Gellershagen
Gellershagen ist ein nordwestlich liegender Stadtteil von Bielefeld und gehört zum Stadtbezirk Schildesche. Der Stadtteil liegt nordwestlich der Innenstadt und westlich von Sudbrack.
Gellershagen Stadtbezirk Schildesche
Stadt Bielefeld | |
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Koordinaten: | 52° 3′ N, 8° 31′ O |
Höhe: | 95 m ü. NN |
Einwohner: | 6582 (31. Dez. 2024) |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1930 |
Postleitzahl: | 33613 |
Vorwahl: | 0521 |
Lage von Gellershagen in Schildesche
Stadt Bielefeld |
Gellershagen war ursprünglich eine Bauerschaft, die der Vogtei Schildesche im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg unterstellt war. In der Napoleonischen Zeit gehörte Gellershagen von 1807 bis 1813 zum Kanton Schildesche im Königreich Westphalen. 1816 kam Gellershagen zum Kreis Bielefeld und gehörte darin zunächst zum Verwaltungsbezirk Schildesche, aus dem 1843 das Amt Schildesche wurde.[1] Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Gellershagen mit der zunehmenden Industrialisierung des Ravensberger Landes zu einem Wohnvorort der Stadt Bielefeld. Die Bevölkerungszahl stieg dabei von 512 im Jahre 1799 auf 2712 im Jahre 1925.[2][3] Am 1. Oktober 1930 wurde der überwiegende Teil von Gellershagen in die kreisfreie Stadt Bielefeld eingemeindet.[4] Der nördliche Teil wurde der Gemeinde Babenhausen zugeschlagen[5], die wiederum am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet wurde.
Wichtige Straßen sind Jöllenbecker Straße, Am Brodhagen, Schloßhofstraße und Voltmannstraße. Der Stadtteil ist von locker bebauten Wohnvierteln geprägt, die sich westlich und östlich an den lang gestreckten und vom Grenzbach durchflossenen Gellershagenpark anschließen. Im Süden von Gellershagen, nahe der Stadtmitte, fließt der Schloßhofbach in nordöstliche Richtung. Im Norden fließt der Gellershagener Bach in nordöstlicher und östlicher Richtung parallel zur Schuckert- und Voltmannstraße, an deren Ende er schließlich vom ebenfalls in nordöstliche Richtung verlaufenden Babenhausener Bach aufgenommen wird.
Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Erinnerung an die genaue Abgrenzung der Altgemeinde Gellershagen ist jedoch in Vergessenheit geraten. Als Gebiet des informellen Stadtteils Gellershagen wird heute in etwa als das Gebiet des statistischen Bezirkes Gellershagen aufgefasst. Obwohl also der gesamte Südwesten des heutigen Stadtbezirks Schildesche vor 1930 zur Gemeinde Gellershagen gehörte, wird heute nur noch das von der Drögestraße, der Schloßhofstraße, der Schildescher Stadtbezirksgrenze parallel zur Voltmannstraße, der Koblenzer und der Jöllenbecker Straße umschlossene Gebiet Gellershagen genannt.[6][7] Der südwestlich davon gelegene Teil des Stadtbezirks Schildesche mit dem Universitätsgelände sowie den Wohngebieten Bültmannshof und Sieben Hügel wird nicht zum heutigen Stadtteil Gellershagen gezählt.
- Historische Einwohnerzahlen
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1799 | 512 | [8] |
1822 | 730 | [9] |
1843 | 840 | [2] |
1864 | 804 | [10] |
1871 | 778 | [11] |
1885 | 881 | [12] |
1895 | 1151 | [13] |
1910 | 2453 | [14] |
1925 | 2712 | [3] |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
- ↑ a b Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. 1843, abgerufen am 23. April 2024.
- ↑ a b Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Die Gemeinden mit 2000 und mehr Einwohnern im Deutschen Reich nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925. Berlin 1926.
- ↑ Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (PDF; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, abgerufen am 14. April 2010.
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 235.
- ↑ Plan der Stadt Bielefeld. Stadt Bielefeld, abgerufen am 6. August 2010.
- ↑ Grenzen der Statistischen Bezirke von Bielefeld. (pdf; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 33, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 46 (google.de).
- ↑ Statistisch-Topographische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Minden 1821. In: Digitale Sammlungen ULB Münster. S. 41, abgerufen am 9. Januar 2025.
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden 1866
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
- ↑ Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1966
- ↑ Volkszählung 1895
- ↑ Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2014.
- Einwohnerzahl: Daten der Stadt Bielefeld