K.u.k. Dragonerregiment „Graf Montecuccoli“ Nr. 8
Böhmisches Dragoner-Regiment „Graf Montecuccoli“ Nr. 8 war der Name eines Kavallerieverbandes der k.u.k. Armee innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte.
(Seit 1888 hatte das Regiment diesen Namen auf immerwährende Zeit zu führen)
Verbandszugehörigkeit und Status im Juli 1914
- X. Armeekorps - 6. Kavallerie Truppendivision - 5. Kavalleriebrigade
- Nationalitäten: 58% Tschechen - 42% Verschiedene
- Garnison: Stab:, I. Div: Jaroslau - II. Div: Radymno
- Kommandant: Oberst Viktor Bauer von Bauernthal
- Regimentssprache: Tschechisch
Vorgeschichte
- 1798 bis 1801 führte das spätere Dragoner-Regiment Nr. 11 die Bezeichnung Dragoner-Regiment Nr. 8
- 1854 bis 1860 führte das später aufgelöste Dragoner-Regiment Erbgroßherzog von Toscana die Bezeichnung Dragoner-Regiment Nr. 8
Dieses Regiment war das älteste reguläre Reiterregiment der k. k. und k.u.k. Kavallerie. Es bestand insgesamt 299 Jahre.
Im Jahre 1619 erklärten sich die österreichischen protestantischen Stände mit den aaufständischen in Böhmen solidarisch und bedrängten die Person Kaiser Ferdinand II. in der Wiener Hofburg. Daraufhin brachen fünf Kompanien des in Krems stationierten Dampierr`schen Arkebusier Regiments (auch bekannt als Dampierre-Kürassiere) unter dem Arsenal-Hauptmann St. Hilaire nach Wien auf. Auf Donau-Tschaiken eingeschifft, kamen sie am 5. Juni 1619 in der Stadt an, drangen durch das Fischertor in die Residenz ein und befreiten den Kaiser aus seiner misslichen Lage.
Dafür wurden dem Regiment von Kaiser Ferdinand II. nachstehende Privilegien verliehen, die noch von Kaiser Franz I. bei der im Jahre 1810 stattgefundenen Säkularfeier bestätigt wurden:
- "Das Regiment darf in Dienstfällen unter Trompetenschall und mit fliegenden Estandarten durch die k- k. Hofburg und in die Reichshaupt - und Residenzstadt Wien marschieren, auch auf dem kaiserlichen Hofburgplatze (Franzensplatze) sich aufstellen und durch drei Tage allda für die freie Werbung den Werbetisch aufschlagen. Von dem Regimente wird dann vor der dem Regiments Kommandanten in der Hofburg pro-forma einzuräumenden Wohnung wohin die Regiments Estandarten zu bringen sind die Wache bezogen und dem jeweiligen Regiments Kommandanten ist bei solcher Gelegenheit gestattet, unangemeldet in voller Rüstung vor Sr. Majestät dem Kaiser zu erscheinen.
Das Regiment hat auch die Versicherung, niemals reduciert oder aufgelöste zu werden, so lange es fortfahren wird, den bisherigen Ruhm zu behaupten und endlich die Auszeichnung, dass kein Mann des Regimentes wegen Verbrechen, worauf die Todesstrafe gesetzt ist, in demselben hingerichtet, sondern in solchen Fällen der Schuldige zur Vollziehung solcher Strafe jederzeit zu einem anderen Regimente abgegeben werde."
Errichtung
- 1619 Laut kaiserlicher Bestallung vom 16. März wurden durch den Großherzog Cosmos II. von Medici, 500 Mann auf eigene Kosten angeworben. (300 Mann als Arkebusiere in den Niederlanden, 200 Mann als Kürassiere in den kaiserlichen Erblanden). Dieses Regiment trat unter dem Namen "Florentinische Reiter" 1621 in kaiserliche Dienst. Generalfeldwachtmeister Dampierre, welcher bereits seit 1616 Inhaber und Kommandant eines Arkebusier-Regimentes war, wurde zum Inhaber über dieses neue Regiment bestellt.
- 1622 Reduzierung des Personalbestandes bis auf die beiden Kompanien von Obrist Strozzi und Rittmeister Piccolomoni als "einschichtige Kompanien"
- 1624 wurde aus diesen zwei Kompanien, aus zwei Kompanien die dem 1620 aufgelösten älteren Dampierr`schen Arkebusier Regiment entstammten, sowie den Kompanien Rothal und Schlichting ein neues Arkebusier-Regiment formiert.
