Max Douy

französischer Filmarchitekt

Max Douy (* 20. Juni 1914 in Issy-les-Moulineaux, Frankreich; † 2. Juli 2007 in Nogent-sur-Marne; eigentlich Maurice Léon Douy) war ein französischer Filmarchitekt mit über vier Jahrzehnte währender, herausragender Karriere beim heimischen Kino.

Leben und Wirken

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Douy kam im Alter von 16 Jahren als Ausstattungsassistent zum Film, wo er die gesamten 1930er Jahre an führenden französischen Kinoproduktionen beteiligt war. Er assistierte bzw. arbeitete als zweiter Architekt unter den erfahrenen Kollegen Jacques Colombier, Lucien Aguettand, Lazare Meerson, Alexandre Trauner und Eugène Lourié. Vor allem zum Ende dieses Jahrzehnts war Douy an wichtigen Produktionen beteiligt, darunter Max OphülsWerther-Verfilmung sowie Jean Renoirs Meisterwerke Bestie Mensch und Die Spielregel.

Im Jahr 1942 machte Douy sich selbständig. Schon seine ersten Arbeiten, Der letzte Trumpf von Jacques Becker und Jean Grémillons von düsterer Atmosphäre geprägter Film Wetterleuchten, bei dem er mit dem im Untergrund arbeitenden jüdischen Kollegen Trauner kooperierte, zeugten von Douys Gespür für Raum und Wirkung.

Kaum ein weiterer Filmarchitekt Frankreichs verstand es wie Douy in den kommenden Jahrzehnten zugleich Pracht und Melancholie, Eleganz und Verfall in seinen Dekorationen erlebbar zu machen. In Die unheimliche Herberge entwarf er eine verkommene Kaschemme, für Das Schloß in den Ardennen schuf er eine von erlesenen Gemälden eingerahmte Château-Galerie. In dem Bardot-Abenteuerfilm Die Rum-Straße tauchte Douy in die Charleston-Ära ein während er in MalevilCésar für das beste Szenenbild 1981 – eine unwirtliche Welt nach einem Atomschlag kreierte. In der Romanverfilmung Rot und Schwarz wie in der Kriminalgeschichte Der Fall Maurizius gestaltete Douy bourgeoise Großbürger-Ambiente während er in der Komödie zur Besatzungszeit Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris mit der Gestaltung eines liebevoll gestalteten Pariser Kleinbürger- und Hinterhofmilieus überzeugte. Stets vermochte Douy über die Räumlichkeit in bestimmte Epochen und das Leben der Menschen in ihren Welten intensiv einzutauchen.

In Douy-Dekorationen agierte quasi die gesamte Elite französischen Filmschaffens: von Jean Gabin, Louis de Funès und Jean Marais über Gérard Philipe und Melina Mercouri bis zu Catherine Deneuve und Yves Montand. Eine seiner letzten Arbeiten waren mehrere Entwürfe zu dem James-Bond-Film Moonraker – Streng geheim, der einzigen Bond-Produktion, die von Frankreich koproduziert (und dort auch zu beträchtlichen Teilen gedreht) wurde.

Der Szenenbildner hatte auch zahlreiche Dekors für Theateraufführungen und Fernsehsendungen entworfen. Als ein hochgeachteter Techniker der französischen Kinematographie wirkte Douy über seine architektonische Arbeit hinaus in diversen Verwaltungsfunktionen. So war er der Präsident des Syndicat des techniciens de la production cinématographique und seit 1980 auch Präsident der Union des auteurs et techniciens du cinéma et de la télévision.

Max Douy zog sich im Alter von 70 Jahren in sein Privatleben zurück und verfasste, gemeinsam mit seinem gleichfalls als Szenenbildner arbeitenden Bruder Jacques Douy, ein Buch über Filmarchitektur. Sein Sohn Serge Douy arbeitete ebenfalls als Filmarchitekt.

Filmografie (als Chefarchitekt)

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Literatur

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  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 445.
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