„Cardueae“ – Versionsunterschied

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Die Systematik der Tribus Cynareae wird bei unterschiedlichen Autoren sehr unterschiedlich dargestellt.
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Die Tribus Cynareae wird nach Susanna et al. 2006<ref name="Susanna+al2006" /> in fünf Subtribus gegliedert mit je nach Quelle 68 bis 83 Gattungen und bis zu 2500 Arten.<ref name="TOL" /><ref name="Euro+Med" /><ref name="biodiversityexplorer" /><ref name="Panero-Funk2008" /> Die folgende Liste mit 73 Gattungen richtet sich nach Susanna García-Jacas in Kadereit Jeffrey 2007<ref name="Kubitzki2007" />


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*** ''[[Tugarinovia mongolia]]'' {{Person|Iljin}}: Sie ist in China und in der [[Mongolei]] verbreitet.
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* Subtribus Centaureinae {{Person|O.Hoffmann}}: Sie enthält etwa 30 Gattungen<ref name="Centaurea" />:
* Subtribus Centaureinae {{Person|O.Hoffmann}}: Sie enthält etwa 30 Gattungen<ref name="Centaurea" />
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Version vom 5. Januar 2020, 13:50 Uhr

Cynareae

Cirsium eatonii var. clokeyi

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Wissenschaftlicher Name
Cynareae
Lam. & DC.

Cynareae ist eine Tribus innerhalb der Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Da in dieser Tribus die meisten als Disteln wahrgenommenen und bezeichneten Taxa enthalten sind, könnte man der Tribus auch den Trivialnamen „Disteln“ geben, wie das mit „thistles“ auch im englischen Sprachraum der Fall ist.

Beschreibung

Subtribus Carduinae: Illustration der Eselsdistel (Onopordum acanthium)
Subtribus Carduinae: Blütenkorb von Cirsium canovirens mit vielen Hüllblättern und vielen Blüten
Subtribus Carduinae: Blütenkorb der Weg-Distel (Carduus acanthoides) mit vielen Hüllblättern und vielen Blüten
Subtribus Carduinae: Achänen der Gewöhnlichen Kratzdistel (Cirsium vulgare)

Erscheinungsbild und Blätter

Die Arten der Tribus Cynareae sind krautige Pflanzen: einjährige oder ausdauernde, oder selten verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher oder Bäume. Einige Arten der Cynareae enthalten Milchsaft, eine Eigenschaft, die man innerhalb der Asteraceae meist nur bei den Cichorioideae findet. Viele der Arten sind wenig bis sehr dornig („Disteln“).

Die meist wechselständig und in grundständigen Rosetten oder am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreite besitzen selten einen ganzrandigen, meist einen mehr oder weniger gezähnten bis dornig gezähnten oder gelappten Blattrand; bei einigen Arten ist sie geteilt.

Blütenstände und Blüten

Die einzeln in doldentraubigen bis traubigen Gesamtblütenständen zu mehreren zusammen stehenden körbchenförmigen Blütenstände sind oft relativ groß. Die meist ungleichen Hüllblätter stehen in selten ein bis zwei, meist drei bis über fünf Reihen, sie können frei bis mehr oder weniger verwachsen sein und sind meist krautig, seltener fleischig, manchmal enden sie dornig und ihr Rand kann glatt, gezähnt bis dornig gezähnt sein. Die Blütenkorbböden sind flach bis konvex. Es sind Spreublätter vorhanden oder sie fehlen.

