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Dresden Hauptbahnhof

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Dresden Hauptbahnhof
Luftbild Dresden Hauptbahnhof (2006)
Daten
Bauform Inselbahnhof
Bahnsteiggleise 16
Abkürzung DH
Preisklasse 1
Eröffnung 23. April 1898
Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Baustil Historismus und Moderne
Architekten Giese & Weidner,
Arwed Rossbach (1892-1898);
Norman Foster (2000-2006)
Lage
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 2′ 25″ N, 13° 43′ 53″ OKoordinaten: 51° 2′ 25″ N, 13° 43′ 53″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Dresden Hauptbahnhof
Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen
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Dresden Hauptbahnhof (kurz: Dresden Hbf) ist der größte Personenbahnhof der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Er ersetzte 1898 den Böhmischen Bahnhof der einstigen Sächsisch-Böhmischen Staatseisenbahn und war von vornherein mit seiner repräsentativen Gestaltung als zentraler Bahnhof der Stadt konzipiert. Bis heute einzigartig ist die Kombination aus Insel- und Kopfbahnhof in zwei verschiedenen Ebenen, die insbesondere Reisenden an den Kopfgleisen der unteren Ebene kurze Umsteigewege ermöglichen sollte.

Eine Besonderheit des Bauwerks ist die mit einer teflonbeschichteten Glasfaser-Membran überzogene Hallenkonstruktion, die in den Jahren 2000 bis 2006 nach einem Entwurf des britischen Architekten Norman Foster realisiert wurde.

Der Hauptbahnhof verknüpft im Eisenbahnknoten Dresden die Strecken Dresden-Neustadt–Děčín hl. n. und Dresden–Werdau (Sachsen-Franken-Magistrale) miteinander, die sowohl den Verkehr nach Prag und Südosteuropa, als auch nach Chemnitz und weiter in Richtung Nürnberg ermöglichen. Die Anbindung der Strecken in Richtung Leipzig und Görlitz erfolgt dagegen im Bahnhof Dresden-Neustadt; die Anbindung der Strecke in Richtung Berlin am Bahnhof Dresden-Mitte.

Lage und Umgebung

Neugestaltete Haupthalle am frühen Morgen

Der Hauptbahnhof befindet sich südlich der historischen Altstadt in der Seevorstadt; an seiner Südseite grenzt das Schweizer Viertel der Südvorstadt an. Direkt nebenan befindet sich die Hochschule für Technik und Wirtschaft, etwa einen Kilometer südlich der Campus der TU Dresden. Die Bundesstraße 170 unterquert in Nord-Süd-Richtung das Bahnhofsgelände östlich des Empfangsgebäudes.

Nach Norden hin beginnt über den Wiener Platz die Prager Straße, eine Einkaufsmeile der Stadt. Der Straßenverkehr am Wiener Platz wird seit den 1990er Jahren durch einen Straßentunnel mit Tiefgarage geleitet, der Platz ist seitdem Fußgängerzone. Im Umfeld entstanden verschiedene größere Gebäude in modernem Stil, die Bauarbeiten dauern noch (2009) an.

Geschichte

Siehe auch: Geschichte sowie Einwohnerentwicklung von Dresden

Vorgeschichte

Im Jahr 1839 eröffnete die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie die erste deutsche Ferneisenbahn von Leipzig bis zum Dresdner Endpunkt Leipziger Bahnhof. In den folgenden Jahrzehnten ergänzten weitere Eisenbahnstrecken die Fahrtmöglichkeiten von Dresden aus. Dabei errichtete jede Privatbahn einen eigenen Bahnhof als Endpunkt ihrer Strecke. Der im Jahr 1847 eingeweihte Schlesische Bahnhof markiert den Startpunkt der Bahnstrecke Dresden–Görlitz und im Jahr 1848 eröffnete der Böhmische Bahnhof der Strecke in Richtung Böhmen. Der weitere sieben Jahre später in Betrieb genommene Albertbahnhof diente der Strecke in Richtung Chemnitz und im Jahr 1875 eröffnete der Berliner Bahnhof, an dem die Strecke nach Berlin begann.

Zwischen 1800 und 1900 wuchs die Einwohnerzahl Dresdens von 61.794 auf 396.146 an. In der Folge stieg das Verkehrsbedürfnis enorm. Die bisherigen Eisenbahnanlagen erwiesen sich als unzureichend, um die erwartete räumliche Mobilität zu gewährleisten und das durch Bevölkerungszunahme und Industrialisierung entstandene erhöhte Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Insbesondere waren die Gleisanlagen der nur unzureichend miteinander verknüpften Fernbahnhöfe nicht auf durchgehenden Verkehr ausgelegt und viele niveaugleiche Kreuzungen von Eisenbahn und Straße stellten ein wesentliches Verkehrsproblem dar.

Nachdem sich Ende der 1880er Jahre alle die Stadt berührenden Eisenbahnanlagen in Staatshand befanden, entschloss sich die sächsische Regierung zu einer grundlegenden Umgestaltung des Eisenbahnknotens Dresden unter Federführung von Baurat Otto Klette. Dabei sollte ein neuer Zentralbahnhof entstehen, über dessen Standort jedoch lange Zeit keine Einigkeit bestand. Nach dem Elbehochwasser im März 1845 hatte der Vermessungsinspekteur Karl Pressler angeregt, die Weißeritz nach Cotta umzuleiten und das bisherige Flussbett für einen Zentralbahnhof zu nutzen. Die Planer griffen diese Idee teilweise auf und realisierten im ehemaligen Flussbett eine Verbindungsstrecke zwischen den bestehenden Fernbahnhöfen. Als neuen Hauptbahnhof sahen sie jedoch den ehemaligen Böhmischen Bahnhof vor. Dieser war einerseits am stärksten frequentiert und lag andererseits in unmittelbarer Nähe der Prager Straße, die sich im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zur bedeutendsten Geschäftsstraße der Stadt entwickelt hatte.[2]

Böhmischer Bahnhof

Am 1. August 1848 nahm die Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn den Böhmischen Bahnhof als Endpunkt ihrer zunächst nur bis Pirna reichenden Strecke in Betrieb.[3] Er bestand zunächst nur aus einem scheunenartigen Fachwerkgebäude, das vier Gleise überspannte, sowie aus ebenfalls provisorisch errichteten Maschinenschuppen, Wagenremisen und Werkstätten.

Im Jahr 1851 liegt der Böhmische Bahnhof noch außerhalb des bebauten Gebiets und die Richtung Altmarkt verlaufende Prager Straße ist noch im Entstehen
Das provisorische Empfangsgebäude des Böhmischen Bahnhofs zur Eröffnung 1851
Dieses 1861 bis 1864 erbaute Empfangsgebäude ersetzte das Provisorium

Die feierliche Eröffnung erfolgte erst am 6. April 1851, zeitgleich mit der Verlängerung des Strecke bis nach Bodenbach.[3] Ein gutes Jahr später – Dresden wurde gerade zur Großstadt – ermöglichte die Fertigstellung der für den Straßen- und Bahnverkehr nutzbaren Marienbrücke am 19. April 1852 den Durchgangsverkehr durch den Böhmischen Bahnhof bis zu dem Leipziger Bahnhof und dem Schlesischen Bahnhof auf der Neustädter Seite.

