„Kanten“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Caraway bread.jpg|thumb|Kanten eines Roggenbrots mit Kümmel]]
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Ebenfalls als "Kanten" bezeichneten die Angehörigen der DDR Grenztruppen den Bereich der Grenzabsperrungen zur BRD, also den unmittelbaren Grenzstreifen, der von 1961 bis 1989 Deutschland teilte.
Ebenfalls als "Kanten" bezeichneten die Angehörigen der DDR Grenztruppen den Bereich der Grenzabsperrungen zur BRD, also den unmittelbaren Grenzstreifen, der von 1961 bis 1989 Deutschland teilte.

Version vom 2. August 2012, 14:11 Uhr

Der Kanten (von "Kante") ist eine Bezeichnung für ein Reststück. So ist ein Kanten Brot das verbleibende Ende eines fast vollständig aufgeschnittenen Brotlaibes. Auch der Anschnitt wird als Brotkanten bezeichnet. Das Wort ist aus dem Norddeutschen in die Hochsprache übernommen worden.

Kanten eines Roggenbrots mit Kümmel

Ebenfalls als "Kanten" bezeichneten die Angehörigen der DDR Grenztruppen den Bereich der Grenzabsperrungen zur BRD, also den unmittelbaren Grenzstreifen, der von 1961 bis 1989 Deutschland teilte.

Weitere Bezeichnungen

Regional unterschiedlich werden auch andere Bezeichnungen für den Brotkanten verwandt. Dass überhaupt ein Ausdruck für diesen Teil des Brotes existiert, ist darauf zurückzuführen, dass der Anschnitt eines frisch gebackenen Brotes sehr begehrt war, während das erst nach mehreren Tagen zu verbrauchende Endstück bereits hart und trocken war und oftmals in Flüssigkeit eingetaucht werden musste, bevor man es verzehren konnte.

  • Von Knust, Knus, Kniest, Knistchen, Kniezchen, Knüppchen, Küppchen oder Knaust spricht man im Nordosten und Nordwesten Deutschlands, aber auch teilweise im Ostmitteldeutschen.
  • Knorz, Knörzel, Knüstchen, Kürschtje, Knapp oder Knäppchen, Knörzchen, Knerzla oder Köppla verwendet man im Rheinland, in Hessen, Franken und angrenzenden Gebieten.
  • Rand, Ränftchen, Ranft, Ranften, Ranftl, Ränftel, Rauft, Rindl, Rumptschn sind Ausdrücke für Kanten im Mittel- und Süddeutschen Raum.
  • In Mittelthüringen ist auch der Begriff Feeze oder Fietze bekannt.
  • Knäusle, Knüssle, Mürggel, Riebel, Riebele (auch Brotriebel) sind Ausdrücke, die im schwäbisch-alemannischen Sprachraum gebräuchlich sind.
  • Eine besonders im Bairischen und Österreichischen verbreitete Variante ist das Scherzl oder auch Scherzel (vom Italienischen scorza = Rinde) und betrifft ausschließlich die Endstücke, wobei in Wien der Begriff Kanten einfach nur als ein größeres Stück vom Brot, und nicht nur für das Endstück verwendet wird.[1]
  • Im Pfälzischen ist der Begriff Knorze gebräuchlich.
  • Krüstchen sagt man im Limburger Raum, im Hinterland und im Westerwald.
  • In Schwaben hört man für alle Arten von Anschnitt gelegentlich auch den Begriff Giggel.[2]
  • In Wien verwendet man den Begriff Buckl/Bugl.[2]

Knust und Knaust stehen auch für ein dickes, unförmiges, nicht sauber geschnittenes Stück Brot oder Teil eines Brötchens. Auch dazu existieren mehrere umgangssprachliche Varianten. So sagt man dazu in Österreich Trumm, im Oberdeutschen Mocken und im Nord- und Mitteldeutschen Runken oder Ranken. In Oberfranken gibt es den Ranften. Der Begriff Knust wird regional auch für das Kerngehäuse von Kernobst gebraucht.

Als Verkleinerungsformen für den Kanten existieren z. B. Käntchen und Känchen.

Scherzhaft wird der Kanten auch Schaukelbemme oder „Hintern“ genannt.

Siehe auch: Regionale Küchenbegriffe

Einzelnachweise

  1. Grimmsches Wörterbuch
  2. a b Bastian Sick: Von Knäppchen, Knäuschen und Knörzchen, Spiegel Online, 13. September 2006

Literatur

  • Wilfried Seibicke: Duden: Wie sagt man anderswo? Landschaftliche Unterschiede im deutschen Sprachgebrauch. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1983, ISBN 3-411-01978-6
  • Eberhard Krienke: Uns Uckermark. Sprache und mundartliche Literatur einer Region. Schibri Verlag, Mirow 1996, ISBN 3-928878-46-8
Wiktionary: Kanten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen