Jüdischer Glaube

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Der Begriff Jüdische Glaube bezieht sich auf die religiösen Traditionen des Judentums, das diese Traditionen tragende, bewahrende und lehrende Kultur und Ethnie ist. Häufig wird im Sinne diese Begriffs von den jüdischen Glaubensprinzipien, im angelsächsischen Raum wird z.B. von den Jewish principles of faith gesprochen.

Die jüdischen Glaubensprinzipien

In der Geschichte des Judentums entstanden eine Reihe grundlegender Glaubensprinzipien, deren Einhaltung von Juden mehr oder weniger erwartet wird, um in Einklang mit der jüdischen religiösen Gemeinschaft und ihrem Glauben zu sein, deren genaue Anzahl jedoch nicht feststeht und immer noch diskutiert wird. Die Strenge und der Umfang dieser Forderungen variieren von Synagoge zu Synagoge und mit der Richtung der Jüdischen Gemeinde, siehe Strömungen des Judentums. Im Judentum kam es bisher nicht zu einer verbindlichen Formulierung der Glaubensprinzipien, im Sinne eines (christlichen) Katechismus. Rabbiner Joseph Albo zählt im Sefer Ha-Ikkarim 3 Glaubensprinzipien, Maimonides formulierte dreizehn.


Die jüdische Religion

Die jüdische religiöse Tradition ist eine monotheistische Religion, dessen Gott auch als der 'Gott Jisraels' bezeichnet wird. Dieser Gott wird, im jüdisch-orthodoxen Verständnis, als Schöpfer des Universums angesehen, der auch heute noch aktiv in der Welt eingreift (Theismus). Es wird jedoch nicht Einige wenige jüdische Philosophen des Mittelalters (Gersonides, Abraham Ibn Daud), beeinflusst durch die Kabbala und Neu-Aristotelismus, und der Neuzeit (Harold Kushner) (insbesondere nach dem Holocaust) tendieren allerdings zu einer eher distanzierten Position dieses Gottes (Deismus).

Unabhängig von dieser Unterscheidung wird der Gott des Judentums als ontologisch wirklich angesehen, und nicht als eine menschliche Vorstellung ('anthropogener Gott'). Der bedeutende jüdische Gelehrte Maimonides hat diese Gedankengänge in seinen Werken entwickelt.

Das Judentum gründet sich auf die im Tanach enthaltenen Schriften. Der Tanach entspricht in etwa dem so genannten Alten Testament der christlichen Bibel. Daneben sind der Talmud (genau genommen gibt es zwei) und die Mishna wichtige Schriften des Judentums.

Im Gegensatz zum Christentum und zum Islam ist das Judentum eine Religion, die bis auf eine kurze Ausnahme in der antiken Geschichte keine Missionierung andersgläubiger vornimmt und nahm. Das Judentum betrachtet es nicht für eine Sünde, wenn Nicht-Juden und andere Völker ihre abweichenden Religionen, bzw. Glaubensvorstellungen pflegen. Grund hierfür ist, dass nach jüdischer Ansicht auch Angehörige anderer Religionen Anteil am Leben nach dem Tode nehmen können werden, wenn sie ein ethisches Leben geführt haben. Nach jüdischem Recht ist derjenige (natürlich auch diejenige!) Jude, welcher von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder nach halachischem Recht zum Judentum konvertiert ist. Diese enge Verbindung von Religion und Volkszugehörigkeit zeichnet das Judentum im besonderen aus.

Auferstehungsbegriff des Judentums

Das Judentum entwickelte nie eine eindeutige Vorstellung über das Geschehen im Jenseits, nach dem Tode. Es haben sich vielmehr wesentlich zwei Lehrmeinungen herausgebildet, die sich auf eine unbestimmte Menge von Hinweisen in dem Tanach, der hebräischen Bibel, beziehen. Die eine nimmt an, das die reine Seele, unbefleckt durch Geburt und Tod, wieder rein zu Gott zurückkehrt. Sie geht von der Unsterblichkeit der Seele aus und davon dass dies nach dem Tod unabhängig vom Körper weiterlebt (Proverbien 12,28; Schabbat 152b). Die andere nimmt die Auferstehung der Toten an, d.h. die Menschen sterben mit Leib und Seele, aber werden in der messianischen Zeit wiederbelebt und leiblich auferstehen (daniel 12,2; Sanhedrin 10,1). Weiterhin gab es eine Vermengung dieser beiden Lehrmeinungen zur folgenden, dass nämlich die Seele den Tod des Menschen überlebe und bis zur messianischen Zeit weiterlebe und sich schließlich mit dem Körper neu vereinige und leibhaftig auferstehe. Im modernen Judentum spielt der Auferstehungsglaube überwiegend keine Rolle mehr sondern vielmehr die Unsterblichkeit der Seele, die, da göttlich, nicht befleckt werden könne. Genaueres über die Wesenhaftigkeit der Seele nach dem Tod hat das Judentum nie spezifiziert.