Mittelalter Wiki
Mittelalter Wiki
Advertisement
Mittelalter Wiki

Regino von Prüm (* um 840; † 915) war ein Musiktheoretiker, Kanonist und Geschichtsschreiber. Er war von 892 bis 899 der siebte Abt der Abtei Prüm (Rheinland-Pfalz) und befasste sich besonders mit dem Wiederaufbau der Abtei nach den Zerstörungen durch die Normannen. [1]

Beschreibung[]

Regino von Prüm war von vornehmer Herkunft und wurde zu Altrip (bei Mannheim) geboren. Im Jahre 892 wurde er Abt der Abtei Prüm, aber 899 durch Machenschaften mächtiger Gegner vertrieben. Er erhielt von Erzbischof Radbod von Trier die Leitung des dortigen Martinsklosters und wurde 915 in der Reichsabtei St. Maximin bestattet.

Werke[]

Außer einer kurzen Harmonielehre und einem größeren Werk über die Kirchenzucht vollendete er 908 seine umfangreiche Chronik (Chronicon), die er dem Bischof Adalbero von Augsburg, dem Erzieher Ludwigs des Kindes, widmete. Sie reicht in 2 Büchern von Christi Geburt bis 906 und ist auf deutschem Boden der erste sehr bemerkenswerte Versuch einer weltgeschichtlichen Zusammenfassung.

In den älteren Teilen natürlich ganz von den einigermaßen flüchtig ausgeschriebenen Vorlagen abhängig, geht Regino von 814 ab größtenteils eigene Wege; indem er neben einzelnen erhaltenen und verlorenen Schriften einer oft recht unsicheren Tradition folgt und mit großer Unbekümmertheit um die richtige Chronologie Überliefertes und Gehörtes mit äußerster Willkür in eine annalistische Form spannt, gibt er von der Geschichte der folgenden Zeit ein stark verzerrtes Bild.

Dagegen wird er für die mitdurchlebten letzten Jahrzehnte ein sehr wertvoller Berichterstatter. Die Lage Lothringens und wohl auch höfische Beziehungen, wie etwa zu dem damaligen Reichsregenten Hatto I. von Mainz, haben ihm eine Fülle von Nachrichten aus dem ganzen Umkreis der karolingischen Reiche, besonders zahlreich sogar aus Westfranken, zufließen lassen, so dass er keineswegs von provinzieller Enge beschränkt war und fast nur Wesentliches brachte.

Fehlt die innere Verknüpfung, so sind dafür die wirren Zeitläufte mehr verantwortlich als der Verfasser, der übrigens auch den nächsten Machthabern gegenüber Rücksicht zu nehmen hatte und seine Person ganz hat zurücktreten lassen. Die einzige Stelle, an der er von diesem Brauch abwich (zu 892), wurde in der Überlieferung ausgemerzt. Das schlicht und sachlich geschriebene und trotz seiner offenkundigen Schwächen ansehnliche Geschichtswerk, das letzte vor langer Öde, wurde später oft benutzt und ausgeschrieben; es erfuhr eine bedeutende Fortsetzung durch Adalbert von Magdeburg.

Literatur[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

Advertisement