Felix Klare
Felix Klare (* 12. Oktober 1978 in Heidelberg) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
BearbeitenFelix Klare wurde als Sohn eines aus Jena stammenden Ärzte-Ehepaares geboren, das im Jahr 1974 – vier Jahre vor seiner Geburt – mit seinen drei älteren Geschwistern mit gefälschten Papieren aus der DDR im Flugzeug über Prag nach Zürich geflohen war. Sein Vater, Georg Bernd Klare (1938–2019), war Kinderarzt und nach Stationen am Kinderhospital Osnabrück und der Universitätskinderklinik Heidelberg Leiter des Dialysezentrums der Kinderklinik im Städtischen Krankenhaus München-Schwabing.[1]
Klare wuchs in München auf. Er besuchte 13 Schulen, bevor er an einer Waldorfschule in München Abitur machte.[2] Nach der Schule absolvierte er seine Schauspielausbildung von 1998 bis 2002 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.[3] Erste Engagements führten ihn an das Maxim-Gorki-Theater Berlin, das Berliner Ensemble und das Deutsche Schauspielhaus Hamburg unter Jan Bosse. 2002 wechselte er für zwei Jahre an das Theater Freiburg in der Intendanz von Amélie Niermeyer.[4] Seit 2005 arbeitet Felix Klare als freier Schauspieler in München.[5] Dabei übernahm er Rollen am Bayerischen Staatsschauspiel München und in der Spielzeit 2006/07 am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Im Jahr 2008 trat er im Tatort des Südwestrundfunks als Hauptkommissar Sebastian Bootz neben Richy Müller als Hauptkommissar Thorsten Lannert die Nachfolge der Stuttgarter Ermittler Bienzle (Dietz-Werner Steck) und Gächter an. Die erste Folge mit diesem Team wurde am 9. März 2008 im Ersten ausgestrahlt.
2010 spielte Klare die Hauptrolle in der SWR-Produktion Bis nichts mehr bleibt über einen Scientology-Aussteiger. 2020 war er in der Hauptrolle in den beiden Fernsehfilmen Unschuldig und Weil du mir gehörst zu sehen, in denen er jeweils einen Vater spielt, dem die Kinder vorenthalten werden sollen. In der im selben Jahr erstausgestrahlten Charlotte-Link-Verfilmung Die Entscheidung wurde er ebenfalls in der Hauptrolle besetzt.
Im April 2021 beteiligte sich Klare an der Protestaktion #allesdichtmachen, bei der rund 50 prominente Schauspieler in Einzelvideos diverse Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie ironisch-satirisch kommentierten.[6]
Felix Klare ist mit der Schauspielerin Zora Thiessen verheiratet, die er bereits seit dem 14. Lebensjahr kennt, und hat mit ihr vier Kinder.[7][8][9][10]
Filmografie
BearbeitenKino
Bearbeiten- 2003: Luther – Regie: Eric Till
- 2006: Offset – Regie: Didi Danquart
- 2010: Vorstadtkrokodile 2 – Regie: Christian Ditter
- 2017: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner – Regie: Pepe Danquart
- 2024: Münter & Kandinsky
Fernsehen
Bearbeiten- 2002: SK Kölsch (Folge In vollem Wichs)
- 2003: Ich leih’ dir meinen Mann – Regie: Gabi Kubach
- 2005: Das Leben der Philosophen – Regie: Holger Haase
- 2010: Bis nichts mehr bleibt – Regie: Niki Stein
- 2010: Dutschke – Regie: Stefan Krohmer
- 2011: Die Tote im Moorwald
- 2012: München 72 – Das Attentat – Regie: Dror Zahavi
- 2012: Herbstkind Regie: Petra K. Wagner
- 2012: Rotkäppchen – Regie: Sibylle Tafel
- 2013: Fluss des Lebens – Verloren am Amazonas – Regie: Carlo Rola
- 2013: Pass gut auf ihn auf! – Regie: Johannes Fabrick
- 2013: Der Wagner-Clan. Eine Familiengeschichte (Der Clan. Die Geschichte der Familie Wagner) – Regie: Christiane Balthasar
- 2013: Die Chefin (Folge Jugendsünden) – Regie: Florian Kern
- 2013: Nord Nord Mord – Clüver und die fremde Frau (Fernsehreihe)
- 2014: Unter Anklage: Der Fall Harry Wörz – Regie: Till Endemann
- 2014: Momentversagen – Regie: Friedemann Fromm
- 2015: Zweimal lebenslänglich
- 2016: Der Island-Krimi: Der Tote im Westfjord (Fernsehreihe)
- 2016: Der Island-Krimi: Tod der Elfenfrau
- 2016: Ich will (k)ein Kind von Dir – Regie: Ingo Rasper
- 2017: Landgericht – Geschichte einer Familie
- 2018: Liebe auf Persisch
- 2018: Unschuldig
- 2019: Weil du mir gehörst
- 2019: Zwischen zwei Herzen
- 2020: Charlotte Link – Die Entscheidung
- 2020: Kein einfacher Mord
- 2020: Wahrheit oder Lüge
- 2021: Schneller als die Angst – Regie: Florian Baxmeyer
- 2022: Die Bürgermeisterin (Fernsehfilm)
- 2022: Totenfrau (Fernsehserie)
- 2023: Wir haben einen Deal[11]
