Geschichte Bambergs
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Bamberg ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und gleichzeitig Standort des Landratsamtes Bamberg. Bamberg ist Universitäts-, Schul- und Verwaltungsstadt sowie Sitz des gleichnamigen Erzbistums. Die Stadt hat gemeinsam mit angrenzenden Vorortgemeinden über 100.000 Einwohner und ist in der Landesplanung als Oberzentrum des westlichen Oberfrankens ausgewiesen.
Die sehenswerte Altstadt besitzt den größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern in Deutschland und ist seit 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Darüber hinaus ist Bamberg überregional bekannt für seine vielfältige und eigenständige Biertradition.
Geografie
Geografische Lage
Die alte fränkische Kaiser- und Bischofsstadt erstreckt sich über eine Talsenke, durch die die Regnitz fließt. Sie verlässt Bamberg in nordwestlicher Richtung und mündet sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt bei Bischberg in den Main. Nach Süden erstreckt sich das Regnitztal bis nach Nürnberg, im Osten liegt die Fränkische Schweiz, im Nordosten und Westen das Maintal, im Nordwesten die Haßberge und im Westen der Steigerwald.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 54,58 Quadratkilometern. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 9,6 Kilometer, die Ost-West-Ausdehnung 9,7 Kilometer. Die Altstadt liegt auf der Insel zwischen den beiden Regnitzarmen sowie westlich des linken Regnitzarmes (Domberg). Später dehnte sich die Stadt vor allem nach Osten aus.
Stadtteile
Bamberg gliedert sich in die Stadtteile: Mitte (Inselstadt), Berggebiet, St. Gangolf (Gärtnerstadt), Wildensorg, Wunderburg, Gereuth, Nord, Ost, Gartenstadt, Kramersfeld (mit Bruckertshof und Hirschknock) sowie Gaustadt.
→ Siehe auch: Fränkisches Rom
Klima
- Mittlere Januar-Temperatur: -1,2 °C
- Mittlere Juli-Temperatur: +18,2 °C
- Mittlere Jahres-Temperatur: +8,5 °C
- Höchste je gemessene Temperatur: +36,5 °C
- Tiefste je gemessene Temperatur: -27,5 °C
Geschichte
Historischer Überblick
Die ältesten Relikte Bamberger Vorgeschichte sind vermutlich die im 19. Jahrhundert gefundenen Bamberger Götzen. Im Jahre 902 wurde zum ersten Mal ein „Castrum Babenberch“ auf dem heutigen Domberg genannt. Es gehörte dem ostfränkischen Geschlecht der älteren Babenberger, die das Lehen 903 in einer blutigen Fehde mit den rheinfränkischen Konradinern verloren. Bei der sogenannten Babenberger Fehde starben drei babenbergische Brüder. Die Besitzungen fielen an den König und blieben bis 973 Königsgut. Kaiser Otto II. schenkte das Castrum seinem Vetter, dem Herzog von Bayern, Heinrich dem Zänker.
1007 erfolgte die Gründung des Bistums durch Kaiser Heinrich II., den Sohn Heinrichs des Zänkers und im gleichen Jahr ließ er den ersten Dom errichten, der aber zweimal abbrannte und durch den heutigen, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Bau ersetzt wurde. Ein Aufstand der Bürger im 16. Jahrhundert gegen die fürstbischöfliche Macht blieb erfolglos. Unter den Fürstbischöfen Lothar Franz und Friedrich Carl von Schönborn erlebte die Stadt in der Barockzeit eine kulturelle Blüte. Im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt sehr unter den schwedischen Truppen, im Siebenjährigen Krieg durch preußische und zu Zeiten Napoleons durch französische Truppen.
Stadt und Stift wurden im Frieden von Lunéville dem Kurfürstentum Bayern als Kompensation für den Verlust der Pfalz an Frankreich in Aussicht gestellt. Noch vor der endgültigen Fixierung im Reichsdeputationshauptschluss begann Bayern am 2. September 1802 das Territorium des Hochstifts militärisch zu besetzen und erklärte das Gebiet am 29. November endgültig zu einer bayerischen Provinz. Fürstbischof Christoph Franz von Buseck trat zurück und besiegelte damit das Ende der Selbständigkeit Bambergs.
Am 25. und 26. Mai 1854 hielten acht deutsche Mittelstaaten (Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Baden, Kurhessen, Hessen-Darmstadt und Nassau) in Bamberg die „Bamberger Konferenz“ ab, in der sie sich über ihre Stellung zu den beiden Großmächten Österreich und Preußen in der orientalischen Angelegenheit verständigten.
Nach dem Ersten Weltkrieg flüchtete am 7. April 1919 die kurz zuvor gewählte Bayerische Staatsregierung (Kabinett Hoffmann) in den Auseinandersetzungen um die Münchner Räterepublik nach Bamberg, von wo aus sie militärische Unterstützung zur Niederschlagung der Räterepublik anforderte. Nachdem die Räterepublik von Reichswehr und Freikorps gewaltsam beendet worden war, wurde am 14. August 1919 die Bamberger Verfassung als erste demokratische Verfassung für Bayern unterzeichnet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Bamberg zur Amerikanischen Besatzungszone. Von der Militärverwaltung wurde ein DP-Lager für sogenannte Displaced Persons angelegt. Bamberg ist seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges Standort einer Garnison der US Army.
Geschichte als Universitätsstadt
Die 1647 gegründete Universität wurde 1803 aufgehoben, bestand aber weiter als „Philosophisch-Theologische Hochschule“. Erweitert durch alle universitären Fakultäten nahm sie im Wintersemester 1946/1947 in der Hoffnung, sich zur vierten bayerischen Landesuniversität entwickeln zu können, den Lehrbetrieb auf. Energischer Initiator war der damalige Rektor Benedikt Kraft. Er berief namhafte Professoren, die bisher in Königsberg oder Breslau gelehrt hatten, sowie Richter vom Reichsgericht in Leipzig. Viele aus dem Krieg zurückgekehrte ehemalige Soldaten begannen hier ihr Studium, das von Semester zu Semester erweitert wurde. Die Ausbaupläne zerschlugen sich dann, Regensburg wurde die vierte bayerische Landesuniversität. 1972 wurde die Bamberger Hochschule als Gesamthochschule wiedergegründet und 1979 zur Universität erhoben. Die nach ihren Gründern benannte Otto-Friedrich-Universität Bamberg beherbergt geistes- und sozialwissenschaftliche Fakultäten sowie eine Fakultät für „Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik“. Derzeit (2007) wird der Fachbereich Sozialwesen aufgelöst und in die Hochschule Coburg integriert.
