Essenwein

[116] Essenwein, August, Architekt und Kunstschriftsteller, geb. 2. Nov. 1831 in Karlsruhe, gest. 13. Okt. 1892 in N�rnberg, besuchte 1847–52 die polytechnische Schule in Karlsruhe und machte dann l�ngere Studienreisen. 1855–56 gab er das gro�e Werk »Norddeutschlands Backsteinbau im Mittelalter« (30 Tafeln mit Text) heraus. 1856 siedelte er nach Wien �ber und trat daselbst in den Dienst der Staatseisenbahn. Daneben widmete er sich kunsthistorischen Studien, schrieb gr��ere Aufs�tze f�r die »Mitteilungen der k. k. Zentralkommission etc.«, fertigte architektonische Entw�rfe verschiedener Art und war auch f�r die Kunstindustrie t�tig. 1864 wurde er zum st�dtischen [116] Baurat in Graz gew�hlt und ein Jahr darauf zum Professor an der Technischen Hochschule daselbst ernannt. Hier gab er unter anderm heraus: »Die mittelalterlichen Kunstdenkmale der Stadt Krakau« (N�rnb. 1867). 1866 wurde er als erster Vorstand des Germanischen Museums nach N�rnberg berufen und entfaltete nun eine �beraus rege T�tigkeit, wodurch die Anstalt in kurzer Zeit bedeutend erweitert und zu hohem Ansehen gebracht wurde. Er ver�ffentlichte Spezialkataloge �ber einige Abteilungen der Sammlung, zwei gro�e Bilderwerke: »Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen« und »Die Holzschnitte des 14. und 15. Jahrhunderts im Germanischen Museum«, und viele kleinere Aufs�tze im »Anzeiger f�r Kunde der deutschen Vorzeit«. Daneben fertigte er auch Entw�rfe zu Restaurationsarbeiten, z. B. des M�nsters zu Bonn, zu Wandmalereien, Glasgem�lden, Orgeln, zur gesamten Ausstattung von Kirchen, z. B. St. Maria im Kapitol zu K�ln, deren Ausf�hrung er auch in allen Einzelheiten �berwachte. Auch ist der weitere Ausbau der N�rnberger Kartause (Sitz des Germanischen Museums) sein Werk. Er gab ferner heraus: »Kunst- und kulturgeschichtliche Denkmale des Germanischen Nationalmuseums« (N�rnb. 1877) und den »Bilderatlas zur Kulturgeschichte; Mittelalter« (Leipz. 1884). In Durms »Handbuch der Architektur« bearbeitete er die christliche (byzantinische) Baukunst (sp�ter durch Holtzinger ersetzt) und die romanische und die gotische Baukunst: Kriegsbaukunst und Wohnbau (Darmst. 1889 u. 1893).

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 116-117.
Lizenz:
Faksimiles:
116 | 117
Kategorien:
�hnliche Eintr�ge in anderen Lexika