Altwiller (deutsch Altweiler) ist eine französische Gemeinde mit 375 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Altwiller
Altwiller (Frankreich)
Altwiller (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Ingwiller
Gemeindeverband Alsace Bossue
Koordinaten 48° 56′ N, 6° 59′ OKoordinaten: 48° 56′ N, 6° 59′ O
Höhe 215–266 m
Fläche 16,22 km²
Einwohner 375 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 23 Einw./km²
Postleitzahl 67260
INSEE-Code

Protestantische Kirche Altwiller, 1723/24 errichtet

Geografie

Bearbeiten

Die Gemeinde Altwiller liegt im Krummen Elsass, etwa zehn Kilometer westlich von Sarre-Union und ist die westlichste Gemeinde des Départements Bas-Rhin. Der Fluss Rode bildet im Nordwesten die Grenze zum Département Moselle, im Südosten verläuft die Gemeindegrenze entlang des Saarkanals und des Naubachs. Umgeben wird Altwiller von den Nachbargemeinden Vittersbourg und Honskirch im Nordwesten, Hinsingen im Norden, Bissert im Nordosten, Harskirchen im Osten, Diedendorf im Südosten, Niederstinzel im Süden (Berührungspunkt) sowie Vibersviller im Südwesten und Westen.

Blasonierung: „In Blau ein in Gold und Silber geteilter Löwe.��

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 474 456 416 414 415 399 413 395
Quellen: Cassini und INSEE

Domaine de Bonnefontaine

Bearbeiten

Ab 1816 begann Christophe Mérian Hoffmann, ein Schweizer Geschäftsmann, in Altwiller Grundstücke zu kaufen, weil er gehört hatte, dass es hier wertvolle Mineralquellen gibt. Bis 1836 umfasste die Domäne 3212 Hektar. Ab 1818 begann er Kureinrichtungen zu bauen: das Schloss, einen Tanzsaal und eine Trinkhalle. Bis 1822 legte er um die Gebäude Parkanlagen im englischen Stil an. Die staatliche Verwaltung und die Kirche verurteilten diesen „Luxusort“ und behinderten seinen Betrieb. Nach 20 verlustreichen Jahren entschloss sich Hoffmann, den Besitz zu verkaufen an die Gesellschaft Bonnefontaine der Brüder Koechlin in Mülhausen. 1844 wurde das Anwesen an den Baron Friedrich von Mecklenburg und den Marquis de Ferrari, Herzog von Galliera weiterverkauft.1861 wurde das Anwesen von Louis Alexander Baron von Klopstein gekauft, 1878 von dem Industriellen Jean Schlumberger, dem Sohn von Nicolas Schlumberger. Seit 1926 ist das Anwesen unbewohnt, es wurde von der französischen, deutschen und amerikanischen Armee im Krieg besetzt und geplündert. Seit den 2020er Jahren versucht die „Mission Patrimoine“ von Stéphane Bern, Mittel zu sammeln, um die Gebäude zu restaurieren. Unter den angegebenen Quellen findet man Abbildungen der Gebäude im Original- und im aktuellen Zustand.[1][2][3]

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1063–1065.
Bearbeiten
Commons: Altwiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Domaine de Bonnefontaine. In: POP : la plateforme ouverte du patrimoine. Ministère de la Culture, 1993, abgerufen am 9. Januar 2024 (französisch).
  2. Domaine de Bonnefontaine à Altwiller. In: Fondation du Patrimoine. 2023, abgerufen am 9. Januar 2024 (französisch).
  3. Rémy Hoch: Mise en sécurité, consolidation et restauration du clos-couvert du château et du Pavillon de la Source. In: La Demeure Historique. 2023, abgerufen am 9. Januar 2024 (französisch).