Bönstadt
Bönstadt ist ein Stadtteil von Niddatal im osthessischen Wetteraukreis.
Bönstadt Stadt Niddatal
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Koordinaten: | 50° 17′ N, 8° 51′ O |
Höhe: | 137 (123–172) m ü. NHN |
Fläche: | 10,72 km²[1] |
Einwohner: | 1638 (2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 153 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 61194 |
Vorwahl: | 06034 |
Geographie
BearbeitenBönstadt liegt in der Wetterau (naturräumliche Teileinheit Heldenbergener Wetterau) südöstlich von Assenheim.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenDie älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Bönstadt unter dem Namen Benstad stammt aus dem Jahr 1184.[3] Die Familie des damals erwähnten Eberhard von Benstad ist noch im Jahre 1232 nachweisbar. Der Ort war Besitz der Herren von Falkenstein und später der Grafschaft Büdingen-Ysenburger gehörte zum Burgfrieden und Gericht der Burg Assenheim.[1]
Im Jahr 1326 wurde eine Kirche erbaut, die 1559 erweitert wurde. Sie stand unter dem Patronatsrecht des Prämonstratenserklosters Ober-Ilbenstadt.[1]
- Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 1. Dezember 1970 fusionierten die Stadt Assenheim und die bis dahin selbständigen Gemeinden Bönstadt und Ilbenstadt im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur neuen Stadt Niddatal[4][5] und mit ihr kam Bönstadt am 1. August 1972 zum Wetteraukreis. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bönstadt angehört(e):[3][6][7]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Isenburg-Wächtersbach, Gericht Assenheim (Anteil an der Herrschaft Münzenberg)
- ab 1806: Fürstentum Isenburg,[Anm. 2] Gericht Assenheim
- ab 1813: Generalgouvernement Frankfurt,[Anm. 3] Amt Assenheim
- ab 1815: Kaisertum Österreich,[Anm. 4] Amt Assenheim
- ab 1816: Großherzogtum Hessen (Souveränitätslande),[Anm. 5] Provinz Oberhessen, Amt Assenheim (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel[Anm. 6]
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1918: Deutsches Reich,[Anm. 7] Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Friedberg[8][Anm. 8]
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 9] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Friedberg
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Friedberg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Friedberg
- ab 1970: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Friedberg, Stadt Niddatal
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Stadt Niddatal
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bönstadt 1587 Einwohner. Darunter waren 108 (6,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 263 Einwohner unter 18 Jahren, 654 zwischen 18 und 49, 348 zwischen 50 und 64 und 321 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 648 Haushalten. Davon waren 168 Singlehaushalte, 189 Paare ohne Kinder und 228 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften. In 129 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 420 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBönstadt: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 929 | |||
1840 | 1.100 | |||
1846 | 1.149 | |||
1852 | 1.114 | |||
1858 | 1.215 | |||
1864 | 993 | |||
1871 | 939 | |||
1875 | 950 | |||
1885 | 943 | |||
1895 | 930 | |||
1905 | 1.150 | |||
1910 | 1.256 | |||
1925 | 1.336 | |||
1939 | 1.288 | |||
1946 | 2.027 | |||
1950 | 2.104 | |||
1956 | 2.084 | |||
1961 | 2.089 | |||
1967 | 2.408 | |||
1970 | 2.504 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2007 | 1.668 | |||
2011 | 1.587 | |||
2016 | 1.597 | |||
2020 | 1.638 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Stadt Niddatal[10]; Zensus 2011[9] |
Religion
BearbeitenDie katholische Pfarrei St. Nikolaus in Wickstadt ist auch für die Ortsteile Bönstadt und Assenheim zuständig. Bönstadt hat mit Kaichen gemeinsam eine evangelische Kirchengemeinde.
Historische Religionszugehörigkeit
- 1961: 911 evangelische (= 83,27 %), 172 katholische (= 15,72 %) Einwohner[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSiehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Niddatal Abschnitt Bönstadt
Freizeitgelände u. a. mit großer Teichanlage, Brunnen, Langer Gang
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenSüdlich des Ortes verläuft die Landesstraße 3188.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenIn Bönstadt gibt es einen Kindergarten und einen Freiwilligen Feuerwehrverein.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johannes Schmidt (* 1684 in Bönstadt; † 1761 in Mautern an der Donau), Bildhauer
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Infolge der Befreiungskriege.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung mit Kurhessen.
- ↑ 1823: Trennung zwischen Justiz (Landgericht Großkarben) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Ersten Weltkriegs entsteht die Weimarer Republik.
- ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Einwohner und Flächen. In: Webauftritt. Stadt Niddatal, archiviert vom am 10. Januar 2006; abgerufen im April 2024.
- ↑ Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen im April 2024.
- ↑ a b c d Bönstadt, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. August 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zusammenschluss der Stadt Assenheim und die Gemeinden Bönstadt und Ilbenstadt im Landkreis Frieberg zur Stadt „Niddatal“ vom 11. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2252, Punkt 2242 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 108, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Einwohnerzahlen aus Webarchiv: 2007, 2016, 2020
Literatur
Bearbeiten- Dieter Wolf: Die Wetterau im Federstrich. Bönstat. In: Wetterauer Zeitung vom 31. Oktober 1975.
- Literatur über Bönstadt nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Geschichte Bönstadts im Internetauftritt der Stadt Niddatal.
- Bönstadt, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Gesamtanlage Bönstadt In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen