Kaplice

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Kaplice
Wappen von Kaplice
Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Český Krumlov
Fläche: 4087 ha
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 537 m n.m.
Einwohner: 7.248 (31. Dezember 2005)
Postleitzahl: 382 41
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 11
Verwaltung
Bürgermeister: Ferdinand Jiskra (Stand: 2007)
Adresse: Náměstí 70
382 41 Kaplice
Website: www.mestokaplice.cz

Kaplice (deutsch Kaplitz, lat. Caplicium) ist eine Stadt mit 7193 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt in Südböhmen am linken Ufer der Maltsch und gehört zum Okres Český Krumlov. Die Katasterfläche beträgt 4087 Hektar.

Geographie

Die Stadt liegt in 537 m ü.M. in der Kaplitzer Furche (Kaplická brázda), die westlich von den Poluška-Bergen, östlich vom Hühnergebirge und südlich vom Gratzener Bergland umgeben wird. Nachbarort sind Hubenov und Žďár im Norden, Blasnko und Hradiště im Osten, Mostky, Ješkov und Skoronice im Süden sowie Horšov, Omlenice, Omlenička, Stradov und Blažkov im Westen. Durch Kaplice verläuft die Europastraße 55.

Geschichte

Kaplice wurde 1257 erstmals als Pfarrort unter dem Patronat des Klosters Mühlhausen urkundlich erwähnt. Die Ansiedlung am Kaplitzer bzw. Freistadter Weg, einer alten Salzstraße von Böhmen nach Österreich, erhielt bereits im Mittelalter Marktrecht und war zusammen mit Freistadt der wichtigste Umschlagplatz an dieser Handelsroute. Am Ufer der Maltsch entstand eine Ansiedlung mit regelmäßigem Grundriss, die seit 1382 Stadtrechte besaß. Kaplice war Mediatstädtchen der Herrschaft Poreschin, die 1434 in den Besitz Ulrichs II. von Rosenberg überging. Nach dem Tode des letzten Rosenbergers, Peter Vok erwarb Johann Georg von Schwanberg Kaplitz. Dieser wurde nach der Schlacht am Weißen Berg enteignet und neuer Besitzer der Stadt wurde Charles Bonaventure de Longueval, Comte de Bucquoy. Wie schon während der Hussitenkriege blieb Kaplitz auch im Dreißigjährigen Krieg von Plünderungen nicht verschont.

Mit der Ablösung der Patrimonialherrschaften in Böhmen wurde Kaplitz Sitz eines Gerichtsbezirks und politischen Bezirks. Letzterer bestand als Okres Kaplice bis zur Gebietsreform in der Tschechoslowakei und wurde 1960 aufgelöst. 1869 lebten hier 2252 Menschen. Die im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung erfasste Kaplitz nur wenig. Die 1869 errichtete Eisenbahntrasse der Summerauerbahn führte zwei Kilometer westlich an der Stadt vorbei. Im Umland der Stadt dominierte die Landwirtschaft.

Die Bevölkerung setzte sich aus Tschechen und Deutschen zusammen, die viele Jahrhunderte friedlich nebeneinander lebten. Dies änderte sich nach dem Zusammenbruch der k.k. Monarchie und der Gründung der Tschechoslowakei. Am 3. Dezember 1919 erfolgte in der Stadt eine Protestkundgebung gegen die Zugehörigkeit zu dem neu gegründeten Staat. Seit dem 9. Juli 1936 besitzt Kaplice volle Stadtrechte. 1938 verstärkte die Sudetendeutsche Partei ihre Aktivitäten für einen Anschluss an das Deutsche Reich. Dieser erfolgte nach dem Münchner Abkommen und der Okres Kaplice wurde als Landkreis Kaplitz dem Reichsgau Oberdonau einverleibt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner der Stadt bis auf eine Minderheit von 109 Deutschen vertrieben und Tschechen und Slowaken angesiedelt, von denen viele hier nicht sesshaft wurden. Die Einwohnerzahl sank bis 1947 auf 1588. 1953 entstand eine neue Mittelschule. Nach 1960 erfolgte die Ansiedlung von Betrieben und die Bevölkerung wuchs; es entstanden neue Wohnviertel. Durch den Wegfall des Eisernen Vorhangs entstanden für Kaplice, das zuvor den Nachteil der abgeschotteten Grenze zu Österreich hatte, neue Entwicklungsmöglichkeiten.

Sehenswürdigkeiten

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

In der Stadt wirkten

  • Ferdinand Kindermann, Pädagoge und Bischof von Litoměřice, er wirkte zwischen 1771 und 1775 in der Stadt und gründete eine Schule, die über die Landesgrenzen hinaus Bedeutung erlangte.

Gemeindegliederung

Zur Stadt Kaplice gehören die Ortsteile Blansko (Pflanzen), Dobechov (Dobichau), Hradiště (Radischen), Hubenov (Hubene), Květoňov (Steinbach), Mostky (Pernlesdorf), Pořešín (Groß Poreschin), Pořešinec (Klein Poreschin), Rozpoutí (Roßboden) und Žďár (Sohorz).