Wikipedia:Kurier

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... – das Buch zur Zwischenbilanz (Teil 3)

In diesem dritten und letzten Berichtsteil zu dem Band Wikipedia und Geschichtswissenschaft werden die verbleibenden fünf Großkapitel behandelt, denen sich noch der Tagungbericht der Wikipediasektion auf dem 50. Deutschen Historikertag von Tobias Wulf anschließt, gefolgt vom Verzeichnis der Autorinnen und Autoren, einer Chronologie der Online-Enzyklopädie Wikipedia, einer Auswahlbiographie zu Wikipedia und Wissenschaft, dem Index der Autoren der Bibliographie sowie dem Sach- Orts- und Namenindex.

Klaus Richter nimmt die in unterschiedlichen Sprachsektionen weltweit sich entwickelnde Wikipedia als Objekt der Nationalismusforschung in den Blick. Die sprachverschiedenen Versionen desselben Lemmagegenstands wiesen oft einen hohen Grad an „information asymmetry“ auf, speziell interessant im Hinblick auf den jeweiligen point of view. Potenzial für die Nationalismusforschung zeigt sich für Richter geradezu klassisch am Beispiel unterschiedlicher Darstellungen zur litauischen Hauptstadt Vilnius in der litauischsprachigen Wikipedia einerseits und der polnischsprachigen andererseits. Schon beim Stadtnamen scheiden sich die Geister. So betone die Einleitung des litauischen Artikels den Status von Vilnius als Hauptstadt Litauens und Sitz zentraler Institutionen, während der polnische Artikel Wilno u. a. als Hauptstadt des Großfürstentums innerhalb der polnischen Adelsrepublik bis 1795 hervorhebe und als Hauptzentrum polnischer Kultur und Wissenschaft in Litauen. Deutlich verschiedene Darstellungen zeigten sich auch hinsichtlich der für die Zeit des Zweiten Weltkriegs geschilderten Verhältnisse. Zwar würden auf den Diskussionsseiten die ethnozentrischen Narrative hinterfragt, doch gelangten Alternativen nur selten in den jeweiligen Hauptartikel. Mit ihren allgemeingültigen Standards für alle Sprachversionen stelle die Wikipedia „einen ausgesprochen vielversprechenden Gegenstand für die künftige Nationalismusforschung“ dar. So herrschten in den Artikeln selbst die „offiziellen“ ethnozentrischen Narrative; noch interessanter für die Nationalismusforschung seien aber die Diskussionsseiten, die als Raum für alternative Historiographien genutzt würden.

Vor dem Hintergrund etablierter psychologischer Forschungsergebnisse untersuchen Ina von der Beck, Aileen Oeberst, Ulrike Cress, Mitja Back und Steffen Nestler die Rolle und das Gewicht des Rückschaufehlers in der Wikipedia. Dabei handelt es sich um verzerrte Wahrnehmungen und Einschätzungen mit dem Ergebnis, dass ein zurückliegendes Geschehen als mehr oder minder zwangsläufig und vorhersehbar erscheint. Deutliche Hinweise auf einen Rückschaufehler in Wikipedia-Artikeln haben die Autoren besonders auffällig in den Artikelversionen vor und nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ermittelt; denn das Lemma wurde im Nachgang zum Ereignis mit zahlreichen Gefährdungsinformationen bestückt, die auch vordem bereits vorlagen, aber bis dahin nicht in den Artikel gelangt waren. Nicht allein Individuen, sondern auch das Kollektiv der Wikipedia-Artikelbearbeiter tendiere folglich zum Rückschaufehler und trage gerade bei stark nachgefragten Artikeln zu seiner Verbreitung erheblich bei. Die vermeintliche Voraussehbarkeit eines Unglücks könne aber auch zu einer fälschlich wahrgenommenen Verantwortlichkeit von Einzelpersonen oder Gruppen sowie zu inadäquaten Schuldzuweisungen führen.

Generalisierend auf Wikipedia-Artikel zur Geschichte bezogen, stellt sich den Autoren mithin die Frage, inwieweit auch hier der Rückschaufehler eine tragende Rolle spielt. Sie weisen darauf hin, dass die einzelnen Informationen durchaus gut belegt und neutral formuliert und doch mit dem Rückschaufehler behaftet sein können. „De facto wäre damit die Darstellung gerade nicht neutral.“ Nur wenn mögliche alternative Ereignisabläufe bewusst reflektiert und berücksichtigt würden, komme es zu einer Reduktion oder auch Vermeidung des Rückschaufehlers. (Teleologische Deutungen des historischen Geschehens, die der Rückschaufehler begünstigt, sind aber bekanntlich auch etablierter Gegenstand der fachspezifischen Theorie und Problematisierung.) Noch künftig zu untersuchen bliebe den Verfassern zufolge, wie sich die Zusammenarbeit mehrerer Autoren an einem Artikel auf den Rückschaufehler auswirkt: ob die „Weisheit der Vielen“ sich tendenziell neutralisierend oder durch gegenseitige Validierung im Sinne der „Gruppenpolarisation“ eher noch verstärkend erweise.

Horst Enzensberger blickt in seinem farbigen und teils humorigen Beitrag zurück auf die eigene Karriere vom Universitätsprofessor zum Wikipedia-Administrator. Der Beginn seiner Hochschullehrerlaufbahn 1969 in Frankfurt am Main hat ihn auf einen „hemdsärmelige(n) Umgangston in Diskussionen welcher Art auch immer“ anscheinend zur Genüge vorbereitet. Auch mit Gruppenarbeit nach dem Muster, dass ein oder zwei Teilnehmer zugunsten der anderen die Arbeit machen, kannte er sich infolge der Studentenbewegung schon längst aus: „ein Fetisch der Reformforderungen“. Es gibt der Bonmots noch einige mehr zu entdecken in diesem Annäherungsprozess an die Wikipedia, der (noch) nicht gerade typisch genannt werden kann. Dem sei hier nicht vorgegriffen. Eines allerdings kann der Referierende als Mitgemeinter nicht gut unterschlagen (und lässt es für diesmal unkommentiert stehen): „Daß ich zum Themenbereich Handschriften, vornehmlich mittelalterliche, und Urkunden eine wohlbestückte Privatbibliothek mein Eigen nennen kann, erleichtert mir das Anlegen von Artikeln erheblich. Bei einem Professor kann man das vielleicht voraussetzen, aber eigentlich sollte jeder gute Wikipedianer zu den Schwerpunkten seiner Artikelarbeit eine kleine Privatbibliothek zur Verfügung haben. Das Literaturstipendium von Wikimedia Deutschland (WMDE) ist ein richtiger Schritt, denn die finanziellen Ressourcen des Einzelnen sind oft beschränkt, den dogmatischen Widerstand gegen die Erweiterung dieses Angebots durch Verlage kann ich daher überhaupt nicht verstehen.“

Hans-Jürgen Hübners Beitrag thematisiert die Qualität der Wikipedia aus Historikersicht – und bietet noch weit mehr, als der Titel verspricht. Es handelt sich um eine Tour d’Horizon in Sachen Wikipedia, wie sie der Referierende so gehaltvoll gerafft auf den jeweiligen Punkt gerichtet bisher noch nicht angetroffen hat: eine vorzüglich gelungene Überblicksinformation über die diversen Aktionsfelder, Funktionsweisen und Problemzonen in der Wikipedia, die zur Orientierung auch Wikipedianern in spe gute Dienste leisten kann, und zwar nicht nur denen mit historischem Hintergrund.

Das Artikelniveau im Bereich Geschichte sieht Hübner auf gutem Wege, „denn die zentralen Geschichtsartikel haben zu einer beachtlichen Qualität gefunden. Auch entdeckt man dort exzellente Beiträge zu Themenkreisen, über die sich ansonsten nur unter erheblichem Aufwand ein erster Überblick finden lässt.“ Dieses Urteil mag den und jenen Kritiker überraschen, denen vor allem die Gegenbeispiele gerade im Bereich historischer Überblicksartikel vor Augen stehen. Einem Langzeitbegleiter und regelmäßig Beitragenden wie diesem Wikipedia-Autor und -Administrator soll man aber einräumen, dass er eine anhaltend positive Entwicklungsrichtung aus unmittelbarer Anschauung konstatiert und manchen Unkenrufen zum Trotz transportiert.

Und dann gibt es in diesem Beitrag noch jenen an die kompetenten Fachkollegen und Zeitgenossen gerichteten Appell Hübners, dem man sich als gemeinnützig motivierter Wikipedianer mit Herz und Verstand nur anschließen kann: „Wer außer ausgebildeten Historikern, aber auch gut eingearbeiteten Laien, soll denn an einer gesellschaftlich so einflussreichen Stelle, wie sie die Wikipedia darstellt, all das verhindern, was man mit Geschichte anstellen kann und bereits angestellt hat? Jeder, der gesellschaftliche Verantwortung als historisch gebildeter Mensch zu übernehmen bereit ist, sollte das Feld, das er oder sie beherrscht, nicht nur in Fachzeitschriften, sondern auch in der Wikipedia mit ihrer großen Reichweite keinesfalls anderen überlassen.“

Mit dem, was Wikipedianer wesentlich antreibt, setzt sich Andreas Möllenkamp anhand von Interviews mit zehn „Ureinwohnern der digitalen Agora“ auseinander, die er gemäß Ranking der Beitragsliste unter den Spitzenreitern gefunden und via Benutzerseite über die Sonderfunktion der Wikipedia-Email für die gesuchten Auskünfte gewonnen hat. Bei den dergestalt ermittelten aktivsten Wikipedianern, so die Erwartung, würden sich besonders umfangreiche Erfahrungen mit der Wikipedia erheben lassen. Der Forschungsansatz aus kulturwissenschaftlicher Perspektive sah vor, das Rollenverständnis und die Motivation der Wikipedianer „nicht primär auf eine Position zurückzuführen, sondern aus der Handlungslogik und deren Konstitutionsbedingungen zu rekonstruieren, die nicht nur in der Wikipedia und ihren Strukturen, sondern auch in der Biografie und dem lebensweltlichen Kontext der Wikipedianer verankert sind.“ Die Interviews bestanden zu diesem Untersuchungszweck aus einem biografisch-narrativen ersten Teil und einem themenzentrierten zweiten Teil. Möllenkamps aus vergleichender Analyse gewonnener Befund besagt, „dass Wikipedianer nicht einer Hackerethik oder Ideologie, sondern unterschiedlichen Logiken folgen, wobei zivilgesellschaftliches Engagement bei der Open-Content-Community, Bildung bei Bildungsbürgern und Enzyklopädisten und Unterhaltung bei Spielern im Vordergrund stehen.“ Es handle sich demnach nicht um eine einheitliche Community, sondern um ein Heterotop im Sinne Foucaults, um einen Ort der Aushandlung unterschiedlicher Interessen und Vorstellungen.

Summa summarum bietet dieser Band Wikipedia und Geschichtswissenschaft eine ungemein vielschichtige Auseinandersetzung, nicht nur bezogen auf die im historischen Segment anzutreffenden Verhältnisse und Akteure. Wer immer sich also überhaupt für die Online-Enzyklopädie und ihr Innenleben interessiert, kann Einblicke und Denkanstöße in Fülle aus dieser vielstimmigen Zwischenzustandserhebung mitnehmen.
Barnos, 11. November 2015

Wikipedia und der Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“

Es begann bei der WikiCon 2015 in Dresden, als ein Herr auftauchte, der sich als Vertreter des Sonderforschungsbereiches 933 „Materiale Textkulturen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Heidelberg vorstellte. Jener SFB war gerade erst von der DFG für eine zweite Forschungsphase verlängert worden und zum Förderantrag gehörte der Wunsch, Ergebnisse auch in der Wikipedia zu präsentieren. Natürlich war es schwerlich möglich, schon in Dresden mehr als nur ein erstes Vorfühlen und die grundsätzliche Bereitschaft, etwas miteinander zu machen, zustande zu bekommen.

Somit bot es sich an, da ich ohnehin gerade (von Berlin aus gesehen zumindest) in der Nähe war. Vom 4. bis 6. November war ich deshalb in Heidelberg und wurde vom Projekt-Koordinator Christian Vater auf das exzellenteste betreut. Die erste Hälfte der Zeit begleitete uns auch DerMaxdorfer, der in diesem Semester sein Studium in Heidelberg begann und sicher eine zentrale Rolle bei der Koordination zwischen Wikimedia und der Universität innehaben kann. Christian machte mich mit den verschiedensten Mitarbeitern des SFB bekannt, angefangen mit dem Projektsprecher Ludger Lieb über verschiedene Mitarbeiter der verschiedenen Teilprojekte bis hin zum neuen Juniorprofessor der Klassischen Archäologen, Nikolaus Dietrich. Darüber hinaus gab es ein Gespräch mit einem Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit der Universität.

Was am Ende zustande kommen wird, ist an dieser Stelle noch nicht zu sagen, Ideen jedenfalls sind derzeit eine ganze Menge vorhanden. Ich persönlich würde natürlich gerne etwas gemeinsam mit den archäologischen Sammlungen der Universität machen. Nikolaus Dietrich führte uns durch die Sammlung, die einige sehr schöne Stücke aufweist. Aber auch andere Ideen jenseits der Archäologie sind uns gekommen. Zudem wurde uns angeboten, ein schon länger angedachtes Treffen der Redaktion Altertum in den Räumlichkeiten in Heidelberg durchzuführen. Auffällig war die nahezu durchgehende Aufgeschlossenheit der Personen, mit denen ich gesprochen habe, auch wenn nur wenige eine praktische Vorstellung hatten, was man mit uns machen könne. Auf der anderen Seite gab es Forscher, die sehr genaue Ideen hatten, etwa Mitarbeiter der Vorderasiatischen Archäologie, die mit der Uruk-Warka-Sammlung eine der größten und bedeutendsten und dennoch gleichzeitig unbekanntesten Sammlungen auf dem Gebiet in Europa betreuen. Hier bereitete man schon die Bearbeitung von Artikeln vor. Zudem ist auch diese Sammlung für Wikipedianer sicher von großem Interesse.

Also sehen wir das positiv! Wir können hier von den Erkenntnissen vieler Wissenschaftler profitieren. Schaut euch einfach mal die Webseite an, wenn ihr Lust habt und vielleicht findet ihr ja Themenbereiche, die ihr interessant findet, die in eure Interessensgebiete fallen oder die ihr interessant findet. Man könne sicher auf die eine oder andere Weise zusammen kommen. Selten war eine wissenschaftliche Institution uns gegenüber so offen wie dieser SFB. MC 10.11.

Wikipedia und die Messe schriftgut

Wikipedia-Messestand auf der schriftgut
Lego-Land auf der spielraum

Am vergangenen Wochenende fanden auf dem Dresdner Messegelände die Messen spielraum und schriftgut statt. Während die spielraum vor allem jüngere Klientel anzog, was nicht zuletzt an den großen LEGO-Spielplätzen gelegen haben dürfte, waren Wikipedianer bei der vierten Auflage der Schriftgut erstmals mit einem Messestand vertreten.

Auf der schriftgut trafen sich viele Buch- und Literaturschaffende aus dem Raum Dresden und präsentierten ihre Arbeit an Messeständen mittels Lesungen oder beantworteten ihren Fans Fragen und gaben Autogramme. Das Spektrum reichte von Geschichts- und Heimatverlagen über die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung bis hin zu Verlagsgruppen aus dem religiös-fanatischen Spektrum. Während an unserem Messestand viele bisherige Nur-Leser Fragen zur Wikipedia, zum Editieren und Mitmachen bei Wikipedia und den Schwesterprojekten stellten und sich freuten, mit realen Menschen aus der Wikipedia in Kontakt zu kommen, gelang es uns auch mehrere Fotos von enzyklopädisch relevanten Personen zu machen. Als Beispiel seien hier Hans-Joachim Böttcher oder Frank Richter (Leiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung) genannt (siehe auch commonscat). Auch entstanden Artikel über Literaturschaffende wie Renate Preuß oder Frank Goldammer und die ca. 17.000 Messebesucher, welche an den drei Tagen auf das Dresdner Messegelände strömten, folgten interessiert den Vorträgen zum Klexikon und den Workshops zum Zitieren von Text und Bild aus der Wikipedia oder Professionelle, versionierte Schriftstellertätigkeit mit der Software von Wikipedia. Ebenfalls konnte dem interessierten Fachpublikum eine Podiumsdiskussion zum Thema Mehrautorenschaft versus traditionelle Erstellung von Nachschlagewerken geboten werden, welche mittels einer Aufzeichnung auch für die Nachwelt erhalten werden konnte. Besonders interessiert zeigten sich verschiedene Schülerzeitungsgruppen, die sich am Stand über die Wikipedia informierten und sich im Besonderen auch für die Jungwikipedianer interessiert zeigten. Einige Besucher, die bereits erste Erfahrungen mit dem Editieren von Wikipedia hatten oder teilweise auch selbst schon kleinere sowie etwas größere Artikel geschrieben hatten, konnte mit Rat und Tat zur Seite gestanden und bei aufgetretenen Problemen geholfen werden. Schlussendlich fanden sich ein paar Interessierte, welche zukünftig etwas aktiver mitwirken wollen oder sich an Fotowettbewerben wie Wiki Loves Earth und/oder Wiki Loves Monuments beteiligen möchten.