In den Blütenkörbchen befinden sich nur Röhrenblüten, wobei die äußeren zygomorph und stark vergrößert sein können und deutlich fünflappig bis mehr oder weniger zweilippig enden, ansonsten sind sie radiärsymmetrisch. Die in Blütenköpfen zweiter Ordnung zusammenstehenden Blütenkörbe von Echinops enthalten jeweils nur eine Blüte. Am Rand befinden sich bei einigen Taxa ein bis über drei Reihen meist weiblicher Blüten. Ansonsten sind die Blüten meist zwittrig und fertil, selten funktional männlich. Die fünf Kronblätter sind röhrig verwachsen. Die Farben ihrer Kronblätter reichen von weißlich über gelb und von rosa- über purpurfarben bis blau. Die Staubfäden sind manchmal pappilös. Die Staubfäden bei Silybum sind verwachsen. Die Staubbeutel sind mehr oder weniger geschwänzt und besitzen Anhängsel. Fast alle Arten besitzen papillöse Griffel, sie sind oft gegen die Spitze vergrößert oder verdickt und in der Nähe der Gabelung meist erweitert oder mit einem Haarring. Die zwei Narbenäste können verwachsen sein.

Früchte

Die meist dickwandigen und harten Achänen sind prismatisch, bleistiftförmig, vier- bis fünfkantig oder zusammengedrückt meist glatt, manchmal runzelig, mit 10 oder 20 Nerven. Oft ist auf der Spitze der Achäne neben dem Pappus ein Nabel oder Krönchen vorhanden. Meist besitzen sie einen früh abfallenden oder beständigen Pappus, der meist aus feinen bis groben bärtigen bis fedrigen Borsten besteht, manchmal aus Borsten und Schuppen oder nur aus Schuppen besteht.[1]

Systematik und Verbreitung

Die Mannigfaltigkeitszentren mit der größten Anzahl vorkommender Arten und Gattungen der Tribus Cynareae befinden sich im Mittelmeerraum und in Zentralasien. Relativ wenig Arten gibt es in der Neuen Welt (in Nordamerika kommen inklusive der Neophyten 17 Gattungen mit etwa 116 Arten vor) und Australien. Nur relativ wenige Arten sind auf der Südhalbkugel beheimatet. Einige Arten sind invasive Pflanzen in vielen Gebieten der Erde.

Subtribus Cardopatiinae: Illustration von Cardopatium corymbosum
Subtribus Carduinae: Krugfrucht (Amphoricarpos neumayerianus) in Montenegro
Subtribus Carduinae: Berardie (Berardia subacaulis)
Subtribus Carduinae: Galactites tomentosus
Subtribus Carduinae: Ptilostemon diacantha
Subtribus Carduinae: Einjährige Papierblume (Xeranthemum annuum)
Subtribus Carlininae: Atractylis comosa
Subtribus Centaureinae: Duftende Bisamblume (Amberboa moschata)
Subtribus Centaureinae: Mantisalca salmantica
Subtribus Centaureinae: Detail des Blütenkorbes von Plectocephalus americanus
Subtribus Centaureinae: Tricholepis amplexicaulis
Subtribus Echinopsidinae: Gesamtblütenstand von Echinops spinosissimus

Die Erstveröffentlichung der Tribus Cynareae erfolgte 1806 durch Jean-Baptiste de Lamarck und Augustin-Pyrame de Candolle in Synopsis Plantarum in Flora Gallica Descriptarum, S. 267. Das Synonym Cardueae Cass. wurde 1819 durch Alexandre Henri Gabriel de Cassini in Journal of natural philosophy, chemistry and the arts, 88, 155 veröffentlicht.

Die Tribus Cynareae gehört zur Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie Asteraceae.[2] Die Systematik der Tribus Cynareae wird bei unterschiedlichen Autoren sehr unterschiedlich dargestellt. Die Tribus Cynareae wird nach Susanna et al. 2006[3] in fünf Subtribus gegliedert mit je nach Quelle 68 bis 83 Gattungen und bis zu 2500 Arten.[4][5][6][2] Die folgende Liste mit 73 Gattungen richtet sich nach Susanna und García-Jacas in Kadereit und Jeffrey 2007:[7]

