Kraus, Karl

Lebensdaten
1851 – 1918
Geburtsort
Stadtamhof bei Regensburg
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Agrarwissenschaftler ; Biologe ; Botaniker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116388528 | OGND | VIAF: 37665857
Namensvarianten

  • Kraus, Karl
  • Kraus, C.
  • Kraus, Carl

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Zitierweise

Kraus, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116388528.html [16.11.2024].

CC0

  • Kraus, Karl

    Agrarwissenschaftler, * 5.1.1851 Stadtamhof bei Regensburg, 15.10.1918 München.

  • Genealogie

    V Karl, Volksschullehrer;
    M Margaretha Biedere;
    Natalie Herwig;
    K, u. a. Ernst (1889–1970), Prof. d. Geol. a. d. Univ. München (s. Pogg. VII a).

  • Biographie

    K. war im Höhepunkt seiner Laufbahn Direktor der Akademie für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan und dann Leiter der von ihm gegründeten Landessaatzuchtanstalt. Er war, wie unter anderem auch sein Lehrer Fraas, von den Naturwissenschaften, besonders von der Botanik, zur Landwirtschaft gekommen. Er studierte 1869-73 in München und promovierte 1875 bei dem Botaniker Nägeli mit einer Arbeit über das Chlorophyll. Dann ging er in den bayerischen Staatsdienst, in dem er bis zu seinem Tode blieb, Zunächst lernte er als Lehrer an der Kreisackerbauschule in Triesdorf (Mittelfranken) und als Leiter der dortigen Samenkontrollstation die Praxis des Versuchswesens beherrschen. Dort wurde er auch regelmäßiger Mitarbeiter an den „Forschungen auf dem Gebiet der Agrikulturphysik“ Wollnys in München, dessen Nachfolger an der Technischen Hochschule er 1901 wurde. Nach einer Zwischenstation an der Kreisackerbauschule Kaiserslautern (1884–88) wurde K. als Professor an die in einer Krise steckende Landwirtschaftliche Zentralschule Weihenstephan berufen, die er so reorganisierte, daß sie 1895 zur Akademie erhoben werden konnte. In Weihenstephan griff er auch die drängende Saatgutfrage auf, mit der er schon seit Triesdorf vertraut war. Weitgehend aufgrund seiner Vorarbeit seit 1898 wurde 1902 die Bayerische Landessaatzuchtanstalt in Weihenstephan errichtet, die seine Lieblingsschöpfung wurde. Er behielt die Leitung auch nach seiner Berufung nach München (1901) bis 1910 bei. In dieser Zeit wurde das Fundament einer organisierten Landessaatzucht gelegt. Von der Basis Hochschule und Landesanstalt ergab sich für K. ein weitverzweigtes Wirken im Landwirtschaftlichen Bildungs- und Organisationswesen (unter anderem Fachschulwesen, Bayerischer Landwirtschafts-Rat, Ackerbauvereine), Zuletzt sorgte er umsichtig für die kongeniale Fortführung seines in 44 Jahren aufgebauten Lebenswerks durch seinen Schüler L. Kießling. Neben seiner organisatorischen Leistung steht gleichgewichtig ein umfangreiches literarisches Werk.

  • Werke

    u. a. Die Pflege d. Landwirtsch.-Wiss. in Bayern, Festrede TH München, 1904;
    Die Lagerung d. Getreide, 1908;
    Der Anbau d. Getreides, ²1919;
    Lokalzüchtung u. Sorteneinheitsgebiete, in: Landwirtsch. Jb. f. Bayern, 1914 (dort weitere Arbb.), wieder in: Arbb. d. Dt. Landwirtsch.ges.

  • Literatur

    L. Kießling, in: Landwirtsch. Jb. f. Bayern 8, 1918 (P);
    Entwicklung u. Tätigkeit d. Bayer. Landessaatzuchtanstalt im 1. Vierteljh. ihres Bestehens, ebd. 17, 1927 (W-Verz.);
    50 J. Bayer. Pflanzenzüchtung 1902–52, ebd. 30, 1953;
    H. Raum, Die ak. Lehrgestalten d. bayer. Landwirtsch. ebd. 36, 1959, S. 749 f.;
    H. Haushofer, Zur Gesch. d. Bayer. Landesanstalt f. Bodenkde. u. Pflanzenbau, ebd. 52, 1975;
    Bayer. Agrargesch., hrsg. v. A. Schlögl, 1954;
    TH München 1868-1968, Festschr., S. 127, 267.

  • Autor/in

    Heinz Haushofer
  • Zitierweise

    Haushofer, Heinz, "Kraus, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 691-692 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116388528.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA