„Marktstraße 18 (Warburg)“ – Versionsunterschied

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[[File:Haus Pennig, Marktstraße, Warburg 22.jpg|thumb|hochkant|Flügeltür von 1862 im 2. Obergeschoss (2018)]]
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Das Haus steht in einer bedeutenden städtebaulichen Situation an einer der höchstgelegenen Stellen der Innenstadt. An ihm kreuzt sich die Sternstraße, an der sich im Mittelalter die meisten Adelssitze befanden, mit der Marktstraße, die den [[Neustädter Rathaus (Warburg)|Neustädter Markt]] über das [[Rathaus zwischen den Städten]] mit dem [[Altstädter Rathaus (Warburg)|Altstädter Markt]] verbindet.
Das Haus steht an einer der höchstgelegenen Stellen der Innenstadt. An ihm kreuzt sich die Sternstraße, an der sich im Mittelalter die meisten Adelssitze befanden, mit der Marktstraße, die den [[Neustädter Rathaus (Warburg)|Neustädter Markt]] über das [[Rathaus zwischen den Städten]] mit dem [[Altstädter Rathaus (Warburg)|Altstädter Markt]] verbindet.


Beim heutigen Gebäude handelt sich um ein dreigeschossiges Fachwerkhaus mit geräumigem [[Krüppelwalm]]dach. Die [[Ständerbauweise|Ständerstellung]] ist unregelmäßig, wobei die in den Obergeschossen symmetrisch gestaltete Giebelseite zur Marktstraße eine Breite von 13 [[Gefach]]en mit 5 [[Fensterachse]]n und die Traufseite zur Sternstraße eine Breite von 16 Gefachen mit 7 Fensterachsen hat. Im Giebelbereich befinden sich drei Fenster in den entsprechenden mittleren Achsen des ersten und zweiten Geschosses, in den Schrägen zwei zusätzliche [[Ochsenauge (Architektur)|Rundfenster]].
Beim heutigen Gebäude handelt sich um ein dreigeschossiges Fachwerkhaus mit geräumigem [[Krüppelwalm]]dach. Die [[Ständerbauweise|Ständerstellung]] ist unregelmäßig, wobei die in den Obergeschossen symmetrisch gestaltete Giebelseite zur Marktstraße eine Breite von 13 [[Gefach]]en mit 5 [[Fensterachse]]n und die Traufseite zur Sternstraße eine Breite von 16 Gefachen mit 7 Fensterachsen hat. Im Giebelbereich befinden sich drei Fenster in den entsprechenden mittleren Achsen des ersten und zweiten Geschosses, in den Schrägen zwei zusätzliche [[Ochsenauge (Architektur)|Rundfenster]].
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2015 kaufte das in [[Salzkotten]] ansässige [[Finanzinvestor|Immobilienunternehmen]] ICP-GmbH das Gebäude, um es zunächst nach Planung des Architekten Lothar Beltz zu sanieren. Die Wohnungen bot sie öffentlich zum Verkauf als Eigentumswohnungen an.<ref>Katharina Engelhardt, 27. Juli 2016</ref> Im gleichen Jahr erfolgte die Aufnahme des Hauses in die [[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]] und damit die Feststellung der Denkmalwürdigkeit. Der Vertrag mit dem Schuhgeschäft wurde nicht verlängert, es zog 2016 an einen anderen Standort um. Da der Verkauf der Wohnungen und des Ladens scheiterte, wurde mit der Sanierung nicht begonnen, sondern das Haus steht seitdem komplett leer.
2015 kaufte das in [[Salzkotten]] ansässige [[Finanzinvestor|Immobilienunternehmen]] ICP-GmbH das Gebäude, um es zunächst nach Planung des Architekten Lothar Beltz zu sanieren. Die Wohnungen bot sie öffentlich zum Verkauf als Eigentumswohnungen an.<ref>Katharina Engelhardt, 27. Juli 2016</ref> Im gleichen Jahr erfolgte die Aufnahme des Hauses in die [[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]] und damit die Feststellung der Denkmalwürdigkeit. Der Vertrag mit dem Schuhgeschäft wurde nicht verlängert, es zog 2016 an einen anderen Standort um. Da der Verkauf der Wohnungen und des Ladens scheiterte, wurde mit der Sanierung nicht begonnen, sondern das Haus steht seitdem komplett leer.