- 1626 Umwandlung in ein Kürassier-Regiment
- 1628 Vorübergehende Reduzierung des Regiments auf drei Kompanien
- 1631 Aufstockung des Verbandes auf 10 Kompanien
- 1636/37 wurde das unter Personalmangel leidende Regiment durch Eingliederung des aufglösten Regiments Ratkay wieder auf einen Stand von 8 Kompanien gebracht
- 1642 Das Regiment Winz wurde eingegliedert, im Gegenzug vier Kompanien abgegeben
- 1644 Wurde das Regiment Schönkirchen ("die Schönkirch´schen Völker) eingegliedert
- 1649-1650 Zunächst von acht Kompanien auf sechs reduziert, dann einige Kompanien des aufgelösten Regiments Königsegg und eine Kompanie des Regiments Schaff übernommen
- 1655 wurde eine Kompanie an das für den Dienst in Italien (spanischer Sold) formierte Regiment Capell abgegeben
- 1656 wurden zwei Kompanien zur Errichtung des Regiments Schneidau abgegeben
- 1657 zwei Kompanien zur Errichtung des Regiments Ratschin abgegeben. Dagegen vermehrte sich das Regiment durch Neuwerbung um 4 Kürassier- und eine Dragoner Kompanie (letztere. wurde jedoch bald wieder aufgelöst)
- 1660 Eine Kompanie des aufgelösten Regiments Matthey übernommen
- 1664 In Schlesien zwei neue Kompanien angeworben
- 1679 Im Februar wurde das Regiment von zwölf auf sechs Kompanien reduziert. Je drei der Kompanien wurden den Regimentern Kaunitz und Hallewyl zugewiesen. Das letztere wurde jedoch bereits 1679 aufgelöst und gemeinsam mit dem Regiment Gondola auf die Regimenter Mercy, Taaffe und Churprinz verteilt
- 1683 wurden fünf Kompanien des Regiments Mercy als Stamm zur Bildung eines neue Regiments für Obrist Dupigny abgegeben. Dieses kam durch Neuwerbung auf 10 Kompanien und führte die Tradition des Regiments Bournenville bzw. der alten Dampierr`schen Reiter fort
- 1721 wurde Kompanie des aufgelösten Dragoner-Regiments Battée übernommen
- 1731 Teile der 1727 aufgestellten Auctions-Kompanien an die Regimenter Pignatelli und Kokorowa (beide 1734 aufgelöst) abgegeben
- 1768 Die Karabinier Kompanie wurde an das neu aufgestellte 1. Carabinier - Regiment (später Dragoner Nr. 3) abgegeben, dagegen eine Eskadron des aufgelösten Kürassier-Regiment Modena eingegliedert
- 1769 erhielt das Regiment die Kavallerie-Ranglistennummer 4
- 1775 wurde die Oberst Division, dann die Oberstlieutenants 1. Eskadron des aufgelösten Kürassier-Regiments Jacquemin eingegliedert
- 1798 Namensänderung in Kürassier-Regiment Nr. 8
- 1802 wurde die Oberstlieutenants - Division des aufgelösten Regiments Czartoryski Nr. 4 übernommen
- 1867 Umwandlung in Dragoner-Regiment Nr. 8
Ergänzungsbezirke
- ab 1781 Böhmen
- 1853 Aus den Ergänzungsbezirken des Infanterie-Regiments Nr. 35 (Pilsen)
- 1857-60 aus Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 14, 28, 42 (Neuhaus, Prag, Theresienstadt)
- 1860-68 aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 11, 28, 35 (Pisek, Prag, Pilsen)
- 1868-77 aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 28 und 75 (Prag, Neuhaus)
- 1877-83 aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 28 und 42 (Prag, Theresienstadt)
- 1883-89 aus den Bezirken der Infanterie-Regimenter Nr. 42, 92 und 94 (Theresienstadt, Komotau, Turnau).
- 1889 war es dem Bereich des IX. Korps (Militär-Territorial-Bezirk Josephstadt) zugewiesen.
