„Charles G. Koch“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Global Warming |
Falsche Wiedergabe der Quelle korrigiert |
||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
1977 gründete Charles zusammen mit [[Ed Crane]] das [[Cato Institute]].<ref name="Forbes_Cato">[[James A. Dorn]]: [http://www.forbes.com/sites/realspin/2012/04/09/saving-the-cato-institutes-culture-of-liberty/ ''Saving the Cato Institute Culture of Liberty''], [[Forbes Magazine]] Online vom 9. April 2012</ref> Zusammen mit seinem Bruder gründeten sie das [[Mercatus Center]] an der [[George Mason University]]. Gemeinsam haben sie mehr als 30 Institute oder Stiftungen (Foundations) finanziell unterstützt, unter ihnen die [[Heritage Foundation]], das [[Manhattan Institute]], das [[George C. Marshall Institute]], die [[Reason Foundation]], das [[American Enterprise Institute]] und die [[Americans for Prosperity Foundation]].<ref name="guardian_Comment">[[George Monbiot]]: [http://www.guardian.co.uk/commentisfree/cifamerica/2010/oct/25/tea-party-koch-brothers ''The Tea Party movement: deluded and inspired by billionaires''], [[The Guardian]] Online vom 25. Oktober 2010</ref> Ebenfalls unterstützt wurde die [[Federalist Society]].<ref name="Forbes_ReshapeAmerica">[[Daniel Fisher]]: [http://www.forbes.com/sites/danielfisher/2012/12/05/inside-the-koch-empire-how-the-brothers-plan-to-reshape-america/ ''Inside The Koch Empire: How The Brothers Plan To Reshape America''], [[Forbes Magazine]] Online vom 5. Dezember 2012</ref> |
1977 gründete Charles zusammen mit [[Ed Crane]] das [[Cato Institute]].<ref name="Forbes_Cato">[[James A. Dorn]]: [http://www.forbes.com/sites/realspin/2012/04/09/saving-the-cato-institutes-culture-of-liberty/ ''Saving the Cato Institute Culture of Liberty''], [[Forbes Magazine]] Online vom 9. April 2012</ref> Zusammen mit seinem Bruder gründeten sie das [[Mercatus Center]] an der [[George Mason University]]. Gemeinsam haben sie mehr als 30 Institute oder Stiftungen (Foundations) finanziell unterstützt, unter ihnen die [[Heritage Foundation]], das [[Manhattan Institute]], das [[George C. Marshall Institute]], die [[Reason Foundation]], das [[American Enterprise Institute]] und die [[Americans for Prosperity Foundation]].<ref name="guardian_Comment">[[George Monbiot]]: [http://www.guardian.co.uk/commentisfree/cifamerica/2010/oct/25/tea-party-koch-brothers ''The Tea Party movement: deluded and inspired by billionaires''], [[The Guardian]] Online vom 25. Oktober 2010</ref> Ebenfalls unterstützt wurde die [[Federalist Society]].<ref name="Forbes_ReshapeAmerica">[[Daniel Fisher]]: [http://www.forbes.com/sites/danielfisher/2012/12/05/inside-the-koch-empire-how-the-brothers-plan-to-reshape-america/ ''Inside The Koch Empire: How The Brothers Plan To Reshape America''], [[Forbes Magazine]] Online vom 5. Dezember 2012</ref> |
||
Charles G. Koch und sein Bruder David H. Koch sind Anhänger eines [[Libertarismus]]. Sie wünschen sich drastisch niedrigere Steuern, minimale Hilfe für Bedürftige und viel weniger [[Marktregulierung]] der Industrie, insbesondere in Bezug auf Umweltschutzvorschriften. Das decke sich mit den Geschäftsinteressen. Nach einer Studie der [[University of Massachusetts]] gehört Koch Industries zu den 10 größten Luftverschmutzern der USA. Nach einem [[Greenpeace]] Report wird das Unternehmen als ein Vorreiter bei der Verweigerung der [[Klimatologie|Klimawissenschaft]] aufgeführt. Zwischen 2005 und 2008 sollen die Kochs größere Summen als [[ExxonMobil]] aufgebracht haben, um |