Im Herbst 2018 wurde das Vorhaben des Investors bekannt, das Gebäude vollständig abzureißen und durch einen Neubau mit 10 Eigentumswohnungen zu ersetzen. In der Folge entbrannte eine Debatte darüber, ob das Haus in die Denkmalliste aufgenommen werden soll, was einem Abbruch entgegenstehen würde.<ref>Ralf Benner: [https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3709834-Eigentuemer-des-Pennig-Hauses-uebt-Kritik-an-Planungsausschuss-Investor-erwaegt-rechtliche-Schritte ''Investor erwägt rechtliche Schritte.''] In: ''Westfalen-Blatt'' vom 21.&nbsp;März 2019 (abgerufen am 28.&nbsp;Mai 2019).</ref>
Im Herbst 2018 überraschte der Investor die Öffentlichkeit mit dem Vorhaben, das Gebäude vollständig abzureißen und durch einen Neubau mit 10 Eigentumswohnungen zu ersetzen. Der Warburger Bürgermeister [[Michael Stickeln]], von Amts wegen auch Leiter der [[Untere Denkmalschutzbehörde|unteren Denkmalschutzbehörde]] und Mitherausgeber der Denkmaltopographie, hielt das Gebäude plötzlich für „''nicht denkmalwürdig''“, unterstützte das Abbruchbegehren des Investors und weigerte sich trotz eines Antrags des [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe|Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe]] als [[Denkmalfachbehörde]]<ref>LWL-Denkmalpflege, Schreiben an die Stadt Warburg vom 14. September 2018</ref> das Haus in die Denkmalliste der Stadt Warburg einzutragen.<ref>Ralf Brenner, 26. September 2018,</ref><ref>Hermann Ludwig, 29. September 2018</ref> Es folgten weitere Bürgeranträge auf Eintragung in die Denkmalliste und zahlreiche Leserbriefe von am [[Denkmalschutz]] interessierten Bürgern gegen den Abbruch.<ref>Hermann Ludwig, Elmar Nolte u.&nbsp;a.: ''Notwendig des Abrisses in Frage gestellt'', [[Neue Westfälische]], 27. September 2018</ref><ref>Elke Chmella-Emrich: ''Fachwerkkulisse wird ein Stück ärmer sein'', Westfalenblatt Warburg, 6. Oktober 2018</ref><ref>Winfried Brösch: ''Stadtverwaltung hat die Pflicht, die Interessen der Bürgerschaft zu vertreten'', Neue Westfälische Warburg, 10. Oktober 2018</ref><ref>Gisela Schulz: ''Liebevoll restaurieren statt abreißen'', Westfalenblatt, 11. Oktober 2018</ref><ref>[[Johannes Wasmuth (Jurist)|Johannes Wasmuth]]: ''Abriss: "Stadt hat ihre Hausaufgaben nicht erledigt"'', Neue Westfälische Warburg, 12. Oktober 2018</ref><ref>Heinrich Becker, Elfriede Dittmann, Thomas Erdmann, Karl Gassmann, Sabine Hauptmann, Christoph Hofstätter, Nedzat Kurtischl, Christian Laudage, Rainer Mues, Gabi Schäfers, Gisela Schulz, Margit Schulte-Kellinghaus, Wolfgang Strathausen, Iris Mayland: ''Kulturgut wird vernichtet'', in: Neue Westfälische Warburg, 16. Oktober 2018</ref><ref>Dieter Scholz: ''Warburger wehren sich gegen Abriss des Pennigschen Hauses. Ein Bürgerantrag fordert den Eintrag in die Denkmalliste'', in: Neue Westfälische Warburg, 22. Oktober 2018</ref><ref>Günther Kasten: ''Keine Billigarchitektur mit Scheinfachwerk'', Westfalenblatt, Warburg, 22. Oktober 2018</ref><ref>Jürgen Thon: ''Luxuswohnungen Warburg'', Neue Westfälische, 5. November 2018</ref><ref>Christoph Humburg: ''Völlig verfehlte Stadtplanung'', Neue Westfälische, 16. November 2018</ref><ref>Reinhard Humburg: ''Haus vorläufig schützen, Leser zweifelt Finanzkraft des Investors an,'' Westfalenblatt, 27. November 2018</ref><ref>Elke Chmella-Emrich: ''Geplanter Neubau ist ein Fremdkörper,'' Westfalenblatt, Warburg, 7. Dezember 2018</ref><ref>Winfried Brösch: ''Haus Pennig: "Selbst die Ursache für die Hype gesetzt"'', Neue Westfälische, 19. Dezember 2018</ref><ref>Winfried Brösch: ''Haus Pennig: "Verstoß gegen das Verfahrensrecht"'', Neue Westfälische, 15. Mai 2019</ref><ref>Johannes Wasmuth: ''Warburgs Denkmäler in Gefahr, Pennig-Haus: Leserbrief-Verfasser kritisiert Bürgermeister Michael Stickeln'', Westfalenblatt, 21. Mai 2019</ref> Zudem meldeten sich einige Investoren, darunter die [[Deutsche Stiftung Denkmalschutz|Deutschen Stiftung Denkmalschutz]] als Treuhänder der Warburger Denkmalstiftung, die sich bereiterklärten, das Objekt zum Schätzpreis erwerben, um es zu erhalten, zu sanieren und als Wohngeschäftshaus mit Mietwohnungen zu nutzen. Daraufhin erklärte der Bürgermeister Stickeln am 18. Dezember 2018, künftig für eine weitere freiwillige Tätigkeit als Vorsitzender der Warburger Denkmalstiftung nicht mehr zur Verfügung zu stehen.