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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit em Kasus in dr Grammatik; für anderi Bedütige lueg [[Kasus (Begriffsklärung)|doo]].}}
Dr '''Kasus''' [{{IPA|ˈkaːzʊs}}], Meerzaal: ''d Kasus'' mit langem ''u'' [{{IPA|ˈkaːzuːs}}], dütsch au: dr '''Fall''', isch e [[grammatische Kategorie|grammatischi Kategorii]], das häisst e Kategorii in dr [[Flexion]] vo de [[Nomen|nominale Wortarte]].

== Häärkumft vom Wort ==
D Bezäichnig ''Kasus'' goot [[Etymologie|etymologisch]] uf s [[Lateinische Sprache|latiinische]] Wort ''{{lang|la|cāsus}}'' „Fall“ zrugg. Das latiinisch Wort isch e Leenübersetzig vom griechische Wort ''ptō̂sis'' ({{lang|grc|πτῶσις}}) 'Fall'. Dr griechisch [[Grammatik]]er Dionysios Thrax het d Nomina als Wörter ufgfasst, wo vom [[Verb]] 'abfalle', das häisst 'abhängig' si ('öbbe wie s hüte no in dr Dependänzgrammatik aagluegt wird), und das as 'ptō̂sis' bezäichnet.

== Dr Begriff ==
Dr Usdruck „Kasus“ het meereri Bedütige.

=== Dr morfologisch Kasus ===
Im ene ängere Sinn isch mit „Kasus“ dr [[Morphologie (Sprache)|morfologisch]] Kasus gmäint, das häisst dr Kasus wird dur grammatischi [[Morphem]] markiert.<ref>Bußmann, ''Lexikon der Sprachwissenschaft'', 3. Uflaag (2002), ISBN 3-520-45203-0/Kasus</ref> In dr Morfologii isch dr Kasus e morfologischi Kategorii, wo dur e Süsteem vo Formeräije kennzäichnet isch, enander gegenüberstöön und üübligerwiis definiert isch as grammatischi Kategorii vo deklinierbare Wörter, bsundrigs zum syntaktische Funkzioone im Satz Usdruck gee.

Dä morfologisch Kasusbegriff cha mä au uf s Dütsche aawände, wil s Dütsche non e usbrägts [[Flexion]]s&shy;süsteem vo de nominale Wortarte kennt. Im Dütsche wärde in dr [[Deklination (Grammatik)|Deklinazioon]] gliichzitig s [[Genus]] und dr [[Numerus]]  mit em Kasus morfologisch kennzäichnet. Dr Kasus cha im Dütsche mit eme räine Flexionskasus markiert wärde (Bischbil: «Müllers Auto», e Form, wo im Alemannische nume in gwüsse Geegende und under gwüsse Umständ voorchunnt) oder eme [[Präposition|Breposizional]]&shy;alkasus (Bischbil: «das Auto von Müller», alemannisch «s Auti vom Müller»).<ref>Duden, Die Grammatik, 4. Uflaag, Rn. 372</ref> Im ängere Sinn mäint mä mit Kasus aber nume dr Flexionskasus.

Im Dütsche git s zwäi Mechanisme, wie Wörter e Kasus chönne bechoo: D Rekzioon, wo z. B. e Wärb vo sim Objekt e gwüssi Form verlangt. Dr ander isch d [[Kongruenz (Grammatik)|Kongruänz]], also ass z. B. innerhalb vom ene Objekt dr Kasus vom Substantiv, Adjektiv und Artikel dr gliich isch. Bischbil:
* ''Er bestellte <sub>Akk</sub>[ein'''en''' Pfannkuchen] '''''mit''''' <sub>'''Dat'''</sub>[ein'''em''' klein'''en''' Salat]''.<br />''Er het <sub>Akk</sub>[en Ommelette] '''''mit''''' <sub>'''Dat'''</sub>[e'''me''' chliine Salat]'' bstellt.
Do regiert s Värb ''bestellen/bstelle'' dr Akkusativ vo sim Objekt und d Breposizioon ''mit'' dr Dativ an däm sinere Ergänzig (d Ergänzige stöön doo in Chlammere).  Im Dütsche cha mä d Kasusform bi Substantiv kuum me gsee, am äidütigste zäigt vilmol dr Artikel dr Kasus aa.

D Iidäilig in ''{{lang|la|Casus [[rectus]]}}'' ([[Nominativ]], [[Vokativ]] ''oder'' Nominativ) und [[Obliquus (Kasus)|Casus obliquus]] ([[Genitiv]], [[Dativ]], [[Akkusativ]], [[Ablativ]] ''oder'' Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ, Ablativ) stammt us em Griechische.

