Gerd K. Müller
Gerd Klaus Müller (* 7. September 1929 in Gera; † 7. März 2012 in Leipzig) war ein deutscher Biologe, emeritierter Hochschulprofessor und ehemaliger Direktor des Botanischen Gartens Leipzig. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „G.K.Müll.“.
Leben und Wirken
BearbeitenMüller studierte nach der Schulausbildung in Gera und Greiz von 1948 bis 1953 Biologie an der Universität Leipzig. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Botanischen Institut der Universität Leipzig, wo er vor allem auf dem Fachgebiet der Geobotanik arbeitete. 1964 hat er mit einer Arbeit zur pflanzengeographischen Gliederung Mittel- und Westsachsens promoviert. In dieser Arbeit hat er unter anderem auch mehrere Pflanzengesellschaften neu beschrieben, so die
- Nachtlichtnelken-Wolfsmilch-Gesellschaft: Euphorbio exiguae-Melandrietum noctiflori G. Müller 1964 und die
- Hundspetersilien-Hohlzahn-Gesellschaft: Aethuso cynapium-Galeopsietum tetrahit G. Müller 1964.[1]
Ab 1968 leitete Müller den Wissenschaftsbereich Taxonomie/Ökologie der Sektion Biowissenschaften und leitete als Direktor den Botanischen Garten der Universität Leipzig.
In den Jahren 1971 und 1972 war Müller Gastdozent an der San Marcos-Universität Lima. In zahlreichen Forschungs- und Sammelreisen in Peru, Ecuador und Kolumbien sowie in Lehraufträgen in diesen Ländern knüpfte Müller zahlreiche wissenschaftliche Kontakte nach Südamerika und wurde so zu einem hervorragenden Kenner der Zier- und Nutzpflanzen der tropisch-amerikanischen Flora. Über die floristischen Untersuchungen hinaus hat Müller auch Pflanzengesellschaften der Loma-Formation in Peru mit Hilfe der Braun-Blanquet-Methode beschrieben.[2]
Müller war Mitherausgeber von Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen der von Werner Rothmaler begründeten „Exkursionsflora von Deutschland“ und hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen sowie populärwissenschaftliche Bücher zur Botanik veröffentlicht.
Literatur
Bearbeiten- Die Bedeutung der Ackerunkrautgesellschaften für die pflanzengeographische Gliederung West- und Mittelsachsens. Dissertation an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig 1964. 222 S. Auch in Hercynia, ser. n. 1: 82–166, 213–313.
- Die nebelbedingte Vegetation der zentralperuanischen Küstenwüste. Habilitation an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig 1981.
- Zur floristischen Analyse der peruanischen Loma-Vegetation. In: Flora 176:153-165 (1985)
- Die Pflanzengesellschaften der Loma-Gebiete Zentralperus. In: Wissensch. Zeitschr. d. Uni Leipzig, Math.-Naturw. Reihe 34(4):317-356 (1985)
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Gerd K. Müller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Autoreintrag für Gerd K. Müller beim IPNI
Quelle
Bearbeiten- Klappentext in „Geheimnisse der Pflanzenwelt“ 1994
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Arbeit zu Pflanzengesellschaften, die von Müller beschrieben wurden (PDF; 1,1 MB)
- ↑ Die Pflanzengesellschaften der Loma-Gebiete Zentralperus (1985) ( des vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 4,9 MB)
Personendaten | |
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NAME | Müller, Gerd K. |
ALTERNATIVNAMEN | Müller, Gerd Klaus (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Botaniker |
GEBURTSDATUM | 7. September 1929 |
GEBURTSORT | Gera |
STERBEDATUM | 7. März 2012 |
STERBEORT | Leipzig |