<ref>Dieter Scholz, 19. Dezember 2018</ref><ref>Ralf Benner, 20. Dezember 2018</ref><ref>Dieter Scholz, 2. Mai 2018</ref> Zuvor hatte er gegen die Stimmen der Oppositionsparteien und unter Missachtung der im [[Denkmalschutzgesetz (Nordrhein-Westfalen)|Denkmalschutzgesetz]] § 21 geregelten Zuständigkeiten einen freiberuflichen Hamburger Kunsthistoriker Geert Dahms als [[Sachverständiger|Sachverständigen]] mit einem Gutachten beauftragt und ihm nahegelegt, er solle „''mit niemanden Kontakt aufnehmen''“.<ref>Ralf Benner, 30. November 2018</ref> Dahms bezog sich daher in seinem am 13. März 2019 veröffentlichten „''Denkmalfachlichen Stellungnahme''“ nur auf die ihm von der Stadt zur Verfügung gestellten Quellen und auf diese Wikipediaseite.<ref>Geerd Dahms, 28. Februar 2019, Ralf Benner, 13. März 2019, Dieter Scholz, 13. März 2019</ref> Auf Grundlage einer Beschwerde von 18 Warburgern beim [[Petitionsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags]] setzte das [[Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen]] am 19. März durch, dass vor einer Entscheidung das Ende des Petitionsverfahrens abzuwarten und bis dahin keine "''unwiderruflichen, finalen Fakten zu schaffen''" seien.<ref>Dieter Scholz, 19. März 2019</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]], ''Denkmäler in Westfalen, Kreis Höxter, Band 1.1.: Die Stadt Warburg,'', bearb. von Gotthard Kießling, Michael Christian Müller und Burkhard Wollenweber, mit Beiträgen von Peter Barthold, Hans Joachim Betzer, Daniel Bérenger, Franz-Josef Dubbi, Horst Gerbaulet, Detlef Grzegorczyk, Fred Kaspar, Hans-Werner Peine, hg. vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Hansestadt Warburg, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, [[Michael Imhof (Kunsthistoriker)|Imhof-Verlag]], [[Petersberg (Hessen)|Petersberg]] 2015, ISBN 978-3-7319-0239-3
* [[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]], ''Denkmäler in Westfalen, Kreis Höxter, Band 1.1.: Die Stadt Warburg,'', bearb. von Gotthard Kießling, Michael Christian Müller und Burkhard Wollenweber, mit Beiträgen von Peter Barthold, Hans Joachim Betzer, Daniel Bérenger, Franz-Josef Dubbi, Horst Gerbaulet, Detlef Grzegorczyk, Fred Kaspar, Hans-Werner Peine, hg. vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Hansestadt Warburg, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, [[Michael Imhof (Kunsthistoriker)|Imhof-Verlag]], [[Petersberg (Hessen)|Petersberg]] 2015, ISBN 978-3-7319-0239-3
* Katharina Engelhardt: ''Sechs Luxuswohnungen entstehen im Schuhhaus an der Warburger Marktstraße'', Neue Westfälische, Warburg, 27. Juli 2016
* Hermann Ludwig: ''Warburger Planungsausschuss stimmt geplantem Gebäude-Abriss zu'', Neue Westfälische, Warburg, 25. September 2018 ([https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22252770_Warburger-Planungsausschuss-stimmt-geplantem-Gebaeude-Abriss-zu.html online])
* Ralf Benner: ''Ausschuss stimmt Abriss zu, Ehemaliges Schuhhaus Pennig soll Mehrfamilienhaus weichen'', [[Westfalenblatt]], Warburg, 26. September 2018 ([https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3489839-Ehemaliges-Schuhhaus-Pennig-soll-Mehrfamilienhaus-weichen-Ausschuss-stimmt-Abriss-zu online])
* Hermann Ludwig: ''Notwendigkeit des Abrisses in Frage gestellt'', [[Neue Westfälische]], Warburg, 27. September 2018 ([https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22259943_Geplanter-Abriss-wird-in-Frage-gestellt.html online])