Gedankt sei an dieser Stelle allen Wikipedianern, welche sich vor Ort am Messestand beteiligten und den Besuchern jederzeit Fragen rund um Wikipedia und Wikimedia beantworteten, sowie dem Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland für die Unterstützung. dcb, 10.11.

Flow bald auch auf deinem Wiki (also hier)?!

Die Wikimedia Foundation, oder zumindest James Forrester, möchte wohl das Beta-Feature auf allen Wikis aktivieren, das es Benutzern ermöglicht, über Optionen > "Beta", ihre alte Diskussionsseite in ein Archiv zu verschieben und Flow stattdessen als Benutzer-Diskussionsseite zu benutzen (die Aktion kann man allerdings rückgängig machen; die alte Seite wird zurückverschoben, und das Flow Board kommt als Unterseite in ein Archiv). Nun, wenn es freiwillig ist, wo ist dann das Problem? Ganz einfach: Der Großteil der Bots ist für Diskussionsseiten konzipiert. Auf Flow-Seiten werden diese Bots nicht funktionieren, zumindest nicht ohne Mehraufwand für die Botbetreiber, die das komplette neue System einprogrammieren dürfen, was Zeit kostet, die man zumindest aus der Sicht des Autors lieber in Aufträge für andere Nutzer stecken könnte; davon gibt es reichlich, man beachte allein die Länge von WP:Botanfragen, und das sind längst nicht alle. Was könnte man nun tun? Nun, man könnte im Task auf Phabricator dagegen protestieren, oder "Dislike Tokens" geben. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, was er davon halten wird, nur ist zu hoffen, dass das nicht so eskaliert, wie die Geschichte mit dem Media Viewer. Allerdings sind diesmal die rein technischen Chancen der Admins geringer, denn den Flow-Bot kann man zwar sperren, aber er ist ein System-Bot; der wird trotzdem weiter Seiten bearbeiten und Seiten mit Flow erstellen (im Beta-Cluster getestet). Daher hofft der Autor zumindest, dass man diesmal der Meinung der Community einen höheren Stellenwert zuspricht als den Softwareprodukten der WMF, denn wie gesagt, noch ist es nur ein Task; der kann auch abgelehnt werden. Luke 08.11.

Nachtrag: Es gab ein neues Kommentar von Forrester zu der Sache, mehr auf der Diskussionsseite. Luke 10.11

… – das Buch zur Zwischenbilanz (Teil 2)

In diesem zweiten Berichtsteil zu dem Band Wikipedia und Geschichtswissenschaft geht es entlang der von den Herausgebern vorgesehenen Reihenfolge um fünf weitere inhaltliche Kapitel.

Jürgen Nemitz berichtet über Erfahrungen mit Wikipedia in der historischen Lehre an der Philipps-Universität Marburg vor dem Hintergrund von Veranstaltungen in den drei Sommersemestern 2012–2014. Lehrziele waren dabei einerseits die praktische Befähigung zur eigenen Autorschaft in der Online-Enzyklopädie, andererseits die Hinführung zu einer kritischen Rezeption ihrer Inhalte. Die jeweilige Startphase war mit der Erhebung von Vorkenntnissen und -erfahrungen der Studierenden in Bezug auf informationstechnologische Grundkenntnisse und die Wikipedia verbunden. Die erwartete Semesterleistung umfasste anfänglich neben der Erstellung eines Wikipedia-Artikels samt Implantationsprozess (und ggf. Diskusssion / Kandidatur) ein Sitzungsprotokoll, ein Referat und einen Beitrag für eine gemeinsam abzuarbeitende Liste. Da dies vielen Seminarteilnehmern im Hinblick auf die damit zu erlangenden Creditpoints unverhältnismäßig viel verlangt erschien, wurden für nachfolgende Veranstaltungen Abstriche vorgenommen. Der Artikel-Schreibprozess wurde frühzeitig „mit einem gewissen Druck forciert“, sodass einerseits in den Sitzungen manche studentischen Leistungen als gelungene Beispiele vorgestellt werden konnten, andererseits auf Fehler für notwendige Korrekturen rechtzeitig hingewiesen werden konnte. Die Erfolgsquote lag über die Semester verteilt mit ansteigender Kurve zwischen 80 und 91 Prozent; die anonymisierten Rückmeldungen der Studierenden zu ihren Veranstaltungseindrücken waren vorwiegend positiv.

Unter den nachdenkenswerten generalisierenden Reflexionen, die Nemitz zur Wikipedia und zur skeptischen Haltung der Fachhistoriker ihr gegenüber notiert, gehört u. a., was er an Diskussionserfahrungen wiedergibt: „Es mag eine noch merkwürdigere Erfahrung sein, wenn ein Beitrag anstelle fachlicher Kritik, mit der man vielleicht umzugehen gelernt hat, wenig hilfreiche Äußerungen im Netzjargon auf sich zieht, worunter ‚LOL’ noch eine der harmloseren wäre. Idiosynkratische Codes, blasiert anmutende Hinweise auf das Regelwerk oder Belehrungen zum Schreibstil gehören zu diesen Strategien, die bisweilen eher dem Umgang zwischen Feldwebeln und ihren Rekruten denn dem ‚Web 2.0’ entsprungen zu sein scheinen.“

Den projekttypischen Rückzug auf „reine Fakten“oder einen sogenannten „neutralen Standpunkt“ konfrontiert Nemitz mit anscheinend standortgebunden divergierenden Sichtweisen zweier Wikipedia-Sprachsektionen an einem Beispiel aus dem Ersten Weltkrieg: „So vermeldet die deutsche Wikipedia eine der typisch statischen Schlachten an der Westfront des Ersten Weltkriegs tapfer als ‚Abwehrsieg der Deutschen’²³, während die französische Sprachversion den militärisch ergebnislosen Ausgang der Kämpfe nicht minder entschlossen als ‚Victoire française’²⁴ reklamiert.“ Die fachhistorische Auseinandersetzung mit der Wikipedia scheint Nemitz gleichwohl geboten: „Falls es je eine hegemoniale Deutungsmacht der professionellen Historikerzunft außerhalb der engen Fachgrenzen gegeben haben sollte, so ist diese damit (vermutlich) einem rapiden Marginalisierungseffekt ausgesetzt, was aus fachlicher Sicht alleine schon Anlass sein sollte, der Online-Enzyklopädie Aufmerksamkeit zu widmen.“

Ein Stimmungsbild aus dem Jahre 2014 zum Verhältnis von Wissenschaftlern zu Wikipedia auf Fragebogenbasis an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur präsentiert Andreas Kuczera. Untersuchungsabsicht war es, die zeitliche Entwicklung der Wikipedia-Nutzung im privaten und im beruflichen Bereich zu ergründen, damit verbundene Änderungen der Arbeitsweisen gegebenenfalls festzustellen sowie Auskünfte über die Bereitschaft zur Unterstützung bzw. Mitarbeit in der Wikipedia zu erlangen. Neben 44 vorwiegend im geisteswissenschaftlichen Bereich beschäftigten Akademiemitarbeitern (darunter 18 Frauen und 26 Männer) haben im Nachgang auch 96 Studierende (60 Frauen und 36 Männer) teilgenommen. Zwar haben von den Akademiemitarbeitern drei Viertel (34 von 44 Befragten) die Wikipedia nach eigenen Angaben von vornherein sowohl privat als auch beruflich genutzt. Doch wiesen einige Teilnehmer der Umfrage darauf hin, „dass sie die Wikipedia für berufliche Zwecke nur für eine erste Übersicht nutzen und anschließend Fachquellen zu Rate ziehen“; im Privatbereich hingegen hätten sie keine Bedenken bei der Nutzung der Wikipedia, etwa zur Unterstützung ihrer Kinder bei den Hausaufgaben oder in Fragen des Allgemeinwissens.

Wikipedia in der beruflichen Praxis zu zitieren, gaben lediglich 7 Prozent der Akademiemitarbeiter an; 89 Prozent dagegen betonten, Informationen aus der Wikipedia nochmals an anderer Stelle nachzuprüfen. Für den Einstieg in die wissenschaftliche Recherche rangiert Wikipedia bei den Mitarbeiter der Mainzer Akademie laut Kuczera erst an sechster Stelle. In der Wikipedia mitgearbeitet hat den Angaben zufolge ein gutes Viertel von den befragten Akademiemitarbeitern. Von diesen 13 Personen beteiligten sich zwei mit Klarnamen angemeldete, sechs unter Pseudonym und fünf unter IP.

Über die deutschsprachige Wikipedia und den spezifisch historischen Fachkontext hinausweisend, widmet sich der Beitrag von Frank Schulenburg der Darstellung eines 2009 gestarteten Programms der Wikimedia-Foundation in den USA zur gezielten Verbesserung von unterentwickelten Themenbereichen durch Kooperationen mit Universitäten. Dem zugrunde lag der Befund, dass die Wikipedia-Inhalte von einer Autorengemeinschaft stammen, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung zu 90% aus Männern, zu 54% aus Singles, und zu 49% aus Personen der Altersklasse bis 29 Jahre bestanden mit der Folge, dass die diesen Personenkreis interessierenden Themen weit stärker als andere in der Wikipedia zur Geltung kommen. Weibliche Schriftsteller etwa oder Orte in Afrika zählten zu den vernachlässigten Wikipedia-Themenfeldern. In der von der Foundation initiierten Kooperation mit Universitäten ging es dann vornehmlich darum, dem in der en-Wikipedia unterrepräsentierten und qualitativ für schwach befundenen Bereich der Politikwissenschaften aufzuhelfen. Anstelle schriftlicher Seminararbeiten sollten Studierende zu diesem Zweck Artikel für die Wikipedia schreiben und so zur Qualitätsverbesserung der Enzyklopädie beitragen. Ein Pilotprojekt unter Beteiligung von 40 Professoren und 800 Studierenden an 22 Universitäten – darunter Harvard und Berkeley – über jeweils zwei Semester hinweg erbrachte neue Artikelinhalte im Umfang von mehr als 5.600 Druckseiten; der Qualitätszuwachs wurde auf 64% taxiert.

Bei der Ausweitung dieses Programms auf unterdessen 30 andere Länder kam es zu unterschiedlichen Erfahrungen, so z. B. in Indien und Ägypten. Mittlerweile wird das „Wikipedia Education Program“ von einer eigenständigen Non-Profit-Organisation fortgeführt. Dabei setzt man für den Support etwa der Universitätsdozenten verstärkt auf die Entwicklung von Onlinetools anstelle menschlicher Ansprechpartner. Für alle Projekte im Bildungsbereich gilt laut Schulenburg, dass die Teilnehmer ihr an der Uni oder in der Schule erworbenes Wissen beim Artikelschreiben durch die Vermittlung an andere festigen und dabei nicht nur ihre Schreibfähigkeiten verbessern, sondern im kritischen Umgang mit der Wikipedia auch ihre Medienkompetenz schulen.

Einblicke in das archäologische Artikelsegment in der deutschsprachigen Wikipedia nimmt der Beitrag von Marcus Cyron. Dabei zeigt sich, dass die nur allzu oft beschworene Schwarmintelligenz, die sich in manchen Bereichen vielstimmig zur Geltung bringen mag, in weniger frequentierten Bereichen gar nicht anzutreffen ist, sondern dass dort schon der Ausfall eines besonders kompetenten und aktiven Wikipedianers dazu führen kann, dass nur mehr wenig vorankommt und die Qualitätssicherung vor kaum lösbaren Problemen steht. So geschehen vor allem in der ur- und frühgeschichtlichen, aber auch in der vorderasiatischen Archäologie. Relativ gut hingegen behauptet sich laut Cyron das archäologische Artikelangebot in der Ägyptologie – neben dem zu Sprache, Literatur und Geschichte Altägyptens; und archäologisch am umfänglichsten erschlossen stelle sich – ungeachtet aller qualitativen Binnendifferenzen – der Bereich der klassischen Antike dar. Auch für alle aktuellen wie auch ehemaligen Lehrstuhlinhaber im Fachbereich der Klassischen Archäologie existierten im deutschsprachigen Raum nunmehr Wikipedia-Artikel. Internationale Zusammenarbeit darüber hinaus habe das Limes-Projekt zwischen 2008 und 2012 angeregt und zu beachtlichen Erfolgen geführt. Wiederum weniger gut stehe es hinsichtlich archäologischer Artikelarbeit zum europäischen Mittelalter und zur Neuzeit, während Hauptkulturen und Hauptorte Altamerikas bereits eine Vielzahl von Artikeln aufwiesen.

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts der Wikimedia Deutschland mit dem Deutschen Archäologischen Institut hatte Cyron als „Wikipedian in Residence“ ebendort Gelegenheit, als Verbindungsmann die beiderseitigen Interessen und Vorstellungen zu transportieren und über die Arbeitsweisen in der Wikipedia zu orientieren. Weitere Kontakte fachlicher Art wurden 2011 mit der Veranstaltung „Wikipedia trifft Altertum“ und 2013 mit „Wikidata trifft Archäologie“ auf den Weg gebracht.

Mit Möglichkeiten einer automatisierten Auswertung von Wikipedia-Inhalten befassen sich Patrick Sahle und Ulrike Henny in ihrem Beitrag zu „Klios Algorithmus“. Angesichts einer herkömmlichen „kontemplativ-hermeneutischen“ Praxis der Geschichtswissenschaften („Lesen – Verstehen – Schreiben“), der gegenüber Verfahren quantifizierender historischer Forschung nur randständig zum Zuge gekommen seien, suchen Sahle und Henny im Zeitalter digital aufbereiteter Quellen und Wissensbestände den Werkzeugkasten der Geschichtsforschung mit neuen Instrumenten zu bestücken. Wikipedia könne dazu – im Sinne einer Datenbank historischen Wissens – als „Faktenbasis“ dienen, die Informationen zu historischen Ereignissen, Strukturen und Zusammenhängen liefert. Zu berücksichtigen sei, „dass die Wikipedia als Quelle historischer Fakten immer nur sekundär oder tertiär ist“ und auf vorhandene Literatur und deren Quellen zurückgehe. Im besten Fall bilde sie deren stabilisierten Konsens ab und liefere im Wege der Zusammenschau von verfügbaren Informationen einen eigenen „Mehrwert“. Zudem aber könne die Wikipedia mittels Verlinkungen als Ausgangspunkt für die Sammlung weiterer Informationen außerhalb ihrer selbst genutzt werden: z. B. hinsichtlich anderweitiger Webressourcen oder Normdaten.

Als geeignete Ansatzpunkte für eine systematische Datenextraktion aus der Wikipedia werden von Sahle und Henny u. a. wiederkehrende Artikelgliederungsmuster, Bilder, Links und Kategorien herangezogen. Die Kategorienauswertung wird am Beispiel „Historiker“ exemplifiziert, die sich in der deutschsprachigen Wikipedia der Erhebung nach zu 21.816 erfassten Personen summierten und unter diversen Untersuchungsgesichtspunkten gruppieren ließen. Auch die Wikisource- und Wikidata-Bestände kämen als lohnende Anwendungsbereiche für die automatisierte Auswertung in Betracht. „Wenn die Geschichtswissenschaft inzwischen auf dem Weg zu einer informationsverarbeitenden Disziplin ist, die sich zunehmend formalisierbarer Methoden bedient, dann ist die Wikipedia zumindest ein Hinweis darauf, wie auch andere Ressourcen und Quellen in der Zukunft nutzbar sein werden. Sie ist ein exzellentes Beispiel für einen Wissensraum im Big Data und für ein offenes, leicht zugängliches Informationsnetz.“ – Da der Referierende i. W. auf dem Ufer „Lesen – Verstehen – Schreiben“ zu Hause ist, verweist er für nähere Einblicke in die gemeinte Materie auf den Originaltext.
(Fortsetzung folgt) Barnos

WMF-Finanzen

WMF: Einnahmen (grün), Ausgaben (rot) und Vermögen (schwarz) 2003–2015

Die Wikimedia Foundation hat unlängst ihren Finanzbericht für das Finanzjahr 2014–2015 veröffentlicht. Die Einnahmen haben mit $75.8 Mio. ein neues Rekordniveau erreicht; die Ausgaben ($52.6 Mio.) erhöhten sich im Vergleich dazu nur wenig. Infolgedessen stieg das Nettovermögen der Stiftung im letzten Jahr um über $24 Mio. an.

