Christiane Tietz

deutsche evangelische Theologin

Christiane Tietz (* 20. April 1967 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche, in der Schweiz tätige evangelische Theologin. Sie ist designierte Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit Sitz in Darmstadt.

Christiane Tietz (2016)

Tietz studierte Mathematik und evangelische Theologie an der Universität Frankfurt am Main und an der Universität Tübingen. Von 1997 bis 2006 arbeitete sie als Assistentin am Institut für Hermeneutik der Universität Tübingen. Bis 2003 war dies bei Eberhard Jüngel, ab 2004 dann bei Christoph Schwöbel. Sie wurde dort 1999 zum Dr. theol. promoviert; 2004 folgte die Habilitation. Von 2006 bis 2008 war sie Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ab 2008 war sie Professorin für Systematische Theologie und Sozialethik an der Universität Mainz, wo sie 2006/2007 schon eine Lehrstuhlvertretung wahrgenommen hatte. Seit 1. August 2013 ist sie Professorin für Systematische Theologie am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie der Theologischen Fakultät der Universität Zürich.

Von 2008 bis 2018 war sie Vorsitzende der deutschsprachigen Sektion der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft, von November 2010 bis November 2013 Mitglied im Rat der EKD. Seit 2021 ist sie Berufenes Mitglied der 13. Synode der EKD und Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschriften Evangelische Theologie, Kerygma und Dogma, Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie und Zeitzeichen. Außerdem ist sie Mitglied der dreiköpfigen Jury des Karl-Barth-Preises.

Am 2. Mai 2024 wurde bekanntgegeben, dass sie sich für das Amt der Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau bewirbt. Am 28. September 2024 wurde sie in Frankfurt am Main von einer Sondersynode zur Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau gewählt. Ihr Amt wird sie am 26. Januar 2025 in Wiesbaden antreten. Sie wird damit Nachfolgerin von Volker Jung.[1]

Privates

Bearbeiten

Christiane Tietz ist verheiratet und lebt in Sils im Engadin in der Schweiz.

Werke (Auswahl)

Bearbeiten
  • Bonhoeffers Kritik der verkrümmten Vernunft. Eine erkenntnistheoretische Untersuchung (Beiträge zur historischen Theologie 112). Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-147187-3.
  • Freiheit zu sich selbst. Entfaltung eines christlichen Begriffs von Selbstannahme (Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie, Band 111). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-56339-6.
  • Martin Luther im interkulturellen Kontext. (Interkulturelle Bibliothek, Band 110). Traugott Bautz, Nordhausen 2008, ISBN 978-3-88309-294-2.
  • Leid und Schicksal. In: Wolfgang Kraus, Bernd Schröder (Hrsg.): Kulturelle Grundlagen Europas. Grundbegriffe. Lit, Berlin 2012, ISBN 978-3-643-11862-2, S. 39–52.
  • Dietrich Bonhoeffer. Theologe im Widerstand. C. H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64508-2.
  • Karl Barth. Ein Leben im Widerspruch. C. H. Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-72523-4.
  • „Die Spiegelschrift Gottes ist schwer zu lesen“. Beiträge zur Theologie Dietrich Bonhoeffers. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2021, ISBN 978-3-579-05853-5.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Caroline Schröder: Synode hat gewählt: Christiane Tietz wird neue Kirchenpräsidentin. In: ekhn.de. 28. September 2024, abgerufen am 28. September 2024.