- 1914 Ergänzungsbezirk Leitmeritz
Friedensgarnisonen
I. | II. | III. |
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Regimentsinhaber
- 1619 Obrist Heinrich Duval Graf Dampiere, Obristwachtmeister über alles Kriegsvolk zu Ross (Dampierr`schen Arkebusier Regiment - gelegnetlich auch Dampierre-Kürassiere genannt)
- 1621 Obrist Pietro Don de Medici (Arkebusier Regiment Medici)
- 1624 Obrist Giacomo Graf Strozzi (Arkebusier Regiment Graf Strozzi)
- 1635 Obrist Hans Christoph Graf Puechhaimb (Kürassier-Regiment Graf Puechaimb)
- 1647 General der Kavallerie Johann Freiherr De Werth (Kürassier-Regiment von Werth)
- 1652 Obrist Johann Christoph Schaff von Havelsee (Kürassier-Regiment Havelsee)
- 1661 Obrist Christoph Zeiss (Kürassier-Regiment Zeiss)
- 1673 Obrist Adam Quintin Graf von Herberstein (Kürassier-Regiment Graf von Herberstein)
- 1674 Feldmarschall Alexander Herzog Bournonville, Graf zu Hennin (Kürassier-Regiment Bournonville )
- 1683 Obrist Bernhard Freiherr von Coneberg et Dupigny (Kürassier-Regiment Coneberg )
- 1683 Obrist Johann Franz Freiherr von Chauviray (Kürassier-Regiment Chauviray )
- 1685 Feldmarschalleutnant Adam Bernhard Freiherr von Saint-Croix (Kürassier-Regiment Saint-Croix)
- 1698 Obrist Joseph Innozenz Herzog von Lothringen und Bar (Kürassier-Regiment Lothringen und Bar )
- 1705 Obrist Ferdinand Graf Breuner (Kürassier-Regiment Graf Breuner )
- 1710 Obrist Thomas Emanuel Prinz Savoyen (Kürassier-Regiment )
- 1730 Obrist Eugen Johannes Prinz Savoyen (Kürassier-Regiment Prinz Savoyen)
- 1735 Feldmarschalleutnant Franz Rudolf Graf Hohenems (Hohenembs) (Kürassier-Regiment Graf Hohenems)
- 1756 Obrist Erzherzog Ferdinand (Kürassier-Regiment Erzherzog Ferdinand )
- 1761 Oberst Erzherzog Maxmilian (Kürassier-Regiment Erzherzog Maximilian)
- 1780 Generalmajor Friedrich Anton Fürst Hohenzollern-Hechingen (Kürassier-Regiment Hohenzollern-Hechingen)
- 1798 Änderung der Namensgebung in Kürassier-Regiment Nr. 8
- 1813 Constantin Cesarewitsch, Grossfürst von Russland
- 1831 Feldmarschalleutnant Ignaz Graf Hardegg
- 1848 Feldmarschalleutnant Carl Graf Auersperg
- 1848 Carl Prinz von Preussen
- 1883-99 General der Kavallerie Leopold Graf Sternberg
Feldzüg und Kampfhandlungen
Dreissigjähriger Krieg
- 1619 Die in den Erblanden geworbenen zwei Kompanien lagen im Juni in Niederösterreich. Eine nahm an dem von dem Obrist St. Hilaire (Arsenal-Hauptmann) geführten Zug der 500 Dampierr`schen Reiter zur Befreiung des Kaisers nach Wien teil. Das später vereinigte Regiment (die in den Niederlanden geworbenen Kompanien waren inzwischen beim Korps Dampierre eingerückt) kämpften im Gefecht bei Wisternitz und bei der Einnahme von Ludenburg
- 1620 In Mähren und Nieder-Österreich. Im November kämpfte es in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag
- 1621 Scharmützeln bei Neuhäusel in Ungarn
- 1622 Streifzüge in Mähren
- 1624 Geringe Gefechtstätigkeit im Reich
- 1625 Kämpfe in den in den Niederlanden. Belagerung von Breda
- 1626 Kämpfe an der Dessauer Brücke, später Verlegung nach Mähren
- 1627 Feldzug unter Waldstein nach Holstein und Jütland
- 1628 In Mecklenburg
- 1629-30 Patrouillen- und Streifendienst im Herzogtum Jülich Keine Gefechtstätigkeit
- 1631 Belagerung von Magdeburg, Schlacht bei Breitenfeld
- 1632 In Böhmen bei der Belagerung von Eger, dann vor Nürnberg, später unter Gallas in Sachsen. Schlacht bei Lützen
