Volker Harms

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Volker Harms (* 1941 in Wilhelmshaven) ist ein deutscher Ethnologe an der Eberhard Karls Universität Tübingen.[1]

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner 1962 erfolgten Reifeprüfung in Hamburg studierte Volker Harms zunächst Kunstgeschichte, Romanistik und Archäologie an der Universität Hamburg, wechselte jedoch bald zum Fach Ethnologie. Seine Promotion erfolgte 1969 in Hamburg. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen. 1978 wechselte er als Mitarbeiter an das Überseemuseum in Bremen. Seine Tätigkeit an der Eberhard Karls Universität Tübingen begann 1980, dort wirkte er als Dozent (Wissenschaftlicher Oberrat) und Kustos der umfangreichen völkerkundlichen Sammlung am Institut für Ethnologie bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2006.

Bereit während seines Studiums wandte sich Harms der Angewandten Ethnologie und insbesondere der Ozeanistik zu, er beschäftigte sich mit der materiellen Kultur und betrieb 1987 Feldforschungen in südpazifischen Ozeanien.

Großes weltweites Aufsehen erregte sein erstmals 1998 publizierter Fund eines Panels der Maori in der ethnologischen Sammlung der Universität Tübingen, einem Schnitzwerk, das aus der ersten Südsee-Expedition von James Cook stammt („Tübinger Poupou“).

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Der Terminus "Spiel" in der Ethnologie. Eine begriffskritische Untersuchung dargestellt anhand von Berichten über die Kultur der Samoaner (= Arbeiten aus dem Institut für Völkerkunde der Universität zu Göttingen, Bd. 4). Renner, München 1969 (= Dissertation Universität Hamburg).
  • Projektstudium der Ethnologie. Hochschuldidaktische Möglichkeiten unter den derzeitigen Bedingungen der Hochschulorganisation. In: Zeitschrift für Ethnologie, Bd. 97 (1972), H. 2, S. 161–183.
  • Toleranz oder Solidarität als Leitvorstellung für die Bildungsarbeit in ethnologischen Museen von morgen? In: Zeitschrift für Ethnologie, Bd. 101 (1976), H. 2, S. 265–277.
  • (Hrsg.): Andenken an den Kolonialismus. Eine Ausstellung des Völkerkundlichen Instituts der Universität Tübingen (= Ausstellungskataloge der Universität Tübingen, Bd. 17). Attempto-Verlag, Tübingen 1984, ISBN 3-921552-55-9.
  • Die Zukunft der Völkerkundemuseen. In: ders. (Hrsg.): Völkerkunde-Museen 1990. Festschrift für Helga Rammow. Mundus, Bonn 1990, S. 73–86.
  • "Südseebilder". Zur Ethnographiegeschichte einer Foto-Sammlung aus den Jahren 1890–1910. In: Tribus, Bd. 40 (1991), S. 161–177.
  • "Südseebilder". Materialien zu einer Ausstellung. Völkerkundliches Institut, Tübingen 1992.
  • Ethnographische Kunstobjekte als Beute des europäischen Kolonialismus. In: Kritische Berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften, Bd. 23 (1995), S. 15–31.
  • Reiseberichte aus der Südsee und Australien. In: Hans Heid (Hrsg.): Von Erfarung aller Land. Reiseberichte aus der Zeit des 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in der Historischen Bibliothek der Stadt Rastatt. Stadt Rastatt 1997, S. 211–254, ISBN 3-923082-22-3.
  • Ein "Ancestor-Panel" der Maoris von der ersten Südsee-Reise (1768–1771) James Cooks in der ethnographischen Sammlung der Universität Tübingen entdeckt. In: Baessler-Archiv, N.F., Bd. 46 (1998), S. 429–441.
  • Fremde Kulturen verstehen. Eine Führung durch die völkerkundliche Sammlung der Universität Tübingen. Eberhard Karls Universität Tübingen 2005.
  • (Hrsg.): Carl Traub / Südsee-Tagebuch eines Bremer Kaufmanns (1845–1848). Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven 2012, ISBN 978-3-86927-134-7.
  • Ethnologische Sammlung. In: Ernst Seidl (Kunsthistoriker) (Hrsg.): Schätze aus dem Schloss Hohentübingen (= Schriften des Museums der Universität Tübingen MUT, Bd. 1). Universität Tübingen 2012, S. 218–245, ISBN 978-3-9812736-4-9.
  • Das Tübinger Poupou. Ein Maori-Schnitzwerk der ersten Südsee-Expedition James Cooks (= Kleine Monographien des MUT, Bd. 7). Museum der Universität Tübingen MUT 2017, ISBN 978-3-9817947-5-5.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Short Portrait: Volker Harms. In: Interviews with German Anthropologists (http://www.germananthropology.com/short-portrait/volker-harms/141, abgerufen am 6. Dezember 2024); Interview mit Volker Harms am 24.3.2008 (http://www.germananthropology.com/cms/media/uploads/4e3939246685f/interview_4e8f173d2af6d.pdf, mit Foto u. biografischen Daten, abgerufen am 6. Dezember 2024).