Bamberger Bischöfe
(siehe Gesamtliste unter Liste der Erzbischöfe von Bamberg)
- Der 1. Bischof von Bamberg war Eberhard, der Kanzler Heinrichs II. (1007-1040).
- Der 2. Bischof von Bamberg, Suidger, wurde dem Willen Kaiser Heinrichs III. entsprechend am 24. Dezember 1046 von der römischen Geistlichkeit und dem Volk von Rom zum Papst gewählt. Er nahm den Namen Clemens II. an. Schon am 9. Oktober 1047 starb er. Seinem Willen entsprechend wurde er in seinem geliebten Bamberg beigesetzt. Er ist der einzige Papst, der nördlich der Alpen, im Bamberger Dom, begraben ist.
- Bischof Gunther (1057–1065) stammte aus der Kanzlei Heinrichs III. und spielt ein gewichtige Rolle in der deutschen Literaturgeschichte (Ezzo (Dichter), Heldenepik).
- Der 6. Bischof, Hermann, beförderte die Stiftung der Benediktinerabtei Banz durch die Gräfin Alberada (1071), gründete 1073 das Augustinerstift St. Jakob zu Bamberg, wurde später wegen Simonie und Verschwendung beim Papst angeklagt und 1075 abgesetzt.
- Sein Nachfolger Rupert (gestorben 1102) wurde, weil er sich 1076 auf der Reichsversammlung zu Worms gegen Papst Gregor VII. erklärte, mit dem Bann belegt, später aber losgesprochen und wieder eingesetzt.
- Der 8. Bischof, Otto II. von Mistelbach, wurde der berühmte „Apostel der Pommern“ 1124, starb 1139 und wurde 1189 heilig gesprochen.
Von nun an wurden die Bischöfe vom Domkapitel gewählt, obgleich die Kaiser bis 1398 das Ernennungsrecht beanspruchten.
- Der 15. Bischof, Graf Ekbert von Andechs (1203–1237), war Gegner König Philipps und kam 1208 in Verdacht, mit Otto VIII. von Wittelsbach bei der Ermordung Philipps einverstanden gewesen zu sein. Er flüchtete sich zu seinem Schwager, König Andreas von Ungarn, wurde seiner bischöflichen Würde entsetzt, geächtet und erst 1214 wieder eingesetzt.
- Sein zweiter Nachfolger, Poppo, Sohn des Markgrafen Berchtold III. von Istrien, wurde 1242 wegen Vergeudung der Kirchengüter und anderer Vergehen vom Kaiser Friedrich II. entsetzt.
- Der 18. Bischof, Heinrich von Schmiedefeld (1242–1258), erlangte zuerst besondere Hoheitsrechte und von Kaiser Friedrich II. den Titel eines Fürstbischofs.
- Der 27. Bischof Lupold/Leopold III. von Bebenburg (1353-1363) war ein bedeutender Rechtsgelehrter.
- Der 30. Bischof, Lambert von Brunn (1374–1398), Kanzler Kaisers Karls IV., führte neue Abgaben ein, namentlich den Bierpfennig, der noch nach Jahrhunderten der Lambertiner hieß.
- Friedrich von Aufseß (1421–1431) legte teils wegen des Hussitenkriegs, teils wegen der Begünstigung der Bamberger Bürger durch Kaiser Sigismund 1431 die Regierung nieder und starb 1440.
- Unter dessen Nachfolger Anton von Rotenhan (1431-1459) nahmen die Auseinandersetzungen mit den Bamberger Bürgern zu, in die nun neben Kaiser Sigismund auch das Konzil von Basel involviert wurde.
- Philipp, Graf von Henneberg (1475–1487), vertrieb die Juden aus Bamberg und sammelte große Schätze, die seinem Nachfolger
- Heinrich III., Groß von Trockau (1487–1501), in seinen Kämpfen gegen den Markgrafen Kasimir von Brandenburg sehr zu statten kamen.
- Der 39. Bischof, Georg III., Erbschenk von Limpurg (1505–1522), ließ 1507 durch Johann von Schwarzenberg die berühmte Bamberger Halsgerichtsordnung herausgeben, war vertrauter Ratgeber des Kaisers Maximilian I., besonders 1518 auf dem Reichstag zu Augsburg, korrespondierte mit berühmten Gelehrten und selbst mit Martin Luther und verbot die Bekanntmachung der päpstlichen Bulle gegen Letzteren.
- Der 46. Bischof, Ernst von Mengersdorf (1583–1591), gründete 1586 das ernestinische Priesterhaus und das Gymnasium illustre und erbaute das Residenzschloss Geyerswörth.
- Johann Gottfried von Aschhausen (1609–1622) rief 1610 die Jesuiten nach Bamberg, verfolgte die Protestanten und wurde 1612 Fürstbischof von Würzburg. Unter seiner Regentschaft nahmen die Hexenverfolgungen in Bamberg große Ausmaße an.
- Johann Georg II., Fuchs von Dornheim (1623–1633), verfolgte die Protestanten und floh 1631 vor den Schweden nach Kärnten, wo er starb. Er ließ viele Menschen im Hexengefängnis Drudenhaus foltern und als Hexen verbrennen.
- Auch Franz von Hatzfeld (1633–1642), zugleich Fürstbischof von Würzburg, musste flüchten; Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar bemächtigte sich des Landes und wollte aus den beiden Fürstentümern Bamberg und Würzburg ein Herzogtum Franken bilden, was sein früher Tod vereitelte.
- Melchior Otto, Voit von Salzburg (1642–1653), verwandelte 1648 das Gymnasium illustre in eine Universität, die heutige Otto-Friedrich-Universität.
- Lothar Franz, Graf von Schönborn (1693–1729), zugleich Koadjutor und Erzbischof von Mainz, leistete in den Kriegen jener Zeit Österreich wichtige Dienste gegen Frankreich, erbaute von 1702 an die jetzige Residenz zu Bamberg, 1711–1719 die Schlösser Pommersfelden und Gaibach und versah dieselben mit Gemäldegalerien.