* Hermann Ludwig: ''Im Ganzen betrachtet'', Neue Westfälische, Warburg, 27. September 2018
* Hermann Ludwig: ''Investor besteht auf Wohnhaus-Abriss in Warburger Innenstadt, Diskussion um Unterschutzstellung des Hauses Marktstraße 18'', Neue Westfälische, Warburg, 10. Oktober 2018 ([https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22266118_Investor-besteht-auf-Wohnhaus-Abriss-in-Warburger-Innenstadt.html online])
* Ralf Benner: ''Sorge um das schöne Stadtbild, Geplanter Abriss des Pennig-Hauses: Planungsausschuss berät erneut'', in: Westfalenblatt, Warburg 18. Oktober 2018 ([https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3517523-Geplanter-Abriss-des-Pennig-Hauses-Planungsausschuss-beraet-erneut-Sorge-um-das-schoene-Stadtbild online])
* Dieter Scholz: ''Abrissdebatte: Nolte schlägt Kompromiss vor'', Neue Westfälische, Warburg, 18. Oktober 2018 ([https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22272668_Warburger-Fachwerk-aus-der-Gruenderzeit.html online])
* Dieter Scholz: ''Warburger wehren sich gegen Abriss des Pennigschen Hauses. Ein Bürgerantrag fordert den Eintrag in die Denkmalliste'', Neue Westfälische, Warburg, 22. Oktober 2018 ([https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22277058_Pennigsches-Haus-Warburger-Buerger-fordern-Zeit-fuer-die-Diskussion.html online])
* WB: ''Pennig-Haus: Grüne für den Erhalt'', Westfalenblatt, Warburg, 22. Oktober 2018
* Ralf Benner: ''Experte soll Denkmalwürdigkeit des Pennig-Hauses untersuchen, Gutachten empfohlen'', Westfalenblatt, Warburg, 20. November 2018 ([https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3557459-Experte-soll-Denkmalwuerdigkeit-des-Pennig-Hauses-untersuchen-Gutachten-empfohlen online])
* Hermann Ludwig: ''Gutachten wird in Auftrag gegeben,'' Neue Westfälische, Warburg, 22. November 2018 ([https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22304776_Sachverstaendiger-soll-Fachwerkhaus-in-der-Marktstrasse-untersuchen.html online])
* Dieter Scholz: ''Fachwerk an der Marktstraße: Denkmaleintrag abgelehnt'', Neue Westfälische, Warburg, 28. November 2018 ([https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22310094_Fachwerk-an-der-Marktstrasse-Stadtrat-lehnt-Unterschutzstellung-ab.html online])
* Ralf Benner: ''Investoren streiten um das Pennig-Haus'', Westfalenblatt, Warburg, 30. November 2018 ([https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3565718-Ewald-Peters-haelt-nach-Ratssitzung-an-Neubau-Plaenen-fest-Gutachter-soll-entscheiden-Investoren-streiten-um-Pennig-Haus online])
* Dieter Scholz: ''Investor hält an Neubauplänen fest'', Neue Westfälische, Warburg, 6. Dezember 2018
* Dieter Scholz: ''Stiftungsvertreter denkt an Kauf des Pennigschen Hauses'', Neue Westfälische, Warburg, 19. Dezember 2018 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22330025_Stiftungsvertreter-denkt-an-Kauf-des-Pennigschen-Hauses.html (online)]
* Ralf Benner: ''Pennig-Haus: Denkmalstiftung als Käufer? Vorstandsmitglieder äußern Interesse an dem 160 Jahre alte Fachwerkhaus'', Westfalenblatt, Warburg, 20. Dezember 2018 [https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3591355-Vorstandsmitglieder-aeussern-Interesse-an-dem-160-Jahre-alte-Fachwerkhaus-Pennig-Haus-Denkmalstiftung-als-Kaeufer (online)]
* Neue Westfälische: ''Das Jahr in Wort und Bild, Sorge um das Stadtbild'', Warburg, 29. Dezember 2018
* Geerd Dahms: ''Denkmalfachliche Stellungnahme Markstr. 18, Warburg, Nordrhein-Westfalen'', Hamburg, 28. Februar 2019
* Dieter Scholz: ''Gutachter erkennt keinen Denkmalcharakter beim Warburger Haus Pennig'', Neue Westfälische, Warburg, 13. März 2019 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22400959_Gutachter-erkennt-keinen-Denkmalcharakter-beim-Warburger-Haus-Pennig.html (online)]