Von 1861 bis 1864 wurden die dem Personenverkehr dienenden Anlagen in westlicher Richtung verlegt, um für einen Neubau Platz zu schaffen. Am 1. August 1864 ersetzte ein solides neues Empfangsgebäude das vorherige Provisorium.[3] Vier Flügelbauten gliederten das 184 Meter lange, von Karl Moritz Haenel und Carl Adolph Canzler in Formen der italienischen Renaissance entworfene Gebäude. Zunächst wurde nur ein 370 Meter langer Hausbahnsteig realisiert, der jedoch die gleichzeitige Abfertigung zweier Züge erlaubte. Ein zusätzlicher 360 Meter langer Inselbahnsteig entstand in den Jahren 1871 und 1872. Diese Erweiterung war notwendig geworden, da der Böhmische Bahnhof im Jahr 1869 den Personenverkehr der Bahnstrecke Dresden–Werdau vom knapp zwei Kilometer nordwestlich gelegenen Albertbahnhof übernahm, der fortan nur noch als Kohlenbahnhof diente. Damit wurde der Verkehr auch in Richtung Chemnitz bereits vor Errichtung des Hauptbahnhofes vom Böhmischen Bahnhof aus abgewickelt.[4] Zusätzlich sollte der neue Hauptbahnhof den Personenfernverkehr des ebenfalls auf Altstädter Elbseite befindlichen, knapp drei Kilometer nordwestlich gelegenen Berliner Bahnhofs aufnehmen.

Bau und Eröffnung

Die Lage des Hauptbahnhofs (1900)
Dresdner Hauptbahnhof, Wettbewerbsentwurf von Giese & Weidner
Dresdner Hauptbahnhof, Wettbewerbsentwurf von Roßbach
Dresden Hauptbahnhof um 1900

Die grundlegende funktionale Gestaltung des Hauptbahnhofs mit der Kombination einer großen Kopfbahnhalle in Tieflage und zwei flankierenden Durchgangshallen in Hochlage gilt als das Werk von Finanzrat Claus Koepcke und Otto Klette.[5] Diese funktionalen Rahmenbedingungen lagen dem Wettbewerb des Jahres 1892 zur architektonischen Gestaltung des neuen Hauptbahnhofes zugrunde. Die Dresdner Bauräte Ernst Giese und Paul Weidner sowie der Leipziger Arwed Rossbach gewannen je einen ersten Preis.[6] Der realisierte Entwurf enthält Elemente beider Entwürfe. Noch im selben Jahr begannen die von Ernst Giese und Paul Weidner geleiteten Bauarbeiten. Der Eisenbahnbetrieb lief im Böhmischen Bahnhof weiter, während die Südhalle entstand, die am 18. Juni 1895 dem Verkehr übergeben wurde. Danach konnte der Böhmische Bahnhof abgerissen und auf seinem Areal mit der Errichtung der Mittel- und Nordhalle begonnen werden. Bis zur Fertigstellung des Gesamtbauwerks diente die Südhalle als provisorische Abfertigungsanlage.[2]

Der Neubau erhielt mit sechs Kopfgleisen der Mittelhalle, sechs durchgehenden Hochgleisen sowie weiteren Kopfgleisen des Ostbaus alle Voraussetzungen für einen erheblich ausgeweiteten Personenzugverkehr. Zwischen der Südhalle und der rückseitigen Bismarckstraße (der heutigen Bayrischen Straße) wurde ein überdachter Baukörper mit zwei Gleisen in Hochlage für den Güterzugverkehr angebaut. Das Empfangsgebäude umfasste eine Fläche von rund 4.500 Quadratmetern. Für das Tragwerk der Bahnsteighallen verwendete die Stahlbaufirma August Klönne rund 17.000 Tonnen Stahl, das Mauerwerk besteht aus Sandstein.[7] Die Baukosten betrugen 18 Millionen Mark; das entspricht einem Gegenwert von etwa 320 Millionen Euro.[8]

Nach etwas mehr als fünf Jahren Bauzeit ging das Gesamtbauwerk am 16. April 1898 in Betrieb.[9] Um 2:08 Uhr erreichte von Leipzig kommend der 101 als erster Zug den neu eröffneten Dresdner Hauptbahnhof.[9]

Im Zuge der zeitgleichen Umgestaltung der Dresdner Eisenbahnanlagen erhielt der Hauptbahnhof mit den bisher unzureichend angeschlossenen Strecken nach Leipzig, Berlin und Görlitz bessere Verknüpfungen. Hierfür entstand eine neue leistungsfähige, durchgehend viergleisige innerstädtische Verbindungsbahn über den für den Vorortverkehr bestimmten neuen Haltepunkt Wettiner Straße, Vorläufer des heutigen Bahnhofs Dresden Mitte weiter über die neu gebaute, nur für die Eisenbahn bestimmte Marienbrücke zum 1901 eröffneten Bahnhof Dresden-Neustadt. Über angeschlossene Gleisdreiecke bestand Verbindung zu den anderen innerstädtischen Stationen, insbesondere zum Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt.

Obschon in die große Zeit der Luxuszüge hinein gebaut, ging diese Zeit an Dresden beinahe spurlos vorbei, lediglich ein Zweig des Balkanzugs verkehrte hier von 1916 bis 1918.

Erste Umbauten und Erweiterungen

Die Erbauer des Hauptbahnhofes gingen davon aus, dass die neuen Anlagen ausreichende Kapazitäten für etliche Jahrzehnte bereitstellen könnten. Tatsächlich entwickelte sich das Verkehrsaufkommen rasanter als angenommen, wovon die folgende Tabelle einen Eindruck vermittelt.[10][11]

Jahr Bahnhof Beginnende Züge Endende Züge Durchgehende Züge Summe
1871 Böhmischer Bahnhof 13 13 16 42
1898 Böhmischer Bahnhof 208
1898 Hauptbahnhof 304
1910 Hauptbahnhof 199 191 14 404
1930 Hauptbahnhof 174 178 63 415

Da das rasch gestiegene Verkehrsaufkommen kaum noch bewältigt werden konnte, wurde bereits vor Beginn des Ersten Weltkriegs die erste Erweiterung geplant. Im Jahr 1914 bewilligte der Landtag die Mittel für den Ausbau, der Kriegsbeginn verhinderte jedoch eine Realisierung. Erst Ende der 1920er Jahre konnte mit der Erweiterung begonnen werden.[12]

Der Hauptbahnhof um 1929

Ein Hindernis im Betrieb waren bis dahin die nur schwer in den Ablauf einzubeziehenden Kopfgleise des Ostbaus. Als Abhilfe wurde durch die Nordhalle zwischen den Bahnsteigen 10 und 11 anstelle eines Gepäckbahnsteiges ein neues Durchgangsgleis gelegt. Dieses konnte fortan zur Durchfahrt weiterer bereits im Ostbau abgefertigter Züge genutzt werden, außerdem für Lokdurchfahrten und den Güterverkehr. Um die beiden Güterzuggleise neben der Südhalle auch für den stark gestiegenen durchgehenden Personenverkehr zu nutzen, wurde deren überdachte Nebenhalle abgerissen, das äußere Gleis auf eine neue Betonkonstruktion über dem Bürgersteig verlegt und auf dem hinzugewonnenen Platz ein Inselbahnsteig neu eingerichtet.[12]

Auch die Stellwerkseinrichtungen wurden in dieser Zeit modernisiert. Neue elektromechanische Anlagen ersetzten die mechanischen Stellwerke und ein neues Zentralstellwerk entstand an der Hohen Brücke, die damals in Verlängerung der Hohen Straße das westliche Gleisvorfeld überspannte. Die Architektur des Hauptbahnhofs erfuhr ebenfalls eine Umgestaltung. Zahlreiche Verzierungen und Aufbauten mussten modernen glatten Flächen weichen.[12]

Zur Zeit des Dritten Reichs

In den 1930er Jahren begann die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft mit dem Aufbau eines Schnellverkehrsnetzes. Sie führte Schnelltriebwagen-Verbindungen unter anderem zwischen Berlin und Hamburg, Berlin und Köln sowie Berlin und Frankfurt ein. Die Anbindung Dresdens an Berlin geschah jedoch auch im Schnellverkehr dampfbespannt mit dem Henschel-Wegmann-Zug. Von 1936 bis zum Kriegsbeginn 1939 bewältigte er die Strecke von Dresden Hauptbahnhof bis zum Anhalter Bahnhof in Berlin in etwa 100 Minuten.