- Friedrich Carl, Graf von Schönborn (1729–1746), zugleich Fürstbischof von Würzburg, gab der Universität 1735 eine medizinische und juristische Fakultät.
- Der letzte Fürstbischof von Bamberg, Christoph Franz von Buseck (1795–1805), floh 1796 vor den Franzosen nach Prag und 1799 nach Saalfeld. Nach seiner zweiten Rückkehr ließ er (1800) seinen Neffen, den
- Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach zu Würzburg, zum Koadjutor und Nachfolger bestellen. Aber schon 1802 wurde das Hochstift säkularisiert und dem Kurfürsten von Bayern übergeben.
Infolge des Konkordats von 1817 trat später an die Stelle des ehemaligen Bischofs von Bamberg ein Erzbischof, dessen Diözese den nördlichen Teil von Bayern umfasst, und welchem die Bischöfe von Würzburg, Eichstätt und Speyer untergeordnet sind.
Hexenprozesse in Bamberg
Bamberg war ein Kerngebiet der Hexenverfolgungen. In der Zeit der Hexenprozesse nahmen unter der Regentschaft der Erzbischöfe von Bamberg Johann Gottfried I. von Aschhausen (1609-1622) und seinem Nachfolger Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623-1633) die Hexenverfolgungen in Bamberg große Ausmaße an.
Ähnliche massive Verfolgungen lassen sich in Süddeutschland nur in den Hexenprozessserien der Hochstifte Würzburg und Eichstätt sowie in Kurmainz und Ellwangen nachweisen.
1612/1613 und 1617/1618 starben im Hochstift Bamberg 300 Personen in den Flammen der Scheiterhaufen. Allein 1617 wurden 102 Menschen im Hochstift in Hexenprozessen hingerichtet. Bekanntestes Opfer war der Bürgermeister Johannes Junius, der im August 1628 im Hexengefängnis Drudenhaus gefoltert wurde.
1629 erschien ein zeitgenössisches Hexentraktat[1]. Darin heißt es:
„Kurtzer und wahrhafftiger Bericht und erschreckliche Neue Zeitung Von sechshundert Hexen, Zauberern und Teuffels-Bannern; welche der Bischoff zu Bamberg hat verbrennen lassen / was sie in guetlicher und peinlicher Frage bekannt“.
Die im Jahre 1507 in Bamberg verfasste Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung gab der (kirchlichen und staatlichen) Gerichtsbarkeit ein verbindliches Regelwerk vor, wie die peinliche Befragung (= Folter) der Angeklagten durchgeführt werden sollte. Da es dadurch möglich wurde, auch die Willkür der Gerichtsorgane zu bestrafen, war die Halsgerichtsordnung ein wesentlicher Fortschritt eines weiterhin die Folter tolerierenden Prozessrechts.
Hochwasser
Die unregelmäßige Wasserführung der Regnitz stellt seit Jahrhunderten eine Bedrohung für die Stadt dar. Im Juli 1342 riss das Magdalenenhochwasser eine Brücke mit sich, und 1784 wurden die Mühlenviertel, fast alle Brücken sowie viele am Fluss gelegene Häuser durch Eisschollen und mitgerissene Baumstämme zerstört. Im Stadtgebiet sind Hochwassermarken an verschiedenen Stellen zu finden: In der Langen Straße, am Hochzeitshaus, in der Fischerei und an der Walkmühle. Dort sind auch die Vergleichswerte des letzten großen Hochwassers von 2004 angezeichnet. Weitgehenden Hochwasserschutz bieten seit 1964 das Jahnwehr und das Hochwassersperrtor bei Bug.
Eingemeindungen
- 1. Januar 1970: Ortsteile Kramersfeld und Bruckertshof der Gemeinde Hallstadt
- 1. Juli 1972: die Gemeinden Bug, Bughof, Gaustadt, Wildensorg und der Ortsteil Hirschknock der Gemeinde Gundelsheim
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung von Bamberg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben 1349/1350 beim Ausbruch der Pest und anschließenden Judenpogromen - die jüdische Bevölkerung wurde für den Ausbruch der Epidemie verantwortlich gemacht - zahlreiche Bewohner. Während des Dreißigjährigen Krieges sank die Bevölkerung Bambergs auf nur noch 7.000 Einwohner im Jahre 1648. Vor dem Krieg waren es noch 12.000. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1811 erst 17.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 42.000.
Bis 1939 stieg die Bevölkerungszahl auf 59.000. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg brachten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten der Stadt innerhalb weniger Monate einen Zuwachs um 16.000 Personen auf 75.000 Einwohner im Dezember 1945. Im Jahre 1953 stieg die Bevölkerungszahl auf den historischen Höchststand von 77.000. Bis Juni 1972 sank die Bevölkerung der Stadt auf 69.000. Eingemeindungen am 1. Juli 1972 brachten einen Zugewinn von 7.207 Personen auf über 76.000 Einwohner. Am 30. Juni 2006 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Bamberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 70.063 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1811 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Stadtrat
Folgende Fraktionen sind im Stadtrat vertreten: CSU 18 Sitze, SPD 9 Sitze, Grüne/Alternative Liste (GAL) 6 Sitze, Die Bamberger (DB) 4 Sitze, Freie Wähler-Bamberger Realisten (FW-BR) 4 Sitze. Daneben besetzen Bamberger Bürger-Block (BBB), Republikaner (REP) und ein unabhängiges Mitglied (ehemals CSU) jeweils einen Stadtratssitz ohne Fraktionsstatus. Die Sitzverteilung ist das Ergebnis der Stadtratswahl vom 3. März 2002 und diverser seither erfolgter Abspaltungen. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,33 Prozent.
Bürgermeister
Die Oberbürgermeister seit 1945:
- 1945–1958: Luitpold Weegmann (CSU)
- 1958–1982: Theodor Mathieu (CSU)
- 1982–1994: Paul Röhner (CSU)
- 1994–2006: Herbert Lauer (parteilos)
- seit 1. Mai 2006: Andreas Starke (SPD)
Bürgermeister und Stellvertreter ist Werner Hipelius (CSU).