  • Subtribus Centaureinae O.Hoffmann: Sie enthält etwa 30 Gattungen:[10]
    • Amberboa Vaill.: Die sechs bis sieben Arten sind vom Mittelmeerraum bis Zentralasien verbreitet.
    • Callicephalus C.A.Mey.: Sie enthält nur eine Art:
    • Carduncellus Adans.: Die etwa 27 Arten sind im westlichen Mittelmeerraum verbreitet.[7]
    • Färberdisteln (Carthamus L.): Die etwa 20[7] Arten sind besonders im Mittelmeerraum mit einigen Arten im zentralen und südwestlichen Asien verbreitet.
    • Flockenblumen (Centaurea L., Syn.: Jacea Mill., Calcitrapa Heist. ex Fabr., Acosta Adans., Acrolophus Cass., Bielzia Schur, Cnicus L.): Nach der Abtrennung der Gattungen Psephellus, Cyanus und anderen sind die noch verbleibenden etwa 250 Arten[7] in Eurasien verbreitet. Einschließlich beispielsweise:
    • Centaurodendron Johow: Die nur zwei Arten kommen nur auf den Juan-Fernández-Inseln vor.[7]
    • Centaurothamnus Wagenitz & Dittrich: Sie enthält nur eine Art:
    • Cheirolophus Cass.: Die etwa 24[5] Arten sind im westlichen Mittelmeerraum und in Makaronesien verbreitet, darunter beispielsweise:
    • Crocodylium Hill (einschl. Aegialophila Boiss. & Heldr.): Die drei Arten sind im östlichen Mittelmeerraum verbreitet.[7]
    • Crupina (Pers.) DC.: Die etwa drei Arten sind vom Mittelmeerraum bis Zentralasien verbreitet[7], darunter beispielsweise:
    • Cyanus Mill.: Die 25 bis 30 Arten wurden bisher meist zu Centaurea gestellt. Darunter:
      • Berg-Flockenblume (Cyanus montanus (L.) Hill, Syn.: Centaurea montana L.)
      • Kornblume (Cyanus segetum Hill, Syn.: Centaurea cyanus L.)
      • Filz-Flockenblume (Cyanus triumfettii (All.) Á.Löve & D.Löve, Syn.: Centaurea triumfettii All.)
    • Goniocaulon Cass.: Sie enthält nur eine Art:
    • Femeniasia Susanna: Sie enthält nur eine Art:
    • Karvandarina Rech. f.: Sie enthält nur eine Art:
    • Klasea Cass. (einschl. Nikitinia Iljin)[7]: Die etwa 65[7] von Serratula abgespaltenen Arten sind in Eurasien und Nordafrika verbreitet. Darunter:
      • Klasea cretica (Turrill) Holub (Syn.: Serratula cichoracea subsp. cretica Turrill)
    • Mantisalca Cass.: Die etwa vier Arten sind im Mittelmeerraum verbreitet, beispielsweise:
    • Myopordon Boiss.: Die etwa fünf Arten sind in Westasien verbreitet.[7]
    • Ochrocephala Dittrich: Sie enthält nur eine Art:
    • Oligochaeta (DC.) K.Koch: Die etwa drei Arten sind in Zentralasien verbreitet.
    • Phonus Hill: Mit zwei Arten im südlichen Spanien und in Nordafrika verbreitet.[7]
    • Plagiobasis Schrenk: Sie enthält nur eine Art:
    • Plectocephalus D.Don (Syn.: Centaurea L. sect. Plectocephalus (D.Don) DC.): Die etwa fünf Arten sind in der Neuen Welt und in Ostafrika verbreitet.[7]
    • Psephellus Cass.: Die etwa 100 Arten sind von der Schwarzmeerregion ostwärts bis Westsibirien verbreitet.[7]
    • Rhaponticoides Vaill.: Die mindestens 22[5] Arten sind im Mittelmeerraum, in Osteuropa und Vorderasien verbreitet.
    • Bergscharten (Rhaponticum Vaill., Syn.: Acroptilon Cass., Leuzea DC., Stemmacantha Cass.): Die etwa 24 Arten sind in Europa[5], Afrika, Asien und Australien verbreitet.
    • Russowia C.Winkl.: Sie enthält nur eine Art:
    • Scharten (Serratula L.): Die nur noch zwei Arten sind in Eurasien verbreitet.
    • Schischkinia Iljin: Sie enthält nur eine Art:
    • Stizolophus Cass.: Die etwa drei[5] Arten sind in Vorderasien verbreitet.[7]
    • Tricholepis DC.: Die etwa 20 Arten sind von Afghanistan bis Myanmar verbreitet.[7]
    • Volutaria Cass. (Syn.: Cyanopsis Cass.): Die 14 bis 16 Arten sind hauptsächlich in Nordafrika, im Nahen Osten, auf der Iberischen Halbinsel, in Makaronesien und im südwestlichen Asien verbreitet; einzelne Arten kommen auch in Ostafrika, Äthiopien, Somalia und im Jemen vor.
    • Zoegea L.: Die etwa drei Arten sind vom östlichen Mittelmeerraum bis Zentralasien verbreitet.[7]
  • Subtribus Echinopsidinae: Sie enthält nur zwei Gattungen:[7]
    • Acantholepis Less.: Sie enthält nur eine Art:
    • Kugeldisteln (Echinops L.): Die etwa 120 Arten sind in Eurasien und Afrika verbreitet.[7]
  • Incertae sedis (zwei distelähnliche, wenig bekannte Gattungen mit unsicherer Zuordnung zu den Cynareae):