Ende der 1930er Jahre planten die Nationalsozialisten eine Neugestaltung der Stadt, wobei das Geltungs- und Repräsentationsbedürfnis des Dritten Reiches nach gewaltigen Dimensionen verlangte. Ein neuer Zentralbahnhof sollte sich anstelle des Bahnhofs Wettiner Straße über 300 Metern Länge und 200 Metern Breite ausdehnen. Außerdem waren ein überdimensionierter Vorplatz und großzügige Straßen vorgesehen, um Platz für Kundgebungen und Aufmärsche zu schaffen. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges waren diese Pläne jedoch hinfällig.[13]

Während des Zweiten Weltkriegs hatte der Bahnhof nur eine geringe Bedeutung für die Verladung von Truppen- und Gefangenentransporten, obwohl Dresden Garnisonstadt war. Allerdings bündelte er das sächsische Eisenbahnnetz in Richtung Böhmen und stellte deshalb einen Engpass dar.

Zu Beginn des Krieges schien Dresden kaum durch Luftangriffe gefährdet, sodass zunächst nur unzureichende Vorbereitungen getroffen wurden, später war dies nicht mehr möglich. Die Luftschutzräume des Hauptbahnhofs boten Platz für etwa 2000 Personen, jedoch fehlten Gasschleusen und Belüftungsanlagen.[14] Dies hatte schwerwiegende Folgen: Als während des großen Luftangriffs auf Dresden in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 der Bahnhof ausbrannte, entzündeten sich vor den Eingängen gelagerte Gepäckstücke, woraufhin 100 Menschen verbrannten und weitere 500 Personen in den Luftschutzräumen erstickten.[15].

Nachfolgende Luftangriffe zerstörten die Gleisanlagen vollständig. Endgültig funktionsuntüchtig wurde der Hauptbahnhof durch den achten und letzten Luftangriff auf die Stadt am 17. April 1945 durch 580 Bomber der USAAF. Dieser führte auch zum Ausfall des Rangierbahnhofes Dresden-Friedrichstadt.

Der lange Wiederaufbau

Im September 1956 besaß die Mittelhalle noch kein neues Dach

Der Hauptbahnhof gehörte trotz seiner schweren Kriegsschäden zu den markanten Gebäuden in der Dresdner Innenstadt. Vor der Wiederherstellung der historischen Bausubstanz hatte jedoch die Wiederherstellung der Bahnverbindungen Vorrang. So konnte bereits am 17. Mai 1945 der Personenverkehr nach Bad Schandau wieder aufgenommen werden.[16]

Ein notdürftiger Wiederaufbau begann nach Kriegsende noch im gleichen Jahr. Einige Gebäudeteile wie die Bahnhofhallen und die Kuppel wurden zunächst nicht instand gesetzt und verfielen. Gleichzeitig wurde eine weitreichende Neugestaltung der Eisenbahnanlagen erwogen, die durch die großflächige Zerstörung der Stadt möglich erschien. Entwürfe aus dem Jahr 1946 zeigen eine Wendeschleife südlich des Hauptbahnhofes, die dem Ost-West-Verkehr der Verbindung Chemnitz–Görlitz einen Halt ohne Lokwechsel ermöglicht hätte. In den Jahren 1946 und 1947 entstanden erneut mehrere Entwürfe zu einem neuen, großzügig dimensionierten Hauptbahnhof anstelle des Bahnhofs Wettiner Straße. Der bisherige Hauptbahnhof sollte in Bahnhof Dresden Prager Straße umbenannt und der Personenverkehr nur über die Nordhalle und die Ostseite abgewickelt werden. Für den verbliebenen Bereich war zunächst ein Postbahnhof vorgesehen. Der wurde in Entwürfen des Jahres 1947 wieder verworfen; nun sollte die Südhalle zusätzlich dem Personenverkehr dienen, während der Mittelhalle keine Funktion zugedacht war.

Warum diese Planungen letztlich nicht zur Ausführung kamen, kann nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden. Als mögliche Gründe werden Finanznot, Materialknappheit, Arbeitskräftemangel und allgemeine Planungsunsicherheit im gesellschaftspolitischen Wandel genannt. Ein geplantes neues Empfangsgebäude auf dem Wiener Platz mit einem angeschlossenen neuen Verwaltungsgebäude für die Reichsbahndirektion wurde ebenfalls nicht realisiert.[17]

Der weitere Aufbau erfolgte ab 1950 in einer ähnlichen, aber den wirtschaftlichen Verhältnissen und dem Facharbeitermangel geschuldeten einfacheren Form. Das vormals teilweise mit Glas gedeckte Dach wurde provisorisch mit Holz, Pappe und Schiefer verschlossen. Das Bahnhofsgebäude selbst wurde nur teilweise wieder wiederhergestellt. Insbesondere die Bauten südlich der Schalterhalle blieben eine hohle Ruine, bei der nur die Außenwände einen vollständigen Wiederaufbau vortäuschten. Die nicht zerstörte Stahlkonstruktion der Kuppel über der Schalterhalle wurde außen ebenfalls mit Holz und Schiefer eingedeckt sowie innen mit einer Kassettendecke versehen. Erst Anfang der 1960er Jahre waren die Aufbauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Als eine der letzten Maßnahmen erfolgte die Anpassung der Uhrtürme zu beiden Seiten des Eingangsportals an die entfeinerte[18] Fassade.

In den nächsten Jahrzehnten prägten provisorische Parkplätze und Verkehrsführungen sowie Zuleitungen das Bild ringsum.

Zur Zeit der DDR

Der Vindobona bei der Einfahrt in die Südhalle (1972)

Ab den 1960er Jahren entwickelte sich der Hauptbahnhof wieder zu einem wichtigen Knotenpunkt im Fernverkehr von Westeuropa und Skandinavien nach Südosteuropa. Bekannte Züge dieser Zeit waren der Vindobona (Berlin–Wien) und der Hungaria (Berlin–Budapest).

Im Zuge des Traktionswandels erreichten im September 1966 von Freiberg aus erstmals mit Elektrolokomotiven bespannte Züge Dresden.[19] Gut zehn Jahre später – am 24. September 1977 – verließ der letzte mit einer Dampflokomotive geführte Schnellzug Dresden in Richtung Berlin.[19] Vor den Personenzügen in Richtung Oberlausitz waren dagegen Dampflokomotiven noch bis Ende der 1980er Jahre zu sehen.[19] Da ihre Durchfahrtshöhe nicht ausreichte, musste die Hohe Brücke im westlichen Gleisvorfeld im Zuge der Elektrifizierung der Bahngleise abgerissen werden.

Innerhalb der Stadt und im direkten Umfeld bewältigt die S-Bahn Dresden seit 1973 den Großteil des Nahverkehrs mit dem Hauptbahnhof als zentralem Punkt. Im Jahr 1978 wurde der Dresdner Hauptbahnhof unter Denkmalschutz gestellt.

