Richard Nordhausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Richard Nordhausen (vor 1899)

Richard Nordhausen (* 30. Januar 1868[1] in Berlin; † 22. September 1941[2] ebd.) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller. Bisweilen benutzte er die Pseudonyme Max Kempff und Caliban.

Nach Absolvierung technischer, literaturgeschichtlicher und volkswirtschaftlicher Studien wirkte er als Herausgeber der Literaturzeitschrift Die Gegenwart und als Chefredakteur des Berliner Blattes. Von 1895 an gab er das national-soziale illustrierte Witzblatt Deutscher Michel heraus, das nach Darstellung des zeitgenössischen Literaturkritikers Gustav Dahms antisemitisch war.[3]

Um 1900 gab er die Anthologie Ars amandi heraus, eine Sammlung von erotischen Kunstwerken der Weltliteratur in vier Bänden.

Im Herbst 1901 gründete Nordhausen in Berlin den Märkischen Ruderverein, der sich für die Förderung des Wanderruderns einsetzte.[4][5]

Nordhausen war sowohl ein Gegner des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts als auch ein Gegner des Frauenwahlrechts.[6] Er lehnte auch die Erwerbstätigkeit von Frauen ab: „Die Frauenrechtler nehmen, ohne mit der Wimper zu zucken, die Versklavung der Frau durch den Industrialismus hin, dulden es, dass man sie körperlich zugrunde richtet und ihr Lasten aufpackt, die sie nicht tragen kann.“ Die Frau solle „nicht in die Fabrik gehen“, sondern „sich vielmehr völlig dem Hause widmen“.[7]

  • Joß Fritz der Landstreicher. Ein Sang aus den Bauernkriegen (1892)
  • Vestigia Leonis, die Mär von Bardowieck (1893, 4. Auflage 1905)
  • Die rote Tinktur (1895), phantastischer Roman
  • Urias Weib (1895)
  • Deutsche Lieder (1896), Zeitgedichte
  • Trumpf, heitere Geschichten
  • Unsere märkische Heimat: Streifzüge durch Berlin und Brandenburg (1. Aufl. 1906, 2. Aufl. 1920, 3. Aufl. 1929, 4. Aufl. 1934)
  • Die versunkene Stadt (Roman) (Hannover, Adolf Sponholtz, 1911, 2. Auflage)
  • Henning Gans: „Civis Germanus sum!“ Wilhelm Scheuermann oder Die Tragik eines alldeutschen Journalisten. Leipzig: Universitätsverlag, 2018, ISBN 978-3-96023-200-1, u. a. S. 133f., S. 189, S. 584f.
Wikisource: Richard Nordhausen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die Angabe 30. Januar 1868 folgt Degener, Wer ist’s, Ausgabe 1935 und beruht demnach wahrscheinlich auf einer Selbstauskunft Nordhausens. Andere Quellen (Degener, Wer ist’s, Ausgabe 1908; Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Band 5, 1913; Geißler: Führer durch die Literatur des 20. Jahrhunderts, 1913; Kosch: Biographisches Staatshandbuch, Band 1, 1963) geben den 31. Januar 1868 an, wieder andere (Kullnick: Berliner und Wahlberliner, 1960; Deutsche Biographische Enzyklopädie) den 31. Januar 1861.
  2. Andere Quellen (so die Kurze Chronik des Märkischen Rudervereins, 1959) geben den 24. September 1941 an.
  3. Gustav Dahms: Das Litterarische Berlin. Taendler Berlin 1895, S. 164.
  4. maerkischerrv.de: 75 Jahre (Memento vom 28. September 2015 im Internet Archive)
  5. maerkischerrv.de: 58 Jahre (Memento vom 28. September 2015 im Internet Archive)
  6. Richard Nordhausen: Der dumme Kerl und das Frauenstimmrecht, in: Der Tag, 8. Oktober 1907, S. 3.
  7. Richard Nordhausen: Der dumme Kerl und das Frauenstimmrecht, in: Der Tag, 8. Oktober 1907, S. 3.