Mieze Schindler

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Mieze Schindler ist eine Sorte der Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa oder Fragaria x magna). Prof. Otto Schindler aus Dresden züchtete sie 1925 aus den Sorten „Lucida Perfecta“ und „Johannes Müller“ und benannte sie nach seiner Frau.

Die Sorte bringt nur mittlere, aber unvergleichlich aromatische Früchte hervor. Das Aroma erinnert als einzige Zuchterdbeere an das der Wald-Erdbeeren, wobei der Süßeanteil deutlich höher ist. In den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts verbreitete sie sich in ganz Deutschland. Nach dem Krieg geriet sie im Westen Deutschlands in Vergessenheit und wurde fast ausschließlich in der DDR kultiviert. Heute wird sie wieder im Burgenland angebaut, aber ausschließlich für die Erzeugung von Marmelade, da die Frucht nicht lagerfähig ist.

Neben dem sehr guten Geschmack gibt es im Vergleich zu neueren Sorten auch viele Nachteile. Pro Pflanze gibt es einen geringeren Ertrag wegen Anzahl und Größe der Früchte, und die Anfälligkeit für Krankheiten wie Frucht- und Blattfäule ist höher. Neben diesen Nachteilen, die eine kommerzielle Nutzung erschweren, hat die Sorte noch eine Besonderheit. Für die Bestäubung der Blüten benötigt sie noch eine Bestäubersorte, damit die ausschließlich weiblichen Blüten Fruchtkörper ausbilden. Dafür hat sich in der Vergangenheit die Züchtung „Senga Sengana“ sehr gut bewährt, da der Zeitraum der Blüte übereinstimmen muss. Aber auch Sorten wie Tenira, Korona und Ostara sind geeignet. Für jeweils drei bis fünf Pflanzen der Sorte Mieze Schindler sollte eine der genannten Bestäubersorten gepflanzt werden.

Unter der Sortenbezeichnung Mieze Nova HZ wird im Handel eine selbstbestäubende, von Mieze Schindler abstammende Sorte angeboten.