In der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober 1989 fuhren sechs sogenannte Flüchtlingszüge über den Dresdner Hauptbahnhof, die von Prag über das Territorium der Deutschen Demokratischen Republik in die Bundesrepublik Deutschland geleitet wurden. Zwei Stunden vorher verbreiteten westdeutsche Medien die Nachricht über diese Fahrten und es gelang wenigen schnell entschlossenen Bürgern, während der Durchfahrt auf einen Zug aufzuspringen. Es war bekannt, dass sich noch weitere DDR-Bürger in der Prager Botschaft befanden und somit weitere Zugdurchfahrten anstanden. Daher kamen an den Folgetagen immer mehr unzufriedene Bürger am Hauptbahnhof zusammen, in der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober laut Polizeiangaben etwa 20.000 Personen. Während sich der Großteil der Demonstranten und der Sicherheitskräfte in dieser Nacht auf dem Lenin-Platz (heute Wiener Platz) gegenüber standen, passierten drei der erwarteten Züge aus Prag kaum bemerkt auf den südlichen Gleisen den Hauptbahnhof. Aufgrund der kritischen Lage in Dresden wurden fünf weitere Sonderzüge über Vojtanov und Bad Brambach nach Plauen umgeleitet. Die meisten Demonstranten verhielten sich friedlich, es kam jedoch auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen etwa 3000 Demonstranten und der Volkspolizei sowie zu Sachbeschädigungen am Bahnhof.[20][21] In den Folgetagen waren der Leninplatz und die benachbarte Prager Straße abendlich Ort friedlicher Demonstrationen, die am 8. Oktober in den Beginn eines Dialogs mit der Staatsmacht auf kommunaler Ebene durch die Gründung der Gruppe der 20 mündeten.[22]

Nach der politischen Wende in der DDR

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Seit 1991 ist Dresden Hauptbahnhof ein Ausgangspunkt von Mehrsystemlokomotiven im grenzüberschreitenden Verkehr

Nach 1990 wurde Dresden schrittweise in das InterCity-Netz aufgenommen. Einzelne InterCity-Züge fuhren 1991 über Leipzig und die Thüringer Bahn nach Frankfurt am Main, ab 1992 im Zweistundentakt.

Über die gleiche Strecke verkehrte ab dem 2. Juni 1991 das erste EuroCity-Zugpaar ab Dresden nach Paris Est.[23] Im gleichen Jahr bedienten erstmals Interregio-Züge Dresden. Die Zugpaare 2048/2049 und 2044/2143 verkehrten zwischen Köln und Dresden.[23] Später kamen weitere Verbindungen hinzu.

1993 wurde eine Nord-Süd-Verbindung über Dresden in das EuroCity-Netz aufgenommen und die teilweise bis in die Gegenwart verkehrenden acht EC-Züge nach Prag, Wien und Budapest eingeführt.

Am 25. September 1994 bedienten ICE-Züge erstmals planmäßig den Hauptbahnhof. Der ICE Elbkurier legte abends die Strecke vom Bahnhof Zoo in Berlin nach Dresden in 1:58 Stunden zurück. Morgens verkehrte ein Zug in umgekehrter Richtung. Der ICE-Einführung waren notwendige Bauarbeiten im Hauptbahnhof vorausgegangen.[24]

Bis zum Fahrplanwechsel am 28. Mai 2000 verkehrte ein ICE-Zugpaar täglich über Berlin nach Dresden, dann wurde die bis in die Gegenwart bestehende ICE-Linie 50 über Leipzig nach Frankfurt im Stundentakt eingeführt und die Verbindung über Berlin entfiel. Der Dresdner Hauptbahnhof wurde damit zum Ausgangspunkt der mittleren Ost-West-Relation im deutschen ICE-Netz.

Dieser Wechsel bedingte Veränderungen im lokbespannten Fernverkehr, so wird Dresden seitdem fast nur noch in Nord-Süd-Richtung von IC/EC-Zügen angefahren. Daneben gab es anderweitig bedingte Veränderungen im IC/EC-Netz. So erhielt bereits 1994 die spätere EC/IC-Linie 27 (Prag−Dresden−Berlin) eine Durchbindung bis Hamburg und im Jahre 2003 fuhren erstmals zwei Zugpaare nach Wien und ein Zugpaar ins dänische Århus.

Auf der Sachsen-Franken-Magistrale nach Nürnberg verkehrten vom 10. Juni 2001 an Triebzüge der Baureihe 605 (ICE-TD). Sie lösten den bereits ein Jahr zuvor eingestellten Interregio-Verkehr ab. Nach dem Elbehochwasser 2002 und der dadurch bedingten Streckenunterbrechung zwischen Chemnitz und Dresden sowie Problemen mit der Neigetechnik setzte die Deutsche Bahn die Triebzüge ab dem Sommer 2003 nicht mehr ein. Stattdessen verkehrten bis zur Einstellung des Fernverkehrs im Jahr 2006 Intercity-Züge.

Am 6. Juni 2003 wurde im Hauptbahnhof von einem Sprengstoffspürhund eine Kofferbombe entdeckt. Nach Evakuierung des gesamten Gebäudes zerstörte die Polizei den Koffer kontrolliert. Die Bombe bestand aus einem handelsüblichen Rollenkoffer, der einen Wecker, einen Schnellkochtopf, Sprengstoff und Steine sowie eine Zündvorrichtung mit Zündschnur enthielt. Die scharfe Bombe hätte unter den Reisenden ein Blutbad mit mehreren hundert Opfern anrichten können.[25]

Die grundlegende Erneuerung nach 2000

Die sanierte Mittelhalle (2007)

Bereits in den 1990er Jahren fanden erste Sanierungsarbeiten statt. Die Brücken über die Bundesstraße 170 wurden erneuert und der Ostbau erhielt eine neue Fassade zur Straße hin sowie einen neuen Aufgang.

Eine umfassende Sanierung begann im Jahr 2000 mit der Aktivierung des aus der Betriebszentrale Leipzig ferngesteuerten Elektronischen Stellwerks. Der Umbau umfasste die Erneuerung von Empfangsgebäude und Hallendach, der Gleistragwerke der Nord- und Südhalle sowie der Gleis- und Sicherungsanlagen. Um einen ununterbrochenen Zugverkehr zu gewährleisten, wurden zunächst die Gleistragwerke der Nordhalle saniert und im November 2003 wieder in Betrieb genommen. Erst anschließend begann Ende des Jahres 2004 die Sanierung der Gleistragwerke der Südhalle. Unabhängig davon wurde das Hallendach ab 2002 und das Empfangsgebäude ab Ende 2003 saniert. Aufgrund der Bauarbeiten waren von 2002 bis 2006 zahlreiche Geschäfte in der Bahnsteighalle in Containern untergebracht. Nach ihren historischen Vorbildern wurden die bis zu 34 Meter hohe Kuppel oberhalb des Kreuzungspunktes der beiden Hallen, der Kreuzgang sowie die großen Warteräume restauriert. In letzteren eröffneten im Juli 2006 das Reisezentrum sowie ein Supermarkt, gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Mittelhalle. Die Hochbahnsteige sind nun per Rolltreppen und Aufzügen erreichbar.

Die sanierte Südhalle (2009)

Im Dezember 2007 gingen die neu gestalteten Gleisanlagen auf der Bahnhofsüdseite in Betrieb, mit Ausnahme von Bahnsteig 1, der erst 2008 fertig wurde.[26] Außerdem wurden südlich außerhalb der Halle die beiden Güterzuggleise neu errichtet, jedoch ohne den beim Umbau um 1930 zwischen diesen Gleisen entstandenen Bahnsteig.

Das Elbehochwasser 2002 verzögerte die Sanierungsarbeiten signifikant. Am Morgen des 13. August 2002 überschwemmte der Gebirgsfluss Weißeritz den Hauptbahnhof auf einer Höhe von bis zu 1,10 Metern. Obwohl das Wasser bereits einen Tag später wieder abgeflossen war, waren schwere Schäden am Empfangsgebäude, den Fundamenten und der technischen Ausrüstung entstanden; die Deutsche Bahn bezifferte diese auf rund 42 Millionen Euro.[27] Die Arbeiten im überfluteten Kellerbereich dauerten bis Ende 2004. Der Betrieb konnte bald wieder aufgenommen werden, die Sanierung wurde jedoch deutlich verzögert und ihr Umfang musste erweitert werden. Außerdem waren die meisten Strecken relativ lange unpassierbar, vor allem in Richtung Chemnitz. Nur die Strecke der Berlin-Dresdner Eisenbahn blieb von den Hochwassern unberührt.[28]

Die Kosten des Vorhabens beliefen sich bis November 2006 auf rund 250 Millionen Euro. Davon entfielen 85 Millionen auf das Membrandach sowie 55 Millionen auf das Empfangsgebäude. Der Bund beteiligte sich dabei mit etwa 100 Millionen Euro, der Freistaat Sachsen mit 11 Millionen Euro. Die Erneuerung der Hochgleistragwerke in der Südhalle stand damals noch aus, diese sollte vom Bund mit rund 54 Millionen Euro unterstützt werden.

