit.
Quellen
Bearbeiten- Homerischer Hymnos, An Demeter 192–197, 202–204
- Bibliotheke des Apollodor 1,5,1
- Diodor 5,4
- Etymologicum magnum s. v. Iambe
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Eleusis: Myth and Mysteries. Abgerufen am 29. September 2024 (englisch).
Literatur
Bearbeiten- N. Richardson: The Homeric Hymn to Demeter. 1974, S. 213–223.
- Paul Weizsäcker: Iambe. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 12 f. (Digitalisat).