Der Plan zur Erbauung einer Festhalle wurde schon im Jahre 1845
gefasst, als es sich darum handelte, das dritte badische Sängerfest für
das Jahr 1846 in Freiburg abzuhalten. Das Festcomitée unter Präsident
v. Woringen wollte zu diesem Anlasse statt einer provisorischen Sängerhalle
eine ständige Kunsthalle, auch zu anderen Zwecken verwendbar,
errichten und wurde hierin von der ganzen Bürgerschaft unterstützt,
besonders von dem Kaufmanne Romberger und dem Architecten
Schneider. Da die Stadt damals nicht in der Lage war, die Halle
selbst zu bauen, so wurden die Mittel zum Theil von der Beurbarungscommission,
zum Theil von einer besonderen Actiengesellschaft zusammengebracht,
und zwar hatte man zunächst den Betrag von 40,000 fl. in
Aussicht genommen. Die Pläne zu der neuen Halle entwarf Professor
Eisenlohr in Karlsruhe, während die unmittelbare Bauleitung in den
Händen des Arckitecten Schneider in Freiburg lag. Am 10. Juni 1846
wurde der Bau begonnen, doch stellten sich bald Schwierigkeiten der
verschiedensten Art ein, wie Mangel an Geldmitteln wegen Theuerungen
und politische Unruhen. Immerhin konnte am 2. October 1847 der von
Zimmermeister Collius vortrefflich gefügte Dachstuhl mit der üblichen
Richtfeier aufgeschlagen werden. Die Ereignisse der Jahre 1848 und
1849 gaben Anlass, die nothdürftig fertiggestellte Halle zu militärischen
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 573. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_573.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2016)