Mailberg

Marktgemeinde im Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich

Mailberg ist eine Marktgemeinde mit 550 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Hollabrunn im nordöstlichen Niederösterreich.

Marktgemeinde
Mailberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mailberg
Mailberg (Österreich)
Mailberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Hollabrunn
Kfz-Kennzeichen: HL
Fläche: 15,74 km²
Koordinaten: 48° 40′ N, 16° 11′ OKoordinaten: 48° 40′ 0″ N, 16° 11′ 0″ O
Höhe: 217 m ü. A.
Einwohner: 550 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 35 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2024
Vorwahlen: 0 29 43
Gemeindekennziffer: 3 10 25
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Mailberg 153
2024 Mailberg
Website: https://www.mailberg.at/
Politik
Bürgermeister: Christoph Hohl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
5
10 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Mailberg im Bezirk Hollabrunn
Lage der Gemeinde Mailberg im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)Alberndorf im PulkautalGöllersdorfGrabernGuntersdorfHadresHardeggHaugsdorfHeldenbergHohenwarth-Mühlbach am ManhartsbergHollabrunnMailbergMaissauNappersdorf-KammersdorfPernersdorfPulkauRavelsbachRetzRetzbachSchrattenthalSeefeld-KadolzSitzendorf an der SchmidaWullersdorfZellerndorfZiersdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Mailberg im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Die Gemeinde ist durch ihre hervorragenden Weinlagen bekannt und zeigt sich in der Vinothek des Schlosses und dem jährlich stattfindenden großen Kellergassenfest.

Geografie

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Der Ort Mailberg liegt im nördlichen Weinviertel in einem Talkessel auf 217 Meter über dem Meer. Nach Westen steigt das Gemeindegebiet zum Melker Wald an. Die höchste Erhebung ist der Buchberg mit 417 Meter.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 15,74 Quadratkilometer. Davon sind 48 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 18 Prozent Weingärten und 28 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

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Es gibt nur die Katastralgemeinde Mailberg.

Nachbargemeinden

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Seefeld-Kadolz
Hadres   Großharras (MI)
Wullersdorf Nappersdorf-Kammersdorf

Geschichte

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1055 gab es die erste urkundliche Erwähnung von Mailberg und am 12. Mai 1082 fand in der Nähe von Mailberg die Schlacht bei Mailberg statt, in der böhmische und mährische Truppen dem Markgrafen Leopold II. eine schwere Niederlage zufügten.[2]

Überregionale Bedeutung erlangt der Ort, als er um 1146 dem Johanniterorden geschenkt wurde, der anschließend hier die Kommende Mailberg gründete.[2]

Am 14. Oktober 1451 berief Ulrich von Eyczing in Mailberg eine Ständeversammlung ein, in der der Mailberger Bund gegen König Friedrich IV. besiegelt wurde.

Mailberg wurde 1514 zum Markt erhoben.[2]

Einwohnerentwicklung

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Schloss Mailberg
 
Schlosskirche Mailberg
 
Friedhofskirche Mailberg
 
Kellergasse Unterer Zipf

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Schloss Mailberg: Im Besitz des Souveränen Malteser Ritterordens und Teil der Kommende, welche der älteste noch bestehende Besitz des Ordens ist. Der heutige Schlossbau, befestigt mit Burgmauer und Burggraben, stammt aus dem 16. Jahrhundert.[3]
  • Schlosskirche Mailberg: Die Schlosskirche ist wie die meisten Ordenskirchen dem hl. Johannes dem Täufer geweiht und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Ursprünglich als gotische Hallenkirche erbaut, wurde sie 1609 barockisiert. Die Kirche wurde 2007 renoviert und hat die Funktion der Pfarrkirche der Gemeinde Mailberg.[4] Der Innenhof des Schlosses und die Kirche sind frei zugänglich, die eigentlichen Schlossgebäude wurden renoviert und beherbergen das Schlosshotel Mailberg, ein Restaurant sowie die Vinothek des „Schlossweinguts Malteser Ritterorden“ und der Qualitäts-Winzergemeinschaft „Mailberg Valley“.[5]
  • Friedhofskirche Mailberg hl. Kunigunde: Aus dem 14. Jahrhundert und älter. Aufgrund ihrer Hügellage hat man einen herrlichen Blick auf Mailberg und das Umland.
  • Grenz-Wachturm: In den Weinbergen: Er wurde nach dem Fall des Eisernen Vorhangs an der burgenländisch-ungarischen Grenze abgebaut.
  • Die Kellergasse „Zipf“ besteht aus einer unteren und oberen Kellergasse, wobei die obere unter Denkmalschutz steht. Diese umfasst über 20 Weinkeller und ist eine der schönsten in Niederösterreich. Insgesamt gibt es in Mailberg fast 200 Weinkeller, welche größtenteils in der Originalbausubstanz erhalten und liebevoll gepflegt sind.[6]
Veranstaltungen

Im Juni findet jährlich ein Kellergassenfest statt, das sich sowohl zur Verkostung der Weine als auch zu einem Rundgang in den zum Teil denkmalgeschützten Presshäusern und Kellern anbietet.