Im Plan für das laufende Jahr 2015–2016 sind eine Erhöhung des Gesamtbudgets um 17% und Einnahmen von $73 Mio. vorgesehen, einschließlich $5 Mio. für die Anlage eines Stiftungsfonds. Der Jahresplan weist ferner darauf hin, dass die Stiftung versuchen wird, dieses Ziel um 20% zu überschreiten.

Nähere Einzelheiten finden sich in der aktuellen Ausgabe des Signpost in der englischen Wikipedia. AK, 7.11.

Rückblick auf die WikiDACH 2015

Wiki-Loves-Monuments-Ausstellung auf der WikiDACH
Sessionplan
Vom 30. Oktober bis zum 1. November 2015 fand im Schweriner Schloss auf Einladung des Landtags Mecklenburg-Vorpommern das BarCamp WikiDACH 2015 statt. Unter den 30 Teilnehmern aus Deutschland und Österreich waren langjährige Autoren und Neulinge, Autoren von Wikipedia und WikiVoyage sowie Fotografen von Wikimedia Commons. Immerhin 10 % der Teilnehmenden waren Frauen. Im Open Space sahen mehr als 45 Besucher die Ausstellung zu Wiki Loves Monuments 2015 in Deutschland, sprachen mit Teilnehmern, nahmen sich Broschüren mit oder sahen beim Edit-a-thon zu. Drei Mitglieder der nichtkommerziellen Zertifizierungsstelle CAcert erklärten und diskutierten in ihrem Stand Aspekte der Internetsicherheit.

Der Konferenzteil fand in mehreren Besprechungsräumen des Landtags im denkmalgeschützten Schloss statt. Themen der 13 Sessions waren unter anderem die Geschichte des Schweriner Schlosses, die Einrichtung eines Leuchtfeuerverzeichnisses, die Vorstellung von WikiVoyage, bezahltes Schreiben in der Wikipedia, die Vorstellung des KulturGuides mit WikiMaps für Mecklenburg-Vorpommern, wie Wiki-Kommunikation die Welt verändern wird oder wie man Internetkommunikation durch Verschlüsselung mit S/MIME absichern kann. In spontanen, zum Teil ausgedehnten Diskussionen der Teilnehmer untereinander ging es unter anderem um den Film „Die dunkle Seite der Wikipedia“, die Bestimmung von Vögeln, die Balance zwischen Macht und Schutz der Privatsphäre von Administratoren und die Frage, wie viele Türme das Schweriner Schloss tatsächlich hat.

In einer Abschlusssession wurden Kritik und Lob geäußert. Negativ wurden das zu wenige Essen am Sonntag und das schwächelnde WLAN im Open Space genannt. Positiv fiel unter anderem auf, dass es keine Quiche gab und dass es ein sehr breites Spektrum an Vortragsthemen gegeben hat. swa 6.11.

Der Wikipedia-Stapellauf zum Historikertag –
das Buch zur Zwischenbilanz

Nun liegt sie also gedruckt vor, die Nachbereitung der ersten Wikipedia-Sektion auf einem Historikertag – ein Ereignis für sich, denn dass Wikipedia ins Verhältnis zu einer einzelnen Wissenschaftsdisziplin gesetzt wird, kommt in Buchform nicht alle Tage vor. Mag sein, dass der Ganser-Komplex diesbezüglich auch etwas hervorbringt, aber in gut historiographischer Praxis hoffentlich erst, wenn das Ganze solide abgehangen ist...

Im Grußwort zu dem von Thomas Wozniak, Jürgen Nemitz und Uwe Rohwedder herausgegebenen Band „Wikipedia und Geschichtswissenschaft“ wünscht sich Tim Moritz Hector als Wikimedia-Vertreter eine offene Diskussion mit projektbelebender Wirkung. Dafür sei nun hier der Einstieg ermöglicht, wobei ich mich hauptsächlich solchen Aspekten eigener Präferenz zuwende, die nicht bereits in diesem Kurierbeitrag sowie in dieser und jener Ergänzung hinreichend behandelt worden sind. Wer sich im Original selbst umsehen möchte, kann sich von hier aus vorarbeiten.

In Ziko van Dijks Einstiegsbeitrag heißt es zum Problem der Allgemeinverständlichkeit mancher Wikipedia-Artikel: „Auch Wikipedianer erliegen oft der Versuchung, sich gestelzter als nötig auszudrücken.Wenn sie sich dann über eine Formulierung streiten, so greifen sie meist auf die Fachliteratur zurück. Auf diese Weise gerät leicht Fachsprache in die Wikipedia.“ Nicht ein Leser stehe dem Wikipedianer beim Schreiben hauptsächlich vor Augen; der Adressat sei vielmehr ein anderer fachkundiger Wikipedianer, vor dessen kritischem Auge die jeweilige Formulierung standhalten müsse. Wer sich in der Wikipedia um Verständlichkeit bemühe „und dabei in gewissen Grenzen vereinfacht oder auswählt, muss manchmal geradezu mit Beschimpfungen rechnen.“ Merke also: Eine lediglich geborgte, nur scheinbar wissenschaftlich grundierte Autorität führt zu nichts Gutem.

Peter Hoeres wirft u. a. die Frage auf, wie Anonymität bzw. Pseudonymität die Geschichtserzählungen in Wikipedia verändern. „Vor allem stellt sich aber die Machtfrage: Wer darf überhaupt was erzählen, wer entscheidet darüber?“ Aus dem Sichterstatus ergebe sich die Macht zur Errichtung von Artikelerbhöfen, wo von einzelnen Sichtern über die Fortentwicklung von Artikeln bestimmt werde. (Als Beispiel wird der Krefelder Appell angeführt.) Einzelne Benutzer hätten nur geringe Chancen zur Einstellung von Forschungsmeinungen, da stets ein Sichter die Änderungen und die Kritik annehmen müsse beziehungsweise rückgängig machen könne. Administratorenmacht werde vorrangig nach Arbeitsintensität und Konformität zu bestehenden Artikel- und Sichterpräferenzen verliehen. Letzteres führe dazu, dass nicht Wissen, Expertise und (wissenschaftliche) Redlichkeit die Hauptrolle spielten, sondern dass Sichter und Administratoren ihre Wikipedia-Rechte zur geschichtspolitischen Artikelpflege nach eigenem Gusto gebrauchten und auch zur Diskreditierung und zur Denunziation von Realpersonen der Offline-Welt nutzten. (Als Beispiele für eine unausgewogene biographische Darstellung benennt Hoeres die Artikel über Horst Möller, Lothar Höbelt, Reinhard Kühnl, Hannes Heer, Jürgen Kaube und Inge Viett.)

Diskussions- und Artikelseiten erscheinen Hoeres als getrennte Welten: Der Artikel bleibe oft ungeachtet aller Argumente auf der Diskussionsseite fixiert. „Dies liegt daran, dass sich neue Gärtner der Rhizome bemächtigen, hier nach eigenem Gutdünken jäten und stechen, also sichten (‚freigeben’) und sofort sichtbar ändern beziehungsweise ‚rückgängig machen’ können.“ Bei „populären“ Artikeln mit vielen Bearbeitern führe der kollaborative, anonyme und iterative Bearbeitungsmodus zu sprunghaften und ungeordneten Schreibweisen. Niedrige Einstiegshürden zeigten sich nur bei eher randständigen Spezialthemen, wo sich auch der traditionelle auktoriale Erzählstil behaupten könne. Die Verwissenschaftlichung biographischer und historischer Artikel in der Wikipedia sei zugunsten einer „Popular History“ steckengeblieben. „Die meisten historisch relevanten Artikel sind aber so vermachtet und fixiert, dass selbst für Fachleute mit erheblichem Wissen und Können kaum mehr Chancen für substantielle Beiträge bestehen.“ Als qualitätsverbessernde Konsequenzen gibt Hoeres die Einübung einer digitalen Quellenkritik, Klarnamenpflicht und ein von Wissenschaftlern getragenes Peer-Review-Verfahren zu bedenken.

„Jeder benutzt sie, keiner zitiert sie“, erinnert Thomas Wozniak in seinem Beitrag zur Rolle der Wikipedia in Forschung und Lehre. Das gängige Wikipedia-Selbstbild mit seiner Ausrichtung auf eine lediglich zusammenfassende Darstellung des gedruckten/publizierten Forschungsstandes bezweifelt er, „denn der in Wikipedia angestrebte sogenannte ‚Neutrale Standpunkt’ (NPOV) führt gerade zu einer notwendigen Abwägung der bisherigen Forschungspositionen und damit durch die eigene Gewichtung zu einer eigenständigen Darstellungsleistung. Das Abwägen, die Entscheidung über die Reihenfolge der eingebrachten Informationen, die Verknüpfungen der ‚Fakten’, die Entscheidung über Aufnahme/Ablehnung von Forschungsliteratur, dies sind alles zitierfähige Autorenleistungen.“

Als bis dato noch zu wenig bekannte und thematisierte Achillesferse der Wikipedia sieht Wozniak das Begriffspaar „Theoriefindung“ und „Theorieetablierung“ an, die als eigenständige wissenschaftliche Forschungsleistung in unserem Rahmen für unzulässig gehandelt werden, was mit dem Verbot der Einbringung von historischen Originalquellen als Belegen einhergehe. Dies liefe strenggenommen darauf hinaus, dass nur Handbuchwissen umformuliert und zusammengefasst werden dürfte. Die Rekonstruktion der hiesigen Genese des Begriffskomplexes „Theoriefindung/-etablierung“ führt Wozniak zu dem Ergebnis, dass es sich um „eine kollaborative Kreation der deutschsprachigen Wikipedia-Community aus dem Herbst des Jahres 2003“ handelt. Derartiges künftig systematisch zu untersuchen, sieht er als Aufgabe der Wikipedistik, einer speziellen Forschungsdisziplin, deren bisherigen Ertrag er einzelnen Untersuchungsfeldern zuordnet.

Was nun das Zitieren der Wikipedia betrifft, konstatiert Wozniak, dass man im juristischen Bereich dazu anscheinend bereits klarere Vorstellungen hat als in der Wissenschaftsszene. Die Empfehlung von Ass. iur. Ralf Zosel zielt auf die Einbindung von Permalinks, etwa nach folgendem Muster: „Wikipedia, Stichwort ‚Gerhard Käfer’,Version vom 17.04.07, 13:16 Uhr, abrufbar unter http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gerhard_Käfer&oldid=30628348”. Wozniak selbst plädiert für folgende Zitiervoraussetzungen: „Artikel, für die diese drei Bedingungen erfüllt sind, das heißt, der Klarname des Autors ist bekannt, der Autor ist quantitativ für mindestens 83 Prozent des Textes verantwortlich und zum Zeitpunkt einer Begutachtung steht der Autor dafür ein, dass diese Artikelversion qualitativ korrekt ist, wären ausführlich und wissenschaftlich korrekt zitierfähig.“
(Fortsetzung folgt) Barnos

Deepcat verfügbar

Seit gestern steht das neue Gadget Deepcat zur Verfügung. Mit Deepcat ist es möglich, direkt über die Suchfunktion des Wikis Artikel in einem Kategorien-Teilbaum oder in einer Kategorien-Schnittmenge zu finden. Eine beispielhafte Anwendung für die Suche in einem Kategorien-Teilbaum wäre eine Suche, die auf alle Artikel, die in einer Unterkategorie der Kategorie:Physik stehen, beschränkt ist. Die Kategorien-Schnittmengensuche ermöglicht es, die Suche auf Artikel zu begrenzen, die in zwei Teilbäumen enthalten sind, also beispielweise in den Kategorien Kunstgeschichte und Maler – oder einer ihrer Unterkategorien.

Um das Gadget zu nutzen, muss es derzeit noch manuell ins Benutzerjavascript eingebunden werden – und steht somit nur angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Nach der einmaligen Installation wird die Deepcat-Suche über das Schlüsselwort deepcat:, gefolgt vom jeweiligen Kategorien-Namen, eingeleitet. Die Suche ist auf maximal 70 zu durchsuchende Kategorien und eine maximale Suchtiefe von 15 Kategorien beschränkt. Eine Anleitung zur Installation sowie einige Beispielabfragen finden sich auf der Hilfeseite: Hilfe:Suche/Deepcat.

Das Gadget wurde von Wikimedia Deutschland entwickelt und war einer der Technischen Wünsche 2013.

Kommentar des Verfassers: Die Entwicklung einer MediaWiki-nativen Möglichkeit, intensive Suchen im Kategorienbaum auszuführen, halte ich für sehr begrüßenswert. Erste Tests von Deepcat haben gut funktioniert und die erwarteten Ergebnisse zurückgeliefert. Leider sind die oben genannten Beschränkungen bei größeren zu betrachtenden Teilbäumen schnell erreicht; eine solche Ressourcenbeschränkung ist fürs Erste allerdings nachvollziehbar. Die vielfältigen Möglichkeiten des externen Tools CatScan 3.0 kann Deepcat nicht leisten, doch Deepcat wirkt wie ein sehr gelungener erster Schritt. Die sukzessive Entwicklung weiterer Suchmöglichkeiten und ein Konzept, die sehr strikten Beschränkungen ausweiten zu können, wären begrüßenswert. Vielen Dank für die Entwicklung dieses Tools! YC, 03.11.

Ergänzung: Die Abfrage funktioniert jetzt auch auf Wikimedia Commons, sowie auf vielen anderen Wikis. In der mobilen Ansicht ist die Abfrage nicht möglich, man kann es aber umgehen indem man auf mobilen Geräten auf die Desktop-Ansicht (“klassische Ansicht”) umschaltet. Fehlermeldungen können auf der speziell dafür angelegten Seite gemeldet werden. Vielen Dank für den Artikel und alle bisherigen und zukünftigen Rückmeldungen. Viel Spaß mit Deepcat! - KO (WMDE), 03.11.

Zu Gast bei der DFG

Die Geschäftsstelle der DFG in Bad Godesberg.

Manchmal geht das Schicksal interessante Wege. Vor einigen Monaten beobachtete ich, wie es in einem Artikel zu ein paar Problemen kam. Eine neuere Autorin hatte Probleme in einem Artikel, die Lage war knapp vor einer völlig unnötigen Eskalation. Da nachvollziehbar war, wer hinter der Adresse stand, wandte ich mich an diese Person, eine Mitarbeiterin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), und erklärte ihr, warum ihre Änderungen nach unseren Regeln nicht ganz passten. Manchmal reichen so einfache Schritte. Aber in diesem Fall entwickelte sich daraus mehr als nur die Beruhigung der Situation. Eine einfache Erklärung reichte vollkommen aus, somit war der Eindruck der Willkür aus dem Weg geräumt und eine Autorin weniger verprellt.

Und so verabredeten wir, in der Zentrale der DFG in Bonn einen Wikipedia-Einführung durchzuführen. Gestern war es nun soweit. Zu einer Einführung fanden sich etwa 20 Mitarbeiter der DFG ein. An meiner Seite hatte ich meine schon vielfach bewährten und erfahrenen Mitstreiter Jonathan und den Hexer. Nachdem ich einleitend etwas zur Geschichte der Wikipedia, ihren Grundsätzen und der Mitarbeiter-Struktur erzählt hatte, schloss sich der Hexer mit einem Beitrag zur inneren und äußeren Struktur der Wikipedia an. Jonathan schloss mit einer Vorstellung der Schwesterprojekte, ein Schwerpunkt lag auf Commons, Wikidata und Wikisource. Sehr interessant war die anschließende Diskussion, bei der etwa die Frage nach dem Verhältnis zwischen den ehrenamtlichen Beiträgern und der Wikimedia Foundation gestellt wurde. Alles in allem waren die Fragen sachlich-kritisch, ohne je negativ zu werden. Das Interesse daran, wer hinter diesem Projekt steht, war spürbar. Nach einer Pause schloss sich ein weiterer, praktischer Teil mit einer Einführung in die Bearbeitung der Wikipedia an. Hier war die Gruppe schon etwas kleiner, sechs interessierte Mitarbeiter der DFG hatten sich eingefunden.

Alles in allem war der Tag, soweit wir es beurteilen können, ein großer Erfolg. Von Seiten der DFG-Mitarbeiter erfuhren wir sehr positive Bestätigung. Vielleicht war es ja nicht das letzte Mal, dass die DFG und Wikimedia-Community etwas gemeinsam gemacht haben. An der Stelle auch noch einmal Dank an Jonathan und den Hexer für deren tatkräftige Unterstützung. MC, 3.11.