Einweihung; nach Enthüllung der Stele (von links nach rechts) Staatssekretär Hennerkes, Bürgermeister Vogel, Ministerpräsident Milbradt, Bahnchef Mehdorn, Architekt Foster und Moderator Jobatey

Am Abend des 10. November 2006 fand unter der Kuppel der Empfangshalle die Einweihung des sanierten Bahnhofs statt.[29] Sie erfolgte damit noch im Jahr 2006, dem 800-jährigen Stadtjubiläum. Die Eröffnung markierte das Ende der wesentlichen Beeinträchtigungen des Reiseverkehrs, jedoch sind die Umbauarbeiten auch im Jahr 2009 noch nicht beendet. Derzeit erfolgt der Ausbau der Räumlichkeiten unter den Hochgleisen der Süd- und Nordhalle, die später Geschäfte und Gastronomie aufnehmen sollen. Noch nicht begonnen wurde der beabsichtigte Neubau der Bahnsteige in der Mittelhalle. Dieser soll frühestens ab 2011 erfolgen.

Der Förderverein Dresdner Hauptbahnhof e. V. unterstützte die Sanierung und ermöglichte die Wiederherstellung einiger Details über das vom Denkmalschutz geforderte Maß hinaus. So erhielten die Uhrentürme eine Sandsteinfassade, abgebrochene Schmuckelemente bekamen ihren angestammten Platz zurück, Fenster wurden mit Bögen ausgestattet und Architrave sowie die krönende Figurengruppe aus Saxonia mit Wissenschaft und Technik wurden restauriert.[30]

Der sanierte Dresdner Hauptbahnhof erhielt 2007 den Renault Traffic Future Award für besondere Verkehrsarchitektur.[31] Darüber hinaus wurde im Jahr 2008 das neue Hallendach mit dem Brunel-Award, einem Preis für Eisenbahndesign, ausgezeichnet.[32]

Bauwerk

Aufteilung

Haupteingang an der Ostseite (2007)

Das Bahnhofsgebäude ist in Nordwest-Südost-Richtung ausgerichtet und teilt sich entlang seiner Längsachse in drei Bahnsteighallen mit auffälligen Bogendächern auf. Die Empfangshalle befindet sich östlich der mittleren und größten der drei Hallen, weist einen annähernd quadratischen Grundriss auf und liegt zwischen den beiden äußeren Hallen. Sie hat vor ihrem Haupteingang einen kleinen Vorplatz, der zur Bundesstraße 170 gehört. Letztere unterquert die Durchgangsgleise der beiden anderen Hallen annähernd in rechtem Winkel.

Schematischer Lageplan des Dresdner Hauptbahnhofs

Die dreigliedrige Bahnsteighalle umfasst eine Fläche von 60 Metern Breite und 186 Metern Länge. Die Eisenbogenkonstruktion des Daches ist im Mittelschiff bis zu 32 Meter hoch bei einer Spannweite von 59 Metern. In den Seitenschiffen liegen die Spannweiten bei 31 bzw. 32 Metern und einer Höhe von bis zu 19 Metern. Die Ausmaße des Daches waren zur Zeit der Dampfeisenbahnen nötig, um den Rauch der Maschinen abziehen zu lassen.

Auf der anderen Seite der Bundesstraße 170 gegenüber dem Haupteingang befindet sich der Ostbau. Zwischen den durchgehenden Gleisen der Nord- und Südhalle sind hier weitere Stumpfgleise in Hochgleislage angeordnet. Diese werden überwiegend zum Abstellen kürzerer Garnituren genutzt.

Zugang zum Empfangsgebäude besteht nicht nur von der repräsentativen Ostseite, sondern auch von Nord und Süd. Von diesen Seiten aus bestehen zusätzlich direkte Zugangsmöglichkeiten zum Mittelschiff unter den höher gelegenen Durchgangsgleisen hindurch. Der Eingang vom Wiener Platz zur Empfangshalle wurde bereits während des Baus ebenfalls als Haupteingang empfunden, was zu zeitgenössischer Kritik führte, da die organische Entwicklung des Baues unter der Forderung zweier Haupteingänge leiden mußte, deren einer mehr architektonisch-ideale Bedeutung hat, während der andere dem Bedürfnisse entspricht[33].

Königspavillon (Zustand: 2009)
Eingangsportal des Königspavillons (Zustand: 2009)

Im Nordwesten liegt der der im Stil des Neobarocks errichtete Königspavillon. Ursprünglich diente er zum Empfang von Staatsgästen im Königreich Sachsen. Nach Ende der Monarchie befand sich dort ein Fahrkartenschalter, bevor er im Dritten Reich erneut Funktions- und Würdenträgern vorbehalten war. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte der Königspavillon seit 1950 das „Kino im Hauptbahnhof“ mit über 170 Plätzen. Zum 31. Dezember 2000 kündigte die Bahn dem Betreiber, seitdem ist der Pavillon ungenutzt. Ursprünglich sollten auch an den weiteren Zugängen der Nordseite Pavillons entstehen. Der Verzicht darauf führte zu Kritik von Seiten der Architekten und der Presse, da der Königspavillon nun nicht in ein harmonisches Gefüge integriert würde.[2]

Unter den Hochgleisen der Nord- und Südhalle befanden sich ursprünglich jeweils eine Gepäck-Ausgabe sowie die Betriebsdirektion und -inspektion (Nordhalle) und Räume für das Personal (Südhalle). Seit der Sanierung befinden sich Einkaufsmöglichkeiten für den Reisebedarf unterhalb der Nordhalle. Der Ausbau der Räume unterhalb der Südhalle dauert noch an (Stand: 2009).

Bahnsteige

Das Mittelschiff bildet heute einen Kopfbahnhof mit sieben Gleisen aus Richtung Nordwesten. Zunächst beherbergte es jedoch nur sechs Bahnsteiggleise. Noch vor dem zweiten Weltkrieg wurde ein weiteres Bahnsteiggleis in die Anlage integriert, das heutige Bahnsteiggleis 14. Diesem Umbau fielen zwei Gepäckbahnsteige zum Opfer, inzwischen befindet sich nur noch zwischen den Bahnsteigen 6 und 9 ein Gepäckbahnsteig. Die Bahnsteiggleise des mittleren Teils liegen ungefähr auf Straßenniveau; alle weiteren Bahnsteiggleise verlaufen in einer zweiten Ebene 4,50 Meter darüber.

Nord- und Südhalle beherbergen je drei durchgehende Bahnsteiggleise, die in südöstlicher Richtung über das Hallenende hinaus reichen. An den Bahnsteigen 1 und 2 werden diese Abschnitte auch als Bahnsteig 1a und 2a bezeichnet. Daneben beherbergt die Nordhalle außerdem ein zusätzliches Durchfahrgleis. Im Zuge der Sanierungsarbeiten seit dem Jahr 2000 wurde die Bahnsteighöhe aktuellen Maßgaben angepasst. Der Ostbau besaß ursprünglich je ein Bahnsteiggleis in Kopflage an seinen äußeren Seiten. Heute ist jedoch nur noch Gleis 4 in Nutzung.