- 1633 Gefecht bei Steinau in Schlesien, später Verlegung zur Hauptarmee nach Bayern
- 1634 Einnahme von Regensburg, Schlacht bei Nördlingen
- 1635 Unter Gallas am Rhein, im Kurfürstentum Mainz und im Herzogtum Lothringen
- 1636 Wieder unter Gallas am Rhein
- 1637 Gefecht bei Pege (Pegau) in Sachsen
- 1638 Mit der Hauptarmee in Pommern, Rückzug nach Sachsen
- 1639 Kämpfe bei Freiberg und Chemnitz
- 1640 In Schlesien, kam dann zur Hauptarmee, Gefechte bei Perleberg und Ziegenhain
- 1641 Belagerung von Zwickau, Gefecht bei Wolfenbüttel
- 1642 Gefecht bei Schweidnitz, Schlacht bei Breitenfeld, mit anschließenden Rückzugsgefechten im Verein mit den Regimentern Nicola (Mottard) Lüttich und Ramsdorf. Dem Kornet Hensgen mit einem aus Leuten des Regiments und des Regiments Pallavicini (200 Mann) zusammengesetzten Detachement gelang bei Mährisch Trübau ein Überfall auf drei schwedische Regimenter
- 1643 Bei der Hauptarmee in Schlesien, Gefecht bei Teschen
- 1644 In Mähren Gefechte gegen die rebellierenden Walachen. Später kam es nach Ungarn, hier Gefechte bei Freistadtl, Eperies, Palkonya, am Sajó u. A.
- 1645 Mit zur Deckung Wiens eingesetzt
- 1646 Feldzug gegen die Schweden und deren Vertreibung aus Niederösterreich
- 1647 Gefechte in Böhmen bei Falkenau. Belagerung von Iglau
- 1648 Mit der kaiserlichen Hauptarmee, Schlacht bei Zusmarshausen, Gefecht bei Allern u.s.w. Eine Kompanie unter Rittmeister de La Borde zurVerteidigung von Prag abgestellt
- 1655-59 Patrouillen- und Streifendienst an der schlesischen Grenze gegen Polen. Zeitweise nach Ungarn und Mähren verlegt
- 1663in Patrouillen- und Streifendienst in Ungarn, ohne Aktion
- 1664 Dem Korps Souchez zugeteilt. Kämpfe bei Heiligenkreuz und Levencz
- 1673 Verlegung zur Armee an den Rhein. An der Einnahme von Bonn beteiligt
- 1674 Im Dezember Gefecht bei Mühlhausen
- 1675 Gefecht bei Colmar und Schlacht bei Altenheim (Goldscheuer)
- 1676 Bei der Belagerung vor der Festung Philippsburg
- 1677 Kurzzeitig nach Böhmen verlegt, dann Rückverlegung zur Hauptarmee. Keine Gefechtstätigkeit
- 1683 In der Hauptarmee, Gefecht bei Petronell. Verteidigung der Stadt Wien
- 1684 In der Hauptarmee, Belagerung vonOfen, dann im Korps Schultz nach Oberungarn abgrückt
- 1685 Von Oberungarn nach Siebenbürgen verlegt
- 1686 Gefechte mit dem Korps Scherffenberg bei Szent Benedek und Hermannstadt. Nach Ungarn verlegt, dort an der 2. Belagerung von Ofen teilgenommen. Später im Gefecht beiSzegedin
- 1687 Kämpfe in der Hauptarmee in der Schlacht bei Mohács (am Berge Harsány). Vier Eskadronen rückte unter Dünewald nach Slawonien ab
- 1688 Belagerung und Einnahme von Belgrad
- 1689 Streifzug gegen Zwornik in Bosnien, Schlachten bei Batocina und Nissa
- 1690 stand das Regiment bei den zur Verbindung mit dem Korps in Siebenbürgen bei Karansebes postierten Truppen
- 1691 Gefecht bei Szlankamen
- 1692 Scharmützel Gyula und der Belagerung von Grosswardein
- 1693-96 In Nieder Ungarn zumeist in der Hauptarmee
- 1697 Kurzzeitig an den Rhein verlegt. Gefecht bei Ebernbach, danach zurück nach Ungarn
- 1698 In der Hauptarmee, Zug gegen Temesvár
- 1701 Nach Italien kommandiert Italien eingeteilt. Einnahme von Capri und Gefecht bei Chiari. Detachements nahmen unter Obristlieutenant Graf Mercy an den Gefechten bei Rontoglio, Cassano d`Adda, Pizzighettone und an der Fossa Mantovana teil.