Städtepartnerschaften
- Bedford, Großbritannien
- Gran (ung. Esztergom), Ungarn
- Feldkirchen in Kärnten, Österreich
- Prag, Tschechien
- Rodez, Frankreich
- Villach, Österreich
Patenstadt
1958 hat die Stadt Bamberg für die auf Grund der Beneš-Dekrete aus ihrer Heimat vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Gebiet um die tschechische Stadt Troppau die Patenschaft übernommen.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln (Stephansberg, Kaulberg, Domberg, Michaelsberg, Jakobsberg, Altenburg, Abtsberg) erbaut und deshalb auch manchmal als „Fränkisches Rom“ bezeichnet. Da Bamberg im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombardierungen verschont blieb, bietet die Altstadt bis heute das nahezu unveränderte Bild der ursprünglichen Dreigliederung in geistliche Bergstadt (im Umfeld des Kaiserdoms, bürgerliche Inselstadt (zwischen den zwei Flussarmen der Regnitz) und der Gärtnerstadt. Überragt vom Bamberger Dom stellt die Stadt ein denkmalgeschütztes Ensemble zwischen mittelalterlicher und barocker Baukunst dar.
1993 wurde die Altstadt in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. In der Begründung heißt es, Bamberg repräsentiert in einzigartiger Weise die auf einer Grundstruktur des Frühmittelalters entwickelte mitteleuropäische Stadt. Das in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommene Areal umfasst die drei historischen Stadtzentren, Berg-, Insel-, und Gärtnerstadt mit einer Gesamtfläche von etwa 140 Hektar.
Die 100-Euro-Gedenkmünze aus Gold des Jahres 2004 aus der Reihe UNESCO-Welterbe zeigt eine historische Stadtansicht Bambergs.
Umfangreiche Aktivitäten im Bereich der Denkmalpflege haben zu einem guten Restaurierungszustand geführt. Im Juli 2005 hat die Stadt Bamberg ein eigenes Dokumentationszentrum Welterbe als Koordinierungs- und Anlaufstelle zu allen Belangen des UNESCO-Welterbes eingerichtet.
Liste bedeutender Bauwerke
Kirchen
- Bamberger Dom (ca. 1190–1237 neu erbaut), mit Bamberger Reiter
- Obere Pfarre, gotische Pfarrkirche mit dem Gemälde der Himmelfahrt Mariens von Jacopo Tintoretto
- St. Gangolf, Kirche eines ehemaligen Stifts mit der ältesten Bausubstanz der Bamberger Kirchen
- St. Martin (1686–1691), ehemals Jesuitenkirche Zum Heiligsten Namen Jesu, Werk der Gebrüder Dientzenhofer
- St. Stephanskirche, eingeweiht 1020 durch Papst Benedikt VIII., erste evangelische Kirche Bambergs seit 1808
- Neue Synagoge (eingeweiht 1. Juni 2005) mit Gemeindezentrum der israelitischen Kultusgemeinde (zur alten Synagoge siehe Synagoge (Bamberg))
- St. Theodor, Karmeliten, Karmelitenkreuzgang, Kreuzgang der ehemaligen Zisterzienserinnenabtei. Grablege des im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Fraters Alois Ehrlich
- Heilig-Grab-Kirche mit Dominikanerinnen-Kloster. Grablege der im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Laienschwester Maria Columba Schonath
- St. Michael mit ehemaligem Benediktiner-Kloster, beherbergt derzeit das Seniorenheim "Bürgerspital" und das Fränkische Brauereimuseum
- Marienkapelle, erste Synagoge (Bamberg)), heute Kirche der Baptisten-Gemeinde
- Johanneskapelle, säkularsiert. Gilt als die Taufkapelle des Bamberger Raumes.
Regierungssitze und Adelige Palais
- Altenburg (erstmalig 1109 erwähnt), ehemalige Residenz der Bamberger Fürstbischöfe
- Alte Hofhaltung (1571–1576), ehemalige Kaiserpfalz und bischöfliche Verwaltung
- Schloss Geyerswörth, ehemalige bischöfliche Residenz von 1586
- Neue Residenz (1695–1704), Hauptwerk von Leonhard Dientzenhofer mit Rosengarten
- Erzbischöfliches Palais, Obere Karolinenstraße 4
- Altes Rathaus
- Neues Rathaus
- Bibra-Haus, Karolinenstraße
- Hebendanz´sche Haus, Michelsberg 2
Profane Bauten
- Altes Rathaus, Brückenrathaus, ein Wahrzeichen der Stadt
- Böttingerhaus, barockes Bürgerhaus
- Wasserschloss Concordia, heute internationales Künstlerhaus
- Fischerviertel Klein-Venedig an der Regnitz
Friedhöfe
- Portikus im Friedhof Bamberg, 1. Abteilung von 1822
- Tahara-Haus des jüdischen Friedhofs (erbaut 1890)
Brunnen
- Gabelmann, barocker Neptunsbrunnen
- Concordiabrunnen, Rokokobrunnen von 1777
- Maximiliansbrunnen, auf dem Maxplatz von 1880
Darüberhinaus gibt es über 1000 denkmalgeschützte Bauwerke
Zerstörte Bauwerke
Kultur
Museen
- Historisches Museum, Domplatz 7 (Stadtgeschichtliches Museum in der Alten Hofhaltung)
- Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstraße 4 a (Kunstgalerie, wechselnde Ausstellungen)
- Sammlung Ludwig, Obere Brücke 4 (Porzellan-Museum)
- Neue Residenz mit Staatsgalerie
- Bamberger Krippenmuseum
- Fränkisches Brauereimuseum im Kloster Michaelsberg
- Diözesanmuseum Bamberg
- E.T.A.-Hoffmann-Haus, Schillerplatz (Wohnhaus von E. T. A. Hoffmann)
- Feuerwehrmuseum
- Gärtner- und Häckermuseum, Mittelstraße
- Missionsmuseum, Missionshaus Bug
- Naturkunde-Museum
- Polizeigeschichtliche Sammlung Bayern
- Museum für Büro- und Kommunikationsgeschichte, Am Kranen (Sammlung Kutz)
-
Altes Rathaus
-
Böttingerhaus
-
Grüner Markt
-
Panorama Klein Venedig
-
Schlenkerla
-
Bierkeller
Literaten
Im Bamberg lebten einige bedeutsame Literaten. Ab 1260 wirkte Hugo von Trimberg an der Lateinschule im damaligen Bamberger Vorort Theuerstadt. Von ihm stammt das moralische Lehrgedicht Der Renner, das 24.000 Verse gegen die sieben Todsünden umfasst.
