Christian Dräger

deutscher Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen

Christian Dräger (* 13. Juli 1934 in Berlin; † 30. November 2024[1]) war ein deutscher Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen.

Christian Dräger wurde als Sohn des Lübecker Unternehmers Heinrich Dräger in Berlin geboren, wo er zunächst aufwuchs und die Schule besuchte. Später wohnte er in Kükels bei Bad Segeberg. Er unterbrach seine Schulausbildung für eine Lehre als Feinmechaniker in Schwenningen, wo er auch sein Abitur ablegte. Zu seinen Lehrern an dieser letzten Schule gehörte der spätere SPD-Bundespolitiker Erhard Eppler. Dräger studierte Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte in Wien und München, wo er 1966 Über den angemessenen kalkulatorischen Gewinn bei öffentlichen Aufträgen promovierte. 1961 trat er in Lübeck als Leiter der betriebswirtschaftlichen Abteilung in das familieneigene Drägerwerk ein. 1970 wurde er Mitglied des Vorstandes, 1984 übernahm er von seinem Vater Heinrich Dräger den Vorsitz des Vorstandes. Mit dem Generationswechsel in der Familie Dräger trat er zunächst in den Aufsichtsrat des Unternehmens ein.

Interessen

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Als Kunstsammler spezialisierte sich Christian Dräger auf Zeichnungen der Goethe-Zeit und der deutschen Romantik. Teile dieser Sammlung übertrug er dem Lübecker Museum Behnhaus, das in Lübeck für die Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts steht und von der Familie Dräger schon seit Jahrzehnten gefördert wird. Neben dem Behnhaus förderte Dräger das Theater Lübeck und die Handschriftenabteilung der Stadtbibliothek wie auch deren Bestände an Inkunabeln.

Zusätzlich war Dräger Kuratoriumsmitglied der Internationalen Martin Luther Stiftung.[2]

Zuletzt beschäftigte er sich mit wirtschaftspsychologischen Themen, besonders mit den Zusammenhängen zwischen Existenzgründung, Scheitern und erfolgreicher Wiedergründung.[3]

Ab 1962 war Christian Dräger mit Gertrud Bohner verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Der älteste Sohn Stefan ist Vorstandsvorsitzender des Familienunternehmens.

Würdigungen

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Veröffentlichungen

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  • Gedanken zur unternehmerischen Verantwortung. Reden und Schriften 1974 bis 2002. Hrsg. Welf Böttcher. Christians, Hamburg 2003 ISBN 978-3-7672-1422-4
  • Scheitern als Businessbeschleuniger. Familienunternehmer und Gründer im Gespräch. Mit Alice Moustier. August Dreesbach Verlag, München 2003 ISBN 978-3-96395-041-4

Literatur

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  • Manfred Eickhölter, Martin Thoemmes: Das Verhältnis des Lübecker Mäzens Christian Dräger zu seiner Heimatstadt Lübeck in: Lübeckische Blätter 2009, S. 219.
  • Brigitte Heise, Thorsten Albrecht: Zum Sehen geboren: Handzeichnungen der Goethezeit und des 19. Jahrhunderts: die Sammlung Dräger/Stubbe. Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck. E. A. Seemann, Leipzig 2007.
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Einzelnachweise

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  1. Dräger-Stiftung: Kondolenz Dr. Christian Dräger. Dräger Deutschland, abgerufen am 3. Dezember 2024.
  2. Kuratorium der Internationalen Martin Luther Stiftung (Memento vom 11. Oktober 2017 im Internet Archive)
  3. Scheitern als Businessbeschleuniger. Familienunternehmer und Gründer im Gespräch. München: August-Dreesbach-Verlag 2023, ISBN 978-3-96395-041-4 (Dialogbuch zwischen Dr. Christian Dräger und Alice Moustier über Existenzgründung und Scheitererfahrungen).
  4. Homepage ASKi Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute e. V., abgerufen am 29. Oktober 2013.
  5. Pressemitteilung, abgerufen am 30. August 2014.
  6. James-Simon-Preis für Dr. Christian Dräger, in: Lübeckische Blätter 184 (2019), S. 90f.