Jörg Schilling
Jörg Schilling (geboren am 27. März 1955[1] in Berlin[2]; gestorben am 10. Oktober 2021) war ein deutscher Softwareentwickler, bekannt als Entwickler und Propagandist freier, quelloffener Software, darunter der cdrtools, einer Sammlung von Programmen zum Brennen von CDs, DVDs und Blu-Rays, zeitweise das einzige frei verfügbare und portable Brennprogramm, sowie des Unix-Betriebssystems OpenSolaris.
Schilling hat frühe Programmiererfahrungen mit Pascal an der TU Berlin gemacht, wo ein IBM Mainframe mit Lochkarten programmiert werden konnte.[2] Sein Interesse für Unix und in der Folge für freie Software entstand in der Zeit, als er für Berthold Systems arbeitete, die früh schon das Unix-Derivat Solaris von Sun Microsystems einsetzten. Zu den von Schilling entwickelten Programmen und Tools gehören neben cdrtools namentlich
- star, eine freie Implementation des Archivprogramms tar
- smake, eine Version des Build-Management-Tools make
- bosh, ein Fork der Bourne-Shell, eines Unix-Kommandozeileninterpreters
- Schillix, eine Live-CD für offene Solaris-Systeme
Schilling galt als streitbarer und kompromissloser Vertreter der Open-Source-Bewegung. Felix von Leitner nannte ihn in seinem Blog einen „Titan unter den Dickschädeln dieser Welt“ und fügte hinzu: „Ohne Dickschädel gibt es keinen Fortschritt. Wir brauchen mehr Dickschädel.“[3]
Schilling arbeitete und forschte am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) in Berlin.[2] Er starb am 10. Oktober 2021 an den Folgen eines Nierenkrebsleidens.[4]
Bibliografie
- mit Rolf Dietze und Tatjana Heuser: OpenSolaris für Anwender, Administratoren und Rechenzentren. Springer, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-540-29236-5.
Weblinks
- Nachruf: Open-Source-Welt trauert um Jörg Schilling, Nachruf auf Heise.de vom 10. Oktober 2021
- IT-Original Jörg Schilling ist tot Nachruf des FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR OFFENE KOMMUNIKATIONSSYSTEME (FOKUS)
- Open-Source-Entwickler Jörg Schilling gestorben, Nachruf von Hanno Böck auf Golem.de vom 11. Oktober 2021
- Profil Jörg Schilling auf OpenSolaris.org ( vom 1. Dezember 2006 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Robert Clausecker auf Twitter. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
- ↑ a b c Profil Jörg Schilling auf OpenSolaris.org ( vom 1. Dezember 2006 im Internet Archive)
- ↑ Post vom 11. Oktober 2021 in Fefes Blog, abgerufen am 11. Oktober 2021.
- ↑ Jörg Schilling is gone, abgerufen am 11. Oktober 2021.
Personendaten | |
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NAME | Schilling, Jörg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Softwareentwickler |
GEBURTSDATUM | 27. März 1955 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 10. Oktober 2021 |