* Dieter Scholz: ''Investor erwartet Entscheidung für den Abriss von Haus Pennig'', Neue Westfälische, Warburg, 14. März 2019 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22401908_Investor-erwartet-Entscheidung-fuer-den-Abriss-von-Haus-Pennig.html (online)]
* Ralf Benner: ''Entscheidung fällt schweren Herzens'', Westfalenblatt, 16./17. März 2019
* Dieter Scholz: ''Warburger wollen Aufschub der Entscheidung erreichen'', Neue Westfälische, Warburg, 18. März 2019 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22406550_Haus-Pennig-Warburger-wollen-Aufschub-der-Entscheidung-erreichen.html (online)]
* Ralf Benner: ''Nach Petition: Entscheidung über Pennig-Haus nun doch vertagt, Ministerium greift ein'', Westfalenblatt, 19. März 2019 [https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3709151-Nach-Petition-Entscheidung-ueber-Pennig-Haus-nun-doch-vertagt-Ministerium-greift-ein (online)]
* Dieter Scholz: ''Entscheidung um Warburger Fachwerkhaus Pennig wird vertagt'', Neue Westfälische, Wa19. März 2019 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22407631_Entscheidung-um-Warburger-Fachwerkhaus-Pennig-wird-vertagt.html (online)]
* Ralf Benner: ''Investor erwägt rechtliche Schritte'', Westfalenblatt, Warburg, 21. März 2019 [https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3709834-Eigentuemer-des-Pennig-Hauses-uebt-Kritik-an-Planungsausschuss-Investor-erwaegt-rechtliche-Schritte (online)]
* Silvia Schonheim: ''Stickeln weist Kritik an Gutachten zurück'' Westfalenblatt, Warburg, 16. April 2019 [https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Warburg/3742397-Rechtsanwalt-Dr.-Johannes-Wasmuth-stellt-Antrag-Sachverstaendigenbestellung-Dr.-Dahms-nicht-verlaengern-Stickeln-weist-Kritik-an-Gutachten-zurueck (online)]
* Dieter Scholz: ''Haus Pennig: Rechtsanwalt hegt Zweifel an Gutachten'' Warburg, 17. April 2019 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22432300_Haus-Pennig-Rechtsanwalt-hegt-Zweifel-an-Gutachten.html (online)]
* Dieter Scholz: ''Warburger Denkmalstiftung: Bürgermeister tritt vom Vorsitz zurück,'' Neue Westfälische Warburg, 2. Mai 2019 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22445297_Warburger-Denkmalstiftung-Buergermeister-tritt-vom-Vorsitz-zurueck.html (online)]
* Dieter Scholz: ''Haus Pennig: Stifterfamilie bedauert Entwicklung der Diskussion'', Neue Westfälische Warburg, 15. Mai 2019 [https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/warburg/22455661_Stifterfamilie-kritisiert-Debatte-ums-Haus-Pennig-in-Warburg.html (online)]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* Stadtbild Deutschland: ''Forum zu Warburg'', abgerufen am 18. Februar 2019[https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?thread/8039-warburg/&postID=304397&highlight=Warburg#post304397]
* Grüne: ''Grüne Ratsfraktion bleibt standhaft'', abgerufen am 18. Februar 2019[https://gruene-warburg.de/2018/11/28/gruene-ratsfraktion-bleibt-standhaft-in-fragen-denkmalschutz-haus-pennig/#comment-264]
* Hubert Rösel: ''Ein Haus wird zum Stadtgespräch'', abgerufen am 18. Februar 2019[https://www.warburg-news.de/region-aktiv/2419-ein-haus-wird-zum-stadtgespr%C3%A4ch]
* Hubert Rösel: ''Ein Haus wird zum Stadtgespräch'', abgerufen am 18. Februar 2019[https://www.warburg-news.de/region-aktiv/2419-ein-haus-wird-zum-stadtgespr%C3%A4ch]
* www.warburg-news.de: ''Ein nachhaltiger Vertrauensbruch'', abgerufen am 2. Mai 2019 [https://www.warburg-news.de/region-aktiv/3245-%E2%80%9Eein-nachhaltiger-vertrauensbruch%E2%80%9C?fbclid=IwAR2ng6dJL7O1dA-c2q08qgEAsBzqeDgDstmT-QC8L7HYBRLsxc8SiXjoCno]
* www.warburg-news.de: ''Ein nachhaltiger Vertrauensbruch'', abgerufen am 2. Mai 2019 [https://www.warburg-news.de/region-aktiv/3245-%E2%80%9Eein-nachhaltiger-vertrauensbruch%E2%80%9C?fbclid=IwAR2ng6dJL7O1dA-c2q08qgEAsBzqeDgDstmT-QC8L7HYBRLsxc8SiXjoCno]

