Großer Preis von Spanien 1970

Formel-1-Rennen

Der Große Preis von Spanien 1970 (offiziell XVI Gran Premio de España) fand am 19. April auf dem Circuito del Jarama in San Sebastián de los Reyes, einem Vorort von Madrid, statt und war das zweite Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1970.

 Großer Preis von Spanien 1970
Renndaten
2. von 13 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1970
Streckenprofil
Name: XVI Gran Premio de España
Datum: 19. April 1970
Ort: San Sebastián de los Reyes
Kurs: Circuito Permanente del Jarama
Länge: 306,36 km in 90 Runden à 3,404 km

Wetter: sonnig und heiß
Pole-Position
Fahrer: Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:23,9 min
Schnellste Runde
Fahrer: Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:24,3 min
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich March
Zweiter: Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren
Dritter: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich March

Berichte

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Hintergrund

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Vor dem Rennen lösten die Organisatoren des Grand Prix bei den Mitgliedern des FOCA Ärger aus, als sie die Anzahl der Starter auf nur sechzehn beschränkten. Um das Chaos noch zu vergrößern, wurde keine der am Freitag gefahrenen Runden für das Qualifying gewertet. Am Morgen vor dem Rennen schien die Angelegenheit geklärt zu sein und die Organisatoren machten ihre Entscheidung zunächst rückgängig, und diejenigen, die sich nicht qualifizierten, sahen so aus, als ob sie startberechtigt wären. Daraufhin schritt die Commission Sportive Internationale ein und zwang die spanischen Organisatoren, zur ursprünglichen Teilnehmerzahl von sechzehn zurückzukehren, und die Autos, die sich nicht qualifizierten, wurden von der Startaufstellung genommen.

Training

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Jack Brabham fuhr die schnellste Trainingszeit und bildete gemeinsam mit Denis Hulme und Jackie Stewart die erste Startreihe, die damals noch aus drei Fahrzeugen bestand. Die aus zwei Fahrzeugen bestehende zweite Startreihe wurde von Jean-Pierre Beltoise und Pedro Rodríguez gebildet. Chris Amon, Jacky Ickx und Jochen Rindt qualifizierten sich für die dritte Reihe. Somit befanden sich Fahrzeuge von sieben unterschiedlichen Konstrukteuren auf den ersten acht Startplätzen.[1]

In der Startrunde kollidierte Jackie Oliver mit Ickx, nachdem er aufgrund eines Aufhängungsbruches die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte. Beide Wagen gingen sofort in Flammen auf. Oliver konnte sich mit einem Sprung retten und blieb unverletzt. Ickx hatte zunächst Probleme beim Öffnen seiner Gurte und erlitt durch diese Verzögerung leichte Verbrennungen. Trotz der relativ lang andauernden Löscharbeiten durch Streckenposten und Feuerwehr ging das Rennen nahezu unbeeinflusst weiter. Nachdem Oliver zu Fuß zurück zu seiner Box gelaufen war und sein Team über den Unfallgrund informiert hatte, wurde der mit einem baugleichen Fahrzeug auf Position sechs fahrende Rodríguez zum Boxenstopp aufgefordert, um seine Aufhängungsteile überprüfen zu können. Man entschied sich daraufhin, ihn sicherheitshalber aus dem Rennen zu nehmen.

Stewart hatte gleich zu Beginn die Führung übernommen und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Er erreichte somit als Fahrer des Kundenteams Tyrrell den ersten Grand-Prix-Sieg für den Hersteller March, der erst seine zweite GP-Teilnahme bestritt. Während sich mit Joseph Siffert einer der March-Werksfahrer nicht qualifizieren konnte und Amon mit Motorschaden ausfiel, schaffte es mit Mario Andretti ein weiterer Fahrer eines privat eingesetzten March aufs Podium und sorgte somit für einen insgesamt erfolgreichen Auftritt des neuen Herstellers. Der zweite Platz ging an Bruce McLaren, er profitierte allerdings ebenso wie Andretti von den zahlreichen Ausfällen während des Rennens, bei dem nur fünf Fahrer das Ziel erreichten.[2]

Meldeliste

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Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich  Tyrrell Racing Organisation 01 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart March 701 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
16 Frankreich  Johnny Servoz-Gavin
Italien  Scuderia Ferrari SpA SEFAC 02 Belgien  Jacky Ickx Ferrari 312B Ferrari 001 3.0 F12 F
Vereinigtes Konigreich  Gold Leaf Team Lotus 03 Osterreich  Jochen Rindt Lotus 72 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
19 Vereinigtes Konigreich  John Miles
Vereinigtes Konigreich  Garvey Team Lotus 23 Spanien 1945  Àlex Soler-Roig Lotus 49C
Frankreich  Equipe Matra Elf 04 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Matra MS120 Matra MS12 3.0 V12 G
22 Frankreich  Henri Pescarolo
Vereinigtes Konigreich  Bruce McLaren Motor Racing 05 Neuseeland  Denis Hulme McLaren M14A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
11 Neuseeland  Bruce McLaren
20 Italien  Andrea de Adamich McLaren M7D Alfa Romeo T33 3.0 V8
Vereinigtes Konigreich  Rob Walker Racing Team 06 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Lotus 49C Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Vereinigtes Konigreich  Motor Racing Developments 07 Australien  Jack Brabham Brabham BT33 G
Vereinigtes Konigreich  Auto Motor und Sport 24 Deutschland  Rolf Stommelen
Vereinigtes Konigreich  Team Surtees 08 Vereinigtes Konigreich  John Surtees McLaren M7C F
Vereinigtes Konigreich  March Engineering 09 Neuseeland  Chris Amon March 701 F
14 Schweiz  Joseph Siffert
Vereinigtes Konigreich  Yardley Team B.R.M. 10 Mexiko  Pedro Rodríguez BRM P153 BRM P142 3.0 V12 D
15 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver
Vereinigtes Konigreich  Owen Racing Organisation 21 Kanada  George Eaton
Vereinigtes Konigreich  Frank Williams Racing Cars 12 Vereinigtes Konigreich  Piers Courage De Tomaso 505 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
Vereinigte Staaten  STP Corporation 18 Vereinigte Staaten  Mario Andretti March 701 F

