„113. Infanterie-Division (Wehrmacht)“ – Versionsunterschied

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Die '''113. Infanterie-Division''' war ein [[Großverband]] der [[Wehrmacht]] von 1941 bis 1943.
Die '''113. Infanterie-Division''' war ein [[Großverband]] der [[Wehrmacht]] .


== Geschichte ==
== Geschichte ==


=== Aufstellung ===
=== Aufstellung ===
Die 113. Infanterie-Division wurde am 10. Dezember 1940 in [[Grafenwöhr]] als [[Division (Militär)|Division]] der 12. [[Aufstellungswelle]] aufgestellt. Zwei Drittel der Truppenstärke waren Abgaben von bestehenden Verbänden, der Rest neu eingezogene [[Rekrut]]en und [[Reservist]]en. Die Ausstattung mit Transportmitteln und Waffen bestand zum Teil aus erbeuteten französischen Beständen.
Die 113. Infanterie-Division wurde am 10. Dezember 1940 in [[Grafenwöhr]] als [[Division (Militär)|Division]] der 12. [[Aufstellungswelle]] aufgestellt. Zwei Drittel der Truppenstärke waren Abgaben von bestehenden Verbänden, der Rest neu eingezogene [[Rekrut]]en und [[Reservist]]en. Die Ausstattung mit Transportmitteln und Waffen bestand zum Teil aus erbeuteten französischen Beständen.


=== Unternehmen Barbarossa ===
=== Unternehmen Barbarossa ===
Ab 23. Juni 1941 wurde sie als Heeresreserve im Bahntransport nach [[Lemberg]] verlegt. In Gewaltmärschen zog die Division hinter der Front her. Am 16. Juli wurde die [[Leibstandarte SS Adolf Hitler]] am Nordflügel der [[6. Armee (Wehrmacht)|6. Armee]] abgelöst. Bis 9. August kämpfte die Division im Raum [[Korosten]].
Ab 23. Juni 1941 wurde sie als Heeresreserve im Bahntransport nach [[Lemberg]] verlegt. In Gewaltmärschen zog die Division hinter der Front her. Am 16. Juli wurde die [[Leibstandarte SS Adolf Hitler]] am Nordflügel der [[6. Armee (Wehrmacht)|6. Armee]] abgelöst. Bis 9. August kämpfte die Division im Raum [[Korosten]].


=== Kiew 1941 ===
=== Kiew 1941 ===
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=== Besatzungstruppe Kiew ===
=== Besatzungstruppe Kiew ===
Vom 27. September bis 6. Oktober war die inzwischen stark angeschlagene Division als Besatzungstruppe in [[Kiew]] eingesetzt und wurde danach aus der Sowjetunion abtransportiert.
Vom 27. September bis 6. Oktober war die inzwischen stark angeschlagene Division als Besatzungstruppe in [[Kiew]] eingesetzt und wurde danach .


=== Verlegung auf den Balkan ===
=== Verlegung auf den Balkan ===
Ab 18. November 1941 war die Division in [[Serbien im Zweiten Weltkrieg|Serbien]] versammelt und wurde zur [[Partisanenkampf|Partisanenbekämpfung]] eingesetzt. Aufgrund der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Winteroffensive traf jedoch an Weihnachten der Befehl zur Rückverlegung an die [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Ostfront]] ein.
Ab 18. November 1941 war die Division in [[Serbien im Zweiten Weltkrieg|Serbien]] versammelt und wurde zur [[Partisanenkampf|Partisanenbekämpfung]] eingesetzt. Aufgrund der sowjetischen Winteroffensive traf jedoch an Weihnachten der Befehl zur Rückverlegung an die Ostfront ein.


=== Ostfront 1942 ===
=== Ostfront 1942 ===
Die ab 30. Januar an der südlichen Ostfront eintreffenden Divisionseinheiten wurden bei meterhohem Schnee sofort einzeln in den Kampf geworfen, um den sowjetischen Einbruch bei [[Isjum]] abzuriegeln. Bis Ende März, als Tauwetter einsetzte, konnten die Stellungen im Verbund mit [[Rumänien|rumänischen]] Einheiten gehalten werden.
Die ab 30. Januar an der südlichen Ostfront eintreffenden Divisionseinheiten wurden bei meterhohem Schnee sofort einzeln in den Kampf geworfen, um den sowjetischen Einbruch bei [[Isjum]] abzuriegeln. Bis Ende März, als Tauwetter einsetzte, konnten die Stellungen im Verbund mit [[Rumänien|rumänischen]] Einheiten gehalten werden.