5 Millionen englische Artikel

Aktuelles Logo der engl. Wikipedia

Der offizielle fünfmillionste Artikel in der englischsprachigen Wikipedia behandelt Persoonia terminalis (en), einen ostaustralischen Strauch. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Kurier-Artikels ist das Lemma hier noch ein roter Link, aber das wird sich erfahrungsgemäss schnell ändern. Das exotische Nischenthema ist dabei typisch für die Artikel, die in der Wikipedia jetzt noch entstehen – und das gilt nach Ansicht des Unterzeichneten auch bereits für die deutschsprachige, die „erst“ bei 1.870.955 Artikeln angelangt ist. Einerseits werden Nischen gefüllt, Artikel über wenig bekannte Pflanzenarten oder vergriffene Romane geschrieben, über die gewiss auch einige Leser froh sind, die aber nie hohe Abrufzahlen erreichen werden. Andererseits entstehen Artikel aus aktuellem Anlass wie gerade Kogalymavia-Flug 9268, die nur für kurze Zeit hohe Aufmerksamkeit generieren. Die grossen enzyklopädischen Dauerbrenner, die den klassischen Bestand eines Konversationslexikons ausmachen, sind aber längst vorhanden, in allen Bereichen - ob man sich nun über den Mond informieren möchte, über die Titanic oder über die Beatles, ein Artikel existiert garantiert und meist in annehmbarer Qualität. Es ist daher auch nicht erstaunlich, dass es stets schwieriger wird, neue Wikipedianerinnen und Wikipedianer zu finden - ganz unabhängig von Fragen des Klimas und der zunehmenden Komplexität des Systems fühlen sich sicher auch einfach weniger von den noch bestehenden Lücken angesprochen als von jenen, die zum Allgemeinwissen gehörten.

Wird die deutschsprachige Wikipedia die Marke von 5 Millionen Artikeln trotzdem auch eines Tages erreichen? Ist das überhaupt noch eine wichtige Frage? Vielleicht ist das Feiern solcher zahlenbasierter „Meilensteine“ inzwischen obsolet und wir sollten mehr auf Qualitätsfragen achten? Nehmen wir diese fünf Artikel, erhalten durch die Funktion „Zufällige Seite“: Robin Anderson – eine australische (Zufall!) Regisseurin mit der IMDb als einzigem Beleg. Chrysostomus-Anaphora, ein belegloser Stub über eucharistische Hochgebete. U23-Leichtathletik-Europameisterschaften 2007, ein Artikel, der im Wesentlichen aus dem Medaillenspiegel besteht – Fliesstext über den Verlauf der Meisterschaften fehlt. Wiadro – ein anscheinend gut mit Literatur belegtes Artikelchen über ein polnisches Volumenmass für Flüssigkeiten, aber mehr kann man zum Thema nicht schreiben? Man könnte sich z.B. fragen, wo genau und in welchem Zeitraum das Mass Verwendung fand, oder für die Etymologie des Namens interessieren... Água de Pau, eine Gemeinde in Portugal – den grundsätzlich begrüssenswerten Stub hätte so auch ein Bot anlegen können. – Wir wissen es alle, der vorhandene Artikelbestand ist ungeheuer verbesserungsfähig. Es macht dabei (auch mir) oft mehr Spass, einen Artikel zu einem Nischenthema anzulegen, das einem am Herzen liegt. Aber vielleicht sollten wir uns inzwischen doch etwas mehr auf die Pflege und Verbesserung des Bestehenden als auf die nächste und wieder nächste Million Artikel konzentrieren? Gestumblindi, 1.11.

Die Gewinner stehen fest

Sowohl im Wikipedia:Schreibwettbewerb wie im parallel laufenden Miniaturenwettbewerb wurden heute die Gewinner deklariert.

Ob Kratos in God of War

Den Herbstschreibwettbewerb konnte dabei der Autor HilberTraum mit seinem Artikel zu dem Computerspiel God of War für sich entscheiden, womit zum ersten Mal in der Schreibwettbewerbsgeschichte ein Artikel zu einem Computerspiel gewann. Er konnte sich dabei knapp gegenüber den Artikeln Hermann Aubin von Armin P., der Präsidentschaftswahlen in Chile 2009/2010 von DerGrobi und Osedax von Martin-rnr durchsetzen. Die Jury lobt den Artikel als einen mustergültigen, vollständigen Artikel über ein Videospiel, der sprachlich sehr gut gelungen und in der Struktur vollkommen nachvollziehbar ist. Er verliert sich nicht in Details und ist redundanzfrei. Herzlichen Glückwunsch!

… oder die Hunde in Doubtful Crumbs – beide sind ein Gewinn für die Wikipedia.

Den Miniaturenwettbewerb führt der Artikel zu dem Gemälde Doubtful Crumbs von Felistoria an, die 13 Stimmen auf den Artikel vereinen konnte. An zweiter Stelle folgt die Burg Ligist von Liuthalas mit 11 Stimmen, an dritter Stelle steht der Artikel zur Demonstration Mensch sein in Österreich von Meister und Margarita. Der Autor bedankt sich bei allen Teilnehmern und Juroren beider Wettbewerbe, die im Zusammenspiel für zahlreiche neue Artikel und Überarbeitungen während des Wettbewerbszeitraums geführt haben.AR, 31.10.

Nachtrag: Armin P. erreicht damit zum vierten Mal in Folge den zweiten Rang im Schreibwettbewerb und zum sechsten Mal in Folge das Podium dieses Wettbewerbs. Eine einmalige, unfassbare Leistung. Chapeau und Danke. MC, 31.10.

Noch ein Nachtrag: Andreas Werle hat mit Heinrich IV., Teil 1 den Publikumspreis des aktuellen Schreibwettbewerbs gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! TAM, 2.11.

In einer Stunde zum Wikipedia-Autor

Keine Theorie, nur Praxis. Und nach einer Stunde haben alle Teilnehmer das Erfolgserlebnis, selbst einen Beitrag zur Wikipedia geleistet zu haben.

Schon seit Anfang 2015 halten Münchner Wikipedianer Referate und Einführungen in der Zentralbibliothek unserer Stadtbücherei. Am 24. Oktober fand der erste Autoren-Workshop im Multi-Media-Studio der Bibliothek statt. Frühere Münchner Workshops hatten mit einem Referat angefangen, Erklärungen über Wikipedia, die Website, Lizenzen und so weiter.

Zentralbibliothek im Gasteig. Schlaier, cc-by-sa 3.0.

Dieses Mal hatten wir einen harten Zeitrahmen: Maximal zwei Stunden, keine Minute länger, weil die Bibliothek dann schloss. Deshalb nutzten wir das Konzept One-shot Wikipedia als Vorbild, das die Universitätsbibliothek des College of New Jersey in Ewing, NJ entwickelt und in einem Fachaufsatz[1] vorgestellt hatte.

Für unser Pilotprojekt nahmen wir uns nur den Teil, der sich direkt auf Wikipedia bezieht. Wir konnten beim ersten Durchgang noch nicht das ganze Konzept anwenden. Für Frühjahr 2016 planen wir einen zweiten Durchgang, bei dem wir den Zeitbedarf besser einschätzen können und dann auch weitere Teile des Konzepts umsetzen wollen.

Der Ablauf: Die Teilnehmer legen einen Account an und schreiben einige Sätze auf ihre Benutzerseite. Es folgt der library sprint. Vor dem Multi-Media-Studio stehen Regale mit Kunstbüchern, benachbart ist die Geographie. Die Teilnehmer können sich einen der beiden Bereiche aussuchen und gehen mit Wikipedianern an die Regale. Jeder Teilnehmer wählt ein Buch zu einem Thema aus, zu dem er einen Bezug hat, und alle kehren zu den Rechnern zurück. Dann schlagen die Teilnehmer in ihrem Buch ein Kapitel oder eine Seite auf und rufen den dazu passenden Wikipedia-Artikel auf. Sie suchen sich im Buch eine Aussage, die im Artikel fehlt, klicken auf Bearbeiten und verfassen einen Satz hinzu. Zum Schluss schreiben sie eine Fußnote als Beleg.

Lerninhalte: Das Schreiben der Benutzerseite vermittelt einen ersten Schritt der Formatierung und die Vorschau. Die Arbeit an einem realen Artikel vermittelt praktische Erfahrung, Einblick in die Artikelstruktur und Quellcode. Der Beleg vermittelt die Bedeutung von Belegen und die Belegformate. Weitere Grundsätze: Man kann alles aus dem Quellcode anderer Artikel lernen und Lösungen für eigene Aufgaben abschauen. Niemand kann Wikipedia kaputt machen, alles lässt sich wieder herstellen. Gesichtete Versionen als kleine Einführung in die Qualitätssicherung der Wikipedia.

Ziele: Vor allem geht es um das Gefühl, einen bleibenden Beitrag in die Wikipedia geschrieben zu haben.h-stt 26.10.

  1. John Thomas Oliver: One-shot Wikipedia: An edit-sprint toward information literacy. In: Reference Services Review, Vol. 43 No. 1 (2015), S. 81–97 DOI: 10.1108/RSR-10-2014-0043

Wäre nicht weniger mehr?

Schon gemerkt? Durch interne Aufgeregtheiten und übereifrige Artikelbearbeitungen machen wir in der Wikipedia eigentlich randständige Politiker, Publizisten oder Wissenschaftler größer als sie sind, zumindest was das Volumen der entsprechenden Personenartikel angeht. Und gelegentlich handeln wir uns damit deftigen Ärger ein.

Das jüngste Beispiel ist die sogenannte Causa Ganser. Da gibt es also in der Schweiz einen studierten und auch promovierten Historiker, der als wissenschaftlicher Publizist agiert, das ganz geschickt, und umstrittene Positionen zu geopolitischen Themen vertritt. Die Zahl seiner Monographien macht ihn unzweifelhaft enzyklopädisch relevant, jedenfalls nach unseren Kriterien. Also entsteht ein Personenartikel über ihn. Und dann geht's los.

Eine wissenschaftliche Rezeption seiner Arbeiten gibt es kaum, er ist ja auch eher ein Sachbuchautor. WP-Autoren stellen erst die relativ randständigen Positionen Gansers ausführlich dar und versehen die dann sammelwütig mit kritischen Aussagen, wobei die Belege, mangels wissenschaftlicher Rezeption, aus diversen Zeitungsartikeln stammen. Je mehr, desto besser. Als wenn die kritische Anmerkung eines FAZ- oder NZZ-Journalisten enzyklopädisches Gewicht hätte. Wenn genügend solcher Schnipsel beisammen sind, steht da ein relativ großer, sehr kritischer WP-Artikel über einen relativ unbedeutenden Sachbuchautoren. Funktioniert so enzyklopädische Arbeit? Wäre nicht weniger mehr? Zumindest was den Anspruch an eine Enzyklopädie angeht.

Manchmal wehren sie sich - oder lassen sich wehren. Für große (verständliche) Empörung in der WP sorgte ein sogenannter Dokumentarfilm zur Causa Ganser, Die dunkle Seite der Wikipedia. Darin gibt es viele blödsinnige Angaben über das Funktionieren der Online-Enzyklopädie, allerlei bedenkenswerte Kritik an der übereifrig ausgebreiteten Kritik (im Film wohl eher Diffamierung genannt) und schließlich die Offenlegung von (angeblichen) Klarnamen der Artikel-Hauptautoren, die unter ihrem WP-Benutzernamen, also pseudonym, editiert hatten. Eine grobe Mißachtung der WP-Anonymität. Nur gilt das Gebot, die Anonymität von WP-Autoren zu wahren, nicht außerhalb der WP. Einer, der im WP-Personenartikel mit komprimierter Kritik überzogen wird, hat ein nachvollziehbares Interesse daran, zu erfahren, wer denn die Menschen waren, die das betrieben. Und schon haben wir den Salat.

Das wäre mit mehr Ruhe und Gelassenheit bei der Darstellung des Daniele Ganser wohl so nicht passiert. Unaufgeregtheit ist eine gute Basis für enzyklopädische Arbeit, besonders und gerade, wenn es um die Darstellung von umstrittenen Randfiguren in Politik, Publizistik und Wissenschaft geht. oet, 26.10.

Die Gewinner von Wiki Loves Monuments 2015 Deutschland

Zum internationalen Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments 2015 wurde eine ungeheure Menge an Bildern hochgeladen: Rund 39.000 Bilder von geschützten Denkmalen brachen den Rekord des Vorjahres allein in der deutschen Sektion. Darunter waren Aufnahmen von hohem dokumentarischem und einige von herausragendem ästhetischen Wert.

Dank einer fleißigen Vorjury, die in diesem Jahr erstmals im Einsatz war, mit über 250.000 abgegebenen Bewertungen konnten der Jury die besten Fotos mit Unterstützung der fotografischen Experten Magrit Hankel-Püntener und Harald Schmitt vorgelegt werden. Dies waren insgesamt 833 Bilder mit einer durchschnittlichen Vorjurybewertung von mindestens 3,2 Sternen sowie einige weitere Bilder, die den Jurymitgliedern besonders positiv aufgefallen waren. Die Jury wählte dann gemeinsam aus diesen die 100 besten Bilder aus, von denen wiederum die folgenden 10 an den internationalen Wettbewerb weitergeleitet werden:

Die Abstimmungen zu den Bildern an der Spitze waren kontrovers und spannend, das Ergebnis enthält dennoch keine Kompromissbilder und wird sicherlich auch zu weiteren polarisierenden Diskussionen führen. Für die Jury, wgs, 21.10.

Änderung: Das zunächst als Sieger präsentierte Bild entpuppte sich als Fotomontage und wurde von der Jury nachträglich disqualifiziert. swa, 26.10.15

Wikipedia und Bildungsinstitutionen – ein Bericht aus Wien

Versuche einer Verhältnisbestimmung sind nichts Neues, wobei bekanntlich oft mehr geredet als getan wird. In Österreich sind diesbezüglich in den letzten zwei Jahren tragfähige Konzepte gewissermaßen organisch gewachsen - wir haben Vieles einfach ausprobiert und mit unseren direkten Erfahrungen immer weiterentwickelt.

Vor zwei Jahren, im Herbst 2013, organisierten Karl Gruber und Hubertl den ersten Wikipedia-Schulworkshop im Akademischen Gymnasium in Graz, dem dann gleich im Frühjahr 2014 weitere Schulen folgten. Nicht nur wurde ein eigenes Regio-Wiki aufgebaut, es begann auch eine umfangreiche Infotour zu verschiedensten Veranstaltungen, eine Einladung nach der anderen wurde wahrgenommen. Es gab Vorträge bei der UNO in Wien, die zu einer Einladung nach New York führte, die aber aus sehr trivialen Gründen nicht zustande kam. Trotzdem waren aber die wirklichen Highlights neben den Schulen auch die Feuerwehrhistoriker aus Niederösterreich, eine Konferenzteilnahme an der Universität Surrey, ein intensiver Schulworkshop von Manfred Kuzel im Bereich der Neuen Mittelschule, ein Wikipedia-Tag im Vorfeld des 23. Cochrane-Colloquiums in Wien, insgesamt eine bunte Mischung. Jede einzelne Veranstaltung aufzuzählen würde diesen Rahmen sprengen. Insgesamt erreichten wir deutlich über 700 Personen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlicher Bildungsstufen. Es gab dann auch die ersten Gespräche mit der Uni-Wien, der erste Wikipedia-Tag im März 2014 am Juridicum. Ein Heimspiel für Hubertl. Seit heuer gibt es auch die erste Wikimedia-Partnerschule in Österreich.

Insgesamt war es aber doch Neuland für uns, denn wir waren uns über die Rolle, welche wir als Wikipedianer gegenüber den Universitäten einnehmen können, nicht wirklich im Klaren. Nur eines war uns klar: Wir müssen das alles unter einen Hut bringen, ohne unsere Position als unbezahlte Freiwillige zu verlassen. Zu unserer Freude wurden wir als Vertreter von Wikipedia doch ernster genommen, als wir es uns erwartet haben. Nicht zu unterschätzen war und ist aber auch die Hilfestellung von Wikimedia Österreich, das aber nicht nur durch die Übernahme von Reisekosten, sondern auch durch Motivation und Trost, wenn einmal etwas nicht so gut ging.

Die Ausstellung im Lesesaal der Universitätsbibliothek.