- 1702 Ein Detachement an dem Überfall auf Cremona teilgenommen. Das Regiment kämpfte in der Schlacht bei Luzzara
- 1703 In der Hauptarmee am Po, Patrouillen- und Streifendienst
- 1704 Drei Eskadronen verlegen mit dem Korps Starhemberg nach Piemont und beteiligten sich an einem Gefecht bei Prarolo. Die in der Lombardei verbliebenen Eskadronen beteiligen sich am Rückzug nach Tirol
- 1705 Die letzteren Eskadronen kämpften dann bei Cassano, die im Piemont verbliebenen Teile des Regiments standen im Lager bei Chivasso-Crescentino und beteiligten sich an einem Gefecht bei Brandizzo
- 1706 Das Regiment käömpfte in der Schlacht von Turin und war an der Einnahme von Pavia beteiligt
- 1707 Zug in die Provence, Belagerung von Toulon
- 1708 In Oberitalien stehend, nahm ein Detachement an der Expedition gegen Fenestrelles teil
- 1709 Verlegung nach Deutschland. Starke Verlusten im Gefecht bei Rumersheim
- 1710-11 Im Verband der Reichsarmee, Keine Gefechtstätigkeit
- 1712 In die Spanischen Niederlande verlegt. Belagerung von Le Quesnoy
- 1713 Abkommandiert zur Reichsarmee. Keine Gefechtstätigkeit
- 1716 Verlegung auf Kriegsschauplatz in Ungarn. Schlacht von Peterwardein und der Belagerung von Temesvár
- 1717 Bei der Belagerung und Schlacht von Belgrad
- 1734-35 Im Verband der Reichsarmee
- 1737 Kämpfe bei Timok und Radujewac
- 1738 Gefecht bei Kornia
- 1739 Große Verluste erlitt das Regiment in der Schlacht bei Grocka
- 1741 Große Verluste in der Schlacht bei Mollwitz
- 1742 Schlacht bei Tschaslau (Caslau) und Belagerung von Prag
- 1743 In der Hauptarmee in Bayern. Vormarsch an den Rhein
- 1744 Bei der Belagerung von Lauterburg, danach Rückzug nach Böhmen
- 1745 Schlacht bei Hohenfriedeberg und Soor
- 1756 Schlacht bei Lobositz
- 1757 Mit Auszeichnung aber starken Verlusten kämpfte das Regiment in der Schlacht bei Prag, dann bei Breslau und und in der Schlacht bei Leuthen, wo es erfolgreich Rückzugsgefechte führte
- 1758 Schlacht bei Hochkirch und Gefecht bei Ebersbach
- 1759 In der Hauptarmee beim Angriff auf Greiffenberg. Die Karabinier Kompanie im Korps Loudon kämpfte in der Schlacht bei Kunersdorf
- 1760 Gefecht bei Kunzendorf und Schlacht bei Torgau
- 1761 Bei der Erstürmung von Schweidnitz kam nur die Carabinier-Kompanie zum Einsatz
- 1762 Patrouillen- und Streifendienst in Schlesien
- 1778-79 Patrouillen- und Streifendienst bei der Hauptarmee in Böhmen. Keine Gefechtstätigkeit
- 1792 Patrouillen- und Sicherungsdienste im Breisgau. Keine Gefechtstätigkeit
- 1793 Zur Armee am Rhein abgestellt. Detachements standen in Gefechten bei Reichshofen, Dauendorf, Neuburg, Gamshaimb und Pfaffenhofen
- 1794 Gefecht bei Mannheim
- 1795 Vor Mannheim. Eine Abteilung im Gefecht bei Schriesheim, das Regiment focht mit Auszeichnung bei Handschuhsheim
- 1796 Kämpfe einzelner Abteilungen bei Ettlingen und Cannstadt, später bei Geisenfeld, Emmendingen und Schliengen.