Neben baulichen Veränderungen hat sich auch das Nutzungskonzept gewandelt. Es sah ursprünglich vorwiegend Richtungsbetrieb vor. Heute herrscht dagegen Linienbetrieb vor. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Bahnsteigeigenschaften sowie ihre ursprüngliche und heutige Nutzung (Stand: November 2009). Der in den 1930er Jahren hinzugefügte Inselbahnsteig zwischen den Güterzuggleisen südlich der Südhalle besteht seit der Sanierung im neuen Jahrtausend nicht mehr und findet daher keinen Eingang in die Tabelle.

Bahnsteig Ort Nutzbare Länge [m][34] Höhe [cm][34] Aktuelle Nutzung Ursprüngliche Nutzung[35]
1 Südhalle 341 55 Fernverkehr von Berlin nach Prag / Regionalverkehr von und nach Elsterwerda sowie Hoyerswerda von Berlin, Leipzig, Meißen nach Bodenbach, Tetschen, Pirna
1a Ostbau (Fortführung von Bahnsteig 1 außerhalb der Südhalle) 210 55
2 Südhalle 341 55 Fernverkehr von und nach Leipzig von Berlin, Leipzig, Meißen nach Bodenbach, Tetschen, Pirna
2a Ostbau (Fortführung von Bahnsteig 2 außerhalb der Südhalle) 192 55
3 Südhalle 416 76 Regionalverkehr von und nach Elsterwerda, Görlitz sowie Zittau von Berlin, Leipzig, Meißen nach Bodenbach, Tetschen, Pirna
4 Ostbau 187 55 - nach Bodenbach
- Ostbau Bahnsteig existiert heute nicht mehr von Bodenbach
6 Mittelhalle 318 38 - von und nach Chemnitz
9 Mittelhalle 289 36 Regionalverkehr von und nach Cottbus sowie Kamenz von Görlitz nach Reichenbach
10 Mittelhalle 289 36 Regionalverkehr von und nach Leipzig von Tharandt
11 Mittelhalle 310 38 Regionalverkehr von und nach Görlitz sowie Zittau nach Tharandt
12 Mittelhalle 310 38 Regionalverkehr von und nach Nürnberg von Reichenbach nach Görlitz
13 Mittelhalle 363 55 S-Bahn von und nach Tharandt sowie Freiberg und Regionalverkehr von und nach Zwickau von und nach Arnsdorf
14 Mittelhalle 363 55 - Bahnsteig existierte ursprünglich nicht
17 Nordhalle 423 76 Fernverkehr von Prag nach Berlin von Bodenbach, Tetschen, Pirna nach Berlin, Leipzig, Meißen
18 Nordhalle 258 / 251 55 / 76 S-Bahn-Verkehr von Dresden Flughafen und Meißen nach Pirna von Bodenbach, Tetschen, Pirna nach Berlin, Leipzig, Meißen
19 Nordhalle 258 / 251 55 / 76 S-Bahn-Verkehr von Pirna nach Dresden Flughafen und Meißen von Bodenbach, Tetschen, Pirna nach Berlin, Leipzig, Meißen

Dachkonstruktion

Luftaufnahme des Hauptbahnhofs mit dem neuen Teflondach (2005)

Eine Besonderheit der sanierten Station ist das nach Entwürfen des britischen Architekten Lord Norman Foster sanierte Dach. Es wurde mit einer 0,7 Millimeter dicken Glasfasermembran mit einem selbstreinigenden Teflonüberzug von beiderseits je 0,1 Millimeter ausgestattet. Laut Angaben der ausführenden Architekten handelt es sich um die erste derartige, auf ein historisches Tragwerk aufgebrachte Membran. Ausgelegt für eine Lebensdauer von 50 Jahren, hält die Membran Zugkräften bis zu etwa 150 Kilonewton pro laufendem Meter Stand. Sie ist von eingewiesenem Personal mit einer Sicherungsausrüstung begehbar.

Die transluzente Membran ist tagsüber weitgehend lichtdurchlässig und reflektiert nachts das Licht der Bahnhofshalle; von außen erscheint die Konstruktion silberfarben. Zusätzlich beinhaltet das Dach 67 Oberlichter über den Stahlbögen. Das Dach überspannt heute eine Fläche von 24.500 Quadratmetern und umfasst selbst rund 33.000 Quadratmeter (davon 29.000 Quadratmeter Glasfaser-Membran). Die ausführenden Architekten hoben die vergleichsweise einfache Installation, das niedrige Gewicht sowie den niedrigen Instandhaltungsaufwand (Selbstreinigung) hervor. Laut Bahnangaben ist aufgrund der „Zeltkonstruktion“ des Daches auch bei starker Sonneneinstrahlung keine Kühlung erforderlich.

Die Dachsanierung erfolgte zwischen Februar 2001 und Juli 2006 bei laufendem Zugbetrieb. Dazu entstand in jeder der drei Hallen über den Gleisen eine Arbeitsbühne von je 800 bzw. mehr als 1600 Tonnen. Am 15. Mai 2001 begannen Arbeiter mit der Entfernung der alten Dachkonstruktion. Anschließend errichteten sie ein Sekundärtragwerk über den alten Bindern, auf den die Membran gespannt wurde. Die Stahlträger der historischen Dachkonstruktion wurden schrittweise zerlegt, teilweise ausgetauscht und wieder eingebaut. Insgesamt mehr als 100.000 Schrauben ersetzten einen Teil der Niete der historischen Konstruktion. Auch eine Befahranlage wurde installiert. Im Laufe der Bauarbeiten fing am Morgen des 4. Februar 2004 die alte Dachhaut über dem Bahnsteig 13/14 durch Funkenflug Feuer und brannte teilweise ab.

Eine Vollüberdachung der oberen äußeren Bahnsteigflächen war in der seit 1997 laufenden Planung angedacht, wurde jedoch im Jahr 2000 aufgegeben. Es besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit, das Membrandach um 200 Meter über die äußeren Bahnsteige in Richtung Osten zu verlängern.

Hauptportal und Empfangsgebäude

Saxonia über dem Haupteingang (2007)
Empfangshalle im Ostflügel (2002)

Das Hauptportal des Empfangsgebäudes ist in einen großen runden Portal-Fenster-Bogen integriert. Das Portal öffnet den wuchtigen Risalit, der die Mitte der Fassade beherrscht. Darüber befindet sich eine Statue der Saxonia, der Patronin Sachsens mit den seitlich angeordneten Allegorien von Wissenschaft und Technik. Sowohl am Portal des Empfangsgebäudes als auch an den seitlich angeordneten Uhrtürmen lässt sich der Bahnhof dem Baustil des repräsentativen Historismus des sächsischen Königreichs in Dresden zuordnen.

Die Empfangshalle besteht aus zwei langgestreckten, T-förmig angeordneten Gängen, die ihren Schnittpunkt unter der großen Glaskuppel der Halle besitzen. Der Hauptgang führt zur Mittelhalle, während die Seitenschiffe über die Hallen parallel zum Querbahnsteig des Mittelschiffs erreicht werden können. Das Empfangsgebäude wurde bei der Sanierung in den Geschäfts- und Verwaltungsräumen großzügig entkernt und besitzt nunmehr weitere Glasdächer zur Belichtung.

Während die Innenräume der Empfangshalle heute schlicht gestaltet sind, erschienen sie bis zur Zerstörung des Bahnhofs im Zweiten Weltkrieg sehr lebendig. Deckenmalereien und die 26 Wappen der Amtshauptmannschaften des Königreichs Sachsen in heraldischen Farben schmückten die Empfangshalle. Die Wartesäle der ersten und zweiten Klasse zierten große Wandbilder aus Porzellanfliesen, geschaffen von Prof. Julius Storm aus Meißen.[36]

Für viele Dresdner bezeichnet seit langer Zeit der Begriff „Unterm Strick“ einen bekannten Treffpunkt: genau unter der Mitte der Kuppel des Hauptbahnhofs Dresden. Vor der Sanierung hing hier, in der Mitte der Empfangshalle, ein so genannter Strick herunter. Obwohl seit der Bahnhofssanierung nichts mehr herabhängt, wird heute noch dieser Ort von vielen Dresdnern mit der alten Bezeichnung als Treffpunkt vereinbart.