Die Einladung, eine Lehrveranstaltung des Instituts für Politikwissenschaften an der Uni Wien im Sommersemester 2014 zu begleiten, haben wir angenommen, aber mussten dann feststellen, dass sie dann in unserem Sinne nicht erfolgreich war. Ein Rückschlag, deren triviale Ursache wir aber sehr rasch erkannten. Mit dieser Erfahrung im Hinterkopf wurde dann im Sommersemester 2014 die zweite Lehrveranstaltung unter der Leitung von Hubertl begonnen, in der von der Uni-Wien durch den Lehrveranstaltungsleiter von vornherein klare Aufgabenbereiche, Ziele und eigenständige Positionen eingefordert und auch eingeräumt wurden – um den Fehler der ersten Lehrveranstaltung nicht zu wiederholen. Das führte zu einem systematischen Aufbau unserer Arbeitsweise, den wir dann auch in Wikiversity umgesetzt haben. Wir sind mit unserem Format inhärenter Teil der Lehrveranstaltung, die Aufgabenstellung war und ist fast zur Gänze auf das Erarbeiten von Wikipediaartikeln ausgerichtet, die Beurteilung der Studenten erfolgte ausschließlich über die geleisteten Arbeiten in Wikiversity. Öffentlichkeitsarbeit, wie z. B. eine dreimonatige Ausstellung im Lesesaal der Universitätsbibliothek als Teil der Lehrveranstaltung sowie gemeinsame Exkursionen ergänzen das Programm. Das Format selbst ist auf jegliche andere Lehrveranstaltung übertragbar.

Natürlich war es uns klar, dass man nicht einfach nur etwas fordern kann, man muss im Gegenzug auch etwas bieten. Unser Grundanliegen war es, dass die Studenten das System Wikipedia nicht nur als eine möglichst schnell zu überwindende Aufgabe kennenlernen, die man danach wieder abschüttelt, sondern sich selbst als Teil einer dauerhaften, lebens- und lernbegleitenden Informationsquelle zu begreifen. Die eigene Verantwortlichkeit für den Erfolg von Wikipedia soll durch Mitgestaltung guter Inhalte verstanden werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, sieht dieses von uns entwickelte Format vor, die Lehrenden gänzlich von der organisatorischen Tätigkeit in Wikiversity zu entlasten, dafür aber das Hauptaugenmerk auf die unmittelbare, persönliche Betreuung der Studenten über den Verlauf eines ganzen Semesters zu legen. Die Beziehung zu den Studenten wird, was die Aufgabenstellungen bzgl. der zu erarbeitenden Artikel betrifft, fast vollständig vom Wikipedia-Lehrgangsleiter und den beteiligten Wikipedianern übernommen, welche jeweils die Rolle eines Tutors oder Tutorin einnehmen. Bei dieser einen, zweiten Lehrveranstaltung waren es 17, welche dabei geholfen haben – bei einer Studentenzahl von 32. Die Aufgabe der Tutoren unterschied sich kaum von der Arbeit eines Mentors in Wikipedia, es bedurfte keinerlei eigene Einschulung. Allerdings hat diese Lehrveranstaltungsbetreuung seine Grenzen dahingehend, dass die Tutoren inhaltlich nicht in die Arbeiten der Studenten eingreifen. Das ist Aufgabe des universitären Lehrgangsleiters. Die Betreuungsquote liegt bei einem Tutor für jeweils zwei Studenten. So etwas, wie der Dekan des Instituts bei der Abschlussveranstaltung im Juni scherzhaft feststellte, was man zuletzt möglicherweise im 16. Jahrhundert hatte. Der Dank an diese Wikipedianer sei auch an dieser Stelle hiermit ausgesprochen!

Dieses Konzept hat sich als so erfolgreich herausgestellt, dass die Universität Wien, in diesem Fall das Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften, diese Lehrveranstaltung prolongiert hat, voraussichtlich werden wir bis zum Wintersemester 2016 dieses Programm über vier Semester durchgehend weiterführen.

Edit-a-thon

Inzwischen betreuen wir an der Uni Wien parallel bereits eine weitere Lehrveranstaltung, dieses Mal am Institut für Geschichte, welche nach demselben Muster abläuft, dieses Mal sind es höhersemestrige Studenten, welche Geschichte als Lehrfach studieren. Ein Edit-a-thon, der von Funke nach einem ganz neuen Konzept entwickelt wurde, führte bereits nach zwei Stunden zu einem gemeinschaftlich geschaffenen Artikel. Ein sofort sichtbarer Erfolg, der bei den Studenten und den anwesenden Professoren Begeisterung auslöste.

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Die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien veranstaltete letzte Woche einen ganzen Wiki-Tag, der von hochrangigen Angehörigen des Lehrkörpers, so auch von der Rektorin Ulrike Sych durch ein Einleitungsreferat und ihre Anwesenheit unterstützt wurde. Auch an dieser Uni sind Lehrveranstaltungen nach unserem Muster ab 2016 geplant, darüber hinaus ist gerade der musikalische Teil von Interesse für das Erarbeiten von freien Inhalten für Wikimedia Commons. Unterstützung kam bei dieser Veranstaltung auch von Wikimedia Deutschland, Barbara Fischer hat durch ihre aktive Teilnahme am Diskussionspanel auch einen Ausblick nach Deutschland vermittelt, aber sicherlich auch Ideen aus Österreich mitnehmen können.

Was ist das besondere, vielleicht Neue aus unserer Sicht?

Dieses Format bietet die Möglichkeit, das Projekt Wikimedia in einer extrem intensiven Form, der wahrscheinlich wichtigsten Zielgruppe, den Studenten, vorzustellen; so, wie es uns bisher nicht möglich war. Speziell auch deswegen, weil für die Studenten durchgehend Anwesenheitspflicht besteht. Im Grunde genommen ein echter Edit-a-thon, der sich über ein gesamtes Semester zieht, und auch den Lehrkörper mit einschließt. Der dreistündige Edit-a-thon selbst, welcher immer Teil eines jeden Lehrganges ist, wird von unserer Seite her akribisch auf die jeweilige Lehrveranstaltung abgestimmt. Jeder einzelne dieser Studierenden – bis zu 35 pro Lehrveranstaltung - hat über den gesamten Zeitraum einen eigenen Betreuer oder Betreuerin. Das alles findet im geschützten Rahmen von Wikiversity statt, ohne die bekannten Querelen, die man leider in Wikipedia erwarten muss. Schlussendlich ist es Aufgabe der Tutoren, die Seminararbeiten, welche sich auch als Artikel eignen, dann nach Wikipedia zu transferieren. Die Studenten selbst, deren Arbeiten es bisher zu Wikipediaartikeln geschafft haben, sind wiederum stolz darauf, Ihre Arbeit veröffentlicht zu sehen. So fanden sich dieses Semester vier Studentinnen, welche diese Lehrveranstaltung (mit leicht geänderten Inhalten) wieder besuchen, sie fanden es einfach toll.

Ausblick:

Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen regelmäßig zumindest 4-5 Lehrveranstaltungen parallel in Wien von uns betreut werden. Das wären zwischen 120 und 150 Studenten, welche dann jedes Semester neu dazukommen. Das erfordert aber aus meiner Sicht auch Schulungen für die lehrgangsleitenden Wikpedianer selbst. Eine Powerpointpräsentation von der Wand lesen und sich gleichzeitig an ein Redepult klammern, wird kein Auditorium munter halten. Eine respektable Gruppe Lehrender der Universität Heidelberg haben Interesse gezeigt, dieses Format zu übernehmen, Vorbesprechungen für die Umsetzung im Jahr 2016 laufen bereits. Hier sind natürlich auch Wikipedianer aus Deutschland, speziell aus Baden-Württemberg angesprochen, welche dieses Programm dann auch vor Ort betreuen - neben den Online-Tutoren.

Wünsche von unserer Seite:

Wikipedia soll in dieser Form, unter diesen, von uns definierten Bedingungen, Teil des didaktischen Programms der universitären Ausbildung werden. Und zwar dauerhaft und selbstverständlich. Wie ich in meinen Vorträgen vor Lehrenden immer wieder betone, ist es schon längst an der Zeit, dass gerade die Universitäten als zentrale Wissensvermittlung und Hort der Lehre auch Verantwortung für die Qualität von Wikipedia mitübernehmen sollen. Ein Jammern Externer über mangelnde Qualität ist nach 15 Jahren Wikipedia obsolet, auch wenn gerade im Qualitätsbereich noch viel zu machen ist. Diese Forderung wurde von den Lehrenden in den Paneldiskussion beim Wikipediatag an der MDW sowie bislang allen Beteiligten des Lehrkörpers unterstützt. Wer von den hier Lesenden Lust hat, sich als Tutor - noch in diesem Semester - zu beteiligen, ist herzlich willkommen, eine örtliche Nähe ist nicht notwendig. Der zeitliche Aufwand innerhalb eines ganzen Semesters ist weit geringer als wir ursprünglich angenommen haben, er bewegt sich im niedrigen einstelligen Stundenbereich.

Der studentische Frauenanteil bei unseren Lehrveranstaltungen liegt aktuell bei 70%. Das sollte uns zusätzlich zu denken geben und Ansporn sein. Hu, 19.10.

Wiki Loves Earth 2015 – die internationalen Gewinner

Mit der Bekanntgabe der Gewinnerfotos ist heute der diesjährige internationale Wettbewerb Wiki Loves Earth zuende gegangen. Das Siegerbild kommt aus Pakistan und zeigt den Unteren Kachura-See mit dem Shangrila-Resort im Karakorum. Den zweiten Platz erzielte das Foto eines Laurisilva, eines Lorbeerwaldes, auf der portugiesischen Atlantik-Insel Madeira. Das drittbestbewertete Foto zeigt einen auf Fels stehenden Alpensteinbock im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich.

Eine neunk��pfige Jury (zu der auch der Autor dieser Meldung gehörte) hat rund 260 Bilder bewertet, je zehn aus jedem Teilnehmerland. Insgesamt wurden rund 108.000 Bilder hochgeladen. Etwas Auswertung folgt morgen. Aa, 15.10.

Jetzt ist morgen. – Quellen: Ein 24-seitiges pdf über Zusammensetzung und Arbeitsweise der internationalen Jury und über die Gewinnerfotos gibt es hier, die Bekanntgabe im Wikimedia-Blog steht hier. Zwar sind der internationale Wettbewerb und das globale Wiki-loves-Earth-Projekt zwei unterschiedliche Dinge, aber einige statistische Informationen seien hier dennoch mitgeteilt, bevor es am Ende mit Lessons to learn noch einmal um den Contest geht.

Bilderzahlen: Hochgeladen wurden mehr als 108.000 Bilder aus 28 Ländern, 2014 waren es 71.000 Bilder aus 15 Ländern. Genaueres aus DACH 2015 (2014): Aus Deutschland kamen 14.081 (14.424) Bilder, aus Österreich 3624 (6536) und aus der Schweiz 1735 (-). Während Bilder aus Deutschland 2014 die Länderliste anführte, liegt 2015 die Ukraine mit 14.743 (12.021) Bildern vorn. 2014 erhielten Deutschland, Mazedonien und die Ukraine mehr als 10.000 Bilder spendiert, 2015 gesellten sich Brasilien und das erstmals teilnehmende Pakistan dazu. Sehr zart sind noch die Pflänzchen, die am unteren Ende der Landesliste blühen (Syrien, Palästina, Irak, Libanon) oder keimen (Jordanien als Teilnehmer, aber ohne Uploads).

Bildverwendung: Eine nicht ganz deckungsgleiche wmflabs-Statistik zeigt auf, dass das Ende des Wettbewerbs noch nicht das Ende der Arbeit ist. Die Statistik benennt (für einen leider nicht aufgeführten Zeitpunkt, oder ist die Tabelle dynamisch?), wie viele Prozent der Bilder auch in die Wikis eingepflegt wurden. Von den deutschen Bildern sind es 13 Prozent, von den österreichischen 23 Prozent und denen aus der Schweiz 4 Prozent. Der Verwendungsquotient wird angeführt von Syrien (41 Prozent), Serbien (33) und Estland (23). Zweistellig ist er noch für Andorra (20 Prozent), Thailand (15) und Russland (12). Im Verhältnis zur hohen Bilderzahl ist der Verwendungsquotient niedrig in der Ukraine (7 Prozent), Brasilien (2), Pakistan (6) und Mazedonien (1).

Fotografinnen und Fotografen: 8900 Uploader haben sich 2015 weltweit beteiligt. Die vorgenannte, etwas ältere wmflabs-Statistik registrierte aus Deutschland 999 FotografInnen, Neuangemeldete nach dem Beginn des Wettbewerbs 815 und damit 82 Prozent. Für Österreich waren es 207 (150 Neue, 72 Prozent), für die Schweiz 194 (157, 81 Prozent). Niedrige Neulingsquoten, also eine bereits ausgeprägte WLE-Kultur haben Andorra/katalanische Gebiete mit 40 Prozent, Estland mit 57 und die Ukraine mit 60 Prozent. Mit über 90 Prozent Neulingen waren Brasilien, Pakistan, Russland, Algerien und Uruguay dabei. Interessant ist auch, dass die Hälfte der zehn Siegerfotos vor 2014 entstanden ist. Viele Teilnehmende scheinen also auch in ihrer digitalen Fotokiste zu kramen, wo die Schätze ruhen.

Anmerkungen: Und damit noch einmal zurück zum internationalen Wettbewerb. Er wurde von Freiwilligen vorbereitet und getragen, und die Kritik hat das zu berücksichtigen. Dennoch war die Jury-Arbeit mühsam, weil von enormen Verzögerungen sowie sehr spärlicher Kommunikation und Information geprägt. Als Juror hatte ich ein besonderes Interesse daran, innerhalb des Gremiums Auszeichnungskriterien zu diskutieren, aber das war nur in der Form von Einzelbildkommentaren möglich, eine langwierige, langweilige und unergiebige Methode. Die Ausrichter haben nun zugesagt, dass im kommenden Jahr für die Jury-Mitglieder eine Diskussionsseite eingerichtet wird, damit überhaupt ein Austausch möglich ist. Darunter fallen etwa so chronische Probleme wie die verbreitete Vorliebe für Wasserspiegelungen, für Einzeltiere ohne Habitat-Informationen oder für optische Effekte. Damit meine ich nicht, dass grundsätzlich Wasserspiegelungen, Einzeltiere oder Effekte ungeeignet sind, sondern dass es darüber einer gemeinsamen Diskussion über das Einzelbild hinaus bedurft hätte, um sich auf angemessene Bewertungskriterien zu verständigen. Gerade die gelungene personelle Mischung der Jury hätte das zum interessantesten Teil der Arbeit werden lassen können. – Und jetzt ist Mittag. Aa, 16.10.

Wikipedia zu Gast bei der ÖAW — Wikipedia kontrovers diskutiert

Auf Einladung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), vermittelt durch Kontakt mit dem Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), reiste ein Wikipedianer zum dreitägigen, deutschsprachigen Symposium nach Wien. Etwa 60 bis 80 Teilnehmer aus den drei D-A-CH-Ländern, Italien, Frankreich, den Niederlanden und Australien waren in der altehrwürdigen Hofburg. Unter dem Titel „Europa baut auf Biographien“ versuchten die Teilnehmer, ihre Positionen in Sachen Stand der europäischen Biografik zu verorten. Dabei kamen sowohl historische, sehr bald dann aber auch technische Herausforderungen zur Sprache.

Als besonders spannend empfand ich die Referate im Block Normen und Standards für eine europäische Biographik, in dem neben APIS (Austrian Prosopographical Information System) außerdem von André Blessing und Jonas Kuhn von der Uni Stuttgart unter dem Titel Die Exploration größerer biografischer Textsammlungen mit computerlinguistischen Methoden (Abstract (engl.)) auch Methoden und Einsatzmöglichkeiten gezeigt wurden, wie mit sprachtechnologischen Werkzeugen größere Textsammlungen (vor allem bei Biografien) erschlossen werden können. Als Schnittstelle für den Benutzer dient eine interaktive Oberfläche, die es dem User ermöglicht, eigene Suchvorgänge nach Wanderbewegungen innerhalb von Biografien zu visualisieren. Viele weitere Einzellösungen folgten von anderen Institutionen. Erstaunlicherweise ist Wikidata noch nicht so recht in den Fokus der Wissenschaftler gelangt. Vielleicht sollte man nächstes Jahr dort einmal darüber referieren.