Der Frühhumanist Albrecht von Eyb lebte in der Bamberger Curia Sancti Sebastiani. Von ihm stammt das Loblied über die Anmut des Mägdeleins Barbara.
Einige Zeit später spielte Bamberg eine wichtige Rolle in der Entwicklung der deutschen Romantik. Wilhelm Heinrich Wackenroder gilt als einer der frühesten Autoren dieser Kunstauffassung und entwickelte diese unter Mitarbeit von Ludwig Tieck in den Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders unter anderem angeregt durch seine Aufenthalte in Bamberg.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel fand in Bamberg 1807 einen Verleger für sein Werk Phänomenologie des Geistes. Er wurde Chefredakteur der Bamberger Zeitung, geriet dort jedoch bald in Konflikt mit dem bayerischen Pressegesetz. Schließlich verließ Hegel 1808 ernüchtert die Stadt in Richtung Nürnberg. Sein journalistisches Engagement sollte eine Episode in seiner Biographie bleiben. 1810 übernahm Karl Friedrich Gottlob Wetzel die Rolle des Chefredakteurs der in Fränkischer Merkur umbenannten Zeitung. Im Laufe seiner Tätigkeit in Bamberg entstanden zahlreiche Dramen, Gedichtbände und andere Werke.
Einer der berühmtesten Literaten der Stadt war E.T.A. Hoffmann, der 1808 eine Tätigkeit als Musikdirektor in Bamberg aufnahm. Wenig später musste er diesen Posten quittieren, arbeitete jedoch als Theaterkomponist weiter. 1809 verfasste er sein erstes literatisches Werk, den Ritter Gluck. Zudem begann er, Regie bei Theaterstücken zu führen und die Bühnenkulissen mitzugestalten. Prägend für sein literarisches Schaffen wurde seine Liebe zu seiner erst 15-jährigen Gesangsschülerin Julia Marc, auf die später zahlreiche Frauenfiguren in seinen Werken zurückzuführen sind. Doch insgesamt blieb sein Auskommen in Bamberg bescheiden, Hoffmann wurde wiederholt von finanzieller Not geplagt und verließ die Stadt schließlich 1813. Sein Wohnhaus wird heute von der E.T.A.-Hoffmann-Gesellschaft betreut und steht als Museum offen.
Hans Wollschläger übersetzte in Bamberg den Roman Ulysses des irischen Dichters James Joyce ins Deutsche.
Theater
- Theater der Schatten
- E.T.A.-Hoffmann-Theater
- Chapeau Claque
- Brentano-Theater
- Bamberger Marionettentheater Loose
- Anonyme Improniker
- Theater am Michelsberg (ehemals Galli-Theater)
- Puppenbühne Herrnleben Bamberg mit dem Bamberger Kasperl
- Ensemble SatiriuM
- Kabarett „Die ÄH-Werker“
Musik
- Bamberger Symphoniker
- Jugendspielmannszug St. Otto Bamberg e. V.
- Jazzclub Bamberg e. V.
- Konzert- und Kongresshalle
- Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
- Gartenstädter Orgelsommer
- Bamberger Klezmer Tage
- The Go Faster Nuns
Zeitgenössische Kunst
- Internationales Künstlerhaus Villa Concordia
- Atelier Karlheinz Beer
- Galerie am
Bruderwald
- Skulpturenweg in der Innenstadt (u.a. mit der "Liegenden" von Fernando Botero)
Natur und Freizeit
Vereine
- Verein zur Erhaltung der Altenburg (1818)
- Historischer Verein Bamberg (1834)
- Remeiskreis(1951)
- Schutzgemeinschaft "Alt-Bamberg" (1968)
Sport
Der Basketballverein Brose Baskets wurde 2005 (als GHP Bamberg) und 2007 Deutscher Basketball-Meister, in den Jahren 1993 (als TTL Bamberg), 2003 (als TSK uniVersa Bamberg) und 2004 (als GHP Bamberg) Vizemeister und 1992 (als TTL Bamberg) Deutscher Pokalsieger. Aufgrund der fanatischen Anhänger des Vereins und der breiten Begeisterung innerhalb der relativ kleinen Stadt ist Bamberg bei den deutschen Basketball-Fans unter der Bezeichnung „Freak-City“ bekannt.
Der SKC Victoria ist achtfacher deutscher Meister im Kegeln der Männer, fünfmal Pokalsieger des DKBC, viermal Weltpokalsieger, dreimal Europapokalsieger und zweimal Champions-League-Sieger. Die Damen der SKC Victoria sind viermal deutscher Meister, zweimal Pokalsieger, einmal Europapokalsieger, zweimal Weltpokalsieger und zweimal Champions-League-Sieger.
Die Schachspieler vom SC 1868 Bamberg waren dreimal Deutscher Meister (1966, 1976, 1977) und einmal Deutscher Pokalsieger (1983/84).
Der Tauchclub war 2004 Deutscher Vize-Meister und ist amtierender Deutscher Meister im Unterwasserrugby.
Der Bridgeclub Bamberger Reiter ist nach 1994, 1998,2003 und 2006 amtierender Bundesligameister 2007, amtierender deutscher Teammeister 2006 und Gewinner des Europäischen Championscup der Landesmeister (Sieg am 15. Oktober 2006 in Rom). Sabine Auken (geb. Zenkel) ist zweifache Weltmeisterin und gilt weltweit als eine der besten Spielerinnen überhaupt. Der Bamberger Club ist damit der erfolgreichste deutsche Bridgeclub der letzten Jahre.
Erfolgreichster Fußballverein ist der 1. FC 01 Bamberg, der seit einer Fusion mit dem Nachbarverein TSV Eintracht Bamberg nun in der Bayernliga unter dem Namen 1. FC Eintracht Bamberg antritt. Seine bislang größte Zeit lag jedoch in den 1950er-Jahren. Zwischen 1990 und 1993 errang auch der zweitälteste Fußballverein SC 08 Bamberg bemerkenswerte Erfolge (Bayernliga durch zweimaliges Erreichen des Achtelfinals im DFB-Pokal).
