Biedershausen
Biedershausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben an, innerhalb derer sie gemessen an der Fläche die kleinste und gemessen an der Einwohnerzahl die drittkleinste Ortsgemeinde darstellt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 19′ N, 7° 29′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Thaleischweiler-Wallhalben | |
Höhe: | 306 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,65 km2 | |
Einwohner: | 187 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66917 | |
Vorwahl: | 06375 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 204 | |
LOCODE: | DE 4BI | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 52 66987 Thaleischweiler-Fröschen | |
Website: | www.vgtw.de | |
Ortsbürgermeister: | Christian Bühler | |
Lage der Ortsgemeinde Biedershausen im Landkreis Südwestpfalz | ||
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Geographie
BearbeitenBiedershausen liegt auf der Sickinger Höhe im Nordwesten des Landkreises. Im Osten befindet sich Wallhalben, südlich liegen Schmitshausen und Winterbach und im Westen liegt Krähenberg. Von der Gemarkungsfläche werden 70 Prozent landwirtschaftlich genutzt, weitere 22 Prozent sind Wald (Stand 2011).[2] Durch den östlichen Teil der Gemarkung – jedoch abseits des Siedlungsgebiets – fließt in Nord-Süd-Richtung der Winterbach, ein linker Nebenfluss des Auerbachs.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde im Jahre 1315 erstmals urkundlich erwähnt.
Biedershausen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und war dem Oberamt Zweibrücken untergeordnet. Nach der Besetzung des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Kanton Homburg im Département Donnersberg und unterstand der Mairie Großbundenbach. Im Jahr 1802 hatte Biedershausen einschließlich der nördlich gelegenen Pletschmühle 164 Einwohner, 159 waren Reformierte und 27 Lutheraner.[3]
Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem zwischen Österreich und Bayern geschossenen Vertrag kam die Pfalz 1816 zum Königreich Bayern. Unter der bayerischen Verwaltung gehörte Biedershausen von 1817 an zum Landkommissariat Homburg im Rheinkreis, das 1862 in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. 1868 wurde die Gemeinde in das Bezirksamt Zweibrücken umgegliedert
Ab 1939 war der Ort ein Bestandteil des Landkreises Zweibrücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Biedershausen innerhalb der französischen Besatzungszone ein Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte sie 1972 in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz) und wurde im selben Jahr der neugeschaffenen Verbandsgemeinde Wallhalben zugeordnet.
Seit 2014 gehört Biedershausen zur Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, die durch Zusammenlegung der Verbandsgemeinden Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben entstand.
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerentwicklung
BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Biedershausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]
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Religion
BearbeitenEnde 2014 waren 39,8 % der Einwohner katholisch und 42,2 % evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Biedershausen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Bürgermeister
BearbeitenChristian Bühler wurde am 10. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Biedershausen. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung einstimmig für Christian Bühler entschied.[6] Auch bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde erneut kein Wahlvorschlag eingereicht.[7] Christian Bühler wurde am 17. Juli 2024 durch den neu gewählten Gemeinderat für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]
Sein Vorgänger Thomas Büffel hatte das Amt zehn Jahre ausgeübt und kandidierte 2019 nicht erneut als Ortsbürgermeister.[6]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Von Schwarz und Gold schräggeteilt, oben links ein rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe, unten rechts ein linksgewendeter roter Pflug.“[9] | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1981 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und erinnert mit dem Pfälzer Löwen an die ehemalige Zugehörigkeit zu Pfalz-Zweibrücken. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKulturdenkmäler
BearbeitenIm Ort stehen drei Objekte unter Denkmalschutz.
Vereine
BearbeitenIm Ort gibt es fünf Vereine: den Förderkreis Feuerwehr, den Förderkreis Männergesangverein, den Männergesangverein, den Landfrauenverein Krähenberg-Biedershausen sowie den Avalonorden des roten Drachen e. V.; letzterer hält außerdem Poitou-Esel.
Verkehr
BearbeitenDer Öffentliche Personennahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Der Nahverkehr war ab 2000 im Westpfalz-Verkehrsverbund (WVV) organisiert, der seit Sommer 2006 vollständig in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert ist.
Biedershausen ist über die untergeordnete Kreisstraße 68 zu erreichen, die in Richtung Norden führt und in die Landesstraße 467 mündet. Entlang der östlichen Gemarkungsgrenze verläuft die Landesstraße 466 und im Südosten die Landesstraße 469. Die A 6 verläuft etwa zehn Kilometer nördlich. In gleicher Entfernung ist im Osten die A 62.
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Ludwig Boslet (1860–1951), Organist und Komponist
Personen, die vor Ort gewirkt haben
Bearbeiten- Alois Konrath (1895–1967), bayerischer Offizier im Ersten Weltkrieg, sowie Freikorpskämpfer, danach Priester der Diözese Speyer und Verfolgter des NS-Regimes, hielt sich während der Endphase des Zweiten Weltkriegs einige Wochen in der Gemeinde auf.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises, Band 4, Neidhard, 1837, S. 163 (Google Books)
- ↑ Gemeindestatistik Biedershausen. In: ewois.de. Abgerufen am 31. Dezember 2014.
- ↑ Christian Bühler (Wahlleiter): Bekanntmachung Wahlergebnis Mehrheitswahlen – GMR Biedershausen am 9. Juni 2024. In: Mitteilungsblatt VG Thaleischweiler-Wallhalben, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ a b Norbert Schwarz: Biedershausen startet harmonisch in die neue Ratsperiode. In: Pfälzischer Merkur. Saarbrücker Zeitung Medienhaus GmbH, Saarbrücken, 11. Juli 2019, abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Biedershausen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑ Christian Bühler (Ortsbürgermeister): Unterrichtung der Einwohner gemäß § 41 Abs. 5 GemO über die Ergebnisse der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates der Ortsgemeinde Biedershausen vom 17.07.2024. In: Mitteilungsblatt VG Thaleischweiler-Wallhalben, Ausgabe 33/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 28. Juli 2024, abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.