„Gerhard Hessenberg“ – Versionsunterschied

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Gerhard Hessenberg studierte in Straßburg und Berlin. Promotion 1899. Habilitation 1901 an der [[Technische Hochschule Berlin| Technischen Hochschule Berlin]]. 1907 wurde er Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie in Bonn, 1910 an der [[Technische Hochschule Breslau| Technischen Hochschule Breslau]]. 1919 erfolgte die Berufung an die [[Universität Tübingen]].<ref> Vgl. H. Meschkowski: Mathematiker-Lexikon.BI, Mannheim 1964, S. 119.</ref>
Gerhard Hessenberg studierte in Straßburg und Berlin. Promotion 1899. Habilitation 1901 an der [[Technische Hochschule Berlin| Technischen Hochschule Berlin]]. 1907 wurde er Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie in Bonn, 1910 an der [[Technische Hochschule Breslau| Technischen Hochschule Breslau]]. 1919 erfolgte die Berufung an die [[Universität Tübingen]].<ref> Vgl. H. Meschkowski: Mathematiker-Lexikon.BI, Mannheim 1964, S. 119.</ref>


Hessenberg beschäftigte sich in seinen Arbeiten u.a. mit [[Differentialgeometrie]] ([[Geodäte| geodätische Linien]]) und Grundlagenfragen der [[Geometrie]]. Er entwickelte u.a. ein [[Axiomensystem]] der [[elliptische Geometrie| elliptischen Geometrie]].
Hessenberg beschäftigte sich in seinen Arbeiten u.a. mit [[Differentialgeometrie]] ([[Geodäte| geodätische Linien]]) und Grundlagenfragen der [[Geometrie]]. Er entwickelte u.a. ein [[Axiomensystem]] der [[elliptische Geometrie| elliptischen Geometrie]].

Bekannt wurde er auch durch seine 1906 erschienene Abhandlung zur [[Mengenlehre]], in welcher er vollständig die auch als [[Satz von Hessenberg]] bekannte Aussage bewies, dass für alle unendlichen Kardinalzahlen <math>\,\mathfrak{a}</math> gilt: <math>\,\mathfrak{a}^n = \mathfrak{a}</math>.<ref>Vgl. O. Deiser: Einführung in die Mengenlehre. Springer, Berlin ²2004, S. 502.</ref>
Bekannt wurde er auch durch seine 1906 erschienene Abhandlung zur [[Mengenlehre]], in welcher er vollständig die als [[Satz von Hessenberg]] bekannte Aussage bewies, dass für alle unendlichen Kardinalzahlen <math>\,\mathfrak{a}</math> gilt: <math>\,\mathfrak{a}^n = \mathfrak{a}</math>.<ref>Vgl. O. Deiser: Einführung in die Mengenlehre. Springer, Berlin ²2004, S. 502.</ref>
Auch wenn diese Abhandlung heute vom mathematischen Standpunkt in weiten Teilen als überholt angesehen werden muss, so verdient sie doch laut [[Oliver Deiser]] das Prädikat "historisch besonders wertvoll".<ref>Vgl. O. Deiser: Einführung in die Mengenlehre. Springer, Berlin ²2004, S. 510.</ref>
Auch wenn diese Abhandlung heute vom mathematischen Standpunkt in weiten Teilen als überholt angesehen werden muss, so verdient sie doch laut [[Oliver Deiser]] das Prädikat "historisch besonders wertvoll".<ref>Vgl. O. Deiser: Einführung in die Mengenlehre. Springer, Berlin ²2004, S. 510.</ref>



Version vom 13. August 2013, 19:22 Uhr

Gerhard Hessenberg (* 16. August 1874 in Frankfurt am Main; † 16. November 1925 in Berlin) war ein deutscher Mathematiker.

Leben und Wirken

Gerhard Hessenberg studierte in Straßburg und Berlin. Promotion 1899. Habilitation 1901 an der Technischen Hochschule Berlin. 1907 wurde er Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie in Bonn, 1910 an der Technischen Hochschule Breslau. 1919 erfolgte die Berufung an die Universität Tübingen.[1]

Hessenberg beschäftigte sich in seinen Arbeiten u.a. mit Differentialgeometrie ( geodätische Linien) und Grundlagenfragen der Geometrie. Er entwickelte u.a. ein Axiomensystem der elliptischen Geometrie. Für die synthetische Untersuchung projektiver Ebenen und Räume ist der von ihm 1905 bewiesene Satz, dass in jeder Ebene, in der die projektiven Inzidenzaxiome und der Satz von Pappos gelten, auch der Satz von Desargues gilt. Er wird ihm zu Ehren Satz von Hessenberg genannt.

Bekannt wurde er auch durch seine 1906 erschienene Abhandlung zur Mengenlehre, in welcher er vollständig die – ebenfalls als Satz von Hessenberg bekannte – Aussage bewies, dass für alle unendlichen Kardinalzahlen gilt: .[2] Auch wenn diese Abhandlung heute vom mathematischen Standpunkt in weiten Teilen als überholt angesehen werden muss, so verdient sie doch laut Oliver Deiser das Prädikat "historisch besonders wertvoll".[3]

Werke (Auswahl)

  • G. Hessenberg: Ebene und sphärische Trigonometrie. de Gruyter, Berlin (diverse Auflagen).
  • G. Hessenberg: Grundbegriffe der Mengenlehre. Abhandlungen der Friesschen Schule, Neue Folge, Bd. 1, S. 478 -706 (auch in Buchform als Sonderdruck erschienen im Verlag Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1906).
  • G. Hessenberg: Grundlagen der Geometrie. de Gruyter, Berlin ²1967. (EA 1930)
  • G. Hessenberg: Transzendenz von e und π. Ein Beitrag zur höheren Mathematik vom elementaren Standpunkte aus. New York 1965, unveränderter Nachdruck der EA von 1912.
  • G. Hessenberg: Vom Sinn der Zahlen. Tübingen/ Leipzig 1922.

Literatur

  • Rudolf Rothe Gerhard Hessenberg, Jahresbericht DMV, 1912, Online
  • Oliver Deiser: Einführung in die Mengenlehre. Springer, Berlin ²2004, ISBN 978-3-540-20401-5.
  • Karin Reich Der Desarguessche und der Pascalsche Satz: Hessenbergs Beitrag zu Hilberts Grundlagen der Geometrie, in Hartmut Hecht (Hrsg.) Kosmos und Zahl. Beiträge zur Mathematik- und Astronomiegeschichte, zu Alexander von Humboldt und Leibniz, Boethius; 58, Stuttgart 2008, S. 377-393

Einzelnachweise

  1. Vgl. H. Meschkowski: Mathematiker-Lexikon.BI, Mannheim 1964, S. 119.
  2. Vgl. O. Deiser: Einführung in die Mengenlehre. Springer, Berlin ²2004, S. 502.
  3. Vgl. O. Deiser: Einführung in die Mengenlehre. Springer, Berlin ²2004, S. 510.