Radroute

Durch Mailberg führt die 65 Kilometer lange Portugieser Radroute.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Mailberg ist vor allem als Weinbau-Ort bekannt.

Im Jahr 2010 gab es 58 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon waren 25 Haupterwerbsbetriebe (1999 waren es 101 / 23).[8] Im schwach ausgeprägten Produktionssektor beschäftigt eine Baufirma sechs Arbeitnehmer. Der Dienstleistungssektor bietet mit 25 Betrieben 80 Personen Arbeit. Mehr als die Hälfte davon ist im Handel beschäftigt (Stand 2010).[9][10]

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten und eine privat geführte Volksschule.[11]

Gesundheit

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In Mailberg ordiniert ein praktischer Arzt.[12]

Tourismus

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Durch Mailberg verlaufen mehrere Weitwanderwege: der Niederösterreichische Landesrundwanderweg, der Ostösterreichische Grenzlandweg sowie der Europäische Fernwanderweg E8.

 
Gemeindeamt

Gemeinderat

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Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

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Bürgermeister

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  • 1995–2023 Herbert Goldinger (SPÖ)[19][20][21]
  • seit 2023 Christoph Hohl (SPÖ)

Im Jahr 1999 wurde der Gemeinde folgendes Wappen verliehen: In Rot ein anstoßendes silbernes Malteserkreuz, belegt mit einem von Grün und Silber gevierten Herzschild mit vier zueinander gekehrten aufgerichteten Pferden in gewechselten Farben.[2]

Literatur

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  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 4. Band: Leis bis Neusiedl. Sollinger, Wien 1834, S. 57 (MailbergInternet Archive).
  • Rudolf Fürnkranz: Der Weinbau wird mit Fleiß betrieben … Mailberg von 1850 bis zur Gegenwart. Geschichten und Geschichte. Ein Beitrag zum Jubiläum 950 Jahre Mailberg. Edition Weinviertel, Gösing am Wagram 2005, ISBN 978-3-901616-78-5.
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Commons: Mailberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Ein Blick auf die Gemeinde Mailberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  2. a b c d Gedächtnis des Landes - Orte: Mailberg. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  3. Von der Burg zum Schlosshotel – Die bewegte Geschichte Mailbergs (Memento vom 20. August 2012 im Internet Archive) ;Abgerufen am 28. September 2012
  4. Die Pfarrkirche auf Schloss Hotel Mailberg: Romantisch barock (Memento vom 20. August 2012 im Internet Archive) ;Abgerufen am 28. September 2012
  5. Schloss Mailberg – Weinbau (Memento vom 26. August 2011 im Internet Archive) (Abgerufen am 7. Juni 2011)
  6. Wein statt Server. Woher kommt der Ortsname? In: wienerzeitung.at. 29. Mai 2018, abgerufen am 22. Februar 2021 (Abschnitt „200 Weinkeller“).
  7. Portugieser Radroute. (PDF) Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Maiberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  9. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mailberg, Arbeitsstätten. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  10. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mailberg, Beschäftigte. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  11. Gemeinde Mailberg, Infrastruktur. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  12. Gemeinde Mailberg, Infrastruktur, Arzt. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Mailberg. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 27. März 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Mailberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 27. März 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Mailberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 27. März 2020.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Mailberg. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 27. März 2020.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Mailberg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 27. März 2020.
  18. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Mailberg. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 27. März 2020.
  19. Bürgermeister. Gemeinde Mailberg, abgerufen am 21. Oktober 2021 (deutsch).
  20. SPÖ NÖ trauert um Bgm. Herbert Goldinger. In: ots.at. 2. Juli 2023, abgerufen am 3. Juli 2023.
  21. Schock! Mailbergs Bürgermeister Herbert Goldinger ist tot. In: noen.at. 2. Juli 2023, abgerufen am 3. Juli 2023.