Tattendorf
Tattendorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 14,35 km² | |
Koordinaten: | 47° 57′ N, 16° 18′ O | |
Höhe: | 226 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.435 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 100 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2523 | |
Vorwahl: | 02253 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 36 | |
NUTS-Region | AT127 | |
UN/LOCODE | AT TAT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 2 2523 Tattendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alfred Reinisch (UHL) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Tattendorf im Bezirk Baden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Tattendorf ist eine Gemeinde mit 1435 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Baden in Niederösterreich.
Geografie
Tattendorf liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Durch den Westen der Gemeinde fließt die Triesting, nahe der Grenze im Osten die Piesting. Das Gemeindegebiet ist flach und liegt rund 220 Meter über dem Meer. Die Fläche umfasst 14,35 Quadratkilometer. Davon sind beinahe zwei Drittel landwirtschaftliche Nutzfläche, 16 Prozent sind Weingärten und sieben Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden.
Innerhalb der Gemeindefläche liegen die abgekommenen Orte Hadwartesdorf und Kaltengang.
Nachbargemeinden
Baden | Oberwaltersdorf | |
Teesdorf | Blumau-Neurißhof | Pottendorf |
Geschichte
Tattendorf wurde vermutlich in der Mitte des 11. Jahrhunderts von den Babenbergern gegründet und besiedelt, um die Grenze gegen die Magyaren zu stärken. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1114 im Klosterneuburger Traditionskodex, wo ein Adaloldus de Tatindorf als Zeuge einer Schenkung genannt wird. Das Stift Klosterneuburg war ab der Mitte des 12. Jahrhunderts bis 1848 Grundherr. Ein früher Hinweis auf Weinbau findet sich 1258 mit dem perchrecht (Weingartenordnung).
Im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurde 1529 die Kirche Maria Ellend zerstört. Bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 wurden viele Bewohner von Tattendorf getötet, weitere starben an den Seuchen Pest und Cholera.
In den Jahren 1825 bis 1828 baute Franz Girardoni eine Spinnfabrik. Als sie 1853 in Konkurs ging, kaufte Theodor Dumba diese auf und baute sie aus, sodass 180 Arbeiter beschäftigt waren. Als sein Cousin Nikolaus Dumba die Fabrik übernahm, engagierte er sich auch sozial und unterstützte Kinder und Arme. Die Firma arbeitete bis 1945, im Jahr 1991 wurden die Gebäude demoliert.
Zwischen 1972 und 1987 war Tattendorf in einem Gemeindeverbund mit Steinfelden. Seit 1. Jänner 1988 ist Tattendorf wieder selbständig.[2]
Religionen
1672 gab es eine Wallfahrt zu einem Marienbild bei einer Eiche, die aber schon 1673 verboten wurde.[3] 1688 wurde die Eiche gefällt und ausgegraben. Die Marienkapelle wurde 1903 wieder errichtet.
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Tattendorf hl. Maria im Elend
- Marienkapelle
- Urbanuskapelle
- Nepomukkapelle
- Feuchtgebiet Oberwaltersdorf-Tattendorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 34 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 22 Haupterwerbsbauern. Im Produktionssektor waren 81 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung und 40 in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (124), soziale und öffentliche Dienste (52) und freiberufliche Dienstleistungen (39 Mitarbeiter).[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 34 | 41 | 47 | 72 |
Produktion | 18 | 14 | 121 | 104 |
Dienstleistung | 117 | 52 | 260 | 106 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, PendelnIm Jahr 2011 lebten 692 Erwerbstätige in Tattendorf. Davon arbeiteten 168 in der Gemeinde, drei Viertel pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 260 Menschen zur Arbeit nach Tattendorf.[7] WeinbauTattendorf ist Mitglied der „Weinland Thermen Region“. Von dreißig Weinbaubetrieben werden auf 200 Hektar vor allem Rotweine angebaut.[8] |
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Energie
Die Gemeinde hat Anteil am 2016 eröffneten Windpark Pottendorf/Tattendorf.[9]
Verkehr
- Eisenbahn: Tattendorf liegt an der Aspangbahn zwischen Wien und Wiener Neustadt.[10]
Bildung
In Tattendorf befindet sich ein Kindergarten.[11]
Politik
Gemeinderat
Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung:
Partei | 2020[12][13] | 2015[12] | 2010[14] | 2005[14] | ||||
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Prozent | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Unabhängige ListeTattendorf | 52,86 | 10 | 31,22 | 6 | 29,76 | 6 | 29,63 | 6 |
SP Tattendorf 1) | 26,79 | 5 | 46,08 | 9 | 51,52 | 10 | 41,92 | 8 |
Liste ÖVP | 20,35 | 4 | 22,69 | 4 | 18,72 | 3 | 28,45 | 5 |
1) Die Liste „SP Tattendorf“ trat 2005 als „SPÖ“ an.
Bürgermeister
Bürgermeister seit 1945 waren:[10]
- 1945–1957 Franz Moutschka
- 1957–1971 Josef Gisperg
- 1971–1987 zusammengelegt mit Steinfelden
- 1988–2005 Erich Schneider
- 2005–2015 Dietrich Reinfrank
- seit 2015 Alfred Reinisch (UHL),[15] Vizebürgermeister Franz Knötzl (ÖVP).[16]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1998 folgendes Wappen verliehen: Gespalten von Rot und Gold, vorne über einem schwarzen Adler mit ausgebreiteten Flügeln eine rote Sturzkrücke, hinten aus dem Schildfuß wachsend ein belaubter goldener Weinstock mit drei Trauben. Gleichzeitig wurden die Gemeindefarben Gelb-Rot genehmigt.[2]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- Jahr? Nikolaus Dumba (1830–1900) (1870 auch Nicolaus), österreichischer Industrieller und liberaler Politiker
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ignaz Paur (1778–1842) Erfinder der "Wiener Hochmüllerei"
- Wally Neuzil (1894–1917), Lebensgefährtin und Modell Egon Schieles
- Günter Ledl (* 1949), österreichischer Automobilentwickler und Designer
- Gerhard Rodax (* 1965), österreichischer Fußballspieler
Weblinks
- Tattendorf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30636 – Tattendorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ a b Gedächtnis des Landes - Orte: Tattendorf. Abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Marienkapelle auf Tattendorf.at ( vom 13. Januar 2013 im Internet Archive)
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Tattendorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Tattendorf - Weinbau. Gemeinde Tattendorf, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ I. G. Windkraft: Einer der größten Windparks in NÖ eröffnet. Abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ a b Tattendorf - Kurzinformation. Gemeinde Tattendorf, abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ a b Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Tattendorf - Klubs. Abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ a b Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Tattendorf - Bürgermeister. Abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Tattendorf - Vizebürgermeister. Abgerufen am 16. April 2021.