Schon am ersten Konferenztag wurde deutlich, dass die Meinungen zu Wikipedia geteilt waren. Vorzustellen brauchte ich diese enzyklopädische Plattform dann bei meinem Vortrag niemandem. Selbst ergrauten, wahrscheinlich selten an Computern anzutreffenden, emeritierten Professoren brauchte ich das Portal nicht zu erklären. Doch die "inneren Werte", also die Versionsgeschichte, die verschiedenen Namensräume, die Diskussionsseiten und die Seiteninformationen einschließlich Abrufstatistik waren meiner Beobachtung nach für den Großteil der Zuhörer neu. Noch wichtiger war es, das Funktionieren der Community zu vermitteln, also wie ein Artikel zustande kommt, dass es keine Fachredaktionen gibt und wie „Vandalismus“ bekämpft wird. Auch das Thema Lizensierung war mir ein Anliegen, ist bei dieser Klientel doch die Schere im Kopf ausschließlich auf "Alle Rechte vorbehalten" eingestellt, während bei uns alle Rechte – soweit möglich – frei seien sollten. Alles in allem eine sehr ergiebige Veranstaltung für wichtige, ausschließlich akademische Multiplikatoren.

In Vorbereitung zu dem Vortrag habe ich ein paar Zahlen zusammengestellt und visualisiert, die ich hier erneut präsentieren möchte. Vielleicht als Anregung zu Vorträgen anderer. Es handelt sich zum einen um die Verteilung von Biografien über die Jahrzehnte seit Christi Geburt. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist vielleicht, dass es in der aktuellen Dekade bereits acht (!) Biografien gibt, das heißt acht Personen, die seit 2010 geboren sind, ein Phänomen, das in herkömmlichen Biografiesammlungen kaum zu finden sein dürfte. Das Lebensjahrzehnt, zu dem Wikipedia die meisten Biografien besitzt, behandelt die in den 1940er Jahren Geborenen. Aber auch bereits im 1. oder 2. Jahrhundert ist jedes Lebensjahrzehnt mit Biografien besetzt (Wikipedia:Statistik der Biografien#Zeitliche Verteilung).

Bedenkt man, dass jeder vierte Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia eine Biografie ist, überrascht es schon, dass unter den 1000 umfangreichsten Artikeln gerade einmal 25 Biografien sind. Diese stellt die zweite hier präsentierte Grafik dar. Ganz rechts sind die biografierten Personen genannt und mit ihrem Rang unter den umfänglichsten Artikeln gekennzeichnet (Denis Diderot Rang 98). Die farbigen Kreise vertreten jeweils eine Biografie und sind horizontal auf einer Zeitachse angeordnet; nur drei Biografien liegen vor 1700, zwei Biografien stellen Zeitgenossen dar. Die einzige Frau unter den 25 längsten Biografien ist Hannah Arendt. Die Größe des Kreises jeder Biografie schließlich stellt die tägliche Klickrate dar, gemittelt aus den letzten 30 Tagen Ende September 2015 (Stand).

Fazit: Eine Einladung zu einer Veranstaltung, die eher zufällig einen Empfänger fand, die aber zum Pflichtrepertoire eines hauptamtlichen Wikipedia-Vertreters gehören sollte. Auch ein zweiter Wikipedianer wäre nicht schlecht gewesen angesichts des vermittelten Wissenumfangs. Lantus

Ecce homo – irrelevant! Irrelevant?

Kommentar: Es passiert in der Wikipedia jeden Tag. Jeden Tag kann man auf die Seite mit den aktuellen neuen Löschkandidaten gehen und wird dort Dinge lesen, die einen die Haare zu Berge stehen lassen und die einem die Zehennägel aufrollen. Jetzt denken sicher viele: „Nunja, so ist sie eben, die 'Löschhölle', darum gehen wir da auch nicht mehr hin“. Aber nein. Ich meine nicht die kleinen und großen Biestigkeiten, die man sich dort an den Kopf wirft. Es geht mir nicht darum, ob jemand mehr oder weniger Recht in der Beurteilung der enzyklopädischen Bedeutung eines Themas hat. Sicher - auch das ist wichtig. Doch heute traf mich einmal mehr eine andere Sache wie ein Hammer. Nur aus der bisherigen heutigen Löschdiskussion (6 von 10 zu Personen):

  • „Keine Relevanz ersichtlich. Die Frau macht einfach ihre Arbeit“
  • „Irrelevant“
  • „Relevanz nicht dargelegt“
  • „Relevanz im Artikel so aus meiner Sicht nicht dargestellt“
  • „Keine Relevanz zu erkennen“
  • „Nach dem Link zur DNB mag es jemand mit diesem Namen geben, der wohl auch relevant sein könnte.“

Oftmals wird für dieses Projekt ein vernünftiger, freundlicher Umgangston angemahnt. Doch nicht einmal simpelste menschliche Konventionen werden hier eingehalten. Menschen werden zur Sache gemacht. Ihnen wird die „Relevanz“ abgesprochen, ihre Bedeutung als Mensch. Es ist ja mittlerweile normal, einen Löschantrag mit einzelnen Worten wie „Relevanz?“ oder Miniwortgruppen wie „keine Relevanz“ oder „keine Relevanz ersichtlich“ zu stellen. Und auch wenn es zunächst auf den Artikel gemünzt sein mag, erstreckt sich das doch letztlich auch auf die Person, über die geschrieben wird. Sind wir schon so weit, daß wir Menschen wieder in wertes und unwertes Leben (für eine Enzyklopädie natürlich...) einteilen? Schon zehn Sekunden mehr für den Löschantrag für einen Text wie „Ich denke, daß die enzyklopädische Bedeutung der Person in diesem Artikel nicht gut genug dargestellt ist“ würden ausreichen. Es würde nicht mehr den Eindruck vermitteln, wir hätten unsere Humanität vor dem Beginn des Editierens, quasi am Eingang der Wikipedia, abgegeben.

Und denkt nicht, daß das nur Gespinne aus meinem verqueren Kopf ist. Das wird außerhalb der Wikipedia durchaus registriert. Ich werde fast immer, wenn ich in einer Veranstaltung zu Wikipedia bin, auch auf so etwas angesprochen. Wer von uns möchte denn über sich lesen, daß er/sie nicht relevant wäre? Das wäre ein lupenreiner persönlicher Angriff, der wohl eine Sperre nach sich ziehen müsste. Vielleicht müsste man aber auch genauso Aussagen aus der „Löschhölle“ behandeln. Wer nicht in der Lage ist, die mindesten menschlichen Grundregeln einzuhalten, kann so nicht mitmachen. Mittlerweile werden hier Konten gesperrt, weil die Personen sich nicht ordentlich verifizieren – aber jemandem die Relevanz als Mensch abzusprechen, ist machbar. Wie schief läuft es eigentlich hier? MC, 9.10.

PR-Agenturen und die heiligen Richtlinien

Oh nein! Zu Hilfe! Unsere heiligen Grundprinzipien sind in Gefahr! Und alles nur wegen den bösen, bösen, bezahlten PR-Agenturen.

Doch Moment. Gab und gibt es solche Verstöße nicht auch von anderen Benutzern? Aber sicher doch! Ständig wird hier gegen NPOV, Belege oder TF verstoßen, und zwar nicht nur von neuen Benutzern, sondern auch von lange aktiven Wikipedianern. Diese Verstöße landen dann auch regelmäßig auf VM, enden jedoch meist mit einer freundlichen Ermahnung, einem Verweis auf die Disk und dem obligatorischen Hinweis, dass VM keine inhaltlichen Änderungen entscheiden darf.

Doch ganz anders, wenn auch nur der vage Verdacht besteht, es könnte eine Firma irgendwie Einfluss auf einen der beteiligten Accounts genommen haben. Dann wird dieser Account sofort gesperrt, und zwar unbegrenzt. Ohne Diskussion, ohne Ansprache des (meist neuen) Benutzers. Denn ein Verstoß gegen unsere heiligen Richtlinien (oder gar die Nutzerbedingungen) ist unverzeihlich.

Dies ist ein offenes Projekt, in dem jeder mitmachen kann. MUT, AGF und VGN sind ebenfalls integrale Bestandteile der Wikipedia, auch wenn manche Wikipedianer das gerne vergessen würden. Wenn wir also Verstöße gegen die Richtlinien in Zukunft härter bestrafen wollen, bin ich dabei. Aber dann bitte für alle Benutzer gleich und keine Sonderbehandlung für Firmen und PR-Agenturen. Alles andere halte ich für Heuchelei. FH, 7.10.

PS: Wer die Wikipedia-Nutzerbedingungen vor seinem ersten Edit vollständig gelesen hat, der werfe den ersten Stein.

PR in der Wikipedia

Jimmy Wales ruft die Wikipedianer auf, sich gegen PR in der Wikipedia zur Wehr zu setzen. Die zunehmenden PR-Aktivitäten würden die Grundsätze der Wikipedia gefährden (Jimmy Wales vows to 'not let Wikipedia become a PR platform'). Dies auch aufgrund des aktuellen Falls von 381 Sockenpuppen bezahlter Autoren [1]. Es ist bereits der zweite Fall solcher Sockenpuppennetzwerke in der englischsprachigen Wikipedia.

Als Wikipedian in Residence habe ich ebenfalls kürzlich Anfragen von PR-Agenturen gekriegt, wie sie denn nun genau in der Wikipedia schreiben müssten. Sie schreiben schon länger in der Wikipedia für Kunden wie beispielsweise schweizerische Tourismusdestinationen oder für Schauspieler, die mal einen Eintrag haben möchten, hätten aber ab und zu Probleme, sich durchzusetzen. Ebenso kenne ich französischsprachige Wikipedianer, die aus der Beratung für Firmen auch ein Geschäftsmodell entwickeln wollen. Es ist eine Tatsache, dass da nun durch die wachsende Bedeutung von Wikipedia vermehrt finanzielle Interessen in dieses Projekt hineinfliessen, dass bereits einige bezahlte Autoren unterwegs sind und auch dass Firmen ihre Einträge vermehrt selbst PR-mässig zu überwachen versuchen. In der Schweiz wurde das aufgrund der Manipulation durch die PR-Abteilung der Zürcher Kantonalbank in den Medien bekannt: [2][3][4][5]

Ich habe in der deutschsprachigen Wikipedia nun erfahren müssen, wie einige Benutzer hier eindeutige PR-Accounts undifferenziert als Neulinge anschauen, die man vor bösen Adminaktivitäten schützen muss und damit die Abwehrmechanismen dagegen zu schwächen versuchen. Damit wird der PR hier eine Basis geschaffen, in der sie sich viel leichter ausbreiten kann. Da aber auch immer mehr bezahlte Beratungsdienstleitungen angeboten und bezogen werden (ein sehr offensichtliches Angebot ist beispielsweise Wiki-PR), ist es immer schwerer zu verstehen, wie sich nun konkrete Benutzer zu unseren Grundprinzipien stellen oder ob da noch persönliche finanzielle Interessen im Hintergrund stehen. Evtl. besteht aber in diversen Kreisen hier auch eine gewisse Naivität und Unbeholfenheit gegenüber PR und Paid editing. So nach dem Motto: Wenn man nichts gegen PR unternehmen kann, dann kann man das sogar gut und nützlich finden, denn auch so wächst der Inhalt. Oder schlicht: PR in der Wikipedia gibt es nicht, denn es sind alles nur unschuldige neue Wikipedianer, die nur die selbstlose Motivation haben, dieses Projekt lexikalisch weiterzubringen.

Ich finde es wichtig, wenn die Community mal die Problematik aufgreift und prüft, ob unsere Abwehmechanismen gegen PR-POV und andere unlautere Einflussnahmen, die die Unabhängigkeit und Neutralität dieses Projekts untergraben, überhaupt genügend ausgebildet sind. Oder ob wir da nicht alle ein wenig zu naiv sind und glauben, wir hätten das völlig unter Kontrolle. MLR, 7.10.

Mit Schaum vorm Mund

Und wie üblich fällt die Wikipedia-Bande mit ihrem Shitstorm über einen Menschen und übereinander her. Ihr seid wirklich total bekloppt.“ (Liesel)

Die Wutkrankheit ist eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion. Sie ist behandelbar.
Vor drei Tagen wurde im Kurier Julian Fischer als neuer Bereichsleiter Ideenförderung bei Wikimedia Deutschland genannt. Anderthalb Stunden später wird in der Kurierdiskussion auf Medienberichte von 2013 hingewiesen, in denen Julian als Geschäftsführer der Deutsche Stiftung Verbraucherschutz zu einem derer Projekte Stellung nimmt. Die Organisation foodwatch hatte der Stiftung vorgeworfen, Vertretern der Industrie leichtfertig Zugang zu Schulen und Lehrmaterialen unter der vertrauenswürdigen Marke Verbraucherschutz zu gewähren. Auf der Website der Stiftung lassen sich umfangreiche Informationen zu diesem und anderen Projekten der Stiftung nachlesen. Julian bringt als scheidender Geschäftsführer der Stiftung augenscheinlich Erfahrungen mit Projekten und Projektfinanzierungen mit, die in seiner neuen Funktion als Bereichsleiter Ideenförderung bereichernd für Wikimedia sein werden. Wie seine Erfahrungen im Umgang mit Freiwilligen aussehen, wird man demnächst erfragen können.

Nach dem Hinweis auf der Diskussionsseite kommt es zu einem leidenschaftlichen Schlagabtausch. Es lohnt sich jedoch nicht, das zu lesen. Denn hier tritt wieder einmal die schlechte Diskussionskultur im Internet in ihrer wikipedianischen Ausprägung zu Tage. Zwar wird auf Großbuchstaben und Rudel von Ausrufezeichen VERZICHTET!!!! Es findet jedoch keine faktenbasierte Diskussion statt. Stattdessen werden zunächst die Hinweisgeberin herabgewürdigt und ihr unlautere Motive unterstellt, dann wird foodwatch verächtlich gemacht. In sozialen Netzwerken werden anzügliche Witzchen ausgetauscht. Von den einen werden Ressentiments gegen Wikimedia Deutschland gepflegt, andere verweisen immer wieder darauf, dass Julian doch erst ganz kurz bei Wikimedia Deutschland ist. Die einen werfen Naivität wegen des Umgangs mit der Industrie vor, die anderen Naivität wegen der Scheu vor dem Umgang mit der Industrie. Zum Schluss kommt es fast zum Vergleich mit Hitler, doch nein, es ist nur Walter Ulbricht.

Aber es gibt Hoffnung. In einem neuen Absatz wird eine bessere Diskussionskultur eingefordert. Es scheint an der Zeit zu sein, die Broken-Windows-Theorie anzuwenden und die Wikiquette entschieden durchzusetzen. Ja, ich schlage eine verschärfte Anwendung der Wikiquette vor. Von den etwa 300 Zeilen Diskussion bleiben vielleicht 20 übrig, die sich mit dem Thema auseinandersetzten. Das andere ist Müll, der Zeit, Serverplatz, Nerven und so manchen Mitstreiter kostet. Gleich der oberste Kommentar in der Diskussion wurde mit Hinweis auf WP:KPA entfernt. Mehr davon! swa, 5.10.

Die kleinen Freuden eines Wikipedianers

„In dieser Urne ruhen die Knochen von D. Maria de Moura e Vasconcellos und ihrer Tochter D. Ignez und des rechten Arms ihres Mannes Antonio d’Albuquerque Coelho, der als Gouverneur und Generalkapitän der Inseln Solor und Timor im Jahre 1725 zurückkehrte“

Es ist ja nun mal so, dass ich bekanntermaßen mit Osttimor ein ausgesprochenes Nischenthema in der Wikipedia bearbeite. Nicht nur für den deutschsprachigen Raum, online lässt sich nicht immer viel finden, gerade wenn es um historische Personen aus der ehemaligen Kolonie Portugiesisch-Timor geht. Entsprechend sind die meisten Artikel über ihre Gouverneure, sofern vorhanden, doch sehr übersichtlich. Doch manchmal erlebt man eine Überraschung und vor dem Autor breiten sich plötzlich eine oder mehrere Quellen aus, die einen Schatz an Informationen über das Leben der historischen Person offenlegen, von dem man nicht getraut hat zu träumen. Als ich mir António de Albuquerque Coelho vornahm, hatte ich gerade mal sein kurzes Wirken auf Timor im Blick, einfach mal einen Rotlink bläuen. Doch der Mann war eine Überraschung. Es breitete sich eine Lebensgeschichte aus, die an Spannung so viel zu bieten hat, dass man eine Fernsehserie damit füllen könnte. Geboren als unehelicher Sohn eines portugiesischen Kolonialbeamten und einer brasilianischen Mestizin hätte Coelhos Herkunft in der Zeit um 1700 schon von vornherein seinen Lebensweg nach unten führen können. Doch er arbeitete sich hoch und erhielt Gouverneursposten nicht nur auf Timor, sondern auch in Macau und der heute kenianischen Insel Pate. Zuletzt lebte er in Goa. Der Wikipedia-Artikel über Coelhos ungewöhnliches Leben entstand 2011 und erhielt eine Lesenswert-Auszeichnung. Ein Manko aus meiner Sicht war aber die etwas mangelhafte Bebilderung. Ein Portrait des Abenteurers konnte ich nicht auftreiben, so dass ich auf ein Bild Macaus aus dieser Zeit und Bilder zweier Kirchen, die eine Rolle im Leben Coelhos spielten, zurückgriff.