Version vom 28. Mai 2019, 11:48 Uhr

Ansicht von der Sternstraße (2018)

Marktstraße 18 bezeichnet ein in der Warburger Neustadt stehendes Wohn-Geschäftshaus an der Ecke Marktstraße/Sternstraße. Es wurde 1862 erbaut[1] und 2015 als denkmalwürdig in die Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.

Lage und Architektur

Lage des Vorgängerbaus in Warburg, Urkataster 1831–34
Blick in die Sternstraße (2018)
Blick in die Straße Zwischen den Städten, links das Café Blome (2018)
Grabstein der Bauherrin Marie Christiane Püttmann auf dem Burgfriedhof
Blick von der Josef-Wirmer-Straße (2018)
Flügeltür von 1862 im 2. Obergeschoss (2018)

Das Haus steht an einer der höchstgelegenen Stellen der Innenstadt. An ihm kreuzt sich die Sternstraße, an der sich im Mittelalter die meisten Adelssitze befanden, mit der Marktstraße, die den Neustädter Markt über das Rathaus zwischen den Städten mit dem Altstädter Markt verbindet.

Beim heutigen Gebäude handelt sich um ein dreigeschossiges Fachwerkhaus mit geräumigem Krüppelwalmdach. Die Ständerstellung ist unregelmäßig, wobei die in den Obergeschossen symmetrisch gestaltete Giebelseite zur Marktstraße eine Breite von 13 Gefachen mit 5 Fensterachsen und die Traufseite zur Sternstraße eine Breite von 16 Gefachen mit 7 Fensterachsen hat. Im Giebelbereich befinden sich drei Fenster in den entsprechenden mittleren Achsen des ersten und zweiten Geschosses, in den Schrägen zwei zusätzliche Rundfenster.

Die gleich gestalteten Holzsprossenfenster haben jeweils Kämpfer, darunter zwei zweischeibige Flügel und darüber in den Oberlichtern einscheibige Flügel und profilierte Umrahmungen. Dabei sind die Fenster der ersten Etage mit als klassizistischen Dreiecksgiebel gestalteten Fensterverdachungen bekrönt, was die besondere Bedeutung dieses Geschosses als Bel Etage unterstreicht.

