„Ermland“ – Versionsunterschied
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Das '''Ermland''' oder '''Ermeland''' (lateinisch und polnisch: ''Warmia'') ist eine Region im heutigem [[Polen]] zwischen [[Pomesanien]] und [[Samland]], an der [[Ostsee]] gelegen. Südlich grenzen das Kulmerland sowie die Landschaften Sassen, Galindien und Sudauen an das Ermland. 1772 ]] zu [[Ostpreußen]]. Das Ermland bildet heute gemeinsam mit dem südlich davon gelegenen [[Masuren]] die [[Woiwodschaft Ermland-Masuren|Woiwodschaft Warmińsko-Mazurskie]]. |
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Das Lateinische ''Warmia'' wird der Sage nach auf den [[Pruzzen|Pruzzenhäuptling]] ''Warmo'' zurückgefüht, der Name auf seine Gattin ''Erma''. |
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Der [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]] erhielt vom Kaiser Friedrich II. und Papst die Regierung Preußens (Altpreußenland), einschliesslich Ermland im 13. Jahrhundert und gliederte es dem [[Ordensstaat]] an. Der Legat des Papstes, Wilhelm von Modena, teilte im Jahre 1245 Preußen in vier Bistümer, Samland, Pomesanien, Ermland und Kulmerland. Später übernahmen die ermländischen Bischöfe die Macht, sie regierten das Land als [[Fürstbischof|Fürstbischöfe]], seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts, als der Deutsche Orden seine Macht in der [[Schlacht bei Tannenberg]] eingebüßt hatte, unter der Oberhoheit der litauisch-polnischen Jagiello-Habsburg-Wasa-Wettin Könige in deren Funktion als Magnus Dux Prussia . Anders als das ostpreußische evangelisch gewordene Teil des Ordenslandes wurde das ebenfalls in Ostpreußen situierte Ermland in den [[Reformation]]skriegen von den katholischen Fürstbischöfen und Administratoren verteidigt. Ermland erhielt exempt Status und wurde von den Bischöfen als [[Fürstbistum]] regiert. |
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Einige der bekanntesten Fürstbischöfe des Ermlandes waren [[Lucas Watzenrode]], der Onkel des Astronomen [[Nikolaus Kopernikus]], und Eneo Silvio Piccolomini, der spätere Papst [[Pius II.]]. |
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Da 1772 das Fürstbistum in den preußischen Staat (Königreich Preußen, Ostpreußen) eingegliedert wurde, verloren die Ermland Bischöfe ihre Macht und Souveränität als Landesherrn. Der letzte Fürstbischof war [[Ignatius Krasicki]], welcher von Ermland nach Gnesen, dann Berlin ging. |
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[[Maximilian Kaller]], Bischof vom Ermland, wurde bei der sowiet-militärischen Eroberung ostdeutscher Länder, einschließlich Ermlands, mit ausdrücklicher Billigung des Polnischen Kardinals [[August Hlond]] mitsamt der Bevölkerung West- und [[Ostpreußen]]s vertrieben. Maximilian Kaller erhielt Vertriebenenasyl in Westdeutschland. Im Jahre 1946 wurde er von Papst [[Pius XII.]] zum Bischof mit speziellen Vollmachten für die Seelsorge der Heimatvertriebenen ernannt. |
[[Maximilian Kaller]], Bischof vom Ermland, wurde bei der sowiet-militärischen Eroberung ostdeutscher Länder, einschließlich Ermlands, mit ausdrücklicher Billigung des Polnischen Kardinals [[August Hlond]] mitsamt der Bevölkerung West- und [[Ostpreußen]]s vertrieben. Maximilian Kaller erhielt Vertriebenenasyl in Westdeutschland. Im Jahre 1946 wurde er von Papst [[Pius XII.]] zum Bischof mit speziellen Vollmachten für die Seelsorge der Heimatvertriebenen ernannt. |
Version vom 3. August 2004, 18:54 Uhr
Das Ermland oder Ermeland (lateinisch und polnisch: Warmia) ist eine Region im heutigem Polen zwischen Pomesanien und Samland, an der Ostsee gelegen. Südlich grenzen das Kulmerland sowie die Landschaften Sassen, Galindien und Sudauen an das Ermland. 1772 kam das innerhalb Ostpreußen lokalisierte Fürstbistum zu Ostpreußen. Das Ermland bildet heute gemeinsam mit dem südlich davon gelegenen Masuren die Woiwodschaft Warmińsko-Mazurskie.
Das Lateinische Warmia wird der Sage nach auf den Pruzzenhäuptling Warmo zurückgefüht, der Name Ermland auf seine Gattin und Witwe Erma.