Charles G. Koch und sein Bruder David H. Koch sind Anhänger eines [[Libertarismus]]. Sie wünschen sich drastisch niedrigere Steuern, minimale Hilfe für Bedürftige und viel weniger [[Marktregulierung]] der Industrie, insbesondere in Bezug auf Umweltschutzvorschriften. Das decke sich mit den Geschäftsinteressen. Nach einer Studie der [[University of Massachusetts]] gehört Koch Industries zu den 10 größten Luftverschmutzern der USA. Nach einem [[Greenpeace]] Report wird das Unternehmen als ein Vorreiter bei der Verweigerung der [[Klimatologie|Klimawissenschaft]] aufgeführt. Zwischen 2005 und 2008 sollen die Kochs größere Summen als [[ExxonMobil]] aufgebracht haben, um zu bekämpfen, indem sie ein Netzwerk dazu finanzierten.<ref name="NewYorker_WarAgainstObama"/> Die Strategie der Koch-Brüder folgt dem Rat des Meinungsforschers [[Frank Luntz]], dass eine erfolgreiche Kampagne daran ansetzen muss die Bürger davon zu überzeugen, dass es in der Wissenschaft keinen Konsens über die [[Globale Erderwärmung]] gebe. Die Kochs ließen daher ihre [[Think Tank]]s Klimaskeptische Gutachten erstellen und vor allem über die [[Heritage Foundation]] und das [[Cato Institute]] verbreiten. Zu der Kampgane gehörte laut [[Bill Press]] auch die Finanzierung von Anzeigekampagnen und die Bestechung von Politikern. In Meinungsumfragen stellte sich heraus, dass die Zahl der amerikanischen Bürger, die Globale Erderwärmung für wissenschaftlich erwiesen halten von 71% in 2008 auf 57% in 2009 zurückging. Während im Presidentschaftswahlkampf 2008 zwischen Demokraten und Republikanern noch Einigkeit bestand, dass etwas gegen die Globale Erderwärmung getan werden muss, sind die Republikaner seit 2009 nicht mehr dieser Ansicht. Charles Koch glaubt, dass die Globale Erderwärmung für die Menschheit gut sei, weil es dadurch in der nördliche Hemisphäre länger Warm sei.<ref name="NewYorker_WarAgainstObama" /><ref>Bill Press, ''The Obama Hate Machine'', ISBN 978-0-312-64164-1, S. 207, 208</ref><ref name="FoolsRule">[[William Marsden]]: ''Fools Rule: Inside the Failed Politics of Climate Change'', ISBN 978-0-307-39824-6, S. 214</ref> Nach Charles sei die freie Gesellschaft in Gefahr, unter anderem wegen [[Klimawandel]]-[[Alarmismus]].<ref name="Forbes_Biografie"/> Zudem ist Koch der Meinung, dass sich die Politik der Wirtschaft unterwerfen soll. Er schlägt vor, dass jedes Gesetz auf eine von ihm nicht näher spezifizierte "Förderung von [[Wohlstand]]swachstum" überprüft werden soll, dann würden 90 Prozent aller Gesetze durchfallen.<ref name="Zeit_BigBrothers"/> Viele Kritiker von der [[Politische Linke]]n werfen ihm vor, zu viel Macht angehäuft zu haben. Nach Charles Auffassung bekämpfe er aber die Macht der Zentralregierung, welche ganze Industrien in die Verwüstung besteuern, Bürger zum Kauf einer Krankenversicherung zwingen und große Unternehmen wie die Koch Industries gefügig machen könne.<ref name="Forbes_ReshapeAmerica">[[Daniel Fisher]]: [http://www.forbes.com/sites/danielfisher/2012/12/05/inside-the-koch-empire-how-the-brothers-plan-to-reshape-america/ ''Inside The Koch Empire: How The Brothers Plan To Reshape America''], [[Forbes Magazine]] Online vom 5. Dezember 2012</ref> |
||
Wie viel Geld die Kochs insgesamt für politische Zwecke ausgeben, ist nicht bekannt. Aus dem Teil der Steuerakten, die öffentlich zugänglich sind, geht hervor, dass die [[Charles G. Koch Charitable Foundation]] bisher mehr als 48 Millionen $ ausgegeben hat, die Claude R. Lambe Charitable Foundation (die von Charles und seiner Frau sowie 3 Angestellten kontrolliert wird) 28 Millionen $, die David H. Koch Charitable Foundation seines Bruders mehr als 120 Millionen $. Deshalb wird vermutet, die Kochs hätten über 100 Millionen US-Dollar in an diverse Organisationen geleitet. Nach Einschätzung des [[National Committee for Responsive Philanthropy]] handeln die verschiedenen Koch-Stiftungen eigennützig, da sie Forschung und Interessenvertretung zu Themen finanzieren, die sich auf die Gewinnspanne von Koch Industries auswirken. Koch Industries hat mehr als 50 Millionen $ für direktes Lobbying ausgegeben, der Koch[[Political Action Committee|PAC]] hat verschiedene Wahlkämpfe mit 8 Millionen $ unterstützt. Weiterhin unterstützen die Brüder Charles und David Koch die [[Tea-Party-Bewegung]] finanziell und organisatorisch.