Walter Pollux
Der Walter Pollux ist ein Flugmotor des tschechoslowakischen Herstellers Walter Motors a.s. aus dem Jahr 1932. Er ist eine Weiterentwicklung des Walter Castor.
Aufbau
BearbeitenDer luftgekühlte 9-Zylinder-Viertakt-Sternmotor besteht aus Stahllaufbuchsen mit ausgedrehten Rippen, Zylindern mit Leichtmetallköpfen und besitzt eine Trockensumpf-Umlaufschmierung. Jeder Zylinder verfügt über zwei Ventile, die durch eine Nockenscheibe über Stoßstangen und Schwinghebel gesteuert werden, und über ein Haupt- sowie angelenkte Nebenpleuel. Die Kurbelwelle ist geteilt und läuft in zwei Roll- und einem Axialkugellager. Die Version Pollux II R ist mit einem Umlaufgetriebe im Verhältnis 3:2 ausgestattet.
Nutzung
BearbeitenEin Walter-Pollux-Motor wurde in der von Gerhard Fieseler geflogenen Fieseler F 2 Tiger eingesetzt. Mit dieser Maschine gewann er unter anderem im Juni 1934 den Coupe Mondiale d’Acrobatie Aerienne in Vincennes, der als erste Kunstflug-Weltmeisterschaft angesehen wird. Weitere Typen, bei denen der Antrieb Verwendung fand, waren das Sportflugzeug B-122, das Passagierflugzeug Aero A-204 und der Prototyp des Bombers A-304.
Technische Daten
BearbeitenKenngröße | Walter Pollux[1] | Walter Pollux II | Walter Pollux II R | Walter Pollux III R[2] |
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Baujahr | 1932 | 1934 | 1935 | 1936 |
Bohrung | 135 mm | |||
Hub | 170 mm | |||
Durchmesser | 1260 mm | |||
Hubraum | 21,9 l | |||
Verdichtung | 6,0 | |||
Nennleistung | 320 PS (235 kW) bei 1800/min | 355 PS (261 kW) bei 1800/min | 382 PS (281 kW) bei 2070/min | 440 PS (324 kW) bei 2010/min |
Volleistung | 380 PS (279 kW) bei 1900/min | 393 PS (289 kW) bei 2000/min | 408 PS (300 kW) bei 2250/min | 475 PS (349 kW) bei 2250/min |
Trockenmasse | 290 kg | 318 kg | 342 kg | |
Leistungsmasse | 0,81 kg/PS | 0,8 kg/PS | 0,68 kg/PS | |
Hubraumleistung | 18,0 PS/l | 19,6 PS/l | 22,8 PS/l | |
Kraftstoffverbrauch | 87 kg/h | |||
Schmierstoffverbrauch | 5,5 kg/h bei 355 PS | |||
Oktanzahl | 80 |
Literatur
Bearbeiten- Werner von Langsdorff: Handbuch der Luftfahrt. Jahrgang 1939. 2., unveränderte Auflage. J. F. Lehmann, München 1937, S. 533/534.