Fingolfin war der zweite Sohn Finwes, der älteste Halbbruder Feanors, und der dritte Hohe König der Noldor. Sein anderer Bruder war Finarfin.
Prolog[]
Fingolfin war sehr stark, tapfer, edel und standhaft und als Hoher König der Noldor in Beleriand regierte er mit seinem Sohn Fingon in Hithlum, wobei der größte Teil seines Volkes in Mithrim lebte. Er galt als oberster Herrscher aller Noldor und nach ihm folgte Fingon. Fingolfins Schwert war glänzend wie Eis und trug den Namen Ringil (übersetzt: Eisglanz oder Froststern). Fingolfin unterlag im Zweikampf mit Morgoth und starb. In diesem Zweikampf brachte Fingolfin Melkor mit seinem Schwert sieben Körperwunden und eine tiefe Verletzung am Fuß bei.
Leben[]
In Aman[]
Fingolfin wurde in Aman geboren. Er war der Sohn von Finwe, dem Hohen König der Noldor und dessen zweiter Frau Indis, eine Vanya. Melkor, der die Eldar hasste, versuchte diese gegen die Valar aufzubringen. So fing er an Lügen unter den Elben zu verbreiten, auch unter Finwes Söhnen. Fingolfin und Finarfin erzählte er Unwahrheiten über Feanor und umgekehrt.
Es kam also, dass Feanor eine Rede hielt und er sprach böse Worte gegen seine Brüder. Fingolfin ging daraufhin zu Finwes Hallen und sagte, Feanor solle sich zurückhalten. Dieser kam ebenfalls, aber bewaffnet und drohte Fingolfin, dass der sich in Acht nehmen solle oder er würde ihn töten. Bei der Verbannung von Feanor aus Tirion wollte Fingolfin ihm verzeihen, Feanor aber sagte nichts. Fingolfin wurde zum neuen Herrscher der Noldor in Tirion.
Bei einem Fest, das die Ainur gaben, wurde Feanor gebeten ebenfalls zu kommen und er versöhnte sich mit Fingolfin. Es heißt, dass sich das Licht der Zwei Bäume in diesem Moment vermischt hat und die ganze Stadt leuchtete. Doch die Versöhnung hielt nicht lange. Als Feanor den Eid gegen die Valar sprach, äußerte sich Fingolfin gegen ihn und es folgte eine heftige Auseinandersetzung der beiden, die beinahe zum Kampf führte.
Die Reise nach Mittelerde[]
Durch Melkors Diebstahl der Silmaril, entdeckten die Noldor in sich die Flamme der Sehnsucht mit Feanor nach Mittelerde zu reisen. Fingolfin stand dem eher skeptisch gegenüber und ein Streit entbrannte abermals zwischen ihm und seinem Halbbruder. Doch schließlich schloss Fingolfin sich Feanors Entschluss an, denn sein Sohn Fingon drängte ihn dazu und Fingolfin wollte sich nicht von seinem Volk trennen. Da er sehr beliebt war unter den Einwohnern von Tirion, wollten diese mit ihm gehen und seine Schar war die Größte.
An dem Sippenmord von Alqualonde war Fingolfin auch beteiligt. Als sein Gefolge, später als Feanor, Aqualonde erreichte, kämpfte Feanors Schar bereits gegen die Teleri. Ohne genau zu verstehen, was sie taten, unterstützte Fingolfins Gefolge Feanors Schar und es kam zu einem schrecklichen Blutvergießen innerhalb eines Volks. Später fürchteten sie aber das Urteil, welches ihnen auferlegt werden konnte und sie bereuten ihr grausames Vorgehen.
Nach der gewonnen Schlacht, zogen sie weiter nach Norden und überlegten, welchem Weg sie weiter folgen sollten. Denn Feanor hatte bereits bemerkt, dass die Schiffe nicht genügten, um alle Elben nach Mittelerde zu bringen. Und so machte er sich auf und ließ Fingolfin und dessen Schar zurück. In der Ferne konnte Fingolfin das Licht des Feuers sehen, mit welchem Feanor die Schiffe verbrannte und so die Möglichkeit für Fingolfin nach Mittelerde zu segeln vereitelte.
So kam es, dass Fingolfin beschloss, mit seinem Gefolge den gefährlichen Weg über die Helcaraxe zu nehmen. Viele seiner treuen Gefährten kamen dabei um. Aber als sie Mittelerde in Hithlum erreichten, ging die Sonne auf und Fingolfin zog mit blausilbernem Banner und tönenden Hörnern ein, was Morgoths Diener zur Flucht nach Angband brachte.
In Mittelerde[]
Fingolfins Schar kam durch die Befestigung von Dor Daedeloth bis zu den Toren von Angband, ohne auf Widerstand zu stoßen und die Türme von Thangorodrim erzitterten unter ihrem Schlachtruf.
Nach der Befreiung von Maedhros, dem ältesten Sohn Feanors, vom Thangorodrim, bat dieser um Verzeihung. Denn nach Feanors Tod, hatte er sich den Anspruch auf das Königtum über alle Noldor genommen. Fingolfin verzieh ihm und Maedhros wahrte von nun an die Freundschaft mit dem Haus Fingolfin und Finarfin. Er ließ die Ansprüche seiner Sippe auf die Königswürde fallen und Fingolfin wurde König über alle Noldor. Alle zwanzig Sonnenjahre gab Fingolfin nun ein Fest an den Weihern von Ivrin: das Mereth Aderthad oder auch das Fest der Versöhnung.