Nutzung

Am bekanntesten sind als Gemüse sind die Artischocken, ein seltenes Gemüse besonders in der asiatischen Küche ist die Große Klette (Arctium lappa). Bekannt ist das Öl der Färberdistel oder Saflordistel (Carthamus tinctorius L.). Als Zierpflanzen werden einige Arten und Sorten der Flockenblumen verwendet. Einige Arten werden als Heilpflanzen verwendet.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Theodore M. Barkley, Luc Brouillet, John L. Strother (Hrsg.): Cynareae. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 82 (englisch, Beschreibung und Bestimmungsschlüssel der Tribus Cynareae).
  2. a b Jose L. Panero, Vicki A. Funk: The value of sampling anomalous taxa in phylogenetic studies: major clades of the Asteraceae revealed. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 47, Nr. 2, 2008, S. 757–782, doi:10.1016/j.ympev.2008.02.011, (PDF-Datei).
  3. Alfonso Susanna, Núria García-Jacas, O. Hidalgo, Roser Vilatersana, Teresa Garnatje: The Cardueae (Compositae) revisited: insights from ITS, trnL-trnF, and matK nuclear and chloroplast DNA analysis. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 93, Nr. 1, 2006, S. 150–171, doi:10.3417/0026-6493(2006)93[150:TCCRIF]2.0.CO;2, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbiodiversitylibrary.org%2Fpage%2F16444882~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  4. Eintrag beim Tree of Life Projekt.
  5. a b c d e f g h Werner Greuter: Compositae (pro parte majore): Cardueae. In: Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2006–2009.
  6. Cardueae in Südafrika. bei Biodiversity Explorer von Iziko = Museums of Cape Town. (engl.)
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah Alfonso Susanna, Núria García-Jacas: Tribe Cardueae. In: Joachim W. Kadereit, Charles Jeffrey (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 8: Flowering Plants. Eudicots. Asterales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2007, ISBN 978-3-540-31050-1, S. 123–146 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. a b c d e Zhu Shi, Eckhard von Raab-Straube, Werner Greuter, Ludwig Martins: Cardueae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 20–21: Asteraceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2011, ISBN 978-1-935641-07-0, S. 42–194 (englisch, onlinePDF-Datei).
  9. Danka Caković, Danijela Stešević, Peter Schönswetter, Božo Frajman: How many taxa? Spatiotemporal evolution and taxonomy of Amphoricarpos (Asteraceae, Carduoideae) on the Balkan Peninsula. In: Organisms Diversity & Evolution, Volume 15, Issue 3, 2015, S. 429–445. (Springer:PDF)
  10. a b Jörg Ochsmann: Centaurea Pages.
Commons: Cynareae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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