<ref name="heise_Großsponsoren">[http://www.heise.de/tp/artikel/33/33228/1.html ''Libertäre als Tea-Party-Großsponsoren''], [[TELEPOLIS]] vom 1. September 2010</ref> Als Hintergedanke dafür wird vermutet, damit eigene Interessen zu unterstützen,<ref name=sz_Kreuzzug>[[Moritz Koch]]: [http://www.sueddeutsche.de/geld/die-grossen-erbfaelle-geld-macht-hass-zwei-brueder-auf-kreuzzug-1.1004439 ''Die großen Erbfälle: Geld – Macht – Hass – Zwei Brüder auf Kreuzzug''], [[Süddeutsche Zeitung]] Online vom 25. September 2010</ref> aber der Schluss der eigenen Biografie würde auch naheliegen, dass es sich hierbei um Überzeugungstäter handeln würde.<ref name="heise_Großsponsoren"/> Laut [[Charles Lewis]], dem Gründer der [[Center for Public Integrity]] gegen Machtmissbrauch und Korruption, haben die Koch-Brüder einen sehr großen Einfluss auf die Politik. Sie würden weit mehr Geld dafür ausgeben, als jeder andere und hätten ein konsistentes Schema des Gesetzesbruchs, der politischen Manipulation und der Verschleierung. David Koch protestierte gegen die Darstellungen der Presse und behauptete, dass der Einfluss der Koch-Brüder auf die Politik überschätzt würde.<ref name="NewYorker_WarAgainstObama"/> |
Wie viel Geld die Kochs insgesamt für politische Zwecke ausgeben, ist nicht bekannt. Aus dem Teil der Steuerakten, die öffentlich zugänglich sind, geht hervor, dass die [[Charles G. Koch Charitable Foundation]] bisher mehr als 48 Millionen $ ausgegeben hat, die Claude R. Lambe Charitable Foundation (die von Charles und seiner Frau sowie 3 Angestellten kontrolliert wird) 28 Millionen $, die David H. Koch Charitable Foundation seines Bruders mehr als 120 Millionen $. Deshalb wird vermutet, die Kochs hätten über 100 Millionen US-Dollar in an diverse Organisationen geleitet. Nach Einschätzung des [[National Committee for Responsive Philanthropy]] handeln die verschiedenen Koch-Stiftungen eigennützig, da sie Forschung und Interessenvertretung zu Themen finanzieren, die sich auf die Gewinnspanne von Koch Industries auswirken. Koch Industries hat mehr als 50 Millionen $ für direktes Lobbying ausgegeben, der Koch[[Political Action Committee|PAC]] hat verschiedene Wahlkämpfe mit 8 Millionen $ unterstützt. Weiterhin unterstützen die Brüder Charles und David Koch die [[Tea-Party-Bewegung]] finanziell und organisatorisch.<ref name="heise_Großsponsoren">[http://www.heise.de/tp/artikel/33/33228/1.html ''Libertäre als Tea-Party-Großsponsoren''], [[TELEPOLIS]] vom 1. September 2010</ref> Als Hintergedanke dafür wird vermutet, damit eigene Interessen zu unterstützen,<ref name=sz_Kreuzzug>[[Moritz Koch]]: [http://www.sueddeutsche.de/geld/die-grossen-erbfaelle-geld-macht-hass-zwei-brueder-auf-kreuzzug-1.1004439 ''Die großen Erbfälle: Geld – Macht – Hass – Zwei Brüder auf Kreuzzug''], [[Süddeutsche Zeitung]] Online vom 25. September 2010</ref> aber der Schluss der eigenen Biografie würde auch naheliegen, dass es sich hierbei um Überzeugungstäter handeln würde.<ref name="heise_Großsponsoren"/> Laut [[Charles Lewis]], dem Gründer der [[Center for Public Integrity]] gegen Machtmissbrauch und Korruption, haben die Koch-Brüder einen sehr großen Einfluss auf die Politik. Sie würden weit mehr Geld dafür ausgeben, als jeder andere und hätten ein konsistentes Schema des Gesetzesbruchs, der politischen Manipulation und der Verschleierung. David Koch protestierte gegen die Darstellungen der Presse und behauptete, dass der Einfluss der Koch-Brüder auf die Politik überschätzt würde.<ref name="NewYorker_WarAgainstObama"/> |
