Textilfabrik Elbers

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Januar 2007 um 17:18 Uhr durch 217.91.34.50 (Diskussion) (Elbers Recherche). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Textilfabrik Elbers

Im Zentrum Hagens liegt das Firmengelände der ehemaligen Baumwolltextilfabrik Elbers, die für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt von großer Bedeutung war. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts widmete sich die Firma Elbers der Wohnungsfürorge für ihre Werksangehörigen. Die 1906 von Richard Riemerschmid entworfenen Siedlung Walddorfstraße ist ein letztes Zeugnis dieses Werkswohnungsbaus.

Im Jahre 1996 musste die Gesellschaft für Elbers-Drucke, und somit der letzte Großbetrieb in der Hagener Innenstadt, den Betrieb schließen. Die erhaltenen Betriebsgebäude der Textilfabrik Elbers dokumentieren auf engstem Raum ein breites Spektrum von zeittypischen Architekturen aus der Zeit zwischen 1850 und 1960.

Nachdem bereits im Jahre 2001 das Verwaltungsgebäude an der Dödter Straße in die Denkalliste der Stadt Hagen eingetragen wurde, sollen nun auch die übrigen Betriebsgebäude unter Denkmalschutz gestellt werden. Das um 1910 entstandene Büro- und Verwaltungsgebäude wurde in Anlehnung an die talienische Renaissance erbaut. Der Sitzungssaal wurde von Henry van der Velde gestaltet. Heute dient das ehemalige Verwaltungsgebäude der Städtischen Musikschule Hagen als Unterkunft. Ebenfalls in Anlehnung an die florentinische Renaissance entstand im Jahre 1906 das Turbinenhaus an der Volme. Seit dem Umbau 1982 dient das Turbinenhaus der Großen Hagener Karnevalsgesellschaft als Vereinsheim. Sehenswert ist das Maschinenhaus der einstigen Weberei und Spinnerei, das in den Jahren 1862 bis 1864 in neugotischer Formensprache errichtet worden ist. Der Backsteinbau mit chorähnlichem Abschluss wird aufgrund eines sakralartigen äußeren auch Kapelle genannt. Der 1861 errichtete Kamin des Kesselauses ist einer der ältesten erhaltenen Westfalens und galt mit seinen 85 Metern Höhe lange Zeit als einer der höchsten Schornsteine Deutschlands.

An diesem Ort entwickelte sich, ausgehend vom Markttreiben fahrender Händler, das Zentrum des sozialen Lebens in Hagen. Bis zu seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg, befand sich hier der soziokulturelle Mittelpunkt der Stadt. Später gewann das Gebiet um das heutige Rathaus durch den Bau zahlreicher Verwaltungsbauten zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung grenzte damals leider auch den Fluss Volme aus dem städtischen Kontext aus. Im Rahmen der Revitalisierung der Elbershallen wurden erste Schritte zu Wiederherstellung der Uferbereiche unternommen. Das Gelände der Elbershallen ist jedoch nicht nur in diesem Zusammenhang als ein wichtiger Baustein im städtischen Gesamtkontext zu sehen.

Der Stadt Hagen ist es im Zuge der Revitalisierung bereits gelungen, gemeinsam mit den Investoren und den Betreibern neue, kulturrelevante Institutionen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Bereich der Elbershallen zu etablieren und Kultur -und Freizeitfunktionen in der Stadt Hagen zu verknüpfen. Neben temporären Nutzungen wie Konzerten und anderen Veranstaltungen, haben sich in den ELBERSHALLEN heute ausgesuchte Gastronomien und Freizeitanbieter angesiedelt.