Wei�

[1466] Wei�, -er, -este, adj. et adv. diejenige Farbe habend, welche unter allen die helleste ist, aus dem v�lligen Lichte, und dem noch nicht zertheilten Lichtstrahl bestehet. 1. Eigentlich. Die wei�e Farbe. Ein wei�es Kleid. Wei� wie Schnee, schneewei�, im gemeinen Leben auch Schlo�wei�, wei� wie Schlossen oder Hagelk�rner, Kreidenwei�. Etwas wei� anstreichen. Das Wei�e im Auge, das Wei�e in einem Eye. Das Silber wei� sieden, bey den Gold- und Silberarbeitern, die Oberfl�che des verarbeiteten Silbers durch Sieden mit Weinstein und K�chensalz reinigen, welches ehedem auch wei� brennen hie�; daher die fig�rliche R.A. sich wei� brennen wollen, sich f�r unschuldig ausgeben. 2. In einigen theils engern, theils fig�rlichen Bedeutungen. (a) Unbeschrieben, von dem Papiere. Wei�es Papier, unbeschriebenes. Schwarz auf wei� haben, eine schriftliche Versicherung. (b) Unbeschmutzt, frisch gewaschen, von der W�sche, Wei�e W�sche. (c) Der wei�en Farbe n�her kommend, als ein anderer K�rper gleicher Art. So ist wei�es Brot, Brot von Weitzenmehl, im Gegensatze des schwarzen, oder des von Rockenmehle, Wei�er Wein, gelblicher im Gegensatze des rothen. (d) Der wei�e Sonntag, in der R�mischen Kirche, der Sonntag Invocavit, der daher auch in albis hei�t, weil er unmittelbar auf die Aschermittwoche, oder den Tag[1466] der Reinigung folgt. (e) Im M�nzwesen war wei� ehedem so viel als von feinem Silber, im Gegensatze des Kupfers. Wei�e Pfennige, silberne; S. Wei�pfennig.

Anm. Schon im Ulphilas hueits, bey dem Willeram uuiz, im Engl. white, im Niederd. witt, im Oberd. ehedem auch bie�. Das hohe Alter macht die Abstammung dieses Wortes ungewi�; indessen kann es seyn, da� es mit Byssus, dem Hebr. בוץ, und den verwandten Arabischen W�rtern, aus Einer Quelle ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches W�rterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1466-1467.
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