Matthäus Alber
Matthäus Alber, Reformator Reutlingens und der "Luther Schwabens", geboren am 4. Dez. 1495 in Reutlingen als Sohn eines Goldschmieds, gestorben am 2. Dez. 1570 in Blaubeuren, zwei Tage vor seinem 75. Geburtstag, wirkte als Prediger in Reutlingen. Im Jahr 1524 gab er den Anstoß zur Einführung der Reformation in Reutlingen, 1548 verließ er die Stadt, weil Reutlingen zur Annahme des Augsburger Interims genötigt wurde, und ging nach Pfullingen in Württemberg. 1550 wurde Alber Stiftsprediger in Stuttgart, 1562 erster evangelischer Abt in Blaubeuren.
Seit Matthäus Alber in Reutlingen unter dem Eindruck von Luthers Schriften im Jahr 1519 zu predigen begonnen und der Reutlinger Bürgermeister Jos Weiß auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 das lutherische Bekenntnis im Namen seiner Vaterstadt vor dem Kaiser mutig vertreten hatte, galt Reutlingen als Bastion des Protestantismus.
Nach Alber, der sich zeitweise auch Aulber nannte, ist in Reutlingen eine Straße benannt, die an der Marienkirche beginnt und in nordöstlicher Richtung bis zur Charlottenstraße führt. An ihr liegen die besagte Marienkirche, das Amtsgericht und das Landratsamt als bedeutende öffentliche Gebäude.