Version vom 28. Juli 2013, 15:13 Uhr
Charles de Ganahl Koch (* 1. November 1935 in Wichita, Kansas) leitet das Öl- und Chemiekonsortium Koch Industries, das zweitgrößte Unternehmenskonglomerat in den USA in Privatbesitz. Er besaß 2013 - wie sein Bruder David Hamilton Koch - ein geschätztes Vermögen von 34 Milliarden US-Dollar und ist damit der viertreichste Mensch in den USA und auf Platz 6 der reichsten Personen überhaupt nach The World’s Billionaires.[1]
Biografie
Charles Kochs Eltern waren Fred C. Koch († 1967) und Mary Robinson Koch († 1990), die zusammen die vier Söhne Freddie, Charles, David und William hatten.[2]
Charles Koch schrieb, dass der Vater ihn bereits mit acht Jahren zu einer Arbeitsethik erzogen habe. Während andere Kinder in ihrer Freizeit im Pool gespielt hätten, habe er arbeiten müssen. Dies habe ihm im Leben später genutzt, damals allerdings war es alles andere wie ein Gefallen für ihn. Laut David habe sein Vater die Kinder konstant darüber belehrt, was falsch mit der Regierung sei. Charles besuchte zudem eine Militärschule.[2] Er studierte in den 1950er-Jahren am Massachusetts Institute of Technology. Dabei machte er den Bachelor of Arts / Science und den Master of Science. Studienfächer waren die Ingenieurswissenschaften Kern- und Chemietechnik.[3]
Charles, David und Bill arbeiteten nach dem Studium im Unternehmen des Vaters. Charles übernahm bald die Leitung, David wurde sein Stellvertreter. Bills Karriere in der Firma verlief weniger erfolgreich. Frederick studierte Dramaturgie in Yale und soll deswegen angeblich von dem Vater finanziell bestraft worden sein, was Frederick durch einen Stellvertreter aber abstritt. 1967 erbten die vier Brüder das Unternehmen ihres verstorbenen Vaters und Charles benannte es ihm zu Ehren in Koch Industries.[2] An Aktionären, die Mitspracherechte und Einblicke in die Geschäftsaktivitäten haben, sei den Kochs nicht gelegen, Koch Industries werde nur über seine Leiche an die Börse gehen.[4]
1980 versuchten Frederick und Bill die Firma zu übernehmen, da Charles einen autokratischen Führungsstil entwickelt habe. Den Machtkampf entschied Charles für sich, indem er die Anteilseigner David Koch und J. Howard Marshall auf seine Seite ziehen konnte.[3] Bill wurde aus der Firma entlassen. Daraufhin stritten sich die Brüder vor Gericht. 1983 kauften Charles und David die Unternehmensanteile von Frederick und Bill für eine Milliarde US-Dollar und führten die Firma dann ohne sie weiter.[2] Das Mischunternehmen, dessen Präsident er in den folgenden Jahrzehnten war, ist unter anderem in den Sektoren Pipelines, Raffinerien, Fasern, Dünger, Forsterzeugnissen, Verbrauchsgütern und Chemie tätig. 2008 übersprang man die 100 Milliarden US-Dollar Grenze bei den Umsätzen.[3]
1977 gründete Charles zusammen mit Ed Crane das Cato Institute.[5] Zusammen mit seinem Bruder gründeten sie das Mercatus Center an der George Mason University. Gemeinsam haben sie mehr als 30 Institute oder Stiftungen (Foundations) finanziell unterstützt, unter ihnen die Heritage Foundation, das Manhattan Institute, das George C. Marshall Institute, die Reason Foundation, das American Enterprise Institute und die Americans for Prosperity Foundation.[6] Ebenfalls unterstützt wurde die Federalist Society.[7]
