Carlo Theti

italienischer Architekt

Carlo Theti (* 1529 in Nola; † 1589 in Padua) war ein italienischer Architekt, Militäringenieur und Verfasser mehrerer Traktate.

Er studierte an der Universität Neapel Mathematik und spezialisierte sich im Bereich Architektur und Festungsbau. Seine Studien über Befestigungen wurden von den damaligen Fürsten und Experten hoch geschätzt.

Als Ratgeber stand er unter anderem Pompeo und Prospero Colonna zur Verfügung. Kaiser Maximilian II. nahm seine Dienste für die ungarische Befestigungen Ersekujvar, Nagykanizsa und Komárom in Anspruch. Am sächsischen Hof in Dresden war Theti von Kurfürst August u. a. als Erzieher des Kurprinzen Christian I. 1583–1589 beschäftigt.[1][2] Theti war maßgeblich an den Verbindungen des sächsischen Hofes zu den oberitalienischen Höfen beteiligt, die sich zum Beispiel auch im intensiven Austausch diplomatischer Geschenke (wie Pferde, Waffen, Kunstgegenstände) äußerten.

In Italien war Theti in Diensten der Herzöge von Savoyen in Turin, am Hof der Este in Ferrara und bei den Medici in Florenz.

Er wurde in Padua in der Basilika Sant’Antonio begraben.

  • Istruzione per i Bombardieri, Carmagnola 1584.
  • Dell’Espugnazione e difesa delle fortezze, Turin 1585.
  • Discorsi sulle fortificazioni, (postum) Vicenza 1617.
  • Dell’uso del compasso, Manuskript in Privatbibliothek.

Literatur

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  • Pietro Manzi: Carlo Theti, da Nola, ingegnere militare del sec. XVI, Rom 1960.
  • Damian Dombrowski: Das Reiterdenkmal am Pirnischen Tor zu Dresden. Stadtplanung und Kunstpolitik unter Kurfürst Christian I. von Sachsen, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge 50 (1999), S. 107–146.
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Einzelnachweise

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  1. Julius Richter: Das Erziehungswesen am Hofe der Wettiner Albertinischer (Haubt-)Linie (Monumenta Germaniae Paedagogica, Band 52), Berlin 1913, S. 60.
  2. Helen Watanabe-O’Kelly: Chivalry and Professionalism in Electoral Saxony in the Mid-Sixteenth Century, in: David J. B. Trim (Hrsg.) The Chivalric Ethos and the Development of Military Professionalism, Leiden/Boston/Köln 2003, S. 213–234, hier: S. 218.