Heute befindet sich ein rundes, in der Höhe bewegliches ETFE-Folienkissen von 15 Metern Durchmesser an dieser Stelle des Daches. Es dient im Wesentlichen zur Regulierung der Belüftung.

Im Obergeschoss der Station steht seit September 2006 eine DB Lounge für Fahrgäste der ersten Klasse und Vielfahrer zur Verfügung. Auch im Empfangsgebäude befinden sich Einkaufsmöglichkeiten für Reisebedarf. Die vermietete Verkaufsfläche von 3.969 Quadratmetern verteilt sich zusätzlich auf die Räume unterhalb der Hochgleise der Südhalle; verglichen mit anderen Großstadtbahnhöfen ist sie gering.

Funktion des Verkehrsbauwerks

Der Hauptbahnhof ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Dresden, der verschiedene Verkehrsträger verknüpft. Er markiert nicht nur den Zugang zum Eisenbahnnetz, sondern auch einen wichtigen Umsteigepunkt im öffentlichen Verkehr, eine niveaufreie Kreuzung zweier hauptrangiger Straßen sowie den Beginn der Dresdner Fußgängerzone durch die Innenstadt.

Bahnstrecken und -betrieb

Verbindende Bahnstrecken

Schematische Darstellung der Bahnstrecken in Dresden mit den wichtigsten Bahnhöfen

Der Dresdner Hauptbahnhof liegt an zwei elektrifizierten zweigleisigen Hauptstrecken.

Die Bahnstrecke Dresden-Neustadt–Děčín (auch Elbtalbahn) durchquert den Bahnhof über die beiden seitlichen Hochgleisanlagen und verläuft Richtung Südosten. Sie stellt die Verbindung Richtung Děčín (Tetschen-Bodenbach) bzw. Prag durch das Durchbruchstal der Elbe dar. Der Teilabschnitt bis Pirna ist unmittelbar am Bahnhof beginnend für Geschwindigkeiten bis 160 km/h ausgelegt und viergleisig ausgebaut.

Das westliche Vorfeld führt die beiden Bahnsteigniveaus zusammen und zweigt gleichzeitig eine Hauptstrecke niveaufrei ab

Am westlichen Vorfeld des Bahnhofs zweigt die Bahnstrecke Dresden–Werdau höhenfrei ab. Diese stellt den ersten Abschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale über Chemnitz, Zwickau und Hof nach Nürnberg dar.

Über den nahen Abzweig Dresden-Mitte ist der Hauptbahnhof mit der Bahnstrecke nach Berlin verbunden sowie über Dresden-Neustadt mit der Bahnstrecke nach Leipzig und der Bahnstrecke nach Görlitz.

Bahnbetrieb

Der Bahnbetrieb im Hauptbahnhof wird in zwei Ebenen abgewickelt

In Dresden kreuzen sich zwei Ferneisenbahnkorridore. Neben der für den Fernreiseverkehr wichtigen Trasse nach Leipzig besteht außerdem der Nord-Süd-Korridor von Berlin über Dresden und Prag nach Wien. Ein dritter Korridor von Nürnberg nach Breslau hat in Deutschland und Polen an Bedeutung verloren und wird nicht mehr im Fernverkehr bedient.

Die Fahrtzeiten ab Dresden betragen nach

  • Leipzig (120 km) 71 Minuten, mit Zwischenhalten in Dresden-Neustadt und Riesa; entsprechend 101 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit;
  • Berlin (Hauptbahnhof, tief) (182 km) 134 Minuten, mit Zwischenhalten in Dresden-Neustadt, Elsterwerda und Berlin-Südkreuz; entsprechend 81 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit;
  • Prag (Holešovice) (191 km) 126 Minuten, mit Zwischenhalten in Bad Schandau, Děčín und Ústí nad Labem; entsprechend 90 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit.

In den Planungen der Europäischen Union ist der Hauptbahnhof Ausgangspunkt der „Paneuropäischen Verkehrskorridore III und IV“ nach Kiew beziehungsweise Südosteuropa.

Fernverkehr

Im Takt fahren:

Daneben bestehen einzelne Verbindungen nach Magdeburg und Hannover (ICE 50), Saarbrücken (ICE 50), Nürnberg und München (ICE 50), Westerland (IC 27) sowie nach Stralsund und Binz (EC 27).

Nachtverkehr

Im Nachtverkehr bedienen der CityNightLine Canopus (Prag – Zürich) und der CityNightLine Phoenix (Prag – Amsterdam) den Dresdner Hauptbahnhof. Diese beiden Nachtzüge werden aus Prag kommend hier getrennt. Der EuroNight Metropol bedient über den Hauptbahnhof die Relation Berlin – Budapest/Wien.

Das Dresdner S-Bahnnetz
Nahverkehr

Linien des Interregio-Express, Regional-Express und der Regionalbahn verkehren nach Altenberg, Cottbus, Děčín, Elsterwerda, Görlitz, Hof, Hoyerswerda, Kamenz, Leipzig, Nürnberg, Zgorzelec, Zittau und Zwickau (siehe auch: Liste der SPNV-Linien in Sachsen).

Alle vier Linien der S-Bahn Dresden mit den Endstationen Flughafen, Meißen, Pirna - Schöna, Tharandt - Freiberg treffen sich nur hier.

Verkehrsaufkommen

Täglich benutzen rund 51.000 Reisende 381 Züge (davon 39 im Fernverkehr) einschließlich der stündlich bis zu zehn S-Bahnen. Zusätzlich passieren täglich etwa 200 Güterzüge den Bahnhof.

Häufigstes direktes Ziel außerhalb des S-Bahn-Raums ist Leipzig mit täglich bis zu 32 Verbindungen. Weitere häufige Fernverkehrsziele sind Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Wiesbaden, Prag und Budapest. Die Sachsen-Franken-Magistrale über Chemnitz und durch das Vogtland nach Nürnberg hat in den letzten Jahren trotz Ausbaus der Strecken im Fernverkehr an Bedeutung verloren und wird nur noch durch die DB Regio bedient. Eine Wiederaufnahme des Fernverkehrs auf dieser Strecke ist zurzeit (Stand: 2009) nicht absehbar.

Die Zahl der Direktverbindungen entspricht der eines Bahnhofes mit überregionaler Bedeutung als Umsteigebahnhof. Er gehört zu den 20 Bahnhöfen der höchsten Kategorie der DB Station&Service. Die einzige Bahngesellschaft, die ihn im Personenverkehr anfährt, ist die Deutsche Bahn AG.

Verkehrsanbindung

Öffentlicher Verkehr

Der Hauptbahnhof ist dominierender innerstädtischer Anlaufpunkt für den überregionalen öffentlichen Verkehr. Von Beginn an bezogen ihn die Dresdner Verkehrsbetriebe beziehungsweise ihre Vorgängerorganisationen in ihr städtisches Straßenbahnnetz ein und heute markiert er zusammen mit Postplatz, Albertplatz und Pirnaischen Platz einen der vier großen Straßenbahnknotenpunkte. Die erste Kraftomnibuslinie Dresdens verkehrte ab April 1914 ebenso über den Hauptbahnhof wie die Überland-Linienbusse der Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen (KVG) von 1919 bis zum Ende des zweiten Weltkriegs.