=== Auffrischung 1942 ===
=== Auffrischung 1942 ===
Ende April erfolgte dann eine frontnahe Auffrischung.
Ende April erfolgte dann eine frontnahe Auffrischung.


Als der Sowjetmarschall [[Semjon Konstantinowitsch Timoschenko|Timoschenko]] am 12. Mai eine [[Schlacht bei Charkow (1942)|Offensive zur Abschnürung Charkows]] und der Dnepr-Übergänge startete, wurde die Division ins Zentrum des südlichen sowjetischen Zangenarms geworfen. Unter schweren Verlusten konnte sich die 113. Infanterie-Division solange behaupten, bis die sowjetischen Angriffstruppen durch einen Angriff der [[1. Panzerarmee (Wehrmacht)|1. Panzerarmee]] im Süden von ihren Verbindungen abgeschnitten waren.
Als der Sowjetmarschall [[Semjon Konstantinowitsch Timoschenko|Timoschenko]] am 12. Mai eine [[Schlacht bei Charkow (1942)|Offensive zur Abschnürung Charkows]] und der Dnepr-Übergänge startete, wurde die Division ins Zentrum des südlichen sowjetischen Zangenarms geworfen. Unter schweren Verlusten konnte sich die 113. Infanterie-Division solange behaupten, bis die sowjetischen Angriffstruppen durch einen Angriff der [[1. Panzerarmee (Wehrmacht)|1. Panzerarmee]] im Süden von ihren Verbindungen abgeschnitten waren.
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=== Stalingrad ===
=== Stalingrad ===
Später verlegte die Division weiter nach Osten und bezog mitten in der Steppe die „Nordriegelstellung“ von [[Stalingrad]]. Als Stalingrad am 22. November 1942 eingeschlossen wurde, stellte die Division eine Kampfgruppe zum Aufbau der Südwestfront des [[Kessel von Stalingrad|Kessels]] zusammen.
Später die Division weiter nach Osten und bezog mitten in der Steppe die „Nordriegelstellung“ von [[Stalingrad]]. Als Stalingrad am 22. November 1942 eingeschlossen wurde, stellte die Division eine Kampfgruppe zum Aufbau der Südwestfront des [[Kessel von Stalingrad|Kessels]] zusammen.


=== Vernichtung ===
=== Vernichtung ===
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==== Verlegung nach Frankreich ====
==== Verlegung nach Frankreich ====
Aufgrund des sowjetischen Vordringens musste nach [[Dnipro|Dnepropetrowsk]] zurückverlegt werden, wo die etwa 1000 gesammelten Divisionsangehörigen nach [[Frankreich]] abtransportiert wurden.
Aufgrund des sowjetischen Vordringens musste nach [[Dnipro|Dnepropetrowsk]] zurückverlegt werden, wo die etwa 1000 gesammelten Divisionsangehörigen nach [[Frankreich]] abtransportiert wurden.


==== Aufstellung in Frankreich ====
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=== Verlegung an die Ostfront ===
=== Verlegung an die Ostfront ===
Am 20. Juli starteten die ersten Eisenbahntransporte zum Einsatz in Russland.
Am 20. Juli die ersten Eisenbahntransporte zum Einsatz .


=== Rschew 1943 ===
=== Rschew 1943 ===
Die 113. Infanterie-Division hatte ab 27. Juli einen Abschnitt der „Büffelstellung“ (→ [[Schlacht von Rschew]]) bei der [[Heeresgruppe Mitte]] zu übernehmen. Am 7. August griff die [[Rote Armee]] gezielt im Divisionsabschnitt an. Die größtenteils unerfahrenen Soldaten der Division wichen teilweise panikartig zurück, so dass die abgekämpfte [[18. Panzergrenadier-Division (Wehrmacht)|18. Panzergrenadier-Division]] zur Bereinigung der Lage zugeführt werden musste.
Die 113. Infanterie-Division hatte ab 27. Juli einen Abschnitt der „Büffelstellung“ (→ [[Schlacht von Rschew]]) bei der [[Heeresgruppe Mitte]] zu übernehmen. Am 7. August Divisionsabschnitt . Die größtenteils unerfahrenen Soldaten der Division wichen teilweise panikartig zurück, so dass die abgekämpfte [[18. Panzergrenadier-Division (Wehrmacht)|18. Panzergrenadier-Division]] zur Bereinigung der Lage zugeführt werden musste.


=== Vernichtung ===
=== Vernichtung ===
In den folgenden Kämpfen hatten die Truppenteile der Division weiterhin hohe Verluste und wurden dann meist den Nachbardivisionen unterstellt.
In den folgenden Kämpfen die Division weiterhin hohe Verluste und wurden dann meist den Nachbardivisionen unterstellt.


=== Verwendung der Reste der Division ===
=== Verwendung der Reste der Division ===
Aufgrund des niedrigen Kampfwertes der Division wurde sie am 2. November 1943 aufgelöst und aufgeteilt. Eine [[Divisionsgruppe]] 113 bestand noch bis Juli 1944 im Rahmen der [[337. Infanterie-Division (Wehrmacht)|337. Infanterie-Division]].
Aufgrund des niedrigen Kampfwertes am 2. November 1943 aufgelöst und aufgeteilt. Eine [[Divisionsgruppe]] 113 bestand noch bis Juli 1944 im Rahmen der [[337. Infanterie-Division (Wehrmacht)|337. Infanterie-Division]].


== Kommandeure ==
== Kommandeure ==

Aktuelle Version vom 11. Januar 2025, 14:15 Uhr

113. Infanterie-Division


Truppenkennzeichen der 113. Infanterie-Division
Aktiv Dezember 1940 bis 2. November 1943
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Gliederung Gliederung
Aufstellungsort Truppenübungsplatz Grafenwöhr
Zweiter Weltkrieg Schlacht von Stalingrad
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 113. Infanterie-Division war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Die 113. Infanterie-Division wurde am 10. Dezember 1940 in Grafenwöhr im Wehrkreis XIII (Nürnberg) als Division der 12. Aufstellungswelle aufgestellt. Zwei Drittel der Truppenstärke waren Abgaben von bestehenden Verbänden, der Rest neu eingezogene Rekruten und Reservisten. Die Ausstattung mit Transportmitteln und Waffen bestand zum Teil aus erbeuteten französischen Beständen.

Unternehmen Barbarossa

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Ab 23. Juni 1941 wurde sie als Heeresreserve im Bahntransport nach Lemberg verlegt. In Gewaltmärschen zog die Division hinter der Front her. Am 16. Juli wurde die Leibstandarte SS Adolf Hitler am Nordflügel der 6. Armee abgelöst. Bis 9. August kämpfte die Division im Raum Korosten.

Während der Schlacht um Kiew wurde am 29. August der Dnepr überquert und nach Süden angegriffen.

Besatzungstruppe Kiew

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Vom 27. September bis 6. Oktober war die inzwischen stark angeschlagene Division als Besatzungstruppe in Kiew eingesetzt und wurde danach auf den Balkan verlegt.

Verlegung auf den Balkan

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Ab 18. November 1941 war die Division in Serbien versammelt und wurde zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Aufgrund der sowjetischen Winteroffensive traf jedoch bereits an Weihnachten der Befehl zur Rückverlegung an die Ostfront ein.

Die ab 30. Januar an der südlichen Ostfront eintreffenden Divisionseinheiten wurden bei meterhohem Schnee sofort einzeln in den Kampf geworfen, um den sowjetischen Einbruch bei Isjum abzuriegeln. Bis Ende März, als Tauwetter einsetzte, konnten die Stellungen im Verbund mit rumänischen Einheiten gehalten werden.

Auffrischung 1942

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Ende April erfolgte dann eine frontnahe Auffrischung.