Tatort-Folgen
Bearbeiten- 2008: Hart an der Grenze – Regie: Elmar Fischer
- 2008: In eigener Sache – Regie: Elmar Fischer
- 2009: Tödliche Tarnung – Regie: Rainer Matsutani
- 2009: Das Mädchen Galina – Regie: Thomas Freundner
- 2009: Altlasten – Regie: Eoin Moore
- 2010: Blutgeld – Regie: Martin Eigler
- 2010: Die Unsichtbare – Regie: Johannes Grieser
- 2011: Grabenkämpfe – Regie: Zoltan Spirandelli
- 2011: Das erste Opfer – Regie: Nicolai Rohde
- 2012: Scherbenhaufen – Regie: Johannes Grieser
- 2012: Tote Erde – Regie: Thomas Freundner
- 2013: Spiel auf Zeit – Regie: Roland Suso Richter
- 2013: Happy Birthday, Sarah – Regie: Oliver Kienle
- 2014: Freigang – Regie: Martin Eigler
- 2014: Eine Frage des Gewissens – Regie: Till Endemann
- 2015: Tatort: Der Inder
- 2015: Preis des Lebens – Regie: Roland Suso Richter
- 2016: Im gelobten Land – Regie: Züli Aladag
- 2016: HAL – Regie: Niki Stein
- 2017: Stau
- 2017: Der rote Schatten
- 2018: Der Mann, der lügt
- 2018: Anne und der Tod
- 2019: Hüter der Schwelle
- 2020: Du allein
- 2020: Der Welten Lohn
- 2021: Das ist unser Haus
- 2021: Videobeweis
- 2022: Der Mörder in mir
- 2023: Die Nacht der Kommissare
- 2023: Vergebung
- 2024: Zerrissen
Theater (Auswahl)
Bearbeiten- 2017: Ehen in Philipsburg – Regie: Stephan Kimmig, Staatstheater Stuttgart
- 2010: Leere Stadt – Regie: Alexander Nerlich, Residenz Theater München
- 2009: Daddy – Regie: Alexander Nerlich, Residenz Theater München
- 2007: Country Music – Regie: Alexander Nerlich, Residenz Theater München
- 2006: Philotas – Regie: Alexander Nerlich, Residenz Theater München
- 2006: Othello, Venedigs Neger – Regie: Stephan Rottkamp, Düsseldorfer Schauspielhaus
- 2006: Der Revisor – Regie: Peter Schulte-Michels, Düsseldorfer Schauspielhaus
- 2005: Gier – Regie: Tina Lanik, Residenz Theater München
- 2004: Moby Dick – Regie: Amelie Niermeyer, Theater Freiburg
- 2003: Vermummte – Regie: Didi Danquart, Theater Freiburg
- 2003: Fegefeuer in Ingolstadt – Regie: Stephan Rottkamp, Theater Freiburg
- 2002: Nibelungen – Regie: Sebastian Baumgarten, Theater Freiburg
- 2002: Ein Sommernachtstraum – Regie: Amelie Niermeyer, Theater Freiburg
- 2002: Roberto Zucco – Regie: Jan Bosse, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg
- 2000: Gerettet – Regie: Grazina Kania, Maxim Gorki Theater, Berlin
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2020 Bayerischer Fernsehpreis in der Kategorie Bester Schauspieler in Weil Du mir gehörst
- 2020: Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen in der Kategorie Schauspieler Hauptrolle in Unschuldig
- 2024: Robert Geisendörfer Preis für Wir haben einen Deal[12]
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Felix Klare im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Felix Klare bei IMDb
- Felix Klare bei filmportal.de
- Agenturprofil bei der Agentur Hoerstermann
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Joachim Misselwitz: Nachruf für Dr. med. Georg Bernd Klare. Abgerufen am 20. Oktober 2023.
- ↑ Felix Klare im Munzinger-Archiv, abgerufen am 8. April 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Felix Klare bei Crew United, abgerufen am 20. September 2021.
- ↑ Richy Müller und Felix Klare: Zwei neue Ermittler für den „Tatort“. Bei: Stern.de, 14. März 2006
- ↑ Felix Klare auf der Website des Bayerischen Staatsschauspiels
- ↑ Michael Hanfeld: Alles nicht so einfach. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 23. April 2021, abgerufen am 23. Februar 2022.
- ↑ Zur Kinderzahl und Alter Kennenlernen der Ehefrau: alverde+ a tempo. In: dm-Kundenmagazin, November 2014, S. 10
- ↑ Der Expunk und sein Pakt mit dem Spießer ( vom 27. Juni 2009 im Internet Archive) Stuttgarter Zeitung, 21. Juni 2009
- ↑ Felix Klare: Alles für die Fantasie. In: Teleschau, 18. März 2011
- ↑ Video Felix Klare im ZDF-Morgenmagazin: Felix Klare hat drei Kinder. in der ZDFmediathek, abgerufen am 26. Januar 2014.
- ↑ Wir haben einen Deal, auf arte.tv
- ↑ evangelisch.de. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
Personendaten | |
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NAME | Klare, Felix |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 12. Oktober 1978 |
GEBURTSORT | Heidelberg |