Der Deutsche Orden erhielt vom Kaiser Friedrich II. und vom Papst die Regierung Preußens (Altpreußenland), einschliesslich Ermland im 13. Jahrhundert und gliederte es dem Ordensstaat an. Der Legat des Papstes, Wilhelm von Modena, teilte im Jahre 1245 Preußen in vier Bistümer, Samland, Pomesanien, Ermland und Kulmerland. Später übernahmen die ermländischen Bischöfe die Macht, sie regierten das Land als Fürstbischöfe, seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts, als der Deutsche Orden seine Macht in der Schlacht bei Tannenberg eingebüßt hatte, unter der Oberhoheit der litauisch-polnischen Jagiello-Habsburg-Wasa-Wettin Könige in deren Funktion als Magnus Dux Prussia . Anders als das ostpreußische evangelisch gewordene Teil des Ordenslandes wurde das ebenfalls in Ostpreußen situierte Ermland in den Reformationskriegen von den katholischen Fürstbischöfen und Administratoren verteidigt. Ermland erhielt exempt Status und wurde von den Bischöfen als Fürstbistum regiert.
Einige der bekanntesten Fürstbischöfe des Ermlandes waren Lucas Watzenrode, der Onkel des Astronomen Nikolaus Kopernikus, und Eneo Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II..
Da 1772 das Fürstbistum in den preußischen Staat (Königreich Preußen, Ostpreußen) eingegliedert wurde, verloren die Ermland Bischöfe ihre Macht und Souveränität als Landesherrn. Der letzte Fürstbischof war Ignatius Krasicki, welcher von Ermland nach Gnesen, dann Berlin ging.
Maximilian Kaller, Bischof vom Ermland, wurde bei der sowiet-militärischen Eroberung ostdeutscher Länder, einschließlich Ermlands, mit ausdrücklicher Billigung des Polnischen Kardinals August Hlond mitsamt der Bevölkerung West- und Ostpreußens vertrieben. Maximilian Kaller erhielt Vertriebenenasyl in Westdeutschland. Im Jahre 1946 wurde er von Papst Pius XII. zum Bischof mit speziellen Vollmachten für die Seelsorge der Heimatvertriebenen ernannt.
Im September 2001 wurde in Zusammenarbeit der Vertriebenen, der heutigen deutschen Minderheit im Ermland und der neuen polnischen Bewohner ein Monument zum Gedenken an die Kriegstoten errichtet. Dieser Gedenkstein mit polnischer und deutscher Inschrift befindet sich bei Olsztyn (Allenstein).
Die Bischöfe des Ermlands
Anselm 1250-1278
Heinrich I. Fleming 1278-1300
Eberhard v. Neiße 1301-1326
Jordan 1327-1328
Heinrich II. Wogenap 1329-1334 Vakanz 1334-1337
Hermann von Prag 1338-1349
Johann I. von Meißen 1350-1355
Johann II. Stryprock 1355-1373
Heinrich III. Sorbom 1373-1401
Heinrich IV. Heilsberg von Vogelsang 1401-1415
Johann III. Abezier 1415-1424
Franz Kuhschmalz 1424-1457
Äneas Sylvius Piccolomini (Papst Pius II.) 1457-1458
Paul von Legensdorf 1458-1467
Nicolaus von Tüngen 1467-1489
Lukas Watzenrode 1489-1512
Fabian von Lossainen 1512-1523
Mauritius Ferber 1523-1537
Johannes Dantiscus von Höfen 1538-1548
Tiedemann Giese 1549-1550
Stanislaus Hosius 1551-1579
Martin Kromer 1579-1589
Andreas Bathory 1589-1599
Petrus Tylicki 1600-1604
Simon Rudnicki 1604-1621
Johann Albert Wasa 1621-1633
Nikolaus Szyszkowski 1633-1643
Johann Konopacki 1643
Wenceslaus Leszczynski 1644-1659
Johann Stephan Wydzga 1659-1679
Michael Stephan Radziejowski 1679-1689
Johann Stanislaus Sbaski 1689-1697
Andreas Chrysostomus Zaluski 1698-1711
Theodor Andreas Potocki 1711-1723
Christoph Andreas Johann Szembek 1724-1740
Adam Stanislaus Grabowski 1741-1766
Ignatius Krasicki 1766-1795
Karl von Hohenzollern-Hechingen 1795-1803, Vakanz 1803-1808
Joseph von Hohenzollern-Hechingen 1808-1836
Andreas Stanislaus von Hatten 1836-1841
Joseph Ambrosius Geritz 1841-1867
Philipp Krementz 1867-1886
Andreas Thiel, 1886-1908
Augustinus Bludau 1908-1930
Maximilian Kaller 1930-1947
Weblinks
- http://mitglied.lycos.de/wm727/ke/Ermland1755.htm, Ermland und Umgebung in 1755 Landkarte von Johann Friedrich Endersch
- http://www.ermlandhaus.de, Ermlandhaus in Münster, Sitz des Apostolischen Visitators des Emlands