Regelmäßige Veranstaltungen
- März: Bamberger Klezmer-Tage in den Haas-Sälen
- Mai: Weltkulturerbelauf (alle 2 Jahre seit 2003)
- Juni: Hegel-Woche
- Juni: Tage Alter Musik
- Juni–Juli: Bamberger Sommernächte (Symphonische Musik im Kaiserdom und in der Konzert- und Kongresshalle)
- Ende Juni/Juli: Calderón-Festspiele (Freilichtaufführungen des E.T.A.-Hoffmann-Theaters), Alte Hofhaltung
- Juli: Altstadtfest der Otto-Friedrich-Universität am ersten Freitag im Juli
- Juli: Bamberg zaubert am 3. Wochenende im Juli - Kleinkunstfestival in der Altstadt, am Samstag der Impro-Marathon
- Juli/August: Bamberger Antiquitätenwoche
- Juli–September: Rosengarten-Serenaden
- August: Sandkirchweih (fränk.: Sandkerwa, wichtigstes Altstadtfest) am letzten vollen Wochenende im August
- 1. Advent–6. Januar: Bamberger Krippenweg
- Alle ungeraden Jahre im Juli: Oldtimer-Fliegertreffen auf dem Flugplatz Bamberg, veranstaltet vom örtlichen Aero-Club
Kulinarische Spezialitäten
In der Bierstadt Bamberg gibt es heute noch neun traditionelle, eigenständige Privatbrauereien und eine Gasthausbrauerei (Ambräusianum), die für eine einzigartige Biervielfalt sorgen (siehe auch oberfränkische Brauereien). Eine besondere Spezialität ist dabei das Bamberger Rauchbier, das von den beiden Brauereien Brauerei Spezial und Schlenkerla gebraut wird und seinen rauchigen Geschmack durch die Verwendung von geräuchertem Malz erhält. Darüber hinaus existieren in Bamberg zwei große Handelsmälzereien und eine Brauereimaschinenfabrik. Somit zählt das Braugewerbe zu einem wichtigen Standbein der lokalen Wirtschaftsstruktur.
Im Jahre 1907 gab es den so genannten Bamberger Bierkrieg, bei dem durch einen Boykott der Bevölkerung die Brauereien dazu gezwungen wurden, die Bierpreiserhöhung von zehn auf elf Pfennig wieder rückgängig zu machen.
Eine weitere Spezialität Bambergs sind die Bamberger Hörnla einerseits als Croissant-artiges Gebäck und andererseits als Kartoffelsorte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Im Jahr 2006 gab es in Bamberg etwa 47.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Wichtigste Industriebranche ist die Kfz-Zulieferindustrie (51 % der Industriebeschäftigten 2004), gefolgt von der Elektrotechnik und dem Ernährungsgewerbe. Der traditionelle Wirtschaftszweig der Gemüsegärtner, der die Stadt seit ihren Anfängen über Jahrhunderte prägte, ist noch immer lebendig. Daneben spielt der Tourismus für die Wirtschaft der Stadt eine wichtige Rolle.
Die wichtigsten gewerblichen Arbeitgeber in der Stadt mit jeweils mehr als 400 Beschäftigten sind (Stand: 10/2005):[2]
- Robert Bosch GmbH
- Sozialstiftung Bamberg
- GHP Unternehmensgruppe
- Wieland Electric GmbH
- Sparkasse Bamberg
- T-Systems Enterprise Services GmbH
- Fränkischer Tag GmbH
- Bäckerei Fuchs
- BI-LOG AG
- Gramss Backstube/Lestag Backwaren Vertriebs GmbH (incl. BB-Rössner)
- Auto Scholz Gruppe
- Rupp & Hubrach Optik GmbH
- Oekametall Oehlhorn GmbH & Co. KG
- RZB Rudolf Zimmermann, Bamberg GmbH
Die Stadt ist Teil der Bierregion Franken an der Grenze zwischen Wein- und Bierfranken. Von ehemals 68 Braustätten gibt es derzeit (2007) noch neun Brauereien mit alter Tradition in Bamberg: Maisel-Bräu, Brauerei Mahr, Brauerei Fässla, Brauerei Schlenkerla, Brauerei Spezial, Klosterbräu, Brauerei Greifenklau, Brauerei Keesmann, Brauerei Kaiserdom im ehemals selbständigen Stadtteil Gaustadt. Eine Schau-Brauerei die Ambräusianum eröffnete 2004, sowie die Röstmalzbierbrauerei und die Versuchsbrauerei der Mälzerei Weyermann. In der Stadt Bamberg existieren daher derzeit zwölf Brauereien, von denen man Bier kaufen kann. Daneben gibt es noch die kleine Hausbrauerei namens Robesbierre, die aber kein Bier verkauft.
Verkehr
Bamberg ist mit einem Binnenhafen am Main-Donau-Kanal (Regnitz), zwei Autobahnen (A 70/E48 und A 73) und einem ICE-Bahnhof ins Verkehrsnetz eingebunden.
Schienenverkehr
Im Fernverkehr liegt Bamberg an der Nord-Süd-Strecke Leipzig–Nürnberg und wird im Zweistunden-Takt von ICE-Zügen angefahren. Während die Verbindung in Richtung Berlin aktuell über Saalfeld und Jena verläuft, wird sie nach Fertigstellung der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt voraussichtlich ab 2015 über Erfurt geführt. Bamberg ist der Ausgangspunkt der Bahnstrecken nach Nürnberg, Hof, Würzburg und Ebern. Die Bahnstrecke nach Scheßlitz wurde 1988 stillgelegt, nachdem bereits 1985 der Personenverkehr eingestellt worden war.
Von 1897 bis 1922 bediente die Elektrische Straßenbahn Bamberg AG den Stadtverkehr.
