Böckmann, Johann Lorenz

Lebensdaten
1741 – 1802
Geburtsort
Lübeck
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Physiker ; Mathematiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116217189 | OGND | VIAF: 8133626
Namensvarianten

  • Boeckmann, Johann Lorenz
  • Böckmann, Johann Lorenz
  • Boeckmann, Johann Lorenz
  • Böckmann, Johann Lorenz
  • Boeckmann, Ioannes Laurentius
  • Boeckmann, Iohannes Laurentius
  • Boeckmann, Joh. Lorenz
  • Boekmann, Johann L.
  • Boekmann, Johann Lorenz
  • Boockmann, J. L.
  • Boockmann, Johannes Laurentius
  • Böckmann, Johann Lor.

Vernetzte Angebote

Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Böckmann, Johann Lorenz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116217189.html [25.12.2024].

CC0

  • Boeckmann, Johann Lorenz

    Physiker und Mathematiker, * 8.5.1741 Lübeck, 15.12.1802 Karlsruhe. (evangelisch)

  • Genealogie

    V Peter (1703–74), S des Peter, beide Buchhändler in Lübeck, und der Anna Maria Paustian;
    M Cath. Elisabeth (1708–95), T des Peter Andreas Häcker, Niedergerichts-Procurator in Lübeck, und der Anna Elsabe Stridebeck;
    Karlsruhe 1766 Marg. Dorothea (1748–90), T des Johann Andreas Eichrodt, Fürstlicher Leibmedicus, und der Maria Cath. Heimann;
    3 S, u. a. Karl Wilhelm (1773–1821), ab 1803 Direktor des physikalischen Kabinetts und Professor, ab 1813 im Ministerium des Innern, Mitglied von 12 Akademien, Verfasser u. a. der preisgekrönten „Versuche über die Erwärmung verschiedener Körper durch die Sonnenstrahlen“ (1811); 5 T.

  • Biographie

    Nach Studium in Jena wurde B. 1764 Professor für Mathematik und Physik am Gymnasium (Fürstenschule) Karlsruhe, wo er ein vorbildliches physikalisches Kabinett einrichtete, 1769 Mitglied des badischen Konsistoriums, 1774 Kirchenrat. Er war ein ausgezeichneter Lehrer, Experimentator und Organisator. Seine Schriften behandeln zahlreiche Gebiete der Naturlehre. Groß sind seine Verdienste um die Hebung des physikalischen und chemischen Unterrichts sowie des gesamten Ausbildungswesens. Auf ihn geht die Gründung der Realschulen und Lehrerseminare in Baden zurück. Er betrieb die Erforschung der physikalischen Beschaffenheit des Landes, gründete 1778 das badische meteorologische Institut und richtete 16 Wetterstationen ein, die er mit Instrumenten und Instruktionen versah (s. seine „Beyträge zur Geschichte der Mathematik und Naturlehre in den badischen Landen“, Karlsruhe 1787). Ein für die Entwicklung der Technik wichtiges Beispiel seiner mechanisch-konstruktiven Kunst ist das Dampfwagenmodell, das er 1775 nach der Beschreibung eines solchen ausführte, das Verbiest (* 1623, Jesuit, Präsident des mathematisch-astronomischen Tribunals beim Kaiser von China) 1678 gebaut hatte. Als Karl Benz Assistent am physikalischen Kabinett in Karlsruhe war, hat er die Fahrfertigkeit des Modells mit Begeisterung erprobt.

  • Werke

    s. Pogg. I (auch f. S Karl Wilh.).

  • Literatur

    ADB II (L);
    K. J. Bouginé, Gedanken v. d. Schulen, Durlach 1787;
    Th. Hartleben, Statist. Gem. d. Residenzstadt Karlsruhe u. ihrer Umgebungen, 1815, S. 206, 261-70 u. ö.;
    M. Cantor, Vorlesungen üb. Gesch. d. Math. III, 1901, S. 531, IV, 1908, S. 20;
    P. Siebertz, K. Benz, 1950, S. 64 f., 318;
    Meusel, Gel. Teutschland IX, 1801, S. 112;
    Ersch-Gruber XI, 1823, S. 167 f.;
    Bad. Biogrr. I. 1881, S. 105. - Zu S Karl Wilh.: ADB II;
    Ersch-Gruber XI, 1823, S. 168.

  • Porträts

    Ch. W. Bock, in: J. Ph. Moser, Slg. v. Bildnissen, H. 12, Nürnberg 1794.

  • Autor/in

    Kurt Vogel
  • Zitierweise

    Vogel, Kurt, "Böckmann, Johann Lorenz" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 374 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116217189.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Böckmann, Johann Lorenz

  • Biographie

    Böckmann: Johann Lorenz B., Mathematiker und Physiker, geb. 8. Mai 1741 zu Lübeck, wo sein Vater eine Buchhandlung hatte, 15. December 1802 zu Karlsruhe. Er studirte von 1761 an in Jena Theologie, betrieb aber mit mehr Eifer die Mathematik und Physik, für welche Fächer er 1764 zu einer Professur an dem Gymnasium in Karlsruhe den Ruf erhielt. Dort wurde er daneben 1769 Consistorialassessor, 1774 Kirchenrath, 1776 Hofrath, 1789 Ephorus des Gymnasiums und 1798 Geheimer Hofrath. Er war als Lehrer ausgezeichnet, legte mit Unterstützung des Markgrafen ein schönes physikalisches Cabinet an, errichtete 1778 ein meteorologisches Institut, machte mehrere physikalische Entdeckungen und verfaßte eine Anzahl Schriften in den Fächern der Mathematik, Mechanik und Physik (vgl. Meusel, Lex.; Grodmann, Gel. Schwaben), wie: „Erste Gründe der Mechanik" (1769); „Abhandlung von den Kegelschnitten" (1771); „Anfangsgründe der Naturlehre (1775); „Ueber die Anwendung der Elektricität bei Kranken" (1786); „Ueber Blitzableiter“ (1783, 1787, 1791); „Ueber Telegraphie“ (1794) etc. — Dem Andenken des verew. Hrn. Geh. Hofr. Böckmann gewidmet, v. W. Wucherer. (Sonderabdr. aus dem Magazin von und für Baden, 1803. Bd. 1. S. 1.)

  • Autor/in

    Karmarsch.
  • Zitierweise

    Karmarsch, Karl, "Böckmann, Johann Lorenz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 788 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116217189.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA