Sam Reinhart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Juli 2024 um 16:37 Uhr durch Hephaion (Diskussion | Beiträge) (NHL).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanada  Sam Reinhart

Geburtsdatum 6. November 1995
Geburtsort North Vancouver, British Columbia, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 83 kg

Position Center
Nummer #23
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2014, 1. Runde, 2. Position
Buffalo Sabres

Karrierestationen

2009–2011 Vancouver Northwest Giants
2011–2015 Kootenay Ice
2014–2021 Buffalo Sabres
seit 2021 Florida Panthers

Samson „Sam“ Reinhart (* 6. November 1995 in North Vancouver, British Columbia) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2021 bei den Florida Panthers in der National Hockey League (NHL) unter Vertrag steht. Mit dem Team gewann er in den Playoffs 2024 den Stanley Cup. Zuvor verbrachte der Center knapp sieben Jahre bei den Buffalo Sabres, die ihn im NHL Entry Draft 2014 an zweiter Position ausgewählt hatten. Er ist der Sohn des ehemaligen NHL-Profis Paul Reinhart, der elf Saisons in der NHL spielte. Seine älteren Brüder Max und Griffin sind ebenfalls Eishockeyspieler.

Reinhart begann seine Karriere in seiner Nachbargemeinde West Vancouver, wo er im Jugendverein Hollyburn MHA verschiedene Altersstufen durchlief. Anschließend spielte er zwei Jahre für die Vancouver Northwest Giants in der BC Hockey Major Midget League und gewann in seiner Abschlusssaison 2010/11 den Ligatitel. Mit 78 Punkten aus 34 Spielen war er zudem zweitbester Scorer der Liga. Zudem wurde er in die Auswahl seiner Heimatprovinz British Columbia für die Canada Games 2011 berufen, wo er mit der U16-Mannschaft die Goldmedaille gewann. In der Scorerwertung des Turniers lag er mit elf Punkten gleichauf mit Nathan MacKinnon auf dem vierten Platz.[1]

Sam Reinhart beim Top Prospect Game 2014

Mit den Giants qualifizierte sich Reinhart für den Telus Cup, bei dem jährlich die sechs besten kanadischen Mannschaften auf Midget-Niveau um den nationalen Titel spielen. Reinhart erzielte bereits im Eröffnungsspiel drei Tore und sechs Vorlagen.[2] Er beendete das Turnier mit 20 Punkten aus sieben Spielen als zweitbester Scorer des Turniers und erhielt die Auszeichnung als bester Stürmer.

Parallel absolvierte Sam Reinhart vier Spiele für die Kootenay Ice aus der Western Hockey League, die ihn zu Beginn der Saison an insgesamt 15. Position im WHL Bantam Draft ausgewählt hatten. Dort spielte er gemeinsam mit seinem Bruder Max in einer Mannschaft. Bei seinem WHL-Debüt gegen die Edmonton Oil Kings, die Mannschaft seines anderen Bruders Griffin, schoss er das Siegtor.[3] In den Play-offs 2011 stand er wieder für sieben Einsätze im Kader der Ice, mit denen er schließlich durch einen Sieg in der Finalserie gegen die Portland Winterhawks den Ed Chynoweth Cup gewinnen konnte.

Zur Saison 2011/12 wechselte er endgültig in die WHL und spielte in der zweiten Angriffsreihe der Mannschaft. Gelegentlich stand er auch an der Seite seines Bruders Max auf dem Eis. Er schloss die Spielzeit mit 62 Punkten aus 67 Spielen als viertbester Rookie-Scorer der Liga ab und war gleichzeitig der punktbeste Rookie in der Mannschaftsgeschichte der Ice.[4] Zudem stand er hinter seinem Bruder auf dem zweiten Platz der mannschaftsinternen Scorerwertung. Am Ende der Saison setzte er sich bei der Wahl zur Jim Piggott Memorial Trophy als Rookie des Jahres der WHL gegen seinen späteren Sturmpartner Tim Bozon durch.[5][6]

In der folgenden Saison konnte Reinhart seine Punktausbeute deutlich verbessern und überschritt mit 85 Punkten aus 72 Spielen erstmals die Marke von einem Punkt pro Spiel. Am Ende der Saison führte er die Scorerliste der Kootenay Ice an und wurde ins Second All-Star Team der Eastern Conference gewählt. Anschließend wurde er im Alter von 17 Jahren zum Mannschaftskapitän der Ice ernannt.[7]

Auch beim CHL Top Prospects Game, bei dem jährlich die 40 hoffnungsvollsten Talente für den NHL Entry Draft gegeneinander antreten, wurde Reinhart zum Kapitän der Mannschaft von Don Cherry ernannt und schloss das Spiel mit einem Tor und einer Vorlage ab.[8] Im Februar 2014 führte er die WHL mit 22 Torvorlagen und 32 Punkten an und stellte neue Mannschaftsrekorde der Ice für die längste Punkt- und Vorlagenserie auf. Er wurde daraufhin als WHL-Spieler des Monats ausgezeichnet.[9] Vor dem NHL Entry Draft 2014 wurde Reinhart in den Rankings der International Scouting Services auf dem zweiten Platz geführt.[10] Schließlich wählten ihn die Buffalo Sabres auch an zweiter Position aus und nahmen ihn im Juli 2014 unter Vertrag. Im Dezember 2014 strichen die Sabres ihn vorerst aus dem NHL-Aufgebot, sodass er zu den Kootenay Ice zurückkehrte.

Mit Beginn der Saison 2015/16 stand Reinhart fest im NHL-Kader der Sabres. In der Spielzeit 2018/19 erreichte er mit 65 Scorerpunkten aus 82 Partien seine bisher beste Karriereleistung. Im Juli 2021 gaben ihn die Sabres an die Florida Panthers ab und erhielten im Gegenzug Devon Levi sowie ein Erstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2022. Wenig später unterzeichnete er einen neuen Dreijahresvertrag in Florida, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 6,5 Millionen US-Dollar einbringen soll. In seiner ersten Saison bei den Panthers steigerte der Angreifer seine persönliche Statistik auf einen bisherigen Bestwert von 82 Punkten aus 78 Partien, womit er zudem erstmals die Marke von über 1,0 Scorerpunkten pro Spiel erreichte. In den Playoffs 2023 erreichte er mit den Panthers das Endspiel um den Stanley Cup, unterlag dort allerdings den Vegas Golden Knights mit 1:4. Anschließend steigerte er seine persönliche Statistik noch einmal auf 94 Punkte in der Spielzeit 2023/24, wobei er sich mit 57 Treffern ligaweit hinter Auston Matthews (69) auf dem zweiten Rang platzierte und den Franchise-Rekord der Panthers von Pawel Bure (59) nur knapp verpasste. In den folgenden Playoffs 2024 zog er mit dem Team erneut ins Finale ein und errang mit einem 4:3-Erfolg über die Edmonton Oilers nun auch den ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte. Wenig später unterzeichnete Reinhart einen neuen Achtjahresvertrag bei den Panthers, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von ca. 8,6 Millionen US-Dollar einbringen soll.

Sam Reinhart vertrat die Mannschaft Canada Pacific bei der World U-17 Hockey Challenge 2012 und erzielte im Turnierverlauf 10 Punkte in fünf Spielen. Hinter dem Schweden Victor Öhman war er damit der zweitbeste Scorer des Turniers. Im selben Jahr wurde der Stürmer auch in den Kader der kanadischen U18-Nationalmannschaft berufen und gewann mit dieser die Bronzemedaille bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2012. Als 16-Jähriger war er der jüngste Spieler seiner Mannschaft und schloss das Turnier mit sechs Punkten aus sieben Spielen ab.

In der Saison 2012/13 wurde Reinhart zum Kapitän der U18-Mannschaft ernannt und führte Kanada zur Goldmedaille beim Ivan Hlinka Memorial Tournament 2012. Dabei legte er mit vier Punkten im Halbfinale gegen Tschechien die Grundlage für den Finaleinzug.[11] Insgesamt schloss er das Turnier mit drei Toren und fünf Vorlagen ab. Bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft in Sotschi im selben Jahr gewann er mit der kanadischen Mannschaft ebenfalls die Goldmedaille.

Bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2014 war er hinter Connor McDavid und Aaron Ekblad der drittjünste Spieler im kanadischen Kader. Er erzielte fünf Punkte in sieben Spielen und schloss das Turnier mit Kanada auf dem vierten Platz ab. Ein Jahr später, bei der U20-WM 2015, gewann er mit der Mannschaft im eigenen Land die Goldmedaille und wurde mit 11 Punkten Topscorer des Turniers.

Reinhart debütierte für die kanadische A-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2016 und gewann dort mit dem Team direkt die Goldmedaille.

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2009/10 Vancouver Northwest Giants BCMML 5 2 0 2 0 5 0 1 1 2
2010/11 Vancouver Northwest Giants BCMML 34 38 40 78 6 5 5 4 9 0
2011 Vancouver Northwest Giants Telus Cup 7 7 13 20 0
2010/11 Kootenay Ice WHL 4 2 0 2 0 7 0 0 0 0
2011 Kootenay Ice Memorial Cup 1 0 0 0 0
2011/12 Kootenay Ice WHL 67 28 34 62 2 4 1 1 2 0
2012/13 Kootenay Ice WHL 72 35 50 85 22 5 0 1 1 4
2013/14 Kootenay Ice WHL 60 36 69 105 11 13 6 17 23 2
2014/15 Kootenay Ice WHL 47 19 46 65 20 7 6 3 9 8
2014/15 Rochester Americans AHL 3 0 3 3 0
2014/15 Buffalo Sabres NHL 9 0 1 1 2
2015/16 Buffalo Sabres NHL 79 23 19 42 8
2016/17 Buffalo Sabres NHL 79 17 30 47 8
2017/18 Buffalo Sabres NHL 82 25 25 50 26
2018/19 Buffalo Sabres NHL 82 22 43 65 16
2019/20 Buffalo Sabres NHL 69 22 28 50 20
2020/21 Buffalo Sabres NHL 54 25 15 40 10
2021/22 Florida Panthers NHL 78 33 49 82 13 10 3 1 4 2
2022/23 Florida Panthers NHL 82 31 36 67 12 21 8 5 13 12
2023/24 Florida Panthers NHL 82 57 37 94 31 24 10 6 16 12
WHL gesamt 250 120 199 319 55 36 13 22 35 14
NHL gesamt 696 255 283 538 146 55 21 12 33 26

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2012 Canada Pacific U17-WHC 5. Platz 5 4 6 10 2
2012 Kanada U18-WM 3. Platz, Bronze 7 2 4 6 0
2012 Kanada IHMT 1. Platz, Gold 5 3 5 8 0
2013 Kanada U18-WM 1. Platz, Gold 7 3 4 7 2
2014 Kanada U20-WM 4. Platz 7 2 3 5 0
2015 Kanada U20-WM 1. Platz, Gold 7 5 6 11 6
2016 Kanada WM 1. Platz, Gold 10 0 4 4 0
2019 Kanada WM 2. Platz, Silber 10 3 2 5 0
Junioren gesamt 38 19 28 47 10
Herren gesamt 20 3 6 9 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Reinhart gilt als sehr intelligenter Spielmacher mit einem guten Positionsspiel sowie einem Überblick über das Spielfeld und seine Mitspieler.[12] Auch seine kreative Spielweise, sein Torinstinkt und sein vorausschauendes Spiel werden von Scouts positiv hervorgehoben.[13][14] Sein Schuss wurde mit dem von James Neal verglichen.[15] Zudem verfügt Reinhart über gute Führungsqualitäten und eine hohe Anpassungsfähigkeit.

Commons: Sam Reinhart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eishockey-Turnier der Herren, Canada Games 2011
  2. 3 Stars of The Day, Hockey Canada, April 2011
  3. Spielbericht Edmonton Oil Kings – Kootenay Ice (Memento vom 16. März 2014 im Internet Archive), WHL Network, 19. Oktober 2010
  4. Trevor Crawley: All in the Reinhart Family, WHL Network, 18. April 2012
  5. WHL Announces 2011–2012 Award Winners, Island Sports News
  6. Kelly Friesen: Kootenay Ice’s Sam Reinhart, barely 16, already making case for NHL draft, Yahoo Sports, 30. März 2012
  7. KOOTENAY ICE: Name Reinhart Captain, WHL Network, 2. April 2013
  8. Mike G. Morreale: Reinhart, Ekblad named captains of Top Prospects, NHL.com, 9. Januar 2014
  9. Ice's Reinhart WHL Player of the Month, WHL Network, 4. März 2014
  10. ISS Draft Rankings (February 2014), The Sports Network, 14. Februar 2014
  11. Canadian Press: Canada Advances To Ivan Hlinka Final With 5-2 Win Over Czech Republic, Hockey Canada
  12. Mike G. Morreale: Kingston's Bennett rises to top of midterm rankings, NHL.com, 13. Januar 2014
  13. Sam Reinhart bei eliteprospects.com (englisch)
  14. Reinhart Tied For 1st in Mckenzie's Top Prospects, Kootenay Ice, 18. September 2013
  15. Franklin Steele: Sam Reinhart scouting report: Getting to know possible No. 1 selection for the 2014 NHL draft, FanSided, 20. Oktober 2013