Der Lindwurm vom Galterental ist ein Drache, der im Galterntal bei Freiburg im Üechtland hauste. Für gewöhnlich wird er nicht als Drache, sondern als Lindwurm oder Stollenwurm bezeichnet. Verschiedene Sagen lassen vermuten, dass es sich auch um mehrere Drachen handeln könnte.
Sage[]
Der Sage nach soll der Lindwurm in einer Höhle im Galterntal gelebt haben. Entdeckt wurde er von Herrn Velga, dem Besitzer des Bauernguts Menziswil. Er fand vor dem Höhleneingang einen schwarzen Klumpen mit grünen, roten und weißen Streifen. Als er sich näherte, rollte sich der Klumpen zu einer Schlangenform aus und fauchte ihn an, bevor er sich in die Höhle zurückzog[1].
Der Lindwurm war vor allem für das Vieh gefährlich. Je nach Quelle machte er es krank, verschlang es oder saugte sein Blut[1]. Oft hörten die Bauern die Schreie ihrer Tiere aus den St��llen und fanden diese panisch und aufgebracht. Menschen fielen ihm nie zum Opfer. Dennoch ließ er sich auch durch regelmäßige Kontrollgänge seitens der Bauern nicht vom Reissen von Vieh abhalten[2].
Auch war der Lindwurm wohl immun gegen alle Waffen wie Pfeile oder Schwerter[2]. Bald erkannte man, dass er nur mit Gottes Beistand vertrieben werden könne. Laut mehreren Geistlichen handelte es sich nämlich nicht um einen natürlichen Stollenwurm, sondern um einen verwandelten Geist, der für eine schwere Sünde büßt. Er ließ sich nur besänftigen, wenn man jeden Sonntag für ihn eine Kerze anzündet[1][2].
Darum baute Velga eine Kapelle, die er der Mutter Gottes weihen ließ. Jeden Sonntag stellte er eine Kerze hinaus, und falls er es einmal vergaß, fand er am nächsten Tag wieder eines seiner Tiere tot oder erkrankt vor[1].
Lindwurm beim Roten Kreuz[]
Eine andere Sage erzählt von einem Lindwurm, der beim Roten Kreuz in Plaffeien gelebt haben soll. Nachts schlang es sich um die Hälse der Kühe und erwürgte sie[3].
Die Leute baten einen Mönch aus Freiburg um Hilfe, der dann drei Tage lang betete. Dabei sah er furchtbare Dinge. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und ein geflügelter Drache erhob sich und floh in Richtung Schwarzsee. Er wurde nie wieder gesehen[3].
Trivia[]
- Heute ist der Drache das Maskottchen des Freiburger Eishockeyclubs Fribourg-Gottéron.
- Der Verein MLC Freiburg möchte im Jahr 2019 den "Drachen" als Alternativwährung zum Schweizer Franken einführen, die in Geschäften in Freiburg verwendet werden kann. Dadurch soll die örtliche Wirtschaft angekurbelt werden[4].
Quellen[]
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Franz Kuenlin (1840), Historisch-romantische Schilderungen aus der westlichen Schweiz, Nabu Press (2011), ISBN 1271040387
- ↑ 2,0 2,1 2,2 German Kolly (1950), Sagen und Märchen aus dem Senseland, Paulusverlag (1999), ISBN 978-3722801131
- ↑ 3,0 3,1 Pater Nikolaus Bongard (1992), Sensler Sagen, ISBN 3722802873
- ↑ Blick: Freiburger kriegen eine eigene Währung