Autobahnen
- A 70 Autobahndreieck Schweinfurt (A 7) – Bamberg – Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach (A 9)
- A 73– Autobahndreieck Suhl– (A 71)–Autobahnkreuz Bamberg–Autobahndreieck Nürnberg-Feucht (A 9)
Bundesstraßen
- B 4 Bad Bramstedt–Bamberg–Nürnberg
- B 22 Rottendorf–Bamberg–Bayreuth -Cham
- B 26 Riedstadt bei Groß-Gerau–Bamberg
- B 173 Bamberg–Dresden
- B 505 Bamberg–Höchstadt
Bundeswasserstraße
Flugplatz
Der Flugplatz Breitenau ist einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen Landeplätze Deutschlands. Bereits 1912 landete dort das erste Motorflugzeug. Das Jahr 1909 wird als tatsächlicher Beginn der Luftfahrt in Bamberg angesehen. Zu diesem Zeitpunkt begann Willy Messerschmitt zusammen mit dem Stadtbaumeister Friedrich Harth mit der Entwicklung von Fluggeräten.
Öffentliche Einrichtungen
- Das Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei hat seinen Sitz in Bamberg.
Archive und Bibliotheken
Bildung
Universität
Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg gehört mit fast 10.000 Studierenden (2006) zu den kleineren Universitäten Bayerns. Die Gebäude der Universität sind über das gesamte Bamberger Stadtgebiet verteilt. Ein großer Teil liegt aber im Kern der Bamberger Altstadt. Sprach- und Literaturwissenschaften nehmen zum Teil Gebäude ein, die vorher zum Kaiser-Heinrich-Gymnasium gehörten.
Gymnasien
Clavius-Gymnasium, Dientzenhofer-Gymnasium, Eichendorff-Gymnasium, E.T.A. Hoffmann-Gymnasium, Franz-Ludwig-Gymnasium, Kaiser-Heinrich-Gymnasium, Maria-Ward-Gymnasium und Theresianum
Sonstige Schulen
Zwei Realschulen, eine Wirtschaftschule, Volks- und Förderschulen, fünf Berufliche Schulen, zehn Privatschulen, Volkshochschule Bamberg, Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz), Erzbischöfliches Abendgymnasium für Berufstätige, KEB – Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt Bamberg e. V., neun Berufliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsstellen und Städtische Musikschule
Internate
Das Aufseesianum wurde 1738 von Domkapitular Jodocus Bernhard Freiherr von Aufseß gestiftet. Hier wurde 1973 der Roman Das fliegende Klassenzimmer von Erich Kästner verfilmt.
Ebenfalls in Betrieb ist das Maria-Ward-Internat in Trägerschaft der Englischen Fräulein (seit 1717).
Zwei weitere kirchliche Internate wurden Ende des 20. Jahrhunderts geschlossen: das Ottonianum (1866-1999, in diözesaner Trägerschaft) und das Marianum (1918-1988, in Trägerschaft der Karmeliten).
Film- und Fernsehstadt Bamberg
Bamberg steht nicht nur unter dem Ruf "Freak City" sondern ist auch als Drehort bekannter Film- und Fernsehproduktionen wie Endlich Samstag!, Das Sams, Sams in Gefahr und Das fliegende Klassenzimmer bekannt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
siehe Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Bamberg
Söhne und Töchter der Stadt
- Konrad III. (1093-1152), römisch-deutscher König, König von Italien und König von Burgund
- Christophorus Clavius (1537-1612), Mathematiker und Jesuitenpater
- Annette von Aretin (1920-2006), erste Fernsehansagerin des Bayerischen Rundfunks
- Franz Axter, deutscher Mediziner und Schriftsteller
- Otto Johannes Bähr, deutscher Maler
- Hans Bayerlein, deutscher Maler und Zeichner
- Winfried Bönig, deutscher Organist
- Will Berthold, deutscher Schriftsteller und Sachbuchautor
- Theodor Boveri, deutscher Biologe
- Walter Boveri, Industrieller, Gründer von Brown, Boveri & Cie (BBC)
- Karl Theodor von Buseck, deutscher Maler
- Joachim Camerarius d. Ä., deutscher Humanist, Universalgelehrter und Dichter
- Karlheinz Deschner, deutscher Schriftsteller und Religionskritiker
- Ignaz Döllinger, deutscher Mediziner
- Ignaz von Döllinger, bedeutender katholischer Theologe und Kirchenhistoriker
- Hans Ehard, deutscher Jurist und Politiker
- Michael Fahres, deutscher Komponist
- Heinrich Finck, deutscher Kapellmeister und Komponist
- Hippolyt Poschinger von Frauenau, deutscher Unternehmer, Forstwirt und Politiker
- Franz Froschmaier, deutscher Politiker
- Thomas Gottschalk, deutscher Moderator, geboren in Bamberg, aufgewachsen in Kulmbach
- Hans Grassmann, deutscher Physiker und Autor
- Georg Hagel, deutscher Organist und Orgelkünstler
- Karl Höller, deutscher Komponist
- Joachim Jacob, deutscher Datenschutzexperte
- Tanja Kinkel, deutsche Schriftstellerin
- Dieter Kunzelmann, deutscher Kommunarde
- Max Joseph in Bayern, eigentlich Herzog Maximilian Joseph in Bayern (1808-1888), Förderer der bayerischen Volksmusik im 19. Jahrhundert
- Philipp Lederer, Numismatiker, Münz- und Antikenhändler
- Emil Freiherr Marschalk von Ostheim (1841-1903), Historiker und Sammler
- Helmut Müller, Politiker
- Hans Pleydenwurff, deutscher Maler
- Clemens von Podewils, deutscher Journalist und Schriftsteller
- Sophie Dorothee von Podewils, deutsche Erzählerin und Lyrikerin
- Oliver Schmidtlein, deutscher Physiotherapeut
- Johann Lukas Schönlein, deutscher Arzt, Leibarzt des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
- Michael Trautmann (1742–1809), Bildhauer
- Anna Maria Treu (1736–1786), Malerin
- Catharina Treu (1743–1811), Malerin
- Christoph Treu (1739–1799), Maler
- Johann Nicolaus Treu (1734–1786), Maler
- Joseph Marquard Treu (1713–1796), Maler
- Rosalie Treu (1741–1831), Malerin, verheiratet mit Joseph Dorn s.d.