Charles G. Koch und sein Bruder David H. Koch sind Anhänger eines Libertarismus. Sie wünschen sich drastisch niedrigere Steuern, minimale Hilfe für Bedürftige und viel weniger Marktregulierung der Industrie, insbesondere in Bezug auf Umweltschutzvorschriften. Das decke sich mit den Geschäftsinteressen. Nach einer Studie der University of Massachusetts gehört Koch Industries zu den 10 größten Luftverschmutzern der USA. Nach einem Greenpeace Report wird das Unternehmen als ein Vorreiter bei der Verweigerung der Klimawissenschaft aufgeführt. Zwischen 2005 und 2008 sollen die Kochs größere Summen als ExxonMobil aufgebracht haben, um politische Maßnahmen gegen die Globale Erderwärmung zu bekämpfen, indem sie ein Netzwerk dazu finanzierten.[2] Die Strategie der Koch-Brüder folgt dem Rat des Meinungsforschers Frank Luntz, dass eine erfolgreiche Kampagne daran ansetzen muss die Bürger davon zu überzeugen, dass es in der Wissenschaft keinen Konsens über die Globale Erderwärmung gebe. Die Kochs ließen daher ihre Think Tanks Klimaskeptische Gutachten erstellen und vor allem über die Heritage Foundation und das Cato Institute verbreiten. Zu der Kampgane gehörte laut Bill Press auch die Finanzierung von Anzeigekampagnen und die Bestechung von Politikern. In Meinungsumfragen stellte sich heraus, dass die Zahl der amerikanischen Bürger, die Globale Erderwärmung für wissenschaftlich erwiesen halten von 71% in 2008 auf 57% in 2009 zurückging. Während im Presidentschaftswahlkampf 2008 zwischen Demokraten und Republikanern noch Einigkeit bestand, dass etwas gegen die Globale Erderwärmung getan werden muss, sind die Republikaner seit 2009 nicht mehr dieser Ansicht. Charles Koch glaubt, dass die Globale Erderwärmung für die Menschheit gut sei, weil es dadurch in der nördliche Hemisphäre länger Warm sei.[2][8][9] Nach Charles sei die freie Gesellschaft in Gefahr, unter anderem wegen Klimawandel-Alarmismus.[3] Zudem ist Koch der Meinung, dass sich die Politik der Wirtschaft unterwerfen soll. Er schlägt vor, dass jedes Gesetz auf eine von ihm nicht näher spezifizierte "Förderung von Wohlstandswachstum" überprüft werden soll, dann würden 90 Prozent aller Gesetze durchfallen.[4] Viele Kritiker von der Politische Linken werfen ihm vor, zu viel Macht angehäuft zu haben. Nach Charles Auffassung bekämpfe er aber die Macht der Zentralregierung, welche ganze Industrien in die Verwüstung besteuern, Bürger zum Kauf einer Krankenversicherung zwingen und große Unternehmen wie die Koch Industries gefügig machen könne.[7]
Wie viel Geld die Kochs insgesamt für politische Zwecke ausgeben, ist nicht bekannt. Aus dem Teil der Steuerakten, die öffentlich zugänglich sind, geht hervor, dass die Charles G. Koch Charitable Foundation bisher mehr als 48 Millionen $ ausgegeben hat, die Claude R. Lambe Charitable Foundation (die von Charles und seiner Frau sowie 3 Angestellten kontrolliert wird) 28 Millionen $, die David H. Koch Charitable Foundation seines Bruders mehr als 120 Millionen $. Deshalb wird vermutet, die Kochs hätten über 100 Millionen US-Dollar in an diverse Organisationen geleitet. Nach Einschätzung des National Committee for Responsive Philanthropy handeln die verschiedenen Koch-Stiftungen eigennützig, da sie Forschung und Interessenvertretung zu Themen finanzieren, die sich auf die Gewinnspanne von Koch Industries auswirken. Koch Industries hat mehr als 50 Millionen $ für direktes Lobbying ausgegeben, der KochPAC hat verschiedene Wahlkämpfe mit 8 Millionen $ unterstützt. Weiterhin unterstützen die Brüder Charles und David Koch die Tea-Party-Bewegung finanziell und organisatorisch.