Das 1963 als Ladengeschäft durchgreifend modernisierte und zum Teil auf das Straßenniveau tiefergelegte Erdgeschoss wird an der Marktstraße und dem östlichen Teil der Sternstraßenfassade durch eine bis zur Ecke als Curtain Wall gestaltete Schaufensterfront geprägt, in der eine geräumige Eingangszone mit Platz zur Warenpräsentation integriert ist. Über der Schaufensterfront ist als Regenschutz und zur Vermeidung von Blendwirkungen ein vorkragendes Flugdach mit integrierten Markisen angeordnet, die eine Werbeschrift mit Leuchtstoffröhren trägt.

Geschichte

Das Haus hatte einen Vorgängerbau, dessen Grundriss von ca. 24 × 13 m im 1831–34 gefertigten Urriß der Stadt Warburg verzeichnet ist. 1849 hatte es die Hausnummer 105. Eigentümer war der Schneider und Kappenmacher Christian Püttmann, der sich um 1835 in Warburg niedergelassen hatte. Daneben befanden sich eine Schuhmacherwerkstatt im Haus, die vom Schuhmacher Temme geführt wurde, sowie Wohnräume für weitere 13 Personen.[2] Warburg erlebte in der Amtszeit (1843–1879) von Bürgermeister Heinrich Fischer und in Folge des 1847 begonnenen Eisenbahnanschlusses zu der Zeit einen leichten wirtschaftlichen Aufschwung. 1850 starb Püttmann und hinterließ seine Frau Marie Christiane, geborene Eichhorn (1807–1876), und zwei Söhne, Wolrad und Louis. Am 12. November 1857 fiel dieses Haus zusammen mit 15 weiteren Wohnhäusern und sechs Scheunen im Bereich der Sternstraße/Marktstraße einem Stadtbrand zum Opfer.[3]

1862 wurde das Haus von Marie Christiane Püttmann und ihren Söhnen als Wohn- und Geschäftshaus in der noch erhaltenen Form wiederaufgebaut. Der Neubau war mit 17 × 13 m Grundfläche etwas kürzer als der Vorgängerbau, hatte jedoch auf einem 1 m hohen Kellersockel drei über drei Meter hohe Etagen. Fenster und Türen bekamen eine noble klassizistische Baudekoration. Der Haupteingang befand sich in der Mitte der Giebelseite zur Marktstraße, links und rechts von ihm befanden sich die Werkstatt- und Geschäftsräume. Die Hauptfassade zur Marktstraße war verputzt und im Erdgeschoss mit einer im 20. Jahrhundert noch vorhandenen Ritzquaderung versehen.[4] 1876 starb Marie Christiane Püttmann und wurde auf dem Warburger Burgfried begraben. Ihr als denkmalwürdig erkannter Grabstein steht noch heute.[5] 1893 starb Wolrad Püttmann, der Haus und Geschäft von der Mutter geerbt hatte. Das Geschäft wurde danach von seiner Frau Carolina und seiner Tochter weitergeführt.[6] Wolrads Bruder Louis Püttmann hatte derweil ein Textil- und Pelzwarengeschäft in der nahegelegenen Hauptstraße 63, das bis zu seiner Auflösung am 26. März 2018 noch als „Louis Püttmann GmbH & Co. KG“ bestand.[7]

1903 wurde das Haus Marktstraße 18 an den Schuhmacher und Schuhhändler Albert Pennig aus Germete (1861–1940)[8], der bereits seit 1885[9] im gegenüberliegenden Hause Marktstraße 19 ein Geschäft betrieb, verkauft. Er verlegte sein Geschäft und Wohnsitz dorthin und wurde im Warburger Adressbuch 1909 als Eigentümer genannt. Das Haus verblieb über 100 Jahre in Besitz der Familie Pennig und entwickelte sich als „Schuhhaus Pennig“ zum führenden Fachgeschäft in Warburg und dem Umland.[10] Die Familie ließ 1948 im Erdgeschoss neue Schaufenster einbauen, den Fassadenputz entfernen und die Fassaden fachwerksichtig renovieren.[11] 1963 ließ Alberts Enkel Anton Pennig das Erdgeschoss zur Nutzung als modernes Schuhgeschäft durchgreifend umgestalten und modernisieren.[12] 1976 und 1980 erfolgten weitere Umbauten und ein Erweiterungsumbau an der Sternstraße, der ein Erweiterungsbau, der Lagerräume und eine Treppe zur darüberliegenden, ebenfalls als Lager genutzten Etage beinhaltete.[13] 1988 wurde im Dachgeschoss eine Wohnung eingebaut, die zur Markstraße und durch neu erstellte Dachgauben traufseitig belichtet wird.[14] 1995 zogen sich die Eheleute Pennig aus dem Unternehmen zurück und verpachtete das Geschäft für 10 Jahre an den Schuhhändler Jörg Sprenger. Am 13. Februar 2008 wurde die Firma „Albert Pennig Inh. Anton Pennig“ aus dem Handelsregister des Amtsgerichts Paderborn gelöscht.[15]

2015 kaufte das in Salzkotten ansässige Immobilienunternehmen ICP-GmbH das Gebäude, um es zunächst nach Planung des Architekten Lothar Beltz zu sanieren. Die Wohnungen bot sie öffentlich zum Verkauf als Eigentumswohnungen an.[16] Im gleichen Jahr erfolgte die Aufnahme des Hauses in die Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland und damit die Feststellung der Denkmalwürdigkeit. Der Vertrag mit dem Schuhgeschäft wurde nicht verlängert, es zog 2016 an einen anderen Standort um. Da der Verkauf der Wohnungen und des Ladens scheiterte, wurde mit der Sanierung nicht begonnen, sondern das Haus steht seitdem komplett leer.

Im Herbst 2018 wurde das Vorhaben des Investors bekannt, das Gebäude vollständig abzureißen und durch einen Neubau mit 10 Eigentumswohnungen zu ersetzen. In der Folge entbrannte eine Debatte darüber, ob das Haus in die Denkmalliste aufgenommen werden soll, was einem Abbruch entgegenstehen würde.[17]

Literatur

  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler in Westfalen, Kreis Höxter, Band 1.1.: Die Stadt Warburg,, bearb. von Gotthard Kießling, Michael Christian Müller und Burkhard Wollenweber, mit Beiträgen von Peter Barthold, Hans Joachim Betzer, Daniel Bérenger, Franz-Josef Dubbi, Horst Gerbaulet, Detlef Grzegorczyk, Fred Kaspar, Hans-Werner Peine, hg. vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Hansestadt Warburg, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Imhof-Verlag, Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0239-3
Commons: Marktstraße 10 – Sammlung von Bildern
  • Hubert Rösel: Ein Haus wird zum Stadtgespräch, abgerufen am 18. Februar 2019[1]
  • www.warburg-news.de: Ein nachhaltiger Vertrauensbruch, abgerufen am 2. Mai 2019 [2]

Einzelnachweise

  1. Dieter Scholz, 18. Oktober 2018
  2. Volkszählungsakten 1849, StA. Warburg
  3. Denkmaltopographie 2015, S. 47.
  4. Historische Fotos aus Familienbesitz Pennig
  5. Denkmaltopographie S. 182f
  6. Dieter Scholz, 18. Oktober 2018
  7. Amtsgericht Paderborn, HRA 3159 zum 26. März 2018
  8. www.myheritage.de zu Albert Pennig online
  9. Werbeanzeige von 1935 zum 50-jährigen Bestehen der Fa. Albert Pennig, Familienbesitz
  10. Warburger Adressbuch, Warburg 1909
  11. StA. Warburg, Bauantrag vom 13. Dezember 1948
  12. StA. Warburg, Baugenehmigung vom 17. März 1963
  13. StA. Warburg, Baugenehmigungen vom 28. März 1976 und 5. Februar 1980
  14. StA. Warburg, Baugenehmigung vom 4. August 1988
  15. Amtsgericht Paderborn, HRA 3145 zum 13. Februar 2008
  16. Katharina Engelhardt, 27. Juli 2016
  17. Ralf Benner: Investor erwägt rechtliche Schritte. In: Westfalen-Blatt vom 21. März 2019 (abgerufen am 28. Mai 2019).

Koordinaten: 51° 29′ 16,9″ N, 9° 8′ 49,8″ O