- Josef Ullheimer (1747–1810), deutscher Jurist
- August von Wassermann, deutscher Immunologe und Bakteriologe
- Oscar Wassermann, deutscher Bankier und Wirtschaftsfachmann, 1869–1934, aus alteingessesener Bankiersfamilie (Privatbank Wassermann mit Stammhaus in Bamberg), seit 1912 bei der Deutschen Bank, dort 1923–1933 Vorstandssprecher
Weitere Persönlichkeiten
- Bischof Suidger von Bamberg, 1040-1047, von 1046-1047 als Papst Clemens II.
- Albrecht Pfister (* um 1420; † vor 13. April 1466), Drucker und Verleger in Bamberg
- Johannes Junius (* 1573 in Niederwehbach), Bürgermeister 1614, 1617, 1621, 1624–1628, Ratsherr 1608–1613, 1615–1616, 1618–1620, 1622–1623 wurde im August 1628 auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nachdem er in einem verzweifelten Brief (Junius-Brief vom 28. Juli 1628) seine Unschuld beteuert hatte – nach tagelanger Folter bekannte auch er weitere Hexenmeister.
- Maria Columba Schonath, Laienschwester am Kloster Heilig-Grab
- Karl Friedrich Gottlob Wetzel, Schriftsteller, Redakteur des Fränkischen Merkur
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel arbeitete als Zeitungsredakteur in Bamberg und veröffentlichte hier die Phänomenologie des Geistes,
- Ernst Theodor Amadeus Hoffmann war im 19. Jahrhundert am Hoftheater als Kapellmeister tätig,
- Thomas Dehler (1897–1967), liberaler Politiker, ab 1926 Rechtsanwalt in Bamberg, 1945 Landrat, später Generalstaatsanwalt, 1947 Oberlandesgerichtspräsident
- Wilhelm Emil Messerschmitt (1898–1978), deutscher Flugzeugkonstrukteur. Er gründete die Flugzeugbau Messerschmitt GmbH in Bamberg.
- Hans Wölfel, (1902–1944), geb. in Bad Hall/Österreich, ab 1929 Rechtsanwalt in Bamberg, gläubiger Katholik und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, während der NS-Herrschaft Mitglied im Bamberger Wölfel-Kreis sowie – u. a. mit Thomas Dehler – in der Robinsohn-Strassmann-Gruppe, 1943 denunziert, verhaftet und nach Berlin gebracht, 1944 vom VGH als Staatsfeind zum Tode verurteilt und im Exekutionsgefängnis Brandenburg/Havel ermordet.
- Claus Schenk Graf von Stauffenberg, (1907-1944), deutscher Offizier, wurde zum Widerständler und verübte ein Attentat auf Adolf Hitler.
- Alois Ehrlich, Frater am Karmelitenkloster
- Ida Noddack-Tacke, Chemikerin und Mitentdeckerin des Elements Rhenium, arbeitete ab 1956 am Staatlichen Forschungsinstitut für Geochemie, dem heutigen Internationalem Künsterhaus Villa Concordia.
- Hans Wollschläger, Schriftsteller, lebte und arbeitete viele Jahre in Bamberg.
- Paul Maar, (* 1937 in Schweinfurt), Kinderbuch- und Theaterautor, lebt in Bamberg.
- Helmut Pfleger, (* 1943 in Teplitz-Schönau), bekannter Schachspieler und Buchautor, ehem. Spieler des SC 1868 Bamberg
- Lothar Schmid, bekannter Schachgroßmeister und Verleger
- Fritz Müller (Ringer), mehrfacher deutscher Meister im Ringen
- Josef Manger, (1913-1991), Olympiasieger 1936 und mehrfacher Welt- und Europameister im Gewichtheben
- Willy Lessing (1881-1939), Unternehmer und Kommerzienrat
- Mike Rose, (* 22. November 1932 in Niedersachsen; † 16. August 2006 in Bamberg), Maler, Bühnenbildner, Schriftsteller und Lehrer, lebte seit 1959 in Bamberg
- Karlheinz Beer, (* 1953 in Amberg), Bildender Künstler, Bühnen- und Kostümbildner
- Paula-Marie Bugla, Schauspielerin
- Johann Sebastian Schramm (1729-1790), Chorrektor an der Oberen Pfarre, Vater der Denkmalpflege in Bamberg; aufgrund seiner jahrelangen Inventarisation Bamberger Altertümer in der "Aurifodina Bambergensis"; welche in der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt wird
- Otto I. (Griechenland), lebte im Exil zu Bamberg bis zu seinen Tod 1865
- Leopold Hoys, Hofuhrmacher, Grabdenkmal an der Oberen Pfarre--212.23.126.9 21:58, 20. Nov. 2007 (CET)
Literatur
- Wolfgang Wußmann: Bamberg-Lexikon, Bamberg 1996, ISBN 3-928591-38-x
- Robert Suckale u. a. (Hsg.): Bamberg. Ein Führer zur Kunstgeschichte der Stadt für Bamberger und Zugereiste, Bamberg 1993, ISBN 3-926946-03-2
- Karin Dengler-Schreiber: Bamberg für alte und neue Freunde. Ein Führer durch die Stadt, Bamberg 2002, ISBN 3-89889-014-7
- Dokumentationszentrum Welterbe der Stadt Bamberg: Fachführer durchs UNESCO-Welterbe Bamberg, Bamberg 2006, ISBN 3-9811239-0-5
- ↑ Wolfgang Behringer (Hrsg.), Hexen und Hexenprozesse. München 1998, Nr. 171, und Weblink [1]
- ↑ TOP 100 http://www.bayreuth.ihk.de/xist4c/download/web/8295719693_3861_uplId_111120__coId_1650_.pdf
- Christine Freise-Wonka: "Bamberg Mosaiksteine", 1. Auflage 2007, ISBN 978-3-89889-054-0, Heinrichs-Verlag GmbH Bamberg
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt
- Eintrag zum Wappen von Geschichte Bambergs in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Hintergründe zu Denkmälern und Geschichte der Stadt und ein Schulprojekt über Sprachdenkmäler Bambergs
- Bamberg aus heraldischer Sicht - Wappen in Bischofsstadt und Bürgerstadt (Dr. Peter)
- Linkkatalog zum Thema Bamberg bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Dreidimensionales Modell und ein hochaufgelöstes Luftbild der Bamberger Innenstadt zum Download