Als der Sowjetmarschall Timoschenko am 12. Mai eine Offensive zur Abschnürung Charkows und der Dnepr-Übergänge startete, wurde die Division ins Zentrum des südlichen sowjetischen Zangenarms geworfen. Unter schweren Verlusten konnte sich die 113. Infanterie-Division solange behaupten, bis die sowjetischen Angriffstruppen durch einen Angriff der 1. Panzerarmee im Süden von ihren Verbindungen abgeschnitten waren.

Ab 11. Juni wurde im Rahmen der Operation „Blau“, dem Beginn der deutschen Sommeroffensive, Woltschansk erobert. Danach wurde in langen Märschen bei sommerlicher Hitze der Don-Bogen erreicht und bis 21. September ein dort befindlicher sowjetischer Brückenkopf beseitigt.

Später rückte die Division weiter nach Osten und bezog mitten in der Steppe die „Nordriegelstellung“ von Stalingrad. Als Stalingrad am 22. November 1942 eingeschlossen wurde, stellte die Division eine Kampfgruppe zum Aufbau der Südwestfront des Kessels zusammen.

Am 10. Januar 1943 wurde die „Nordriegelstellung“ überrannt. Lediglich Reste der Division kämpften sich nach Osten auf den nördlichen Stadtrand von Stalingrad zurück. Am 2. Februar hörte der letzte Widerstand auf, und die wenigen Überlebenden, darunter der Kommandeur Generalleutnant Hans-Heinrich Sixt von Armin, gerieten in Gefangenschaft.

Wiederaufstellung 1943

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Ab Februar 1943 wurden zurückgekehrte Urlauber, Genesene und außerhalb des Kessels verbliebene rückwärtige Teile im Raum nördlich von Stalino versammelt, um die befohlene Neuaufstellung vorzubereiten.

Verlegung nach Frankreich

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Aufgrund des sowjetischen Vordringens musste nach Dnepropetrowsk zurückverlegt werden, wo die etwa 1000 gesammelten Divisionsangehörigen nach Frankreich abtransportiert wurden.

Aufstellung in Frankreich

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Die neue 113. Infanterie-Division wurde an der Atlantikküste durch Personalabgaben der Luftwaffe und des Ersatzheeres gebildet.

Besatzungstruppe Frankreich

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Ab 1. Juni 1943 wurde ins Hinterland verlegt, wo Verbandsausbildung und auch Strafaktionen gegen französische Partisanen durchgeführt wurden.

Verlegung an die Ostfront

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Am 20. Juli begannen die ersten Eisenbahntransporte zum erneuten Einsatz an der Ostfront.

Die 113. Infanterie-Division hatte ab 27. Juli einen Abschnitt der „Büffelstellung“ (→ Schlacht von Rschew) bei der Heeresgruppe Mitte zu übernehmen. Am 7. August wurde der Divisionsabschnitt angegriffen. Die größtenteils unerfahrenen Soldaten der Division wichen teilweise panikartig zurück, so dass die abgekämpfte 18. Panzergrenadier-Division zur Bereinigung der Lage zugeführt werden musste.

In den folgenden Kämpfen erlitt die Division weiterhin hohe Verluste und wurden dann meist den Nachbardivisionen unterstellt.

Verwendung der Reste der Division

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Aufgrund des niedrigen Kampfwertes wurde die 113. Infanterie-Division am 2. November 1943 aufgelöst und aufgeteilt. Eine Divisionsgruppe 113 bestand noch bis Juli 1944 im Rahmen der 337. Infanterie-Division.

  • Infanterie-Regiment 260
  • Infanterie-Regiment 261
  • Infanterie-Regiment 268
  • Artillerie-Regiment 113
  • Divisionseinheiten 113
  • Veit Scherzer: 113. Infanterie-Division: Kiew – Charkow – Stalingrad. Weg und Einsatz einer Infanterie-Division 1940–1943. 2., veränd. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-05-9.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 6: Die Landstreitkräfte. Nr. 71-130. 2. Auflage. Osnabrück 1979. VI, 336 Seiten. ISBN 3-7648-1172-2.