Legio IIII Martia

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Die Legio IIII Martia war eine Legion der römischen Armee. Das Legionssymbol ist unbekannt. Der Name war vom Kriegsgott Mars abgeleitet und die Ziffer vier war eine Fortzählung der bereits in der Provinz Arabia stationierten Legio III Cyrenaica.

Die Legion wurde vermutlich von Aurelian (270–275) oder Diokletian (284–305) ausgehoben, um die nach der Niederschlagung der Usurpation Zenobias von Palmyra im Jahr 272 geschwächten Einheiten der Provinz Arabia Petraea zu verstärken.[1] In der jüngeren Forschung wird neben einer Aushebung um 300 durch Diokletian[2] auch Galerius (293/305–311), der eine Affinität zu Mars hatte,[3] als Urheber erwogen.

Das erste Legionslager in Betthorus (heute el-Leğğūn) bei Rabbat-Moab wurde um 300 errichtet und bot auf 242 m × 190 m[4] Unterkünfte für etwa 2000 Legionäre. Nach einem Erdbeben wurde das Lager um 363 wiederaufgebaut, jedoch weisen die ergrabenen Funde nur mehr auf Unterkünfte für etwa 1000 Mann hin.[5] Der schriftliche Nachweis der Quarta Martia ist aus dem frühen 5. Jahrhundert überliefert, als die Legion unter dem Oberbefehl des Dux Arabiae in Betthorus stationiert war.[6] Weitere Erdbeben führten 505 zu Beschädigungen. Wohl zeitgleich mit den anderen östlichen Garnisonsorte scheint die Legion im Jahre 530 abgezogen worden zu sein.[7] Anschließend zog die bisher im umliegenden Lagerdorf lebende Zivilbevölkerung hinter die schützenden Kastellmauern. Mit einem schweren Erdbeben, das 551 erfolgte, endete auch die zivile Nachnutzung.[7] Samuel Thomas Parker führte hier zwischen 1980 und 1989 fünf Grabungskampagnen durch.[5]

  • Emil Ritterling: Legio (IIII Martia). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,2, Stuttgart 1925, Sp. 1556.
  • Samuel Thomas Parker, James Lander: Legio IV Martia and the Legionary Camp at El-Lejjūn. In: Byzantinische Forschungen 8 (1982), 185–210.
  • Samuel Thomas Parker, John Wilson Betlyon: The Roman frontier in central Jordan. Final report on the Limes Arabicus Project 1980–1989 (= Dumbarton Oaks Studies. Band 40). 2 Bände. Dumbarton Oaks Research Library and Collection, Washington DC 2006, ISBN 0-88402-298-6.
  • Johanna Ritter-Burkert: Bethorus − Lejjun (JO). In: Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Wüstengrenze des Imperium Romanum. Der römische Limes in Israel und Jordanien. Nünnerich-Asmus, Mainz 2018, ISBN 978-3-96176-010-7, S. 120–123

Einzelnachweise

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  1. Emil Ritterling: Legio (IIII Martia). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,2, Stuttgart 1925, Sp. 1556.
  2. Samuel Thomas Parker: Romans and Saracans. A History of the Arabian Frontier, 1986, 137–142.
  3. Michael P. Speidel: The Roman Army in Arabia. In: Wolfgang Haase, Hildegard Temporini (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt (ANRW). Teil 2: Principat. Band 8. de Gruyter, Berlin u. a. 1978, ISBN 3-11-007337-4, S. 699.
  4. Richard J. Brewer (Hrsg.): The Second Augustan Legion and the Roman Military Machine. Birthday of the Eagle. National Museums and Galleries of Wales, Cardiff 2002, ISBN 0-7200-0514-0, S. 171.
  5. a b Virtual Karak Resources Project: Legionary Fortresses in Arabia (Memento des Originals vom 26. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vkrp.org mit Fotos der Ausgrabungen in Betthorus und Lagerplan
  6. Notitia Dignitatum Or. XXXVII
  7. a b Johanna Ritter-Burkert: Bethorus − Lejjun (JO). In: Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Wüstengrenze des Imperium Romanum. Der römische Limes in Israel und Jordanien. Nünnerich-Asmus, Mainz 2018, ISBN 978-3-96176-010-7, S. 120–123; hier: S. 123.