Bis zur Fertigstellung des Busbahnhofs halten alle Busse an den Haltestellen der Stadtbuslinien

Straßenbahnhaltestellen befinden sich auf dem Bahnhofsvorplatz zur B170 hin sowie auf dem Wiener Platz. Die Wegstrecke vom Mittelschiff hin zu den Straßenbahnhaltestellen beträgt je etwa 100 Meter. Der Übergang ist von den Kopfbahnsteigen aus ebenerdig. Ebenfalls dem Empfangsgebäude vorgelagert ist die Bushaltestelle, an der neben Stadtbuslinien auch Regionalbusse verkehren. Im Rahmen der weiteren Sanierung soll ein neuer Zentraler Omnibus Bahnhof (ZOB) am westlichen Ende des Wiener Platzes entstehen. Busreisende sollen dann den Bahnhofszugang durch den Königspavillon nutzen können, der ebenfalls noch einer Sanierung bedarf.

Am Bahnhof halten regulär vier Straßenbahnlinien (3, 7, 8, 10), zwei Stadtbuslinien (72, 76) und Regionalbusse des Regionalverkehrs Dresden, der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz sowie weiterer regionaler Verkehrsunternehmen. Neben Zielen im Umland Dresdens werden u.a. Linien nach Annaberg-Buchholz, Olbernhau und Mittweida bedient, direkt erreichbar ist auch das tschechische Teplice. Darüber hinaus halten noch zwei Straßenbahnlinien (9, 11) nur an der Haltestelle Hauptbahnhof Nord, die etwa 150 Meter nordöstlich der Station liegt. In der Bayerischen Straße südlich des Hauptbahnhofs befinden sich die Haltestellen diverser Fernbuslinien. Nach Fertigstellung des geplanten ZOB soll dieser von allen Regional- und Fernbuslinien bedient werden.

Individualverkehr

Individuelle Anfahrten mit Haltemöglichkeit sind in der Nähe der Eingänge auf der Südseite des Bahnhofs vorgesehen. Eine Tiefgarage mit 350 Stellplätzen befindet sich unter dem Wiener Platz direkt vor den Nordeingängen des Bahnhofs. Sie wird über den Straßentunnel unter dem Platz in östlicher Fahrtrichtung erreicht. Weiteren Parkraum gibt es in Tiefgaragen und Parkhäusern entlang der Prager Straße sowie südlich des Bahnhofs.

Literatur

  • Ein Zelt für Züge – Der Dresdner Hauptbahnhof 2006, Broschüre der Deutschen Bahn AG, Kommunikationsbüro Leipzig, November 2006.
  • Kurt Kaiß und Matthias Hengst: Dresdens Eisenbahn: 1894-1994. Alba Publikation, Düsseldorf 1994. ISBN 3-87094-350-5
  • Peter Reichler: Dresden Hauptbahnhof. 150 Jahre Bahnhof in der Altstadt. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1998. ISBN 3-922138-64-0
  • Manfred Berger und Manfred Weisbrod: Über 150 Jahre Dresdener Bahnhöfe. Eisenbahn Journal special 6/91. ISBN 3-922404-27-8
  • Verkehrsmuseum Dresden: Hundert Jahre Dresdner Hauptbahnhof 1898 - 1998. Unimedia, Leipzig, 1998. ISBN 3-932019-28-8

Einzelnachweise

  1. a b 36 Mitarbeiter sorgen für Sauberkeit und Sicherheit. Information auf bahnhof.de, abgerufen am 13. Dezember 2008
  2. a b c Kaiß/Hengst: Dresdens Eisenbahn, Seite 10ff.
  3. a b c Berger/Weisbrod: Über 150 Jahre Dresdener Bahnhöfe, S. 16
  4. Kaiß/Hengst: Dresdens Eisenbahn, Seite 6
  5. Verkehrsmuseum Dresden: Hundert Jahre Dresdner Hauptbahnhof 1898–1998, Seite 16
  6. Berger/Weisbrod: Über 150 Jahre Dresdener Bahnhöfe, Seite 24f
  7. Verkehrsmuseum Dresden: Hundert Jahre Dresdner Hauptbahnhof 1898–1998, Seite 24
  8. Deutsche Bahn AG, Kommunikation (Hrsg.): Ein Zelt für Züge. Der Dresdner Hauptbahnhof 2006. Broschüre (42 A4-Seiten), Leipzig, 2006, Seite 8
  9. a b Reichler: Dresden Hauptbahnhof, Seite 31
  10. Reichler: Dresden Hauptbahnhof S. 36
  11. Eisenbahn in Sachsen und der sächsischen Schweiz, S. 140
  12. a b c Kaiß/Hengst: Dresdens Eisenbahn, Seiten 22ff
  13. Kaiß/Hengst: Dresdens Eisenbahn, Seite 27f
  14. Matthias Neutzner: "Der Wehrmacht so nahe verwandt" – Eisenbahn in Dresden 1939 bis 1945., Seiten 212ff. In: Stadtmuseum Dresden, Dresdner Geschichtsbuch 5, 1999.
  15. Seydewitz, Max: Zerstörung und Wiederaufbau von Dresden, Seiten 94–96. Berlin, 1955
  16. Reichler: Dresden Hauptbahnhof Seite 55
  17. Kaiß/Hengst: Dresdens Eisenbahn, Seiten 44ff
  18. Kaiß/Hengst: Dresdens Eisenbahn, Seiten 52ff
  19. a b c Reichler: Dresden Hauptbahnhof Seite 64
  20. Kaiß/Hengst: Dresdens Eisenbahn, Seite 60
  21. Archiv der BStU, Bericht des Ministerium für Staatssicherheit
  22. Verkehrsmuseum Dresden: Hundert Jahre Dresdner Hauptbahnhof 1898–1998, Seiten 50/51
  23. a b Berger/Weisbrod: Über 150 Jahre Dresdener Bahnhöfe, Seiten 60f
  24. Meldung Dresden an ICE-Strecke nach Berlin angeschlossen. In: Süddeutsche Zeitung, Nummer 222, 1994, ISSN 0174-4917, Seite 6.
  25. Verdächtiger gesteht die Tat, Artikel auf Spiegel-Online vom 22. September 2003.
  26. Bauarbeiten zur Inbetriebnahme der Gleise Südseite im Hauptbahnhof Dresden, Pressemitteilung der Deutschen Bahn AG vom 22. November 2007
  27. Ein Zelt für Züge: Der neue Dresdner Hauptbahnhof/Am Tag, als der Regen kam - Reportage Bahn TV, November 2006
  28. Dresdner Hauptbahnhof wieder am Netz, Handelsblatt vom 2. September 2002.
  29. Schmuckstück lockt Reisende, Sächsische Zeitung vom 11. November 2006.
  30. Peter Bäumler: Förderverein für den Dresdner Hauptbahnhof. In: Dresdner Blätt'l 12/2006.
  31. Auszeichnung für Dresdner Hauptbahnhof. In: Der Mobilitätsmanager, 20. Dezember 2007
  32. Deutsche Bahn AG: Hallendach des Dresdener Hauptbahnhofs und Redesign des ICE 1 mit „Brunel Award 2008“ ausgezeichnet. Presseinformation vom 30. September 2008
  33. Hoßfeld, O.: Die Preisbewerbung um die Gebäude des neuen Hauptbahnhofes in Dresden. Centralblatt der Bauverwaltung (CBV) 12.1892.
  34. a b Bahnsteiginformationen auf den Seiten der Deutschen Bahn
  35. Verkehrsmuseum Dresden: Hundert Jahre Dresdner Hauptbahnhof 1898–1998, Seite 28f
  36. Berger, Manfred: Historische Bahnhofsbauten, Band 1. Transpress, Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1986. ISBN 3-344-00066-7. Seite 116

Vorlage:Navigationsleiste Eisenbahn Fernverkehrsknoten (Deutschland)