- 1797 Gefechte bei Diersheim-Honau und an der Rench
- 1799 Kämpfe bei Ostrach und Stockach, verblieb dann bei den Truppen am Rhein vor Mannheim
- 1800 nahm, das Reg. an der Schlacht von Möskirch, den Gefechten bei Dillingen, Ingolstadt und Neuburg teil
- 1805 Im Korps Wereck Gefecht bei Elchingen. Nach der Kapitulation von Trochtellingen und Ulm Schlacht von Ulm geriet der größte Teil des Regiments in Kriegsgefangenschaft. Einigen versprengten Abteilungen gelang es sich an das Korps des Erzherzogs Ferdinand anzuschließen und nach Österreich zu entkommen
- 1809 Im I. Reservekorps der Armee. Kämpfe bei Eggmühl (Egloffsheim) und Regensburg. Teilnahme an der Schlacht bei Aspern und der Schlacht bei Wagram. Gefecht bei Tesswitz (Znaim)
- 1813 Schlacht bei Dresden und Völkerschlacht bei Leipzig
- 1814 Kämpfe unter seinem Kommandanten Fürst Windisch-Graetz mit bei Troyes, Arcis-sur Aube, und bei la Fère-Champenoise.
- 1815 Patrouillen- und Sicherungsdienste in Frankreich
- 1848 Zwei Divisionen waren zunächst zur Unterdrückung des Aufstandes in Prag abgestellt. Danach rückte dann das komplette Regiment unter dem Kommando von Feldmarschall Fürst Windisch-Graetz vor Wien, wo es am Gefecht bei Schwechat beteiligt war. Danach marschierte der Verband nach Ungarn und kämpfte im Gefecht bei Parndorf
- 1849 Zum Korps Schlick abgestellt, nahmen Teile des Regiments an den Gefechten bei Eperies, Füge, dem Überfall auf Pétervásár, und dem Gefecht bei Sirok teil. Weiterhin kämpfte das Regiment mit Auszeichnung bei Verpeléth-Kápolna, bei Mezö-Kövesd, Hatvan und Isaszeg. Danach wurde es zu Belagerungstruppe vor Komorn abgestellt. Dort verblieb es bis zum Ende der Kämpfe ohne weitere Gefechtstätigkeiten
- 1866 Mit fünf Eskadronen in der 3. Reserve Kavallerie Division eingeteilt, kämpfte das Regiment bei Königinhof und in der Schlacht bei Königgrätz. Hier hatte es die größten Verluste unter den Kavallerie-Regimentern zu beklagen.
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Dragoner den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst im Regimentsverband kavalleristisch, wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet. Nach der Proklamation der Tschechoslowakei als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die tschechischstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. (Dies galt auch für die Polen und Ruthenen.) In der Regel wurde dieser Aufforderung von der tschechischen Mannschaft des Regiments Folge geleistet. (Staatsrechtlich galt das auch für die Deutsch-Böhmischen Soldaten, da sie jetzt plötzlich Tschechoslowakische Staatsbürger waren. Inwieweit sie dieser Aufforderung nachgekommen sind ist nicht mehr nachvollziehbar, dürfte jedoch eher die Ausnahme gewesen sein.) Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat ist gegenwärtig nicht bekannt.
Uniformierung des Regiments
- Als Kürassier-Regiment
- 1738: weißer Rock, rote Aufschläge
- 1765 (1767): weißer Rock und Hosen, ponceaurote Egalisierung, weiße Knöpfe
- Kürassier Regiment Nr. 8
- 1798: weißer Rock, scharlachrote Egalisierung, weiße Hosen, gelbe Knöpfe
- 1850: weißer Waffenrock, scharlachrote Egalisierung, lichtblaue Pantalons, gelbe Knöpfe
- Dragoner Regiment Nr. 8
- 1868:lichtblauer Waffenrock, scharlachrote Egalisierung, krapprote Stiefelhosen, gelbe Knöpfe
Literatur
- Obstlt. Alphons Frhr. v. Wrede, Geschichte der K.u.K. Wehrmacht von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts
- Osprey Military, Heft Nr. 271, Reprint 1999
- Österreichische Militärgeschichte, Sonderband 1997 Verlag Stöhr Wien
- Allmayer-Beck/Lessing Die k.u.k. Armeee 1848-1918 Bertelsmann München 1974
Anmerkung
Die Ehrennamen wurden im Jahre 1915 bei allen Regimentern ersatzlos gestrichen.
Das Regiment hatte zunächst vier, dann nur noch drei Divisionen. Nach der Heeresreform von 1867 bestand das Regiment nur noch aus zwei Divisionen. Eine Division beinhaltete in einem österreichischen (später österreichisch-ungarischen) Kavallerie-Regiment drei Eskadronen.