Klassifikationen

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Startaufstellung

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Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Australien  Jack Brabham Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:23,9 146,060 km/h 01
02 Neuseeland  Denis Hulme Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:24,1 145,712 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:24,2 145,539 km/h 03
04 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Frankreich  Matra 1:24,46 145,091 km/h 04
05 Mexiko  Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:24,5 145,022 km/h 05
06 Neuseeland  Chris Amon Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:24,65 144,766 km/h 06
07 Belgien  Jacky Ickx Italien  Ferrari 1:24,7 144,680 km/h 07
08 Osterreich  Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:24,8 144,509 km/h 08
09 Frankreich  Henri Pescarolo Frankreich  Matra 1:24,9 144,339 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:25,0 144,169 km/h 10
11 Neuseeland  Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:25,0 144,169 km/h 11
DNQ Deutschland  Rolf Stommelen[# 1] Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:25,1 144,000 km/h 16
DNQ Italien  Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich  McLaren-Alfa Romeo 1:25,15 143,915 km/h
14 Vereinigtes Konigreich  John Surtees Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:25,2 143,831 km/h 12
DNQ Vereinigtes Konigreich  John Miles Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:25,3 143,662 km/h
DNQ Schweiz  Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:25,38 143,528 km/h
17 Vereinigtes Konigreich  Piers Courage Italien  De Tomaso-Ford 1:25,44 143,427 km/h DNS
18 Frankreich  Johnny Servoz-Gavin Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:25,46 143,393 km/h 13
19 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:25,54 143,259 km/h 14
20 Vereinigte Staaten  Mario Andretti Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:25,7 142,992 km/h 15
DNQ Spanien 1945  Àlex Soler-Roig Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:25,8 142,825 km/h
DNQ Kanada  George Eaton Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:26,4 141,833 km/h

Anmerkungen

  1. Stommelen war eigentlich nicht qualifiziert. Da jedoch Courage nicht startete, erhielt er den letzten Startplatz.
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich  March-Ford 90 0 2:10:58,2 03 1:24,4
02 Neuseeland  Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 89 0 + 1 Runde 11 1:25,7
03 Vereinigte Staaten  Mario Andretti Vereinigtes Konigreich  March-Ford 89 0 + 1 Runde 16 1:25,7
04 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 89 0 + 1 Runde 15 1:26,2
05 Frankreich  Johnny Servoz-Gavin Vereinigtes Konigreich  March-Ford 88 0 + 2 Runden 14 1:25,9
Vereinigtes Konigreich  John Surtees Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 76 0 DNF 12 1:25,9
Australien  Jack Brabham Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 61 0 DNF 01 1:24,3 (19.)
Deutschland  Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 43 1 DNF 17 1:27,5
Frankreich  Henri Pescarolo Frankreich  Matra 33 0 DNF 09 1:27,1
Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Frankreich  Matra 31 0 DNF 04 1:27,0
Neuseeland  Denis Hulme Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 10 0 DNF 02 1:28,1
Neuseeland  Chris Amon Vereinigtes Konigreich  March-Ford 10 0 DNF 06 1:35,0
Osterreich  Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 9 0 DNF 08 1:29,8
Mexiko  Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 4 0 WD 05 1:31,8
Belgien  Jacky Ickx Italien  Ferrari 0 0 DNF 07
Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 0 0 DNF 10
DNS Vereinigtes Konigreich  Piers Courage Italien  De Tomaso-Ford 13

WM-Stände nach dem Rennen

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Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten sechs Ergebnisse der ersten sieben und die besten fünf der letzten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung

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Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart March-Ford 13
02 Australien  Jack Brabham Brabham-Ford 9
03 Neuseeland  Denis Hulme McLaren-Ford 6
04 Neuseeland  Bruce McLaren McLaren-Ford 6
05 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Matra 3
06 Vereinigte Staaten  Mario Andretti March-Ford 4
07 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Lotus-Ford 4
08 Vereinigtes Konigreich  John Miles Lotus-Ford 2
09 Frankreich  Johnny Servoz-Gavin March-Ford 2
10 Frankreich  Henri Pescarolo Matra 0
11 Rhodesien  John Love Lotus-Ford 0
12 Mexiko  Pedro Rodríguez B.R.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Schweiz  Joseph Siffert Brabham-Ford 0
14 Sudafrika 1961  Peter de Klerk Lotus-Ford 0
15 Sudafrika 1961  Dave Charlton Lotus-Ford 0
16 Osterreich  Jochen Rindt Lotus-Ford 0
Belgien  Jacky Ickx Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich  John Surtees McLaren-Ford 0
Kanada  George Eaton B.R.M. 0
Vereinigtes Konigreich  Piers Courage De Tomaso-Ford 0
Deutschland  Rolf Stommelen Brabham-Ford 0
Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver B.R.M. 0
Neuseeland  Chris Amon March-Ford 0

Konstrukteurswertung

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Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich  March-Ford 13
02 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 12
03 Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 9
04 Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 5
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Frankreich  Matra 3
Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 0
Italien  Ferrari 0
Italien  De Tomaso-Ford 0

Einzelnachweise

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  1. Großer Preis von Spanien 1970 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 18. März 2024.
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 18. März 2024.