Mä cha d Kasus au in lexikalischi und strukturelli Kasus iidäile (so in dr [[Generative Grammatik|generative Syntax]]) und in [[Syntax|syntaktischi]] und [[Semantik|semantischi]] Kasus.<ref>Lueg Bußmann, ''Lexikon der Sprachwissenschaft'', 3. Uflaag. (2002), ISBN 3-520-45203-0/Kasus</ref>

Mäistens het e [[Wort]] nume en äinzigi Kasusmarkierig, es git aber Sprooche, wo Wörter zwäi oder mee Kasusmarkierige chönne ha. Das bassiert mäistens in agglutinierende Sprooche dur d Ufnaam vo Suffix.

=== Dr abstrakt Kasus ===
Unabhängig vo wie s morfologisch in dr Realidäät vorchunnt, cha mä dr Kasus abstrakt definiere as e grammatischi Kategorii vo de nominale Wortarte, wo für die grammatischi Organisazioon vom Satz brucht wird, und das dur e Kennzäichnig vo dr syntaktische Rolle vo Substantivgrubbe macht.<ref>Gadler, ''Praktische Linguistik'', 3. Uflaag. (1998), S. 179</ref>

Eson e Kasusbegriff cha für nidflektierendi Sprooche wie s Änglisch oder s Franzöösisch braktisch si, wo syntaktischi Funkzioone hauptsächlig dur d Wortstellig bzw. d Satzstruktur kodiert wärde.<ref>Bußmann, ''Lexikon der Sprachwissenschaft'', 3. Uflaag. (2002), ISBN 3-520-45203-0/Kasus</ref>. Dr abstrakt Kasusbegriff wird in dr Sproochvergliichig verwändet.

As e Spiilart vom abstrakte Kasus cha au dr Kasusbegriff vo dr Kasusgrammatik aagluegt wärde.

=== Dr Diefikasus im Sinn vo dr Kasusgrammatik ===
D [[Kasusgrammatik]] bezäichnet mit „Kasus“ (Diefikasus) die „semantisch/thematische Relazioone/Rolle“<ref>Bußmann, ''Lexikon der Sprachwissenschaft'', 3. Uflaag. (2002), ISBN 3-520-45203-0/Kasusgrammatik</ref> bzw. die abstrakti logisch-semantischi Relazioon zwüschen dr Nominalfraase und em Wärb.<ref>Ulrich, ''Linguistische Grundbegriffe'', 5. Uflaag. (2002)/Kasus</ref>

== Litratuur ==
* Barry J. Blake: ''Case.'' 2. Uflaag. Cambridge University Press, Cambridge u.&nbsp;a. 2001, ISBN 0-521-80761-1.
* Uwe Hinrichs, Uwe Büttner (Hrsg.): ''Die europäischen Sprachen auf dem Wege zum analytischen Sprachtyp.'' Bd. 1  Eurolinguistische Arbeiten, Otto Harrassowitz Verlag, 2004, ISBN 3-44704-785-2.
* Ivan G. Iliev: On the Nature of Grammatical Case ... (Case and Vocativeness) [http://www.scribd.com/doc/133271099/Ivan-G-Iliev-CASE-AND-VOCATIVENESS On the Nature of Grammatical Case ...]
* Thomas Stolz: ''Lokalkasussysteme. Aspekte einer strukturellen Dynamik'' (= ''Pro lingua.'' Bd. 13). Egert, Wilhelmsfeld 1992, ISBN 3-926972-23-8.

== Weblingg ==
* [https://web.archive.org/web/20150123151455/http://www2.uni-jena.de/philosophie/germsprach/syntax/1/doc/skript/Block_G_Skript.pdf Peter Gallmann: ''Kasus und semantische Rollen.'' Universität Jena, Wintersemester 2014/15, S.&nbsp;1–12]
* [https://web.archive.org/web/20160304222254/https://kristianmitk.files.wordpress.com/2014/02/casus_indoeur.png?w=300&h=293 Geographische Übersicht der europäischen Sprachen und Anzahl der dort verwendeten Fälle.]
* [https://web.archive.org/web/20030709234028/http://amor.cms.hu-berlin.de/~h2816i3x/Kasus.pdf Manfred Krifka: ''Dimensionen grammatischer Variation – Ein sprachtypologischer Überblick.'' WS 2000/2001, Institut für deutsche Sprache und Linguistik, Humboldt-Universität zu Berlin, 12. Dezämber 2000]

== Fuessnoote ==
<references />

{{Übersetzungshinweis|de|Kasus|dütsch}}
{{Normdaten}}

[[Kategorie:Grammatik]]

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Zrügg zur Syte Kasus.

Vun "https://als.wikipedia.org/wiki/Kasus"