„Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland“ – Versionsunterschied

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Der '''Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V.''' ist eine politisch und konfessionell unabhängige [[Hilfsorganisation|Hilfs-]] und [[Wohlfahrtsorganisation]]. Er ist Gründungsmitglied des [[Samariter International|Internationalen Samariterbundes ''SAINT'']].
Der '''Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V.''' ist eine politisch und konfessionell unabhängige [[Hilfsorganisation|Hilfs-]] und [[Wohlfahrtsorganisation]]. Er ist Gründungsmitglied des [[Samariter International|Internationalen Samariterbundes ''SAINT'']].



Version vom 2. Mai 2009, 21:21 Uhr

Der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V. ist eine politisch und konfessionell unabhängige Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation. Er ist Gründungsmitglied des Internationalen Samariterbundes SAINT.

Geschichte

Die Industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts führte zu einer dramatischen Zunahme an Arbeitsunfällen. 1877 entstand daher in England die "St. John’s Ambulance Association" des Johanniterordens. In vielen Städten wurden Sanitätsschulen eingerichtet und freiwillige Helfer ausgebildet.

Im Sommer 1881 lernte der deutsche Chirurg Prof. Friedrich von Esmarch (1823 - 1908) in London diese Organisation kennen und gründete nach seiner Rückkehr nach Deutschland eine "Samariter-Schule". Zahlreiche Lehrschriften des "Deutschen-Samariter-Bundes" entstanden. Sie richteten sich jedoch in erster Linie an leitende Beamte des Gesundheitswesens und waren für die breite Masse der Arbeiter unerschwinglich.

1888 ergriffen sechs Berliner Zimmerleute die Initiative und setzten gegen viele Widerstände den ersten "Lehrkursus über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen" durch. Diese Zimmerleute waren nicht nur die Gründerväter des ASB; durch ihre Initiative haben sie auch der Notfallrettung in Deutschland wesentliche Impulse gegeben. Bald wurden diese Schulungen zu einer regelmäßigen Einrichtung des Vereines, der 1895 seinen Namen in "Samariterkursus für Arbeiter und Arbeiterinnen" änderte und ab 1896 als "Arbeiter-Samariter" in der Öffentlichkeit auftrat.

1909 schlossen sich auf einer Gründerversammlung in Magdeburg 11 Arbeiter-Samariter-Kolonnen zum Arbeiter-Samariter-Bund zusammen. Erster Sitz des Bundes war Berlin. 1923 wurden die beiden Chemnitzer Samariter Theodor Kretzschmar und Eugen Richter zum Bundesvorsitzenden und Bundesschatzmeister des ASB gewählt. Damit ging die Verlegung des Sitzes des ASB nach Chemnitz einher. Im dortigen Bundeshaus wurde auch die ASB-eigene Sanitätstasche, die "Chemnitz-Tasche" hergestellt. 1933 waren im ASB etwa 50.000 Mitglieder aktiv.

Nach der Machtübernahme durch Hitler wurde der ASB unter nationalsozialistische Leitung gestellt. Da viele Mitglieder jedoch nicht bereit waren, sich gleichschalten zu lassen, traten viele aus dem Bund aus, was am 1. August 1933 zu dessen Verbot führte.

In Ostdeutschland wurde die Wiedergründung nach 1945 durch die Sowjets unterdrückt. In Westdeutschland bemühten sich unmittelbar nach Kriegsende ehemalige Arbeiter-Samariter in verschiedenen Regionen Deutschlands ohne voneinander zu wissen,um die Wiedergründung des ASB. Mit Gründung der Bundesrepublik entwickelte der ASB schnell überregionale Strukturen. Im April 1952 fand die Neugründung des ASB Deutschland e.V. statt. Der Sitz des Bundesverbands wurde zunächst Hannover, mit dem Bau des neuem Bundeshaus erfolgte der Umzug nach Köln-Sülz. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands entstand der ASB 1990 in den neuen Bundesländern neu.

Arbeiter-Samariter-Jugend

Die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ), ist der Jugendverband des Arbeiter-Samariter-Bundes. Ihre Anfänge reichen bis in die zwanziger Jahre zurück. Sie ist integrierter und integrierender Bestandteil des Erwachsenenverbandes, hat aber innerhalb der Gesamtorganisation eine Sonderstellung. Diese ist in den zur Satzung des ASB gehörenden Richtlinien festgeschrieben. Mitglieder des ASB bis einschließlich 26 Jahren sind gleichzeitig auch Mitglieder der ASJ.

Entsprechend seinem Erwachsenenverband gliedert sich die ASJ in Orts-, Kreis-, bzw. Regionalverbände, Landesverbände und in den Bundesverband. Die jeweilige ASJ Organisationsstufe trägt den Namen des entsprechenden ASB-Verbandes bzw. des Landes. Auf Bundesebene trägt sie den Namen ASJ Deutschland.

Die jungen Samariter sind mit ca. 100.000 Mitgliedern in allen Bundesländern vertreten. Die ASJ legt Wert auf zeitgemäße Freizeitangebote, die Toleranz, Selbstbewusstsein, Verständnis und Mitmenschlichkeit fördern. Er will die Werte durch gemeinsames Handeln für Jugendliche erlebbar machen.

Alle zwei Jahre findet der Bundesjugendwettbewerb der ASJ statt. Drei Tage lang ermitteln ASJ-Gruppen ihre Einzel- und Gruppensieger in den Bereichen Allgemeinwissen/ Kultur und Erster Hilfe. Teilnehmen können jeweils die Siegermannschaften der Landesjugendwettbewerbe. Im Wechsel mit dem Bundesjugendwettbewerb finden alle zwei Jahre Kindertage für die Sechs- bis Zwölfjährigen der ASJ statt.

Durch Ferienfreizeiten und Internationale Jugendbegegnungen ermöglicht die ASJ ihren Mitgliedern vielerlei Einblicke in Lebensweise und Kultur von Jugendlichen anderer Nationen.

Alle vier Monate erscheint das Bundesjugendinfo, die Zeitschrift der Arbeiter-Samariter-Jugend mit Neuigkeiten zur Jugendarbeit, Hintergrundbeiträgen, Berichten von Freizeiten, Tipps und Hinweisen.

Struktur

In der Bundesrepublik Deutschland bestehen 16 Landesverbände und 228 regionale Gliederungen (Regional-, Kreis- und Ortsverbände). Der ASB hat ca. 1,1 Mio. Mitglieder. Die Bundesgeschäftsstelle hat ihren Sitz in Köln. Der ASB hat im Jahr 2006 ca. 18.400 hauptamtliche und 10.600 ehrenamtliche Mitarbeiter. Weiterhin werden ca. 1800 Zivildienstleistende beschäftigt.

Mit 102 Altenheimen, über 260 Pflegediensten und anderen Angeboten gehört der ASB zu den größten deutschen Anbietern in der Altenhilfe. Im Jahr 2005 leistete der ASB in Deutschland 435.200 Einsätze der Notfallrettung und 312.800 Krankentransporte; dazu kommen noch 5.500 Einsätze der Primärluftrettung und fast 6.000 Einsätze im Interhospitaltransfer.

Von 1985 - 2008 war die ehemalige SPD-Politikerin und ehemalige Bundestagspräsidentin Annemarie Renger Präsidentin des ASB. Sie verstarb in ihrem Amt in der Nacht von 2. auf 3. März 2008. Seit 2006 ist Admiraloberstabsarzt a.D. Dr. Karsten Ocker Bundesarzt.

Aufgaben

Zu den Kernaufgaben zählen:

Siehe auch

Commons: Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien