„United States Railroad Administration“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
sohin
Zeile 1: Zeile 1:
{{Belege fehlen}}
Die '''United States Railroad Administration''' (USRA) war eine Behörde zur Vereinheitlichung des Eisenbahnwesens in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] in den Jahren 1917 bis 1920. Ihre Gründung führte zu einer der größten Standardisierungen in der [[Geschichte der Eisenbahn in Nordamerika]].
Die '''United States Railroad Administration''' (USRA) war eine Behörde zur Vereinheitlichung des Eisenbahnwesens in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] in den Jahren 1917 bis 1920. Ihre Gründung führte zu einer der größten Standardisierungen in der [[Geschichte der Eisenbahn in Nordamerika]].


Zeile 21: Zeile 22:
Im Februar 1920 wurde mit dem ''Esch-Cummins Act'' die Zuständigkeiten des ICC bezüglich des Eisenbahnwesens gestärkt, gleichzeitig aber die USRA zum 1. März 1920 aufgelöst.
Im Februar 1920 wurde mit dem ''Esch-Cummins Act'' die Zuständigkeiten des ICC bezüglich des Eisenbahnwesens gestärkt, gleichzeitig aber die USRA zum 1. März 1920 aufgelöst.


[[Kategorie:Schienenverkehr (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:Organisation (Eisenbahn)]]


[[en:United States Railroad Administration]]
[[en:United States Railroad Administration]]
Zeile 26: Zeile 29:
[[it:United States Railroad Administration]]
[[it:United States Railroad Administration]]
[[ja:アメリカ合衆国鉄道管理局]]
[[ja:アメリカ合衆国鉄道管理局]]

[[Kategorie:Schienenverkehr (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:Organisation (Eisenbahn)]]

Version vom 18. September 2012, 16:23 Uhr

Die United States Railroad Administration (USRA) war eine Behörde zur Vereinheitlichung des Eisenbahnwesens in den Vereinigten Staaten in den Jahren 1917 bis 1920. Ihre Gründung führte zu einer der größten Standardisierungen in der Geschichte der Eisenbahn in Nordamerika.

Vorgeschichte

Am 6. April 1917 traten die USA in den Ersten Weltkrieg ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Eisenbahn das wichtigste Landtransportmittel für Wirtschaft, Rüstung, Kriegsmaterial und Truppen. Anders als in vielen europäischen Staaten zu dieser Zeit gab es in den USA keine Staatsbahn. Die Eisenbahnen befanden sich im Eigentum einer Vielzahl unterschiedlich großer, privater Bahngesellschaften. Obwohl diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts große Beträge in den Ausbau ihrer Bahnstrecken investiert hatten, gab es 1917 signifikante Mängel insbesondere bei Bahnhöfen, Bahnstrecken und Schienenfahrzeugen. Wichtiger Grund dafür war die schwierige wirtschaftliche Lage vieler Bahngesellschaften zu dieser Zeit. Anfang des Jahrhunderts war die US-Wirtschaft durch eine Inflation geschwächt. Um die Transportkosten niedrig zu halten, hatte der Kongress der Vereinigten Staaten 1906 mit dem Hepburg-Act die Interstate Commerce Commission (ICC) ins Leben gerufen, die Höchstsätze für Gütertarife anordnete und so den Profit der Bahngesellschaften beschränkte. Gleichzeitig war aber das Streckennetz so stark gewachsen, dass zahlreiche Strecken durch den harten Wettbewerb nicht profitabel betrieben werden konnten. 1915 war daher ein Sechstel der Strecken im Besitz von Bahngesellschaften, die vor dem Bankrott standen.

Um den Betrieb der Eisenbahn zu koordinieren, versuchten zunächst die Bahngesellschaften durch die Gründung des Railroads' War Board, eigenständig ihre Arbeit zu koordinieren. Dieser Ansatz scheiterte allerdings an kartellrechtlichen und anderen Barrieren. Schließlich empfahl das ICC die staatliche Kontrolle des Eisenbahnwesens, um einen effizienten Betrieb während des Krieges zu gewährleisten.

Wirken der USRA

Durch Proklamation des Präsidenten Woodrow Wilson wurden am 26. Dezember 1917 alle US-Eisenbahngesellschaften der United States Railroad Administration (USRA) unterstellt. Als ersten Generaldirektor der USRA setzte Wilson den US-Finanzminister, William Gibbs McAdoo, ein, der zugleich sein Schwiegersohn war. Dieser gab den Posten im November 1918 auf. Sein Nachfolger wurde Walker Hines.

Die Bahnen wurden in die drei Bereiche, Ost, West und Süd, aufgeteilt. Parallelverkehre im Personenverkehr wurden eliminiert, teure und personalintensive Schlafwagenverbindungen reduziert und mit zusätzlichen Gebühren unattraktiv gemacht. Ein einheitliches Fahrkartensystem wurde etabliert, Bahnhöfe, Werkstätten und Bahnbetriebseinrichtungen wurden gemeinsam von allen Bahngesellschaften genutzt.

Am 21. März 1918 trat der Railway Administration Act in Kraft. Er bestätigte die Verstaatlichung durch Präsident Wilson von 1917. Das neue Gesetz garantierte die Rückgabe der Eisenbahnen an ihre vorherigen Besitzer innerhalb von 21 Monaten nach einem Friedensschluss. Weiter wurde garantiert, dass der Besitz in einem Zustand übergeben werde, der mindestens dem Ursprungszustand bei Verstaatlichung entspräche. Ebenso wurde zugesichert, dass die privaten Bahngesellschaften als Kompensation eine jährliche Vergütung für die Nutzung ihres Eigentums erhielten, die sich aus dem operativen Einkommen der letzten drei Jahre vor Verstaatlichung errechnete. Das Gesetz legte also fest, dass die Verstaatlichung nur vorübergehend erfolgte.

Um die Effizienz auch in der Herstellung und Wartung der Schienenfahrzeuge zu erhöhen, wurden zahlreiche Standard-Designs für Lokomotiven und Wagen durch die USRA definiert und in Auftrag gegeben. Durch die USRA wurden über 100.000 neue Wagen und 1.930 Dampflokomotiven für 380 Millionen US-Dollar beschafft. Auf diese Weise wurde in kurzer Zeit veraltetes Material durch moderne, standardisierte Fahrzeuge ersetzt.

Auflösung

Im Februar 1920 wurde mit dem Esch-Cummins Act die Zuständigkeiten des ICC bezüglich des Eisenbahnwesens gestärkt, gleichzeitig aber die USRA zum 1. März 1920 aufgelöst.