Als Hoher König der Noldor[]
Als Morgoth, um die Stärke seiner Feinde zu testen, ein Erdbeben und ein Orkheer losließ, überraschten Fingolfin und Maedhros das Hauptheer in Dorthonion. Sie besiegten die Feinde und vertrieben sie allesamt. Nach diesem Ereignis verstärkten die Prinzen ihre Grenzen und begannen mit der Belagerung von Angband. Fingolfin fing an zu prahlen, Morgoth hätte keine Chance ihren Sperrgürtel zu durchbrechen.
Ca. 100 Jahre später wollte Morgoth Fingolfin überfallen, in dem er ein Heer über einen Umweg nach Norden und dann von Westen nach Hithlum schickte. Sein Plan ging aber nicht auf, weil Fingolfin das Heer überraschte und vertrieb.
Zu der Zeit, als die Menschen kamen, sandte Fingolfin ihnen eine Wilkommensbotschaft. Hador Lórindol wurde der Liebling des Königs und bekam von Fingolfin die Herrschaft über Dor-lómin.
Krieg gegen Morgoth[]
Nach einiger Zeit dachte Fingolfin, da sein Volk nun zahlreich und stark war, über einen neuen Angriff auf Angband nach, denn Morgoth war unbesiegt und trieb noch immer sein Unwesen. Aber niemand wollte ihm beistehen, da sie gerade in Frieden lebten. Fingolfins Pläne wurden abgewiesen.
455 Jahre nach Fingolfins Ankunft in Mittelerde ließ Morgoth seine stetig erweiterte Armee aus Orks und Balrogs, angeführt von Glaurung, los. Das Heer brach den Belagerungsring und es kam zum Krieg. Fingolfin konnte Finarfins Söhnen, welche die Hauptlast des Angriffs trugen, nicht zu Hilfe kommen, da der Ansturm zu groß war. Sie erlitten große Verluste.
Fingolfin sah den Untergang der Noldor gekommen und ritt auf seinem Pferd Rochallor im Jahr 455 E.Z. alleine zu den Toren von Angband, um Morgoth zum Zweikampf herauszufordern. Er nannte ihn voller Wut einen Feigling und Sklavenkönig und fordete ihn auf hervorzukommen. Morgoth verspürte Angst, wollte vor seinen Hauptleuten aber keine Schwäche zeigen und trat vor die Tore und stellte sich zum Zweikampf. Morgoths Waffe war Grond, der Unterwelthammer, Fingolfin kämpfte mit seinem Schwert Ringil. Fingolfin wich Morgoths mächtigen Schlägen eine Zeit lang aus und schaffte es, dem dunklen Herrscher sieben Wunden zuzufügen. Dreimal schlug Morgoth ihn mit seinem Schild nieder. Dann verließen Fingolfin die Kräfte und er stolperte, weil Morgoths Schläge Krater im Boden hinterlassen hatten. Morgoth drückte mit seinem Fuß auf dessen Hals. Bevor Fingolfin starb, hieb er mit seinem Schwert noch eine tiefe Wunde in Morgoths Fuß.
Fingolfins Leichnam wurde von Thorondor geborgen, der ihn in den Bergen nahe Gondolin ablegte, damit er von Turgon begraben werden konnte. Keine Kreatur Morgoths wagte sich danach in die Nähe des Grabes, bis Beleriand unterging.
Etymologie[]
Fingolfins Vatername war Ñolofinwe (weiser Finwe), sein Muttername Aracáno. Später gab sich Fingolfin selbst den Namen Finwe Ñolofinwe um seinen Anspruch auf das Erbe seines Vaters anzuzeigen. Fingolfin ist die Sindarin-Form seines Vaternamens mit dem hinzugefügten Wort Finwe am Anfang.
Nachkommen[]
Stammbaum[]
Das Haus Finwe und die noldorische Abstammung von Elrond und Elros.[1]
Finwe =(1)Míriel = (2)Indis (von den Vanyar) | | __| __|______________________ | | | Feanor Fingolfin Finarfin = Earwen | ________|________ | (von Alqualonde) | | | | ________|_______________ |Maedhros Fingon Turgon Aredhel = Eol | | | | | |Maglor | | | Finrod Orodreth | Aegnor | |Celegorm Gil-galad Idril = Tuor Maeglin | | Galadriel |Caranthir | | Angrod | |Curufin Earendil = Elwing | | |Amrod ___|___ Finduilas Celebrían |Amras | | Elrond Elros
Quellen[]
- ↑ J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil VI: "Anhang", Unterkapitel IV: "Stammbäume", Übersetzer: Wolfgang Krege, 2001
J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Übersetzer: Wolfgang Krege
- Quenta Silmarillion:
- Kapitel V: Von Eldamar und den Fürsten der Eldalië
- Kapitel VI: Von Feanor und der Loskettung Melkors
- Kapitel VII: Von den Silmaril und der Unruhe der Noldor
- Kapitel VIII: Von der Verdunkelung Valinors
- Kapitel IX: Von der Verbannung der Noldor
- Kapitel XIII: Von der Rückkehr der Noldor
- Kapitel XIV: Von Beleriand und seinen Reichen
- Kapitel XVIII: Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende
J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde, Übersetzer: Hans J. Schütz
- Teil Eins, Das Erste Zeitalter,
- I.: Von Tuor und seiner Ankunft in Gondolin
- II.: Narn I Hîn Húrin: Die Geschichte der Kinder Húrins
- Teil Zwei, Das Zweite Zeitalter,
- II.: Aldarion und Erendis, Anmerkungen