Victoria-Rekordmaschine

Rennmaschine

Die Victoria-Rekordmaschine (1951) war ein Rennmotorrad der Victoria-Werke in Nürnberg, das nur zum Erreichen eines Geschwindigkeitsrekords gebaut wurde.

Victoria

Victoria-Rekordmaschine von 1951
Hersteller Victoria-Werke
Klasse Rennmotorrad
Motordaten
Zweitaktmotor, luftgekühlter Einzylinder-Motor, drehschiebergesteuert, Mischungsschmierung, 14-mm-Bingvergaser, Batteriezündung.
Hubraum (cm³) 38
Leistung (kW/PS) 1,58/2,15 bei 7.600/min
maximal 10.500/min.[1]
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 84
Antrieb Kette
Bremsen vorne: Trommel
hinten: Felge
Leergewicht (kg) 21,9 kg

Entwicklung und Technik

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1948, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde die Produktion des FM-38-Motors von Victoria als einer der ersten Hilfsmotoren aufgenommen. Dieser von Albert Roder neu entwickelte Hilfsmotor mit einer Leistung von 0,8 PS (588 W) bei 3500/min[2] hatte eine Bohrung von 35 mm und einen Hub von 40 mm. Der Hubraum wurde so gewählt, dass er eine durch die Alliierten mögliche Hubraumbeschränkung neu zu produzierender Motoren – gedacht war zunächst an 40 cm³ Hubraum als Obergrenze – nicht überschritt. Der Hilfsmotor, der als Anbaumotor an ein Fahrrad konzipiert war, wurde sehr erfolgreich bei den Moped-Modellen Vicky verwendet.[3]

Um den Absatz des Zweigang-Anbaumotors zu erhöhen, baute Victoria einen Rennmotor für Rekordversuche. Als Fahrer war Georg Dotterweich vorgesehen, der maßgeblich am Tuning des Rekordmotors beteiligt war: Überströmkanäle, Kolben, Vergaser und Verdichtung wurden so verändert, dass der Motor mehr als doppelt so viel leistete wie in der Serie.[4]

Rekordfahrt

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Am 12. April 1951 fuhr Dotterweich auf der Autobahn MünchenIngolstadt mit dem verkleideten Fahrrad mit Hilfsmotor 74 km/h, in der Gegenrichtung 84 km/h, wobei mit dem Mittelwert von 79 km/h ein Weltrekord in der Klasse bis 50 cm³ Hubraum erzielt wurde.[5] Dotterweich probierte vor den Rekordversuchen verschiedene Kleidungen und Positionen – sein Lederanzug war zu schwer, sitzend schied von vornherein aus; letztlich fuhr er lang liegend in einem Igelit-Anzug den Rekord.[6] Das Rekordmotorrad steht heute im Deutschen Zweiradmuseum in Neckarsulm.

Literatur

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  • Thomas Reinwald: Victoria. Die Geschichte einer großen Motorradmarke. Podszun Verlag Brilon, 2001, ISBN 3-86133-262-0.
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Einzelnachweise

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  1. DER SPIEGEL 16/1951, S. 16; Beitrag ohne Verfasserangabe, darin: ���Fahrer Dotterweich ließ das Ding mit 10 500 Umdrehungen in der Minute schnurren ...“
  2. Bosch Kraftfahrtechnisches Taschenbuch. Stuttgart, 10. Auflage 1950, S. 308
  3. Thomas Reinwald: Victoria., S. 73
  4. Thomas Reinwald: Victoria., S. 76
  5. Thomas Reinwald: Victoria., S. 78
  6. Thomas Reinwald: Victoria., S. 78