Doch es gibt noch heute einen sichtbaren Beleg für das Leben und Wirken Coelhos. In der Kirche Santo Agostinho in Macau findet sich rechts vom Altar eine Grabplatte an der Wand, hinter der sich eine Urne mit den Knochen von Coelhos Frau Maria, seiner Tochter Ignez und seines rechten Armes befinden. Mich elektrisierte diese Information. „Mensch! Ein Foto von dieser Platte wäre das i-Tüpfelchen!“ Alle paar Jubeljahre bin ich zwar mal in China unterwegs, aber ein neuer Besuch in Macau war eigentlich nicht geplant. Einen Wikipedianer über das chinesische Wikipedia suchen, der vielleicht meinen Bilderwunsch erfüllt? Irgendwie glaubte ich nicht, dass jemand mein Interesse für eine einfache Grabplatte in einer kleinen Kirche nachvollziehen könne. Die Wikimania 2013, als Gelegenheit jemanden in das benachbarte Macau zu schicken, verschlief ich. Nein, WENN musste ich unbedingt selbst hin. Und? Jetzt war es endlich soweit. An einem heißen Septembertag bin ich mit Frau und Kind im Schlepptau durch Macau zielsicher zur Kirche gelaufen, habe dort einen sehr freundlichen Sicherheitsbeamten angetroffen, dem nach einigen Erklärungen tatsächlich einfiel, dass sich an der Südseite der Kirche, beim Altar eine Platte mit portugiesischer Inschrift befindet und mir ohne Probleme erlaubte, Bilder zu machen. Bei der Gelegenheit sind auch ein paar weitere Aufnahmen des Innenraums der Kirche entstanden, die bisher auf Commons fehlen. Vielleicht wird es demnächst daher auch einen deutschen Artikel zu diesem Baudenkmal geben. Erstmal aber habe ich heute das Bild DER Grabplatte hochgeladen und in den Artikel eingebunden. Endlich! JPF, 02.10.

Rowohlt Verlag verstärkt Literaturstipendium

mini
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Wenige Wochen nach der Frankfurter Buchmesse kann das Wikipedia:Literaturstipendium erneut Zuwachs vermelden: Neben Random House, C.H.Beck und Klett-Cotta bietet nun auch der Rowohlt Verlag aktiven Wikipedia-Autoren seine Bücher und E-Books kostenlos zur enzyklopädischen Nutzung an. Das Verfahren orientiert sich an den bereits vorhandenen Angeboten – die Abwicklung erfolgt ebenfalls ehrenamtlich. Weitere Infos gibts unter Wikipedia:Literaturstipendium/Rowohlt. UR 10.11.

Internationale Umfrage zum technischen Bedarf der Communitys gestartet

Das im Sommer 2015 neugegründete Community Tech Team der Wikimedia Foundation hat am 9.11. die internationale Version der Umfrage "Technische Wünsche" gestartet. Mehr Details gibt es hier in der Einladung (deutsch). Das Community Tech Team bedankt sich bei den deutschsprachigen Aktiven und der WMDE Softwareentwicklung für die Pionierarbeit rund um das Projekt "Technische Wünsche". Die internationale Umfrage ist anhand der Erfahrungen mit den 2013 und 2015 durchgeführten Umfragen "Technische Wünsche" entwickelt worden. Zur Umfrage. bm (wmde), 10.11.

Michaela May

Just in Volle Kanne beschwerte sich die Schauspielerin Michaela May über die "schrecklichen" Fotos von ihr in der Wikipedia: "Und die kriegt man ja nicht mehr raus." Ni. 10.11.

Update AdminCon 2016 in Cuxhaven noch 5 freie Plätze

Die AdminCon 2016 wird aller Voraussicht nach vom 18.03. bis zum 20.03.2016 in Cuxhaven stattfinden. Es gibt nur noch 5 freie Plätze Ra Boe 10.11.

Update WLM-Netzwerk-Treffen mit Erfahrungsaustausch und 15-Jahr-WP-Party in Lokal K ja/nein

Last Order hier Ra Boe 10.11.

Berlin oder Utrecht?

Am 28. November 2015 fahren viele deutsche Wikimedia-Freunde nach Berlin zur Mitgliederversammlung. Für manche ist Utrecht vielleicht näher: Dorthin lädt Wikimedia Nederland zur Wikimedia Conferentie WCN ein. Fast zu jedem Zeitpunkt sieht das gerade veröffentlichte Programm auch einen englischsprachigen Beitrag vor. Also, Berlin oder Utrecht? Z 09.11.

WBW Herbst 2015 – Ran an die Nüsse

Es ist wieder soweit, die Weihnachtszeit naht, Lebkuchen und Plätzchen sind im Angebot und auch die Wikipedia hat eine Menge Nüsse, die es zu knacken gilt. Gemeint sind die Artikel mit Wartungsbausteinen, die einer Überarbeitung bedürfen. Mach mit bei der neuen Ausgabe des Wartungsbausteinwettbewerbs und hilf mit, die Wikipedia zu verbessern. Alleine oder im Team im Wettstreit mit anderen um den Sieg oder um einen Platz in der ewigen Tabelle des WBW.

Für ganz eifrige Punktehamsterer gibt es diesmal etwas Besonderes: Wer besonders alte Nüsse ausgräbt oder sich um die Nüsse des Deutschland-Baums kümmert, wird mit Bonüssen belohnt. Näheres dazu findest du hier.

Melde dich jetzt an für den Herbstwettbewerb 2015 vom 15. bis 29. November. HvW, 8.11.

Wikipedia Asiatischer Monat

Hiermit gebe ich bekannt, dass der Internationale Community-Schreibwettbewerb Wikipedia:Wikipedia Asiatischer Monat mittlerweile schon begonnen hat. Widme Dich asiatischen Themen und sei dabei, Wikipedia kann jegliche Verbesserungen bei Artikeln um asiatische Kunst und Kultur, Gesellschaft sowie Geschichte usw. sehr gut gebrauchen. Der Wikipedianer mit den meisten Artikeln und Überarbeitungen wird zum Asiatischen Wikipedia-Botschafter ernannt. Melde Dich jetzt an, sei mutig und hab Spaß. DTx, 8.11.

Süddeutschlandtreffen im Frühjahr 2016 im Allgäu

Nur noch wenige Wochen und wir sind im Jahr 2016: Das nächste Süddeutschlandtreffen soll in Kempten (Allgäu) stattfinden. Wann genau ist nun die Frage für alle interessierte Teilnehmer. Deswegen läuft aktuell eine Abfrage für den genauen Termin. Um rege Teilnahme von Interessierten wird gebeten. Mehr Infos sowie die Abstimmung unter WP:SÜD. HM, 7.11.2015

schriftgut

Vom 6. bis 8. November findet in Dresden die Literaturmesse schriftgut statt. Auch Wikipedia wird mit einem Messestand vertreten sein und mehrere Veranstaltungen zum Rahmenprogramm beisteuern. Wer Lust und Zeit hat Unterstützung bei der Standbetreuung zu leisten ist herzlich willkommen auch kurzfristig und ganz spontan vorbeizuschauen. Ausstellerausweise und Gastkarten sind ausreichend vorhanden. Alle Infos gibt es hier. dcb 5.11

AdminCon in Cuxhaven

Die AdminCon 2016 wird aller Voraussicht nach vom 18.03. bis zum 20.03.2016 in Cuxhaven stattfinden. Die Anmeldung hat begonnen. Ra Boe 5.11.

WLM-Netzwerk-Treffen mit Erfahrungsaustausch und 15-Jahr-WP-Party in Lokal K

Es kam die Idee auf, dass das WLM-Netzwerk-Treffen mit Erfahrungsaustausch vom 15.01. bis 17.01.2016 mit einer Feier am Freitag zum 15-jährigen Bestehen der Wikipedia verknüpft wird. Meinungen werden hier gesammelt Ra Boe 5.11.

Die Ära Superprotect ist vorbei

Plötzlich ist's gekommen, plötzlich wurde es genommen. Dauert zwar wohl noch etwas, aber dann ist das Recht weg, und ich denke niemand ist böse darüber, im Gegenteil. Gerrit:251286 hat die Geschichte mit Superprotect nun beendet. Luke 5.11.

12345 Abgeordnete – Teil 6 aus der Reihe: Politiker-Projekt feiert

Alle Mitglieder des Kongresses der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Senat und dem Repräsentantenhaus, sind jetzt in der deutschsprachigen Wikipedia mit einem Artikel vertreten. Die insgesamt 12345 Personen bilden den größten zusammenhängenden abgeschlossenen Teilbereich der Wikipedia. Damit dürften die Vereinigten Staaten das erste Land sein, dessen Abgeordnete zum Landesparlament vollständig bei uns vertreten sind. Für Deutschland fehlen beispielsweise noch viele Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung und der Volkskammer. Frühere Teile: 1, 2, 3, 4, 5. E33, 5.11.

WLE 2015 ist (fast) beendet

Wie auch im letzten Jahr soll ein Klappkalender gestaltet werden. Mein Exemplar vom letzten Jahr steht neben mir auf dem Schreibtisch. Der Aufruf zur Auswahl von passenden Bildern blieb leider fast ungehört, deshalb hier noch einmal: Zur Erleichterung der Auswahl gibt es einige Hilfestellungen. Es sollte doch möglich sein, diesen Kalender mit Hilfe der Auswahl der community zu erstellen.nf, 3.11.

Vergessene Artikel

Gut passend zu Gestumblindis Aufforderung, sich auch um die schon existierenden Artikel zu kümmern, ist eine Datenbankabfrage, die heute fertig wurde: Die 1000 am längsten nicht mehr bearbeiteten Artikel. Da bis August 2013 noch Bots für die Interwikis, bzw. die Verschiebung der Interwiki-Links nach Wikidata liefen, kann die letzte Bearbeitung nicht viel länger als 2 Jahre zurückliegen. Wer ein gutes Werk tun möchte, der füge diesen Artikeln ein paar Sätze oder Quellen hinzu. In der Liste lassen sich aber auch einige interessante (Wieder-)Entdeckungen machen (z.B. Normschlund oder Atomtauchsieder).ksp, 2.11.

Hinweis: Die Abfrage ist fehlerhaft, näheres findet sich hier auf der Diskussionsseite. 92.75.209.91, 3.11

Ein Spaß für die ganze Familie!

Das an diesem Wochenende zu Ende gegangene 5. Treffen der Redaktion Film und Fernsehen im Kontor Hamburg stand im Zeichen des überholten Kategoriesystems, dem sich die Teilnehmer mutig entgegenstellten. Daneben gab es Alltägliches und Innovatives: Mit dem Bechdel-Test gegen den Gendergap und Videos für Wikipedia, etwa zur Erklärung von Filmberufen und -begriffen. Nicht mehr ganz so innovativ ist das inzwischen zum Kleinkind gereifte Wikidata, das bei der Arbeit im FF-Bereich zukünftig unterstützen könnte, z. B. bei der Erstellung von Standardfilmartikeln. Zudem wurde vereinbart, in Zukunft verstärkt mit Institutionen und Filmschaffenden zu kooperieren. Dazu soll die Idee von Infomaterial für Professionelle und potenzielle Neuautoren weiterverfolgt werden. So blickt die oft gescholtene Redaktion frohen Mutes in die Zukunft und hofft auf Interessierte und Unterstützer. Q, 2.11.

500.000. Mann

Mit dem Artikel Gavin Rees ist es geschehen. Es wurde der 500.000. Artikel in die Kategorie:Mann einsortiert. Eine erstaunliche Marke. Ich gratuliere und bedanke mich bei allen Autoren, welchen einen Beitrag dazu geleistet haben. J, 31.10
Ergänzender Nachtrag: Die Kategorie:Frau enthält 172.212 Artikel, 118 Biografie-Artikel sind aus der Kategorie:Geschlecht unbekannt und 0 aus der Kategorie:Intersexueller. mh, 2.11.

Ist den Deutschen ihre Mutti egal?

Nun, das bestimmt nicht. Aber wer unter Angela Merkel einen Vorzeigeartikel erwartet, wird enttäuscht! Auch wenn der Inhalt gut sein mag, so hapert es beim Formellen gewaltig: Etliche defekte Weblinks, ein Wildwuchs bei den Einzelnachweisen, inkl. doppelten (nicht zusammengefassten), pure (unbeschriftete) URLs, Vorlagenfehler usw. Ob man sie mag oder nicht: Sie hätte Besseres verdient! augenzwinkernd, 31.10.

Nach der WikiCon ist vor der WikiCon

WikiCon
WikiCon

Nachdem die WikiCon 2015 bereits wieder mehr als einen Monat zurückliegt, ist es nun an der Zeit, mit den Planungen für die Veranstaltung im kommenden Jahr zu beginnen. Ihr habt Lust, die WikiCon 2016 zu organisieren? Dann seid dabei und meldet euch! Eure Ideen sind jetzt gefragt! dcb, 31.10.

Endspurt beim Publikumspreis!

Edel-Reizker
Edel-Reizker

Knappe drei Tage sind es noch, bis am Sonntag die Gewinner des aktuellen Schreibwettbewerbs bekanntgegeben werden – bis dahin ist nicht die Meinung der Jury, sondern die Expertise der Leser gefragt. Unter allen kandidierenden Artikeln können pro Person drei Stimmen vergeben (aber nicht gehäuft) werden. Bislang zeichnet sich an der Spitze ein spannendes Rennen zwischen zwei Themen mit mehr oder weniger deutlichem Bezug zur, ähh … Ernährung ab, soviel sei hier nur verraten. Was den Autor dieser Zeilen auch schon zum unangenehmen Teil der Meldung bringt: Ursprünglich hatte ich ein Glas Körnchen-Röhrlinge (Suillus bovinus) als Anreiz zur Beteiligung am Publikumspreis ausgelobt. Nun muss ich aber leider mitteilen, dass sich diesmal kein glücklicher Losgewinner darüber wird freuen können – das Wetter war diesen Pilzen dieses Jahr leider nicht wohl gesonnen. Als Ersatz kann ich allerdings Edel-Reizker (Lactarius deliciosus, Foto) anbieten, die ich kiloweise gefunden habe und sich in Sachen Speisewert nicht verstecken müssen. In der Hoffnung auf weitere Stimmen und darauf, vor den Gaumen der Teilnehmer Gnade zu finden: TAM, 29.10.

Nachschlag: Auch im Miniaturenwettbewerb läuft der Endspurt für die Bewertung der eingereichten Artikel. – Welche der Artikel haben euch am besten gefallen? Ihr habt 5 Stimmen. AR, 29.10.

Praxisleitfaden zur Nutzung freier Lizenzen erschienen

Kürzlich hat Wikimedia Deutschland zusammen mit der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen den Leitfaden „Open Content – Ein Praxisleitfaden zur Nutzung freier Lizenzen“ auf Deutsch veröffentlicht. Der Leitfaden richtet sich an alle, die sich dafür interessieren, wie sie freie Lizenzen selbst nutzen können und worauf zu achten ist. Er kann gern bei Wikimedia Deutschland angefordert werden. Eine Plaintext-Version findet sich auf Meta-Wiki. KU (WMDE)
Echt stark, diese Wikipedia!

Von Wikimedia gefördert fand ein fünftägiges Fotoprojekt bei den Bahn-Europameisterschaften im schweizerischen Grenchen statt. Dabei entstanden rund 400 Fotos, der Großteil Porträtfotos von Radsportlerinnen und Radsportlern: Fotos der Bahn-EM 2015. Viele Fotos können alte und/oder schlechte Bilder ersetzen, die zum Teil mehr als vier Jahre alt waren. Es entstanden auch neue Bilder von jungen Nachwuchssportlern, die sicherlich in den kommenden Jahren erfolgreich sein werden. Das ehrgeizige Ziel, ein schönes neues Foto von Bradley Wiggins zu machen, misslang allerdings: Auf den Hinweis, das Foto sei für die Wikipedia, grummelte er: „I do not like Wikipedia“ („too many personal details“) – und verweigerte sich fortan … Die meisten Sportler reagierten jedoch aufgeschlossen und manche stellten auch Fragen zur Wikipedia. Leider streikt der Rotobot momentan, so dass mit dem Einsetzen vieler Fotos noch gewartet werden muss. Ni. 27.10. Nachtrag: Inzwischen sind fast alle Fotos gedreht.