[10] Als Hintergedanke dafür wird vermutet, damit eigene Interessen zu unterstützen,[11] aber der Schluss der eigenen Biografie würde auch naheliegen, dass es sich hierbei um Überzeugungstäter handeln würde.[10] Laut Charles Lewis, dem Gründer der Center for Public Integrity gegen Machtmissbrauch und Korruption, haben die Koch-Brüder einen sehr großen Einfluss auf die Politik. Sie würden weit mehr Geld dafür ausgeben, als jeder andere und hätten ein konsistentes Schema des Gesetzesbruchs, der politischen Manipulation und der Verschleierung. David Koch protestierte gegen die Darstellungen der Presse und behauptete, dass der Einfluss der Koch-Brüder auf die Politik überschätzt würde.[2]
In den 1980er Jahren kam es zu einer Auseinandersetzung innerhalb der Libertären Bewegung. Eine Gruppe um Murray Rothbard kämpfte gegen den wachsenden Einfluss der von den Kochs finanzierten libertären Oragnisationen, die Samuel Edward Konkin III als Kochtopus bezeichnete.[12] Mit ihrem rechtsgerichteten Klientelismus haben sie ein ideologische Netzwerk geschaffen dass Organisationen wie die Heritage Foundation, Cato Institute, Mercatus Center, Americans for Prosperity Foundation, FreedomWorks etc. umfasst und so einflussreich ist, dass es als Kochtopus (engl. für Koch-Krake) bezeichnet wird.[2][13][14] Seit den umfangreichen Kampganen gegen Initiativen von Präsident Obama, u.a. gegen die Gesundheitsreform und die Konjunkturprogramme aufgrund der Finanzkrise ab 2007 und Weltwirtschaftskrise ab 2007 wird das ideologische Netzwerk auch von Liberalen kritisch als Kochtopus bezeichnet.[15]
Während das Jahr 2012 für ihn finanziell äußerst positiv verlief, sein Unternehmen wurde Schätzungen nach 20 Milliarden Dollar im Wert reicher, konnte er im politischen Rennen Barack Obama nicht aus dem Weißen Haus befördern.[3]
Koch ist mit Liz Koch verheiratet, mit der er zwei Kinder hat.[16]
Einzelnachweise
- ↑ Forbes: The World's Billionaires
- ↑ a b c d e f g h Jane Mayer: Covert Operations: The Billionaires Koch Brother's War Against Obama, The New Yorker Online vom 30. August 2010
- ↑ a b c d e Biografie: Charles Koch, Forbes Magazine Online aus dem März 2013
- ↑ a b Heike Buchter: Wahl in den USA: Big Brothers, Die Zeit Online vom 28. Oktober 2010
- ↑ James A. Dorn: Saving the Cato Institute Culture of Liberty, Forbes Magazine Online vom 9. April 2012
- ↑ George Monbiot: The Tea Party movement: deluded and inspired by billionaires, The Guardian Online vom 25. Oktober 2010
- ↑ a b Daniel Fisher: Inside The Koch Empire: How The Brothers Plan To Reshape America, Forbes Magazine Online vom 5. Dezember 2012
- ↑ Bill Press, The Obama Hate Machine, ISBN 978-0-312-64164-1, S. 207, 208
- ↑ William Marsden: Fools Rule: Inside the Failed Politics of Climate Change, ISBN 978-0-307-39824-6, S. 214
- ↑ a b Libertäre als Tea-Party-Großsponsoren, TELEPOLIS vom 1. September 2010
- ↑ Moritz Koch: Die großen Erbfälle: Geld – Macht – Hass – Zwei Brüder auf Kreuzzug, Süddeutsche Zeitung Online vom 25. September 2010
- ↑ LewRockwell.com, David Gordon, The Kochtopus vs. Murray Rothbard
- ↑ Bill Press, The Obama Hate Machine, ISBN 978-0-312-64164-1, S. 12
- ↑ William Marsden, Fools Rule: Inside the Failed Politics of Climate Change, ISBN 978-0-307-39824-6, S. 214
- ↑ Ronald P. Formisano, The Tea-Party: A Brief History, Abschnitt Libertarian Fundamentalism vs. Christian Fundamentalism, ISBN 978-1-4214-0596-4
- ↑ Biografie: Charles Koch, New Netherland Institute, abgerufen am 22. Juli 2013
Personendaten | |
---|---|
NAME | Koch, Charles G. |
ALTERNATIVNAMEN | Koch, Charles de Ganahl (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 1. November 1935 |
GEBURTSORT | Wichita, Kansas |