Wir wollen ja nicht nerven, aber …

Wie in jedem Jahr seit 2007 finden auch in diesem November Wahlen zum Schiedsgericht statt. Diesmal werden sechs von zehn Plätzen im höchsten Gremium zur Lösung von Projekt-Konflikten frei und sind mittels der anstehenden Wahl zu besetzen. Die Arbeit im Schiedsgericht ist eine sehr verantwortungsvolle, mitunter zeitaufwändige Tätigkeit und wird hin und wieder mit kritischen Stimmen bedacht. Andererseits warten eine kollegiale Atmosphäre, das Privileg sich aktiv an Konfliktlösungen in der deutschsprachigen Wikipedia zu beteiligen und ein neuer Blick auf manche Vorgänge in der Wikipedia.

Wer also Interesse an der Ausübung einer spannenden Tätigkeit im Dienste der Community hat, der sei hiermit herzlich eingeladen, sich im Rahmen der aktuellen Wahlen für das Schiedsgericht zu bewerben. Vom 1. bis zum 7. November läuft die Suche nach Kandidaten, die sich auf der aktuellen Wahlseite eintragen mögen, anschließend wird vom 8. bis zum 21. November gewählt. Wir, die aktuellen Mitglieder des Schiedsgerichts, freuen uns auf zahlreiche interessante Kandidaten und auf unsere neu gewählten Kolleginnen und Kollegen. SG, 25.10.

Karten-Kurs im Kontor Hamburg

Am Wochenende 21./22. November wird im Kontor Hamburg ein Karten-Kurs für Einsteiger angeboten. Vorkenntnisse in der Verwendung von Vektorgrafikprogrammen sind gerne gesehen, aber nicht zwingend erforderlich, nur ein eigener Rechner mit Maus und einem entsprechenden Programm (Inkscape, Illustrator o.Ä.) sind notwendig. Ziel ist die Einführung in Theorie und Praxis der Kartenerstellung mit der Hoffnung, dass künftig mehr Wikipedianer selbständig Karten machen können. Die Teilnehmerzahl für diesen Workshop ist auf zwölf beschränkt. Interessenten können sich unter Wikipedia:Kontor Hamburg/Karten-Kurs eintragen, wenn sie definitiv kommen wollen und können. N.N.

Nur noch bis Montag: Abstimmung über technische Wünsche

Dich stören ständige Bearbeitungskonflikte und schlechte Diffs? Du möchtest gerne Pings aus anderen Wikipedien empfangen, auch wenn du hier unterwegs bist? Oder jemand soll endlich den PDF-Export fixen? Nur noch bis zum Montag, den 26. Oktober hast du die Möglichkeit über diese und viele andere vorgeschlagene technische Verbesserungen abzustimmen – die Wünsche mit den meisten Stimmen werden, sofern technisch machbar, in den kommenden Jahren von den Software-Entwicklern von Wikimedia Deutschland umgesetzt.Michi

Wasserstandsmeldung WikiDACH

Morgen in einer Woche beginnt das Wikimedia-BarCamp WikiDACH im Schweriner Schloss. +++ Derzeit haben sich 48 Personen angemeldet (ohne offensichtliche Fakes). Außerdem haben sich einige Leute mündlich angekündigt, was sich mit plötzlich verhinderten Interessenten die Waage halten wird, so dass wir bei etwa 50 Teilnehmern herauskommen werden. +++ Teile des Orga-Teams haben heute nochmal das Schloss besichtigt: es ist sehr schön. Ein Teil der Veranstaltung (Edit-a-thon, Sessionplanung) findet im öffentlich zugänglichen Schlosscafé statt; die Sessionräume sind nur für BarCamp-Teilnehmer zugänglich. +++ Das Orga-Team bittet, ihm nicht mehr mitzuteilen, „dass WikiDACH zeitlich zu nah an WikiCON liegt“. Die dazwischenliegenden 25 Wikipedia-Veranstaltungen könnten sich eingequetscht fühlen. +++ Derzeit sind elf Sessions angekündigt, die eine erfreuliche Themenvielfalt bieten. 22.10., swa

Wikiprojekt Ostfriesland erreicht Meilenstein

Wikiprojekt Ostfriesland
Wikiprojekt Ostfriesland

Es ist zwar nur ein kleiner Schritt für die Wikipedia, jedoch ein riesiger Sprung für das WikiProjekt Ostfriesland: Im Oktober haben wir die Marke von 2.500 Artikeln durchbrochen. Ganz ohne Hilfe von Euch allen kamen wir dabei natürlich nicht nicht aus. Das zeigt sich auch bei unserem Meilenstein: Benutzer:Katanga setzte ihn mit seinem Artikel zum ehemaligen Amt Friedeburg. Das Wikiprojekt Ostfriesland dankt allen Mithelfern und -streitern. 22.10., ms

Wikimedia CH sucht Direktor(in)

WMCH
WMCH

Kurz hintereinander haben vor einigen Monaten die beiden Co-Geschäftsführer den Schweizer Wikimedia-Verein verlassen. Anh Chung war zuvor für das Administrative zuständig, Charles Andrès für die Koordination der Projekte sowie auch die Budget-Anträge an die Wikimedia Foundation. Momentan ist der Vorstand auf der Suche nach einer neuen Person für die operative Leitung. Gesucht wird jemand, der die bisher getrennten Bereiche managt. Der Schwerpunkt liegt bei Projekt- und Personalführung. Hier ist die Stellenausschreibung: [6]. Der Arbeitsort wird noch zu bestimmen sein, da die bisherige Geschäftsstelle in Lausanne aus finanziellen und praktischen Gründen Ende Januar 2016 aufgegeben wird.

PS: Die mehrsprachige WMCH-Website (wikimedia.ch) wird bald ein neues Aussehen bekommen. In wenigen Tagen ist es so weit! 21.10., Pkh

Gruseliges zum Monatsende

Auch 2015 wird am 31. Oktober die Rubrik "Schon gewusst?" auf der Hauptseite im Zeichen von Halloween stehen. Gesucht sind kürzlich angelegte Artikel zu schaurigen Themen, von denen am 31. Oktober vier auf der Hauptseite präsentiert werden. Nominierungen können bis zum 30. Oktober um 21.00 Uhr hier abgegeben werden. 14.10.

Besuch bei der WMF

Wie schon einmal kurz im Kurier erwähnt sind in der kommenden Woche die Stewards zum ersten gemeinsamen Treffen bei der Wikimedia Foundation in San Francisco eingeladen, Hoo man und ich werden daran teilnehmen. Neben einigen internen Gesprächen im Kreise der Stewards und Workshops zur gegenseitigen Weiterbildung sind auch Austausche mit verschiedenen Bereichen der Wikimedia Foundation angedacht. Daneben wird es sicherlich auch Zeit geben, Themen unabhängig von der Stewardtätigkeit anzusprechen. Natürlich bringe ich einige Wünsche und Ideen für die deutschsprachige Wikipedia mit, möchte aber auch gern eure Fragen weitergeben. Ihr könnt dazu auf meiner Benutzerdiskussionsseite gern all die Fragen, Wünsche, Anregungen und Ideen, aber auch kritischen Überlegungen und Sorgen hinterlassen, die ihr schon immer mal dort loswerden wolltet. Leider kann ich nicht versprechen, dass auch genügend Zeit sein wird, alles weiterzugeben, ich werde aber mein Möglichstes tun. Einen längeren Bericht im Kurier zum Treffen habe ich nach selbigem geplant.14.10. DH

Technische Wünsche 2015, 2. Teil

In den letzten 3 Wochen haben viele Kurier-Leser ihre technischen Wünsche in der 2015er-Umfrage artikuliert. Der Reporter bedankt sich jetzt schon für die rege Teilnahme. Dies war aber nur der erste Streich. Nun geht es mit dem zweiten Streich weiter: Wir wollen herausfinden, welcher Wunsch welche Priorität in den Projekten hat. Bitte schaut euch in aller Ruhe die einzelnen Abschnitte der Abstimmung an und setzt ein Zeichen, was euch besonders wichtig ist. Jeder kann für jeden Wunsch abstimmen, aber natürlich nur einmal pro Wunsch. Im Anschluss, also ab dem 27. Oktober, wird die Softwareabteilung von Wikimedia Deutschland eine Sichtung und erste Abschätzung zu den Realisierungsmöglichkeiten der Topwünsche vornehmen. (ray, 13.10.)

Science Fiction, …

... oder der ultimative Beweis, dass wir doch noch einige Jahre vor uns haben? Wie auch immer: Im Jahr 2044 unterhalten sich zwei „Jäger“, nennen wir sie Parzifal und Aech, und dissen einen dritten, I-r0k: „Du könntest ja ausnahmsweise mal versuchen, ein bisschen Recherche zu betreiben. Ich mein ja nur – schon mal was von Wikipedia gehört? Ist sogar umsonst.“ … Echte Nerds wissen natürlich, wo dies geschrieben steht, oder? Eine Auflösung gibt es morgen, aber vielleicht teilt sich ja jemand mit, der das Quiz passend zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse lösen mag.12.10., AR

Das Vorjury-Tool für die Vorauswahl der Wettbewerbsbilder von Wiki Loves Monuments 2015 in Deutschland geht in eine kleine Verlängerung

Das Vorjury-Tool für die Vorauswahl der Wettbewerbsbilder von Wiki Loves Monuments 2015 in Deutschland geht in eine kleine Verlängerung.

Mittlerweile wurden von mehr als 70 angemeldeten Benutzern rund 235.000 Bewertungen abgegeben. Je mehr sich beteiligen, desto besser wird das Ergebnis aussehen, das dann am kommenden Wochenende der diesjährigen Hauptjury vorgelegt wird.

Wir können es uns erlauben, die Laufzeit um drei Tage bis Ende Donnerstag, den 15. Oktober 2015 zu verlängern und unsere Zeitreserve zu nutzen. Wiegels und Atamari, die dann die Daten aufbereiten werden, können dies auch noch am Freitag erledigen.

Es ist auch noch weiterhin möglich, sich neu anzumelden, wie Martin Rulsch (WMDE) bestätigt. Die Erfahrung zeigt, dass er die Registrierungsanträge recht zeitnah erfüllen kann. 12.10. ata

Auswertung der Nobelpreiswoche

Die Nobelpreiswoche 2015 ist Geschichte – Gelegenheit einmal zu schauen, zu wie vielen der Preisträger schon vor Erreichung des ultimativen Relevanzkriteriums – dem Nobelpreis – in den zehn größten Sprachversionen Artikel bestanden. Man kann dies als ein Indiz dafür sehen, wie gut die einzelnen Sprachversionen die Themenbereiche der Nobelpreisdisziplinen abdecken. Insgesamt zehn Personen oder Institutionen erhielten allein oder mit anderen die Auszeichnung. Die Sprachversionen mit der besten Abdeckung des Themas waren Englisch und Deutsch. Zu jeweils sechs der Geehrten bestanden dort schon zuvor Artikel – eine Aussage zur Qualität der Artikel ist damit aber natürlich nicht verbunden. Es folgt mit größerem Abstand Französisch mit drei Artikeln und Schwedisch und Spanisch mit jeweils zwei. Italienisch und Russisch bringen es jeweils auf einen. Niederländisch, Wáray-Wáray und Cebuano hatten keinen der Preisträger auf dem Schirm. Am 12. Oktober steht noch die Verleihung der Wirtschaftswissenschaften aus, möglicherweise geht dann Englisch in Führung. Bekannteste Preisträgerin war übrigens Swetlana Alexijewitsch, die immerhin in sieben der größten zehn Sprachversionen mit einem Artikel gewürdigt war. Der Medizinnobelpreisträger William C. Campbell und das Quartet du dialogue national (Friedensnobelpreis) waren bei keiner der großen Sprachversionen vertreten. O2, 11.10.

Nachtrag: Mit Angus Deaton steht nun der letzte der diesjährigen elf Preisträger fest. Englisch und Deutsch bauen ihre Führung aus (jeweils sieben), dahinter Französisch und Spanisch mit jeweils drei, gefolgt von Schwedisch, Italienisch und Russisch mit jeweils 2 Artikeln. Niederländisch, Wáray-Wáray und Cebuano hatten auch zu Deaton keinen Artikel.O2, 12.10.

WikiDACH findet statt

Die WikiDACH findet wie angekündigt von Fr 30.10. bis So 1.11. im Schweriner Schloss statt. Die Organisatoren haben sich für das Format eines Barcamps entschieden. So wird WikiDACH ihrem Anspruch am besten gerecht, eine Veranstaltung von der Community für die Community zu sein. Die Übernahme von Reise- und Übernachtungskosten kann bei WMCH, WMDE und WMAT beantragt werden. Es gibt bereits erste Sessionvorschläge. Um den Veranstaltungsort betreten zu können, kann man sich entweder über das Anmeldeformular registrieren oder vor Ort. Gegen die Vorlage eines Personaldokuments erhält man eine Zugangskarte, die keine persönlichen Informationen enthält. Bitte jetzt anmelden, da das Hotelkontingent begrenzt ist und rasch belegt werden muss. swa, 10.10.

5 Fragen an Ken Follett

Hallo unverhofft bin ich zu einem Presseticket für die Frankfurter Buchmesse gekommen und habe das Recht, Ken Follett 5 Fragen zu Dingen stellen, die ich schon immer wissen wollte. Das reiche ich hier doch gleich weiter. Was soll ich ihn fragen? Beste Grüße J., 8.10.

Zwei neue Rubriken

Der Kurier hat ab nun zwei neue Rubriken, sie sind zwar noch im Aufbau, aber gerade deswegen der Eintrag hier, um Mithilfe wird gebeten. Zum einen gibt es die Rubrik Tool des Monats, die von Atamari erdacht wurde, wo hilfreiche Tools den Autoren vorgestellt werden sollen, die andere neue Rubrik ist die Rubrik Kleine Freuden, hier sollen "kleine Freuden" vorgestellt werden, die den Wikipedia-Benutzerinnen und Benutzer gelungen oder widerfahren sind, diese Rubrik wurde von Emha erstellt. Auf den Vorderseiten ist zwar noch nicht viel los - aber die Rückseiten warten auf eure Teilnahme, um gute Rubriken zu erstellen, versucht euch doch daher zu beteiligen. Luke 5.10.

Workshop Objektfotografie in Köln

Diese betagten Modelle werden nicht eingesetzt sondern waren selbst fotografierte Objekte des Kameraprojektes Graz 2015

Vom 7. bis zum 8. November findet im Lokal K ein Workshop zur Objektfotografie statt. Mit verschiedenen Techniken, z.B. mit Focus stacking und cleverer Beleuchtung wollen wir Gegenstände für die Wikipedia fotografieren. Im Vordergrund stehen neben den Bildergebnissen der Austausch von Wissen und die Vermittlung von Kompetenzen in der Objektfotografie. Nutzbar machen wollen wir insbesondere die Erfahrungen beim Kameraprojekt Graz 2015, von dem zwei Referenten anwesend sein werden. Ein Teil der verwendeten Technik steht im Lokal K auch später für Vorhaben zur Verfügung. Der Workshop wird durch WMDE und WMAT gefördert, die Teilnahme ist kostenlos. Anreise und Unterkunft von Nichtkölnern können über WMDE finanziert werden. Hier gehts zu Info und Anmeldung SB, 4.10.

Neuer Leiter des Bereichs Ideenförderung

Ich freue mich sehr, dass nach erfolgreicher Suche ab sofort Julian Fischer die Leitung des Bereichs Ideenförderung übernimmt. Im WMDE-Blog könnt Ihr erste Infos zu ihm finden, er wird sich nächste Woche auch persönlich vorstellen. Begrüßt ihn herzlich, wir sind jetzt mitten in der Übergabe.Sebaso_WMDE, 2.10.

Partizipative Planung WMDE: Entwurf Wirtschaftsplan

Wie in den drei vorangegangenen Phasen (der Kurier berichtete) haben wir jetzt in Phase 4 Ziele und Wirtschaftsplan für 2016 (als Entwurf) für Wikimedia Deutschland (WMDE) veröffentlicht. Der bisherige partizipative Prozess – was seit Mai wann von wem gemacht wurde – steht zur Orientierung jeweils in der Navigation oben und kann auf der Seite direkt durchgeklickt werden (Inputsammlung, Jahreskompass, Ideen für Maßnahmen, Ziele und Plan). Als nächster Schritt wird dieser Entwurf der Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland am 28. November 2015 als Beschluss vorgelegt. MJ_WMDE, 1.10.